Herausforderung Sepsis:
Was ist Sepsis?
Sepsis wird umgangssprachlich oft als „Blutvergiftung“ bezeichnet, bei dem der Organismus als systemische Reaktion auf eine Infektion sein eigenes Gewebe und Organe angreift. Die unkontrollierte Infektion wird meistens von Bakterien oder in zunehmendem Maße auch von Pilzen verursacht. Sepsis ist die häufigste Todesursache bei Infektionen – trotz der fortgeschrittenen Medizin wie z.B. Impfungen, Antibiotika und Intensivmedizin.
Eine Sepsis ist ein medizinscher Notfall und erfordert sofortige Behandlung. Vor allem wenn die Symptome nicht frühzeitig erkannt werden, können Schock und Multiorganversagen die Folgen sein.
Sepsis ist daher immer ein Notfall!
Warum stellt Sepsis eine Herausforderung dar?
Sepsis stellt aus medizinischer und gesundheitsökonomischer Sicht eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen dar. Die Krankenhaussterblichkeit bei schwerer Sepsis ist in Deutschland mit 42% im Vergleich zu Australien (18%), England (32%) und den USA (23%) auffällig hoch. Das frühzeitige Erkennen einer Sepsis ist eine große Herausforderung, da die Symptome sehr unspezifisch sind. Sepsis wird häufig fehldiagnostiziert und erst zu spät effektiv behandelt.
Nationale und internationale Erhebungen und Studien belegen, dass mit Qualitätsinitiativen zur Sepsis eine Reduzierung der Krankenhaussterblichkeit zwischen 10% und 30% erreichbar ist.
Die Gemeinsame Gesundheitsministerkonferenz der Länder hat im Juni 2018 die Umsetzung der Forderungen der WHO Resolution zu Sepsis für Deutschland befürwortet. Das Krankheitsbild Sepsis wurde von der World Health Assemby (WHA), dem Entscheidungsorgan der WHO, als vorrangig zu bekämpfendes Gesundheitsproblem eingestuft.
Warum Ihre Beteiligung am Deutschen Qualitätsbündnis Sepsis (DQS) so wichtig ist?
1) Durch das frühzeitige Erkennen einer Sepsis in Ihrem Haus kann die Versorgungsqualität verbessert und die Sterblichkeit reduziert werden.
2) Die teilnehmenden Krankhäuser des DQS können durch Vernetzung mit dem Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, der Sepsis-Stiftung und dem Qualitätsverbesserungskomitee der Global Sepsis Alliance von den im internationalen Vergleich Besten lernen und auch in Zukunft wichtige Impulse für die gesundheitspolitische Entwicklung zum Thema Sepsis in Deutschland setzen.
3) Geringer Aufwand zur Qualitätsmessung: Zur Ermittlung der Qualitätsindikatoren der Sepsisbehandlung kommen Abrechnungsdaten gemäß §21-KHEntgG zum Einsatz, die in kurzer Zeit generiert werden können.
4) Sepsis-spezifisches Peer-Review Verfahren: Teilnehmenden Häusern wird ein sepsis-spezifisches Peer-Review-Verfahren angeboten, welches nach Richtlinien der Bundesärztekammer entwickelt wurde und Aktenanalysen sowie Strukturanalysen verbindet.
5) Intuitive Qualitätsberichte: teilnehmende Krankenhäuser erhalten quartalsweise, intuitive, grafische Online-Qualitätsberichte mit zahlreichen Filter- und Vergleichsmöglichkeiten.
Fakten und Zahlen zur Sepsis finden Sie auf den Seiten der Sepsis-Stiftung.
Weitere Informationen zur Teilnahme finden Sie auf folgenden Link.