13.11.2014
Erhalt der Gebärmutter ist das Ziel: Myom-Experten treffen sich in Jena
UKJ-Symposium zur interdisziplinären Myomtherapie am 15. November / Live-Übertragung einer Myom-Embolisation
Jena (UKJ /me). Rund 20 bis 50 Prozent der über 30-jährigen Frauen leiden in Deutschland an gutartigen Tumoren der Gebärmutter, sogenannten Myomen. Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) setzen Radiologen des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie in Zusammenarbeit mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe die Myom-Embolisation ein.
„Dabei wird das Myom in einem minimal-invasiven Eingriff unter Bildkontrolle verödet. So kann auf eine Entfernung der Gebärmutter verzichtet werden“, erklärt Prof. Dr. Ulf Teichgräber, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKJ. Das Verfahren ist auch Thema des Symposiums „Interdisziplinäre Myomtherapie“, zu dem Radiologen und Gynäkologen am Sonnabend, 15. November 2014, zusammen kommen. Die Veranstaltung des UKJ findet ab 9.30 Uhr im Volksbad statt.
Vor allem bei Frauen im Alter von 35 bis 55 Jahren treten die gutartigen Gebärmuttergeschwulste auf und verursachen Beschwerden. „Myome der Gebärmutter zählen zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen der Frau. Es gibt Myome, die keine Beschwerden verursachen, sie können sich aber auch durch starke Menstruationsblutungen, ungewollte Kinderlosigkeit oder starke Unterbauchschmerzen bemerkbar machen“, sagt Prof. Dr. Ingo Runnebaum, Direktor der Jenaer Frauenklinik.
Im Rahmen des Symposiums werden sich die Experten über aktuelle Entwicklungen in der Myomtherapie austauschen. Dabei wird auch eine Myomembolisation live aus der roboterarm-gestützten Angiographieanlage übertragen werden. Teichgräber beschreibt das Verfahren: „Ein Katheter wird über die Leistenschlagader in die Gebärmutter eingebracht. Winzige Kunststoffkügelchen kappen die Blutversorgung des Myoms und veröden das Gewebe. Der große Vorteil ist, dass die Gebärmutter vollständig erhalten bleibt.“
Gynäkologen und Radiologen arbeiten in Jena eng in einem interdisziplinären Myomzentrum zusammen, um für jede betroffene Patientin die bestmögliche Therapie auszuwählen. „Die Myomembolisation ist keine Methode bei Kinderwunsch. Für junge Patientinnen mit Myomleiden werden andere minimal-invasive Methoden bei uns durchgeführt. Die vollständige Entfernung der Gebärmutter, die sogenannte Hysterektomie ist bei uns die absolute Ausnahme. Die Erhaltung der Gebärmutter steht bei uns im Vordergrund,“ betont Runnebaum.
Kontakt Myomzentrum:
Myom-Hotline:
Tel.:03641/9-324936 oder -33492
Termin auf einen Blick:
Interdisziplinäre Myomtherapie:
„Myomsprechstunde State of the Art“
Beginn: 9.30 Uhr bis 15.00 Uhr
Ort: Volksbad Jena
Universitätsklinikum Jena
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Erlanger Allee 101
07747 Jena
Tel.: 03641/ 9-32 48 05