Advanced Clinician Scientist-Programm
Ziel des Advanced Clinician Scientist-Programms (ACSP) ist es, herausragende und wissenschaftlich qualifizierte Ärztinnen und Ärzte aus allen Bereichen der Medizinischen Fakultät zur Habilitation zu ermutigen und sie dabei zu unterstützen. Dazu gehören die Veröffentlichung hochrangiger Publikationen sowie die Einwerbung neuer Drittmittelprojekte. Kernelement des dreijährigen Programms ist eine geschützte Forschungszeit mit vertraglich festgelegtem Forschungsanteil, der flexibel und individuell gestaltbar ist (im Mittel 50%). Während der Forschungszeit erfolgt eine Freistellung von der klinischen Tätigkeit. Im Rahmen eines begleitenden, strukturierten klinisch-wissenschaftlichen Qualifizierungsprogramms erhalten die Advanced Clinician Scientists die Möglichkeit, methodische Kompetenzen und wichtige Schlüsselqualifikationen bspw. für akademische Führungspositionen zu erwerben. Weiterhin soll durch ein Karriere- und Mentoringkonzept die Karriereentwicklung nachhaltig unterstützt werden. Um die Chancengleichheit und Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu erhöhen, sollen ausdrücklich Ärztinnen auf dem Weg zu einer Karriere in der klinischen Forschung unterstützt und 60% der Programmförderung an Bewerberinnen vergeben werden.
Das ACSP ist Teil einer systematischen Förderungs- und Karriereentwicklungsstruktur an der Medizinischen Fakultät. Es schließt sich an die Promotionsförderung für Studierende der Medizin an sowie an das folgende Clinician Scientist-Programm für forschungsinteressierte Ärztinnen und Ärzte in der fachärztlichen Weiterbildung. Ziel ist, Medizinerinnen und Medizinern, die dauerhaft an einer klinisch-wissenschaftlichen Tätigkeit interessiert sind, einen verlässlichen und sichtbaren Karriereweg anzubieten.
Neben dem themenoffenen IKZF-ACSP gibt es das Else Kröner-Forschungskolleg AntiAge, das sich dem Forschungsschwerpunkt Altern und altersassoziierte Erkrankungen widmet.
Eine aktuelle Ausschreibung wurde gerade veröffentlicht. Die Einreichungsfrist der Anträge endet am 27. Januar 2023. Die öffentliche Projektvorstellung wird voraussichtlich am 22. Februar 2023 stattfinden.
Informationen zu den Bewerbungsunterlagen finden Sie weiter unten.
ACSP IZKF - Kollegiatinnen und Kollegiaten
Förerung seit 2022
ACSP 07 - Dr. Dr. Alexander Kaiser

Advanced Clinician Scientist-Programm 2022
Thema: "Bedeutung von β-Catenin-Modifikationen bei Stabiliseurng von keukämischen Stammzellen in der chronischen myeloischen Lekämie (CML)"
Zusammenfassung:
ACSP 08 - Dr. Aysun Tekbas
Advanced Clinician Scientist-Programm 2022
Thema: "Iodierung von Thymoquinon und Verträglichkeitsstudie zur Anwendbarkeit als Kontrastmittel und Therapeutikum für ein theranostisches Behandlungskonzept"
Zusammenfassung:
Die chirurgische Resektion stellt die Therapie der Wahl bei Lebertumoren dar [1]. Allerdings sind bei irresektablen Tumoren alternative Therapiekonzepte notwendig. Bei hepatozellulären Karzinomen (HCC) findet die transarterielle Chemoembolisation (TACE) breite Verwendung [2]. Dabei werden die jodierten Fettsäuren von Mohnöl als Kontrastmittel (Lipiodol®) gemeinsam mit einem Chemotherapeutikum selektiv arteriell in den Tumor appliziert. Weiterhin gewinnt die theranostische Onkologie immer mehr an Bedeutung. Das Ziel des Projektes ist es, die Verträglichkeit eines anticancerogenen und hepatoprotektiven Phytotherapeutikums (Thymoquinon, TQ) in iodierter Form bei der intravenösen Gabe zu überprüfen und damit präklinische Daten für eine Anwendung in Anlehnung an die theranostische Onkologie und TACE zu erheben. Dafür ist zunächst die Herstellung von jodiertem TQ geplant. Damit soll die Stabilität von TQ in Biomaterial und die Verwendbarkeit als Kontrastmittel erreicht werden. Anschließend soll das jodierte TQ intravenös Mäusen appliziert werden, um im CT die Biodistribution und Halbwertszeit von Iod-TQ feststellen zu können. Die Verträglichkeit wird postinterventionell anhand von metrischen und parametrischen Parametern sowie Laborparametern beurteilt.
