Ä
ÄrztegesundheitÄrztinnen und Ärzte haben eine hohe berufliche Belastung, sollten sich adäquat um ihre Gesundheit kümmern (Gesundheitsverhalten), können selbst erkranken und haben besondere Bedingungen beim Zugang zum Gesundheitssystem. International wird das Thema seit einigen Jahren untersucht. In Deutschland sind bisher nur wenige Untersuchungen vorhanden. Im Rahmen des Projektes Ärztegesundheit werden verschiedene systematische Untersuchungen durchgeführt. Weiterhin soll die Wahrnehmung des Themas und die Integration in Aus-, Weiter- und Fortbildung gefördert werden.
Das Projekt umfasst mehrere Teilprojekte, die sich mit der Gesundheit von Ärztinnen und Ärzten befassen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Hausärzten.
Teilprojekte
- Analyse von KBV-Routinedaten zur Leistungsinanspruchnahme des Gesundheitswesens von gesetzlich krankenversicherten Ärzten
- Qualitative Explorationsstudie zu internationalen Leitlinien und Empfehlungen (Promotionsarbeit)
- Quantitative Befragung Thüringer und Sächsischer Hausärzte (abgeschlossen)
- Quantitative Befragung von Internisten und Psychiatern (abgeschlossen)
- Qualitative Studie zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch Hausärzte (Promotionsarbeit, abgeschlossen)
Projektteam
- Dr. med. Sven Schulz
- Dr. rer. pol. Antje Freytag
- Dr. med. Florian Wolf
- Dr. phil. Franziska Meißner
- Friederike Hecker (Doktorandin)
- Ketura Herklotz (Doktorandin)
Kooperationspartner
Publikationen
Eigene Artikel
- Schulz S, Einsle F, Schneider N, Wensing M, Gensichen J. Illness behaviour of general practitioners—a cross-sectional survey. Occup Med. 2017;67(1):33-7. [Link]
- Schulz S, Hecker F, Einsle F, Gensichen J. Ärztegesundheit: Gehen wir Ärzte gut mit unserer eigenen Gesundheit um? Allgemeinarzt. 2015.
- Schulz S, Großmann M, Stengler K, Einsle F, Rochfort A, Gensichen J. Ärztegesundheit - eine Einführung anhand eines narrativen Reviews. Z Allg Med. 2014;90(6):261-5. [PDF]
Kongresse/Vorträge
- Schulz S, Meißner F, Wolf F, Freytag A. Ärzte als Patienten: Die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens durch Ärzte. 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 16.09.-18.09.2021; Lübeck.
- Schulz S. "Eine qualitative Analyse internationaler Leitlinien und Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte zum Umgang mit eigener Gesundheit" (Vortrag – online) 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention; 22. – 24.09.2021; Leipzig.
- Herklotz K. "Eine qualitative Analyse internationaler Leitlinien und Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte zum Umgang mit eigener Gesundheit" (Videovortrag) Virtual European Conference of Family Doctors & DEGAM Annual Congress 2020.
- Schulz S., Sauerbrey U, Hecker F. "How do general practitioners act when they are ill? A qualitative study to their health care utilization" (Poster) ACPH-Conference; 19. – 21.09.2019; Charlotte, USA.
- Schulz S., Sauerbrey U, Hecker F. "Health care utilisation of general practitioners – a qualitative study" (Vortrag) EAPH-Conference; 20./21.05.2019; Oslo, Norwegen.
- Schulz S. "Sind Ärztinnen und Ärzte anders krank?" (Vortrag) Symposium: «Gesunde Ärzte: vom Studium bis zur Pensionierung»; 22.11.2018; Bern, Schweiz.
- Hecker F, Sauerbrey U, Schulz S. "Inanspruchnahme (haus-)ärztlicher Betreuung durch Hausärzte im eigenen Krankheitsfall - Eine qualitative Studie" (Vortrag). 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 13.-15.09.2018; Innsbruck, Österreich.
-
Schulz S. "Das Krankheitsverhalten von Medizinstudierenden bei akuten Erkrankungen unterschiedlichen Schweregrades" (Vortrag). 51 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 20.09.-23.09.2017; Düsseldorf.
