09.10.2006
Richtiger Einsatz von Blutprodukten bei Sepsis-Patienten
1. Jenaer Symposium zur Hämotherapie widmet sich Blutvergiftung und Gerinnungsstörungen
Jena. Die Sepsis und deren Behandlungsmöglichkeiten durch den Einsatz von Blutprodukten (Hämotherapie) sind Schwerpunkt des ersten Jenaer Sym-posiums zur Hämotherapie in Klinik und Praxis. Mit dieser am 14. Oktober am Universitätsklinikum Jena stattfindenden Fortbildungstagung starten die Jenaer Transfusionsmediziner eine Symposien-Reihe zu den modernen Möglichkeiten und Anforderungen auf diesem Gebiet.
"Die Transfusionsmedizin spielt in sehr vielen klinischen Bereichen eine zentrale, wenn auch wenig wahrgenommene Rolle", erklärt dazu Tagungsleiterin Prof. Dagmar Barz vom Jenaer Institut für Transfusionsmedizin. "Blutprodukte werden sowohl in allen chirurgischen Fachdisziplinen als auch in der Geburtshilfe und der Intensivmedizin in der Therapie benötigt", so Barz weiter. Umso wichtiger sei das Wissen um den richtigen Einsatz und um mögliche immunologische Reaktionen. "Eine immunologisch falsche Transfusion schadet mehr als eine richtige nützt", betont Barz die Gefahren eines leichtfertigen Umgangs. Leider würden aber in der klinischen Praxis in vielen Fällen notwendige diagnostische Untersuchungen nicht durchgeführt, aus mangelndem Wissen und oft mit schwerwiegenden Folgen für die Patienten.
Hier umfassend zu informieren ist Anliegen der neu initiierten Jenaer Tagungsreihe. Zur Auftaktveranstaltung werden die Formen, Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Funktionsstörungen der Blutplättchen (Thrombozyten) in der Intensivmedizin diskutiert. "Bei vielen Autoimmunerkrankungen oder schweren Infektionen wie der Sepsis kommt es zu einem Blutplättchenmangel und damit zu Gerinnungsstörung und Blutungsgefahr", erklärt Prof. Dagmar Barz. "Das Immunsystem bildet dabei körpereigene Antikörper gegen die Thrombozyten. Die Ursachen dafür rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern kann lebensrettend sein."
1. Jenaer Symposium zur Hämotherapie in Klinik und Praxis
14. Oktober 2006, 9.00 bis 16.30 Uhr
Universitätsklinikum Jena-Lobeda
Ansprechpartner:
Prof. Dagmar Barz
Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9 3 54 60
E-Mail: