29.11.2012
Palliative Therapie lindert Beschwerden bei Kopf-Hals-Tumoren
17. Jenaer HNO-Onkologie-Symposium am 7. und 8. Dezember/ Chirurgische Verfahren erhalten Lebensqualität
Jena (ukj/me). Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich zählen zu den sechs häufigsten Krebsarten weltweit. 40-50 % der Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren überleben die Krankheit. Umso wichtiger ist es, Betroffene mit bösartigen Tumorerkrankungen vor allem im letzten Lebensabschnitt zu helfen und zu begleiten. Beim 17. HNO-Onkologie-Symposium geht es um das Gesamtkonzept der palliativen Therapie bei nicht heilbaren Tumorerkrankungen des Kopf-Hals-Bereiches. Das Symposium findet am 7. und 8. Dezember in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO) des Universitätsklinikums Jena statt.
„Atemnot und Schluckbeschwerden, Ernährungsprobleme oder Blutungen können infolge der Kopf-Hals-Tumorerkrankungen auftreten. Insbesondere in der Palliativsituation möchten wir über moderne chirurgische Therapiemöglichkeiten die Lebensqualität unserer Patienten sowohl erhalten als auch verbessern“, erklärt Prof. Dr. Sven Koscielny, leitender Oberarzt der HNO-Klinik am UKJ. Ist die Atmung gefährdet, beispielsweise wenn der Stimmbandnerv gelähmt ist, werden Stents eingesetzt, wodurch die Luftröhre offen gehalten wird. Zusätzlich werden moderne Laserverfahren genutzt. „Einen Luftröhrenschnitt wollen wir auf diese Weise vermeiden“, betont Prof. Dr. Koscielny.
Stents werden auch verwendet, um die Speisezufuhr zu sichern. Prof. Dr. Koscielny: „Sie können eine Alternative zur Magensonde darstellen, indem die Speiseröhre stabilisiert wird. Des Weiteren kann die Nahrungsaufnahme durch Laserchirurgie erleichtert werden.“
Neben chirurgischen Möglichkeiten wird moderne palliative Chemotherapie angewandt, um Symptome zu lindern. Gleichzeitig bietet eine palliative Chemotherapie die Chance, die Lebenszeit in einzelnen Fällen zu verlängern. Bei ca. einem Drittel der Patienten könne sogar der Rückgang des Tumors erreicht werden. Dennoch muss bedacht werden, dass die palliative Chemotherapie nicht bei jedem Patienten anschlägt.
Während der Tumorerkrankungen leiden Patienten zudem an starken Schmerzen. Deshalb sind moderne Verfahren der Schmerztherapie ein weiterer wichtiger Bestandteil der palliativen Therapie. Das Symposium vermittelt auch Informationen zur psychologischen Betreuung von Patienten und Angehörigen. Die zweitägige Veranstaltung spricht vor allem HNO-Fachärzte an und dient deren Weiterbildung. „Der aktuelle Wissenstand in der Palliativmedizin soll über das Symposium transportiert werden“, so Prof. Dr. Koscielny.
Termininformation:
7. und 8. Dezember 2012
17. Jenaer HNO-Onkologie-Symposium
Schwerpunkt: Palliative Therapie in der HNO-Onkologie
Veranstaltungsort: Hörsaal der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Lessingstraße 2, 07743 Jena
Kontakt:
Prof. Dr. Sven Koscielny
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641-9-35123