- Schulz S, Einsle F, Schneider N, Hänsch S, Bungenberg G, Gensichen J. "Das Verhalten von niedergelassenen Ärzten im eigenen Krankheitsfall" (Poster). 50 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 30.09.-02.10.2016; Frankfurt am Main. [PDF]
- Schulz S, Einsle F, Schneider N, Gensichen J. "Illness behavior of German General Practitioners - a survey" (Poster). European Association for Physician Health Conference; 20.-21.04.2015; Barcelona, Spanien. [PDF]
- Schulz S, Einsle F, Schneider N, Gensichen J. "Das Verhalten von Hausärzten im eigenen Krankheitsfall - Einfluss der internalen Kontrollüberzeugung" (Poster). 49 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 17.-19.09.2015; Bozen / Südtirol, Italien. [PDF]
A
AVENIRAVENIR – Verbesserung der Versorgung von Sepsispatienten: Analyse von Versorgungspfaden, -erfahrungen und -bedarfen von Patienten mit und nach Sepsiserkrankung
Förderzeitraum: 09/2022-08/2025
Förderkennzeichen: 01VSF21031
Studienziel
Als Haupttodesursache von Infektionserkrankungen ist Sepsis mit etwa 20% aller weltweiten Todesfälle assoziiert. Da eine Sepsis bei jeder Grunderkrankung auftreten kann und oft unspezifische Erstsymptome aufweist, ist ihre notfallmäßige Behandlung eine interdisziplinäre und sektorenübergreifende Herausforderung. Jede Verzögerung von stationärer Einweisung, adäquater Diagnostik und leitliniengerechter Akuttherapie ist mit einer Erhöhung der Krankenhaussterblichkeit verbunden, die in Deutschland über dem Niveau anderer Industrienationen liegt. Jeder dritte Sepsisüberlebende leidet unter neuen kognitiven, psychischen oder physischen Folgeerkrankungen, für die es bisher an spezifischen Behandlungs- und Nachsorgekonzepten fehlt.
Ziel des Projekts AVENIR ist die Verbesserung der Sepsisversorgung durch ein verbessertes Verständnis der Patientenpfade und subjektiver Versorgungserfahrungen und -bedarfe entlang des gesamten Versorgungspfades bei bzw. nach Sepsis. Darauf basierend sollen unter enger Patientenbeteiligung konkrete Empfehlungen zur Versorgungsorganisation erstellt und Patienteninformationsmaterialien entwickelt werden.
Teilprojekte des Instituts für Allgemeinmedizin
Teilprojekt A: Routinedatenanalyse
Für die retrospektive Kohortenstudie werden deutschlandweite Daten von Versicherten der AOK (bereitgestellt über das Wissenschaftliche Instituts der AOK, WIdO, als sogenannte WIdO-Daten), die in den Jahren 2016-2020 mit einer Sepsis stationär behandelt wurden, herangezogen. Die Daten der selektierten Studienpopulation stehen für eine einjährige Vor- und eine zweijährige Nachbeobachtung zur Verfügung.
In unserem Teilprojekt analysieren wir im Detail (1) den Weg in die stationäre Versorgung bei Patienten mit ambulant-erworbener Sepsis und (2) die Versorgung der Sepsisüberlebenden nach Entlassung aus dem Krankenhaus. Dabei werden jeweils definierte Versorgungsindikatoren sowie die Kosten der Versorgung in festgelegten Zeiträumen erfasst.
Teilprojekt C: Versorgerperspektive - Qualitative Erhebung
Für die Erfassung der Versorgungspfade und -erfahrungen aus Versorgerperspektive wird eine qualitative Erhebung mittels leitfadengestützter Experteninterviews und interdisziplinären sowie interprofessionellen Fokusgruppen durchgeführt. Hierfür ist angedacht, in der Versorgung tätige Fachkräfte wie Rettungsmitarbeiter, Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte, die in die präklinische, stationäre und poststationäre Behandlung von Sepsispatienten involviert sind, zu befragen. Die zu klärenden Fragestellungen dieses Teilprojektes lauten: (1) Welche Herausforderungen, Best-Practice Beispiele und Defizite gibt es in der Akut- und Langzeitversorgung nach Sepsis, insbesondere bei Übergängen zwischen den Sektoren? (2) Welche Faktoren spielen bei Erkennung/adäquater Versorgung von Sepsis eine Rolle? Was trägt zu frühzeitiger, was zu verspäteter Erkennung bei? (3) Inwiefern können aus den Ergebnissen konkrete Optimierungsvorschläge für die Versorgung mit und nach Sepsis abgeleitet werden?
