Der Jenaer OSCE-Parcours am Donnerstag war weltweit der erste, der sich vollständig der Planetaren Gesundheit widmete. Neun Fächer von der Allgemeinmedizin bis zur Radiologie beteiligten sich interdisziplinär. Das Konzept nimmt die gesellschaftlichen Bedingungen für Gesundheit wie auch die globalen Zusammenhänge in den Blick und ganz besonders die Öko-Systeme des Planeten, von denen unser Wohlergehen abhängt. Dr. Ute Teichert, Leiterin der Abteilung „Öffentliche Gesundheit“ des Bundesgesundheitsministeriums betont: „Das Thema ist eng mit der Bevölkerungsgesundheit verbunden. Es ist uns ein gesundheitspolitisches Anliegen, zusammen mit den Fakultäten und dem öffentlichen Gesundheitsdienst das Gesundheitswesen insgesamt auf diese neuen Aufgaben vorzubereiten.“
„Das Thema hat eine hohe Aktualität für die junge Generation an Medizinern. Planetary Health und die ärztliche Tätigkeit sind miteinander verbunden. Zum Beispiel sind aktive Mobilität wie Radfahren und pflanzenbasierte Ernährung nicht nur gut für den Planeten, sondern auch für unsere Gesundheit. Für diese Aspekte gilt es eine Sensibilität zu schaffen“, sagt Max-Johann Sturm, Medizinstudent der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Medizinische Fakultät in Jena hat diese Initiative von Anfang an unterstützt. „Die neue Ärztliche Approbationsordnung steht kurz bevor. Der OSCE ist wird in Zukunft zur universitären Pflichtprüfungsform, da hier der Transfer von Wissen in Handlungskompetenz geprüft wird“, weiß Prof. Dr. Ulf Teichgräber, Studiendekan der Medizinischen Fakultät.
Eingebettet waren die ersten OSCE-Prüfungen zur Planetaren Gesundheit in ein interaktives Fachsymposium, um einen gemeinsamen Austausch zum Thema zu ermöglichen und Raum für die Entwicklung neuer Ideen zu lassen. Dr. Frank Wissing, Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentages, sagte hier: „Der Fakultätentag steht in der besonderen Verantwortung, die Inhalte des Studiums bundesweit aktuell zu halten. Planetare Gesundheit ist als Querschnittsthema in den Lernzielkatalogen der Human- und Zahnmedizin abgebildet.“
„Der Wissenstransfer in die Gesellschaft ist eine unserer zentralen Aufgaben als medizinische Fakultät. Wir bilden die Ärztinnen und Ärzte von morgen aus und müssen sie entsprechend auf die Herausforderungen von morgen vorbereiten“, ergänzt Prof. Dr. Thomas Kamradt, Wissenschaftlicher Vorstand des Universitätsklinikums und Dekan der Medizinischen Fakultät.
Weitere Informationen:
Die OSCE-Stationen:
- Arboviren (Tigermücke in Jena) | Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene
- Planetary Health Diät | Klinik für Innere Medizin IV (Gastroenterologie)
- Inhalationsanästhetika | Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
- Hitze und Frühgeburtlichkeit | Klinik für Geburtsmedizin
- Co-Benefits | Institut für Allgemeinmedizin
- Hitze im Pflegeheim | Klinik für Innere Medizin II, Abteilung Palliativmedizin
- Psychische Belastung | Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
- Nachhaltige Praxis | Deutsche Allianz für Klimawandel und Gesundheit
Programm des Symposiums