Allgemeines zu Simulationspersonen

Simulationspersonen (SP) übernehmen eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Medizinstudierenden und in der Weiterbildung von medizinischem Personal.

Auf diese Weise können herausfordernde Situationen in der Begegnung von Ärzten und Pflegenden mit Patienten spielerisch geübt und reflektiert werden.

Das reicht von der Anamnese, über Aufklärungsgespräche bis zur schwieirigen Situation des Überbringens schwerwiegender Nachrichten.

SP sind ein Medium für die Lernenden, um Selbst- und Fremdwahrnehmung im ärztlichen Gespräch miteinander abzugleichen.

Simulationspersonen (auch Schauspielpatienten, Standardisierte Patienten oder Simulationspatienten genannt = SP) werden zum Einüben kommunikativer und praktischer Fähigkeiten in der medizinischen Ausbildung eingesetzt.

In Rollenspielen können Studierende kommunikative und praktische Kompetenzen üben und sich dadurch darauf vorbereiten, schwierige Gesprächssituationen zu meistern. Nach dem Arzt-Patient-Gespräch gibt ein SP eine Rückmeldung an die Studierenden, was ihnen gut getan hat und was sie sich beim nächsten Mal anders wünschen würden.

Durch dieses unmittelbare Feedback aus Sicht des Patienten (SP) entsteht ein besonderer Lerneffekt, denn die Studierenden können in geschützter Umgebung erfahren, wie ihr Verhalten auf den Patienten wirkt und was es in ihm auslöst. Sowohl für die Rolle als auch das Geben von Feedback wird jeder SP geschult.

Ein SP

simuliert Patienten oder Angehörige im Rahmen kurzer Lernszenarien
spielt eine Patientenrolle mit Biografie und Krankheitsgeschichte und simuliert Symptome
stellt bestimmte charakterliche Eigenschaften dar, mit denen der „Arzt“ umgehen muss
gibt den Studierenden ein differenziertes Feedback über die Wirkung ihrer Kommunikation

Vorteile des Einsatzes von SP

echte Patienten werden geschont
SP sind zeitlich und örtlich besser verfügbar als echte Patienten
es ist immer ein "Patient" mit dem zu lehrenden Krankheitsbild verfügbar
SP werden im Feedbackgeben geschult (das können, wollen oder sollten wir echten Patienten nicht zumuten)

Die Medizinische Fakultät folgt mit dem SP-Programm nationalen und internationalen Ausbildungsstandards für Medizinstudierende.

Hier finden Sie Links zu YouTube-Filmen, in denen gezeigt wird, wie an anderen medizinischen Fakultäten mit Simulationspersonen Arzt-Patient-Kommunikation unterrichtet wird.

Göttingen (2022) Simulationspersonen im Lehrhospital - YouTube

Mainz (2018) CampusTV Mainz 252 - Lernklinik - YouTube

Mannheim (2017) Campus-TV: Simulationspatienten helfen Medizinstudenten - YouTube

Freiburg (2013) Medizinstudenten proben mit Schauspielern den Ernstfall - YouTube

SP werden eingesetzt in:

Ausbildung von Medizinstudierenden in Kommunikationstrainings
Prüfungen mit Medizinstudierenden (OSCE)
Weiterbildungen der Pflege
ärztlichen Weiterbildung (z.B. LÄK)
Sprachkursen für Ärzte mit anderer Muttersprache
Imagefilme und Lehrvideos

4 Stunden Schulung zum SP (Rollenimprovisation, Feedback etc.)
2 Stunden Schulung für eine konkrete Rolle
Beispiel eines "Einsatzes" im Kurs Medizinische Psychologie (z.B. 6 Mal für jeweils eine Stunde)
- SP wartet im "Wartezimmer" vor dem Seminarraum
- Dozentin begrüßt die SP kurz im "Wartezimmer"
- Ärztin (Medizinstudentin) bittet SP als nächste Patientin ins "Sprechzimmer" (dort sitzen ca. 10 Kommilitonen als Beobachter und Mitlernende)
- das Gespräch mit der Ärztin dauert ca. 15-25 Minuten und endet mit der Verabschiedung durch die Ärztin
- SP wartet nun wieder im Wartezimmer (schüttelt die Rolle ab und sammelt mit Hilfe eines Feedbackbogens Themen, über die sie Feedback geben will)
- nach einigen Minuten wird die Dozentin die SP wieder in den Seminarraum bitten
- Dozentin moderiert das Auswertungsgespräch zwischen SP und Ärztin. Auch die anderen Medizinstudierenden können Fragen stellen und Beobachtungen diskutieren (Dauer ca. 15-25 Minuten)
- Dozentin verabschiedet die SP
Auswertung, Supervision und Abrechnungsformalitäten nach mehreren "Einsätzen" (1 Stunde)

Durch ein strukturiertes, verstehensorientiertes Feedback von den SP, den Dozierenden und Kommilitonen erhalten die Lernenden im Anschluss an das Simulationsgespräch Hinweise auf Stärken und Ansatzpunkte zur Verbesserung ihrer Kommunikation mit PatientInnen. In der Ausbildung der SP gibt es ein Feedbacktraining, wo wir üben WIE und WORÜBER man Feedbackgeben kann.

Mit Beginn der Pandemie wurde der Kurs Medizinische Psychologie als Online-Lehre angeboten. Dementsprechend wurden auch die Kurse mit den Simulationspersonen im Online-Setting durchgeführt. Für den Einsatz in der Online-Lehre werden die SP geschult.

Allgemeines

Ziele des SP-Programms

Was sind SP?

Wo werden SP eingesetzt?

Beispielhafter Ablauf eines SP-Einsatzes

Das Feedback

Online-Lehre mit SP