Projektteam
Kooperationspartner
- Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene (IIMK), Universitätsklinikum Jena: Dr. C. Fleischmann-Struzek (Projektleitung, Konsortialführung)
- Universitätsklinikum Jena, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Dokumentation (IMSID): Prof. Dr. P. Schlattmann
- Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Universität Magdeburg: apl. Prof. Dr. E. Swart
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Berlin: Christian Günster
- Sepsis Stiftung, Berlin: Prof. Dr. Konrad Reinhart
C
CRP-Praxis
CRP-Praxis
(Pilotprojekt im Rahmen von RESPoNsE)
„Der Einfluss von semiquantitativen CRP-Schnelltests auf die Diagnostik und Behandlung von Patient*innen in der Hausarztpraxis – Evaluierung eines Pilotprojekts mittels Fragebogenerhebung“
Die CRP-Praxis-Studie als Pilotstudie des RESPoNsE Forschungspraxennetzes untersucht den Einfluss von semiquantitativen CRP-Schnelltests (so genannte Point-of-Care-Tests) auf hausärztliche Entscheidungen bezüglich weiterer Diagnostik und Therapie.
Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein Körpereiweiß, das in der Leber gebildet wird. Bei Infektionen und anderen Entzündungsprozessen steigt die CRP-Konzentration im Blutplasma an. Die Höhe des CRP-Werts kann bei der Einschätzung des Schweregrades einer Infektion und bei der Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Erregern helfen.
Die Studie wird in Thüringer, Berliner sowie Brandenburger Hausarztpraxen im Zeitraum durchgeführt von 11/2022 bis 03/2023 durchgeführt. Pro Praxis wurden insgesamt 50 Schnelltests zur Verfügung gestellt, die direkt an den Patient*innen angewandt werden können, ohne dass eine Blutprobe an ein externes Labor geschickt werden muss. Die Auswahl, wann und ob ein/e Patient*in getestet wird, erfolgt selbstständig durch die Praxen. Die Ergebnisse der Tests werden pro Patient*in auf einem Fragebogen dokumentiert. Zusätzlich wird erhoben, ob, in Abhängigkeit des Ergebnisses, weitere diagnostische oder therapeutische Schritte unternommen wurden.
Im Anschluss an den ersten Teil der Studie erfolgen qualitative Interviews mit den durchführenden Ärzt*innen sowie Medizinischen Fachangestellten. Darin sollen Umsetzbarkeit und Nutzen der Testung mittels CRP-Schnelltests in der ambulanten Patient*innenversorgung genauer beurteilt werden.

D
DISTANCE
DISTANCE – Digital Smart Hub for Advanced Connected Care
Förderzeitraum 07/2021 – 06/2025
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF] im Rahmen der Medizininformatik-Initiative des SMITH Konsortiums
Projektwebsite: https://www.smith.care/de/forschung/forschung-in-smith/
Viele Patient:innen leiden nach einer längeren intensivmedizinischen Behandlung unter psychischen und physischen Beschwerden, die als Post Intensive Care Syndrome (PICS) bezeichnet werden.
Unter der Leitung der Uniklinik RWTH Aachen (Prof. Dr. Gernot Marx) wird in enger Kooperation mit regionalen Versorgungseinrichtungen und weiteren Partnern aus Wissenschaft und Forschung die PICOS-App [Post Intensive Care Outcome Surveillance] entwickelt. Mithilfe dieser App werden längsschnittlich Daten zum psychischen und physischen Befinden der Betroffenen erfasst. Der Datenaustausch soll dabei zwischen Kliniken und ambulanten Versorger:innen erfolgen, insgesamt soll eine digitale sektorenübergreifende Infrastruktur aufgebaut werden. Mittels Künstlicher Intelligenz (KI) sollen dabei Prädiktoren für Zustandsverschlechterungen und negative Effekte von Behandlungen identifiziert werden.
Die Projektziele umfassen: 1) Verbesserung der ambulanten Nachsorge von ehemaligen Intensivpatient:innen 2) Verbeugung und frühzeitige Behandlung des PICS 3) Steigerung der Versorgungsqualität durch einen sektorenübergreifenden Datenaustausch.
Teilprojekt des Instituts für Allgemeinmedizin
Das Institut für Allgemeinmedizin Jena ist im Arbeitspaket 5 involviert. Dabei werden Bedarfe, Barrieren und Potentiale in der Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen im ambulanten Setting identifiziert. Nach der Implementierung der PICOS-App werden Erfahrungen der beteiligten Hausärzt:innen zur Machbarkeit und Akzeptanz erhoben und die Ergebnisse genutzt, um eine Handreichung zu Bedürfnissen und Prozessen digitaler Daten in der Primärversorgung zu entwickeln.
Projektteam
- Juliane Poeck, M.Sc. Psychologie
- Mandy Böhme, MPH
- Dr. med. Benjamin Horvath
- Prof. Dr. med. Jutta Bleidorn
E
EPoC - Einsatz von Point-of-Care-Tests in der ambulanten VersorgungEPoC - Einsatz von Point-of-Care-Tests in der ambulanten Versorgung
Förderzeitraum: 10/2022 – 03/2024
Förderer: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi) – Zi
Förderung Versorgungsforschung 2021
Studienziel
Point-of-Care-Tests (POCTs, auch Schnelltests) bezeichnen Laboruntersuchungen, welche ohne großen apparativen Aufwand direkt in der Arztpraxis durchgeführt werden und Resultate in der Regel innerhalb von 30 Minuten liefern. Prominente Beispiele sind z.B. Schnelltests für SARS-CoV-2 („Corona-Schnelltests), Urinteststreifen oder Schwangerschafts-Schnelltests.
Ziel des Projekts EPoC ist die systematische Analyse der Anwendung von POCTs in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung. Insbesondere wollen wir untersuchen:
- Welche POCTs werden häufig eingesetzt? Von welchen Arztgruppen (z.B. Hausärzt:innen, Gynäkolog:innen oder Kinder- und Jugendmediziner) werden diese eingesetzt?
- Wie hat sich die Anwendung von POCTs in den letzten Jahren entwickelt und welchen Einfluss hatte die SARS-CoV-2-Pandemie?
- Gibt es Unterschiede in der Anwendungshäufigkeit von POCTs nach Arztpraxismerkmalen (z.B. Einzelpraxis, Praxisgemeinschaft oder Medizinisches Versorgungszentrum)
- Hat die räumliche Lage der Arztpraxis (landlich/städtisch oder sozio-ökonomische Entwicklung) einen Einfluss auf die Anwendungshäufigkeit von POCTs?
Ein vertieftes Verständnis der IST-Situation der POCT-Anwendung in der vertragsärztlichen Versorgung liefert eine wichtige Informationsbasis für die Identifizierung einer eventuellen Über- oder Unterversorgung und kann somit als Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung dienen.
Methodik
Bei der geplanten Studie handelt es sich um eine retrospektive längsschnittliche Beobachtungsstudie (2016-2021). Datengrundlage sind die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten (VDX-Daten) der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen nach §295 Sozialgesetzbuch V. Die Daten werden dem Institut für Allgemeinmedizin pseudonymisiert übertragen, das heißt, Daten zur eindeutigen Identifizierung von Ärzt:innen oder Patient:innen werden nicht übermittelt. Das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat die Übermittlung dieser Daten zu Forschungszwecken genehmigt (Genehmigung einer Übermittlung von Sozialdaten gemäß § 75 Sozialgesetzbuch X zur Nutzung für Forschungszwecke).
Projektteam
Projektpartner
H
HAPASSHAPASS - Hausärztliche Perspektiven auf den assistierten Suizid

Hausärztinnen und Hausärzte sind in vielen medizinischen und psychosozialen Fragen erste Ansprechpartner:innen und oftmals langjährige Begleiter:innen ihrer Patient:innen. In dieser Rolle können sie auch mit Sterbewünschen konfrontiert werden. Seitdem das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 das bis dahin geltende Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid für verfassungswidrig erklärt und der Bundesärztetag im Mai 2021 die Berufsordnung dahingehend angepasst hat, ist in Deutschland die ärztliche Beihilfe zum Suizid rechtlich möglich.
Die Erfahrungen, Einstellungen und Erfordernisse in Deutschland praktizierender Hausärztinnen und Hausärzte bezüglich des assistierten Suizids sind aktuell nicht hinreichend untersucht. Diese Fragen werden im Rahmen der HAPASS-Studie mithilfe leitfadengestützter Interviews exploriert und anschließend qualitativ ausgewertet. Perspektivisch können die Kernergebnisse in einer Fragebogenstudie quantifiziert werden.
