Präklinische Bildgebung ist ein wichtiger Teilbereich der Lebenswissenschaften, wobei bevorzugt Kleinsäuger als Versuchstiere eingesetzt werden. Eine mögliche Alternative zum klassischen Tierversuch ist die in-ovo Bildgebung mit embryonierten Hühnereiern. Aufgrund der geringen Größe der Hühnereier sind für die Bildgebung jedoch dedizierte Kleintier-Geräte (CT, MRT, PET, SPECT oder Hybridgeräte) nötig, um die kleinen Embryonalstrukturen bildlich darstellen zu können.
In unserer Arbeitsgruppe an der Klinik für Nuklearmedizin entwickelten wir daher im Rahmen von Vorarbeiten ein in-ovo Bildgebungskonzept mit Straußeneiern, das keine dedizierten Kleintiergeräte erfordert, sondern mit bildgebenden Verfahren aus der Humanmedizin umgesetzt werden kann. Straußeneier sind bis zu 20 x 15 cm groß, so dass die räumliche Auflösung der im klinischen Alltag eingesetzten CT-, MRT-, PET- und SPECT-Systeme ausreicht, um die embryonalen Organe zu untersuchen. Unsere ersten Erfahrungen an einem klinischen PET/CT-Scanner haben gezeigt, dass die Verteilung und Anreicherung etablierter und neu entwickelter Radiopharmaka in den Organen des Embryos dargestellt werden können.
Unsere AG arbeitet mit Förderung der DFG an der Etablierung des in-ovo Bildgebungskonzepts als Alternative zum klassischen Tierversuch. Angewandt wird das Konzept bereits bei der Validierung neu entwickelter leberspezifischer Radiopharmaka.
⇒ Freesmeyer M, Kuehnel C, Opfermann T, Niksch T, Wiegand S, Stolz R, Huonker R, Witte OW, Winkens T. The Use of Ostrich. Eggs for In Ovo Research: Making Preclinical Imaging Re- search Affordable and Available. J Nucl Med 2018; 59:1901–1906 DOI: 10.2967/jnumed.118.210310
⇒ Greiser J, Kühnel C, Görls H, Weigand W, Freesmeyer M. N,1,4-Tri(4-alkoxy-2-hydroxybenzyl)-DAZA: efficient one-pot synthesis and labelling with 68Ga for PET liver imaging in ovo. Dalton Trans., 2018, 47, 9000, DOI: 10.1039/c8dt01038b
Kontakt:
apl. Prof. Dr. Martin Freesmeyer
Klinik für Nuklearmedizin
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