Förderung seit 2020
ACSP 04- Dr. Ha-Yeun Chung
Advanced Clinician Scientist-Programm 2020
Thema: "Rolle der Mikroglia-Proliferation und der Monozyten-Infiltration als Ursache der Mikrogliose in der Sepsis-assoziierten Enzephalopathie."
Zusammenfassung:
Die Sepsis-assoziierte Enzephalopathie (SAE) ist auf eine subakut einsetzende zerebrale Dysfunktion mit quantitativer sowie qualitativer Bewusstseinsstörung zurückzuführen. Weiterhin können dauerhafte neurokognitive Beeinträchtigungen nach stattgehabter Sepsis die Folge sein. In Vorarbeiten fanden wir im Mausmodell einer experimentellen Sepsis eine langanhaltende gestörte Gedächtnisfunktion und eine reduzierte Anzahl neuronaler Spines als Korrelat beeinträchtigter neuronaler Plastizität. Darüber hinaus zeigte sich eine ausgeprägte Zunahme der ortsansässigen Immunzellen, Mikroglia, im Verlauf der Sepsis. In diesem Projekt soll nun der Einfluss der residenten Mikroglia und der infiltrierenden Monozyten als Auslöser neuronaler Schädigung in der akuten Phase der Sepsis untersucht werden. In 3 Teilschritten sollen folgende Hypothesen geprüft werden: 1) Einwanderung von peripheren Monozyten in das zentrale Nervensystem (ZNS) im Rahmen der akuten Sepsis führt zu Aktivierung und Proliferation residenter Mikroglia. 2) eine selektive Hemmung der Monozyten Infiltration führt im CCR2 knock-out Modell zu einer verringerten Aktivierung der Mikroglia und zu einer Verringerung der SAE. 3) eine pharmakologische Mikroglia-Depletion mittels PLX5622, einem Colony-Stimulation-Factor-1-Inhibitor, in der akuten Phase der Sepsis ist eine therapeutische Option zur Vermeidung neurokognitiver Defizite.
ACSP 05 - Dr. Johannes Stallhofer
Advanced Clinician Scientist-Programm 2020
Thema: "Einfluss von Vitamin D-Rezeptor-Agonisten auf Eisenresorption und intestinale Barrierefunktion bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in Darm-on-chip-Modellen"
Zusammenfassung:
Ein Mangel an Vitamin D ist ein Risikofaktor für die Entwicklung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Eigene Vorarbeiten bei CED-Patienten legen eine Rolle von Vitamin D auch bei der intestinalen Eisenresorption nahe. Der Eisenmangel ist eine häufige Komplikation bei CED. In einem kürzlich etablierten humanen Darm-on-chip Modell (DoC) soll als erstes Ziel die Hypothese überprüft werden, dass aktives Vitamin D die intestinale Eisenresorption steigert. Da in Vitamin DRezeptor( VDR)-knockout-Mäusen alleine schon die selektive epitheliale VDR-Expression vor einer experimentellen Colitis schützt, soll in einem zweiten Teil des Projektes die Stärkung der epithelialen Barrierefunktion durch VDR-Agonisten im humanen DoC verifiziert werden. Eine Störung der epithelialen Barriere ist ein Schlüsselmechanismus bei CED. Ein drittes Arbeitspaket dient der Simulation eines CED-ähnlichen Barriereschadens im DoC. Hierzu wird der DoC auf epithelialer Seite mit sterilem Stuhlfiltrat und auf endothelialer Seite mit autologen PBMCs von CED-Patienten bestückt. Das so etablierte „CED-on-chip-Modell“ dient in einem vierten Arbeitsschritt dazu, die potentiell Barriere-stäkenden und Eisenresorptions-steigernden Effekte von VDR-Agonisten unter den simulierten Krankheitsbedingungen einer CED zur üerprüen. Das Projekt soll weitere Grundlagen für klinische Therapiestudien mit VDR-Agonisten zum oralen oder topischen Einsatz bei CED liefern.
