Die Geburt mit einem Typ 1 Diabetes
Während der Geburt
Sobald die Wehentätigkeit einsetzt, reduziert sich Ihr Insulinbedarf sofort drastisch. Für diesen Fall hat Ihr Geburtshelfer in Zusammenarbeit mit Ihren Diabetologen und Ihnen im Rahmen der Geburtsplanung einen Plan festgelegt. Bitte richten Sie sich danach und kontrollieren Sie häufig Ihren Blutzucker. Suchen Sie bitte umgehend Ihre Geburtsklinik auf.
Wichtig ist die kontinuierliche Gabe von ausreichend Insulin während der Entbindung. Das gilt auch für den Fall, dass ein Kaiserschnitt durchgeführt werden muss. Die Blutzuckerkontrollen erfolgen „unter der Geburt“ stündlich. Zu hohe Werte sollten unbedingt vermieden werden, sie würden die Gefahr für eine Unterzuckerung Ihres Kindes erhöhen. Zu niedrige Werte müssen natürlich ebenfalls ausgeschlossen werden. Wichtig ist zusätzlich die Kontrolle der Ketone bei jedem Wasser lassen. Diese Kontrolle dient der Erkennung einer Ketoazidose, einer schwerwiegende Stoffwechselentgleisung, die sich während des geburtsassoziiertem Stress bei einer erschöpften Patientin mit leeren Zuckerspeichern auch bei normalen Blutzuckerwerten einstellen kann.
Wochenbett
Der Insulinbedarf sinkt nach der Geburt nochmals deutlich ab, ebenso wie zum Zeitpunkt des Milcheinschuss. Wichtig ist dann die Zufuhr von 2 KE ohne Insulin zu jeder Stillmahlzeit Ihres Kindes. Für Sie selbst tolerieren wir in dieser Zeit höhere Blutzuckerwerte.
Nach der Entlassung
Nach der Entlassung sollten Sie sehr kurzfristig wieder bei Ihren Diabetologen vorstellig werden. Jetzt übernehmen sie wieder die Betreuung. Versuchen Sie die gute Stoffwechseleinstellung aus der Schwangerschaft weiter fortzuführen.