An COVID-19 Erkrankte können auch noch lange Zeit nach dem akuten Krankheitsverlauf an körperlichen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Erschöpfung, Kopfschmerzen und Atembeschwerden leiden. Wenn diese Beschwerden länger als zwölf Wochen anhalten, spricht man von POST-COVID. Aktuelle Studien schätzen, dass circa zehn Prozent der an COVID-19 Erkrankten von POST-COVID betroffen sind. Entsprechend groß ist nicht nur der Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten und Versorgungsstrukturen, sondern vor allem auch die Notwendigkeit, dieses Krankheitsbild zu erforschen und besser zu verstehen. Auch am Universitätsklinikum Jena wird zu POST-COVID geforscht. Eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten spielt die Diagnostik, also alle Verfahren, mit denen POST-COVID festgestellt werden kann.
Ein gemeinsames Forschungsprojekt der zentralen Notaufnahme und der Klinik für Innere Medizin IV beschäftigt sich mit einem Verfahren, dass die diagnostischen Möglichkeiten von Atembeschwerden bei POST-COVID Erkrankten verbessern soll: Die Elektoimpendanztomographie, kurz EIT, ist eine Messmethode, mit der die Belüftung der Lunge und die Verteilung des Atemflusses bildlich dargestellt werden kann. Die EIT wird bereits seit 30 Jahren auf Intensivstationen bei beatmeten Patienten und Patientinnen eingesetzt und soll nun helfen, die Diagnostik von POST-COVID zu verbessern. „Um mit diesem Verfahren zu arbeiten, benötigen wir dringend Messungen an lungengesunden Probanden und Probandinnen. Mit den gewonnenen Daten wollen wir Referenzwerte erstellen, die für den Vergleich und die Auswertung der EIT von POST-COVID-Erkrankten dringend benötigt werden“, erklärt einer der Studienleiter PD Dr. Philipp Reuken, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin IV.
Deshalb sucht das Universitätsklinikum Jena lungengesunde Freiwillige zwischen 30 und 65 Jahren für die Messung der Lungenbelüftung. Für die circa 10-minütige Untersuchung werden die Probanden mit freiem Oberkörper auf eine Liege gelegt. Ein Gürtel mit Messelektroden um den oberen Brustbereich misst die Verteilung der Luft während der normalen Atmung. Die Probanden spüren davon nichts, die EIT ist ein schmerz- und strahlungsfreies Verfahren. Inklusive Fragebogen und Einwilligung dauert die Untersuchung, die in den Räumlichkeiten der zentralen Notaufnahme durchgeführt wird, lediglich 20 Minuten.
Die Freiwilligen sollten keinen Herzschrittmacher, keine schwere Lungenerkrankung, wie Fibrose, COPD oder Asthma haben und nicht stark übergewichtig sein (BMI unter 50). Interessierte können sich unter der Telefonnummer 03641/9322084 oder per E-Mail melden und Termine zu flexiblen Zeiten vereinbaren. Alle Freiwilligen Probanden unterstützen die Forschung zu POST-COVID und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung.
Kontakt:
Yvonne Gremme
Tel: 03641/9322084 |
RegioVentPost-COVID-19
Studienleiter:
Dr. med. Jan-Christoph Lewejohann | Klinik für Notfallmedizin
PD Dr. med. Philipp A. Reuken | Klinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinikum Jena