ACSP 06 - Dr. Ulrich Schneider
Advanced Clinician Scientist-Programm 2020
Thema: "Kardiale Biomarker zur Quantifizierung von Myokardschaden nach Herzoperation(RORSCHACH-Studie)"
Zusammenfassung:
Die Diagnostik eines Herzinfarktes stützt sich auf klinische Symptomatik, EKG, Bildgebung und die Erhöhung kardialer Biomarker (Troponin I, Troponin T oder CK/CK-MB). Diese spezifischen Marker gewinnen in der Diagnostik des perioperativen Infarktes nach Herzoperation zunehmend an Bedeutung und es existieren bereits Infarktdefinitionen, die sich ausschließlich an einer Erhöhung kardialer Biomarker orientieren. Die Wertigkeit dieser Marker zur perioperativen Infarktdiagnostik ist allerdings umstritten, da ihre Kinetiken und Dynamiken erhebliche Unterschiede zeigen und es ebenso denkbar ist, dass es ohne ein entsprechendes myokardiales Perfusionsdefizit zur perioperativen Freisetzung dieser Biomarker kommt. In einer multizentrischen prospektiven Studie soll eben diese Wertigkeit von Troponin I & T und CK-MB zur Quantifizierung perioperativ induzierter Myokardschädigung untereinander verglichen und mit der Schadensquantifizierung mittels cMRT an Patienten mit isolierter Herzklappenoperation korreliert werden.
Förderung seit 2019:
ACSP 01- Dr. Bianca Besteher
Advanced Clinician Scientist-Programm 2019
Thema: "Multimodale MR-Morphometrie zur Evaluation translational nutzbarer Biotypen im Spektrum von Depression und Angsterkrankungen"
Zusammenfassung:
Die intensive Suche nach Biomarkern für Depression und Angststörungen zeigt, dass die streng phänomenologisch begründeten ICD-Diagnosen die zugrundeliegenden biologisch begründbaren Subtypen (Biotypen) kaum abbilden, was die Hauptursache für das hohe Nichtansprechen auf antidepressive Medikation darstellt. Gegenüber Vorstudien besteht die Innovation des vorliegenden Ansatzes in einer multidimensionalen Untersuchung im ängstlich-depressiven Spektrum. Das bedeutet, dass klinisch gesunde und kranke Teilnehmer (n=300) rekrutiert und nicht nach ICD stratifiziert, sondern anhand neurobiologisch orientierter psychometrischer Assessments in einem fortlaufenden Symptomkontinuum analysiert werden. Mittels multimodaler MR-Bildgebung (voxel- und oberflächenbasierte Maße, sowie machine-learning basierte Analyse akzelerierter Hirnalterung), Genotypisierung (polygenic risk scores) und Immunologie (Messung pro- und antiinflammatorischen Zytokine) sollen multimodale Biotypen charakterisiert werden, die mit klinischen Subtypen depressiv-ängstlicher Störungen korrespondieren. In einem kontinuierlichen App-gestützten Follow-Up können diese dann reevaluiert werden und translational zur personalisierten Verlaufsprädiktion und Therapieplanung beitragen.
ACSP 02 - Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer
Advanced Clinician Scientist-Programm 2019
Thema: "Alveolar homeostasis and the pathogenesis of viral-bacterial interference"
Zusammenfassung:
The influenza virus (IV) can cause severe epidemics, which result in significant morbidity and mortality worldwide. Beyond the virulence of the virus itself, epidemiological data suggest that bacterial superinfections are the major cause of high mortality rates. Among the bacteria that induce secondary pneumonia Staphylococcus aureus (S. aureus) is highly important, as it has been frequently identified as being present during severe influenza seasons. S. aureus often only colonises the nasopharynx, but also has the potential to induce life-threatening infections that are mediated by multiple virulence factors, such as toxins. To investigate the cell processes between epithelial, endothelial and immune cells after IV/S. aureus co-infections, we have established a human alveolus model. The homeostasis of the alveolus is largely dependent on the pathogendependent virulence pattern and the host. Within the present application, a major focus is given over to the investigation of the viral-bacterial interference. We aim to investigate the impact of IV infection on the expression of S. aureus virulence factors and the alveolar homeostasis; in particular, the process that defend against the pathogens and maintain alveolar stability will be examined. For this, the impact of the infection on alveolar macrophages, pulmonary surfactant, barrier integrity and the cytosolic DNA-sensing pathways will be analysed.
ACSP 03 - Dr. Gloria Färber
Advanced Clinician Scientist-Programm 2019
Thema: "MITOchondrienfunktion: Identifikation von human relevanten PathO- und Wirkmechanismen bei terminaler HERzinsuffizienz "
Zusammenfassung:
Das Auftreten einer Herzinsuffizienz wird in Kausalzusammenhang mit mitochondrialer Dysfunktion im Herzmuskel gebracht. Molekular werden Defekte der Atmungskette, eine erhöhte ROS-Produktion und eine gestörte ROS-Abwehr sowie Störungen im mitochondrialen Calciumstoffwechsel diskutiert. Wir konnten an der Ratte nachweisen, dass eine Einschränkung der mitochondrialen Funktion im Herzmuskel mit dem Auftreten einer kardialen Dysfunktion einhergeht. Am Menschen sind diese Mechanismen bisher ungenügend untersucht. Unser erstes Ziel ist daher, die aktuell diskutierten mitochondrialen Pathomechanismen an terminal herzinsuffizienten Patienten zu verifizieren.
Eingriffe speziell in den Calciumstoffwechsel finden zunehmend Anwendung in der Intensivtherapie der terminalen Herzinsuffizienz. Der Calciumsensitizer Levosimendan führt zu einer Steigerung der Kontraktilität, scheint aber auch direkt die Mitochondrienfunktion zu beeinflussen. Das zweite Ziel ist es daher, den Wirkmechanismus von Levosimendan auf die Mitochondrienfunktion an herzinsuffizienten Patienten zu untersuchen. Die Identifikation human relevanter Patho- und therapeutischer Wirkungsmechanismen ist entscheidend für die Weiterentwicklung von Therapien der terminalen Herzinsuffizienz.
Bewerbung
Voraussetzung
Sie können sich für das Programm bewerben, wenn:
- Sie eine Habilitation in einem klinischen, experimentellen oder translationalen Fach anstreben und dies durch entsprechende Vorarbeiten belegen können,
- Ihre Promotion nicht länger als 12 Jahre zurückliegt (Elternzeiten, die in diesen Zeitraum fallen, werden angerechnet (pro Kind 2 Jahre)),
- Sie in Ihrer Publikationsleistung einen Gesamt-Impact-Faktor >15 erreicht haben und dabei mindestens eine Publikation mit IF >4 als Erst- oder Letztautorenschaft vorweisen können,
- die Leitung Ihrer Einrichtung und/oder einer Gasteinrichtung bestätigt, dass die räumlichen, apparativen und sonstigen Voraussetzungen zur Durchführung des Habilitationsprojektes gegeben sind,
- die verantwortliche Klinikleitung zusichert, dass im Falle einer Förderung eine anteilige Freistellung von mindestens 50 % über die gesamte Programmlaufzeit erfolgt (Abweichungen davon müssen begründet und vom IZKF-Vorstand bewilligt werden),
- die verantwortliche Klinikleitung zusagt, dass Ihre Stelle für den beantragten Förderzeitraum gesichert ist.
Förderung
Die Programmlaufzeit beträgt 3 Jahre mit einer Zwischenevaluation nach 2 Jahren. Der Förderumfang beträgt bis zu 70.000 € pro Projekt und Jahr für Personal- und Sachmittel. Gefördert wird die eigene Stelle im Umfang von bis zu 50 % (TV-Ä, 36 Monate) als geschützte Forschungszeit. Von Seiten der Klinik muss für die Zeit der Förderung eine entsprechende Freistellung von der klinischen Tätigkeit sichergestellt werden. Während der klinischen Tätigkeit muss die Stelle weiterhin von der Klinik getragen werden. Der aktuell vorgesehene Förderzeitraum ist der 01.04.2023 bis 31.03.2026 (nach positiver Zwischenevaluation).
Downloads
Folgende Dokumente stehen für die Antragserstellung für Sie zum Downloaden zur Verfügung: