Mentalisierungsbasierte Therapie versus Bona-Fide-Therapie für Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung in Deutschland: Eine prospektive, multizentrische randomisiert-kontrollierte Studie (MaGnet)
Projektträger: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektlaufzeit: 2023 - 2027
Projektleitung: Prof. Dr. Svenja Taubner (Institut für Psychosoziale Prävention, Universitätsklinikum Heidelberg)
Projektleitung am Standort Jena: Prof. Dr. Bernhard Strauß
Assoziierte Mitarbeiterin am Standort Jena: Alisa Harthaus (Shugaley), M.Sc. Psych.
Hintergrund
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine schwerwiegende psychische Störung, welche mitunter mit einem erhöhten Risiko von suizidalem und selbstverletzendem Verhalten einhergeht. Neben übertragungsfokussierten, dialektisch-behavioralen und schematherapeutischen Ansätzen gilt die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) als eine evidenzbasierte Behandlungsform. Zusammen mit der dialektisch-behavioralen Therapie wird die MBT von der S3-Leitlinie als Behandlung der ersten Wahl für Personen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung empfohlen. Die MBT hat das therapeutische Ziel, die Mentalisierungsfähigkeit der Betroffenen zu fördern.
Studie
In der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten MaGnet-Studie wird die MBT nun erstmalig im ambulanten Behandlungskontext in Deutschland überprüft. Untersucht wird in dieser klinischen Studie, wie wirksam MBT gegenüber einer Bona-Fide-Therapie (BFT, hier zwei der üblichen ambulanten Richtlinienpsychotherapien in Deutschland: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder Kognitive Verhaltenstherapie) bei Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung ist. Primäres Ziel des Projekts ist der Vergleich der Therapieformen hinsichtlich der Reduktion von Suizidalität und selbstverletzendem Verhalten. Darüber hinaus wird die MBT verglichen mit BFT hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in Bezug auf die allgemeine und zwischenmenschliche Funktionsfähigkeit, Symptomschwere, behandlungsrelevante Aspekte und Lebensqualität sowie anfallende Kosten für das Gesundheitssystem. Die MaGnet-Studie wird von Heidelberg aus durch Prof. Dr. Svenja Taubner koordiniert und ist multizentrisch angelegt. Neben den Studienstandorten Heidelberg, Düsseldorf, Berlin und Ulm wird die Stichprobenerhebung auch durch das IPMPP Jena unter Leitung von Prof. Dr. Bernhard Strauß erfolgen. Insgesamt sollen N = 304 Patient:innen mit diagnostizierter Borderline-Persönlichkeitsstörung in die MaGnet-Studie eingeschlossen werden. Die Patient:innen werden randomisiert, d.h. per Zufallsprinzip, der MBT oder BFT zugeordnet. Während als auch nach der Therapie sind begleitende Datenerhebung zu mehreren Messzeitpunkten geplant. Die gesamte Projektlaufzeit ist auf 56 Monate angelegt.
Weitere Informationen: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/500412881
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