Betreuung eines Typ 1 Diabetes während der Schwangerschaft
Erstes Trimenon
Der Erstkontakt in der Schwangerschaft kann bereits im ersten Trimenon zur frühen Feindiagnostik, zum Präeklampsiescreening oder zur konsilarischen Mitbetreuung während eines stationären Aufenthaltes in unserer Klinik für Innere Medizin (KIM) erfolgen. Gerne können Sie auch den Termin zur Feindiagnostik zwischen 19. und 21. Schwangerschaftswoche bei uns vereinbaren. Sie werden bei diesen Besuchen immer von Mitarbeitern des Kompetenzteams für Diabetes und Schwangerschaft mitbetreut.
Spätestens ab der 30. SSW bieten wir eine regelmäßige Mitbetreuung an
Der Verlauf der Schwangerschaften bei Typ 1 Diabetes ist sehr individuell und hängt nicht nur von Ihrer Stoffwechseleinstellung, sondern auch von bestehenden Neben- oder Folgerkrankungen, wie dem Bluthochdruck, einer Nierenbeteiligung oder zusätzlich bestehender immunologischer Erkrankungen ab. Diese Dingen und natürlich auch Ihre persönlichen Bedürfnissen entscheiden über die Häufigkeit der weiteren Besuche bei uns. Die diabetologische Betreuung verbleibt dabei in der Regel in der Hand Ihrer bisherigen Diabetologen, kann aber auch von uns übernommen werden. In diesem Fall arbeiten wir eng mit unseren Partnern in der diabetologischen Tagesklinik der KIM zusammen.
34. Schwangerschaftswoche
Mit der 34. Schwangerschaftswoche sollte die Planung der Geburt erfolgen. Damit ist gemeint, dass mit Ihnen ein ausführliches Gespräch über die Möglichkeiten einer Spontangeburt, möglicher Risiken für einen Kaiserschnitt und die Notwendigkeit der Geburtseinleitung vor Einsetzen der Wehentätigkeit geführt wird. Hier sollen alle bis dahin noch nicht geklärten Fragen besprochen werden und auch die Vorstellung bei den Narkoseärzten erfolgen.
Es ist wichtig zu diesem Termin eine aktuellen Befund Ihres Augenhintergrundes vom Augenarzt mitzubringen.
36. Schwangerschaftswoche
Ab der 36. Schwangerschaftswoche erfolgt die Vorstellung bei uns wöchentlich. Oft ergeben sich bei Typ 1 Diabetes am Ende der Schwangerschaft Komplikationen, die möglicherweise dazu zwingen die Entbindung vorzuziehen. Viele Patientinnen sind am Ende der Schwangerschaft zusätzlich extrem erschöpft. Sie und Ihr Kind brauchen deshalb eine engmaschige Überwachung. Auch wenn alles komplikationslos verläuft, ist bei Typ 1 Diabetes dennoch mit Erreichen des errechneten Geburtstermins und ausbleibender Wehentätigkeit, die Geburtseinleitung notwendig.
Unser Spektrum
- Erstrimesterscreening (11+0 bis 13+6 SSW; IGEL)
- Präeklampsie-Screening (11+0 bis 13+6 SSW; IGEL)
- Frühe Feindiagnostik
- Feindiagnostik zum Fehlbildungsauschluß 19+0 bis 21+6
- Ultraschall zur Wachstumskontrolle des Kindes
- CTG-Kontrollen
- Beratung zur Insulineinstellung/-optimierung, auch unter stationären Bedingungen
- Geburtsplanung
- Geburtsleitung und Nachbetreuung