Ziel der Studie ist es zu erfassen,
- wie häufig und aus welchen Gründen Anfragen zum assistierten Suizid an Hausärztinnen und Hausärzte herangetragen werden,
- wie aktuell mit diesen Anfragen umgegangen wird,
- wie die Bereitschaft zur Suizidassistenz unter Hausärztinnen und Hausärzten ausgeprägt ist,
- inwiefern eine Beteiligung von Hausärztinnen und Hausärzten am assistierten Suizid in Deutschland möglich, nötig oder sogar unumgänglich ist,
- welche Hürden und Unterstützungsbedarfe dabei erlebt oder antizipiert werden und
- welche Lösungsansätze dafür gesehen werden.
Die Erkenntnisse der Studie können zur Entwicklung praxisorientierter Empfehlungen und unterstützender Strukturen beitragen.
Die Studie wird aus Eigenmitteln des Instituts für Allgemeinmedizin Jena finanziert.
Projektleitung: Dr. med. Luise Wagner
Publikationen
Artikel
- Blumenthal S, Kahle C, Wagner L. Hilfe zur Selbsttötung – (k)ein Thema für Allgemeinärzte? Der Allgemeinarzt. 2022; 17: 32-35 PDF Link
- Blumenthal S, Kahle C, Wagner L, Karl I. Positionen der DEGAM zur hausärztlichen Rolle beim assistierten Suizid. Positionspapier der DEGAM. 08/2022 PDF Link
Kongresse
- Wagner L, Schulz S, Bleidorn J. Der assistierte Suizid aus hausärztlichen Perspektiven: Erfahrungen, Einstellungen und Erfordernisse (One Slide Five Minutes). 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin; 15.09.-17.09.2022; Greifswald. Link
I
Impfen 60+
Verbundvorhaben „Impfbereitschaft 60+ fördern“
Ein transsektorales und multidisziplinäres Verbundprojekt.

Förderzeitraum: 10/2016 - 09/2019
Positives Ethikvotum: 4988-11/16
Projektwebseite: www.impfen60plus.de
Impfportal: www.thüringen-impft.de

In Deutschland sind die Impfquoten von Menschen über 60 Jahren für Pneumokokken und Influenza zu niedrig – die Zahl der Grippegeimpften in Thüringen ist rückläufig. Pneumokokken und Influenzaviren sind die häufigsten Erreger der ambulant erworbenen Pneumonie. Zudem ist die Pneumonie die häufigste Ursache für eine ambulant erworbene Sepsis und für eine infektionsbedingte Hospitalisierung. Die Letalität hospitalisierter Patienten beträgt in Deutschlang 14%. Treten beide Erreger gemeinsam auf, ist die Sterblichkeit am größten. Impfungen senken die Influenza- und Pneumokokken-assoziierte Krankheitslast und reduzieren das Auftreten von invasiven Pneumokokken-Erkrankungen sowie Hospitalisierung bei Älteren. Dies ist in der Bevölkerung zu wenig bekannt.
Im Zentrum des Projekts impfen60+ steht die Entwicklung, Implementierung und Evaluation einer Intervention zur Erhöhung der Impfquoten gegen Influenza und Pneumokokken in der Zielgruppe der Thüringer Bürger ab 60 Jahren. Das Projekt impfen60+ verbindet erstmalig die Aufklärung über Impfungen und Sepsis. Es ist ein Verbundprojekt des Konsortiums InfectControl 2020 im Rahmen der Fördermaßnahme «Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation» des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF‑Förderkennzeichen 03ZZ0819).
Evaluation
Die Projektpartner übernehmen unterschiedliche Teile der Evaluation. Bewertet werden soll die Erreichung folgender Ziele in der Gruppe der über 60‑Jährigen in Thüringen:
- Steigerung der Impfquoten (Influenza, Pneumokokken)
- Verbesserung von Impfwissen und -einstellung
- Steigerung des Wissens über Sepsis
- Senkung der Inzidenz von Influenza, Pneumonien, Sepsis
- Entlastung des Gesundheitssystems
Teilprojekt des Instituts für Allgemeinmedizin
Ziel des Teilprojekts ist die gesundheitsökonomische Evaluation der kurz- bis mittelfristigen Kosten von Influenza- und Pneumokokken‑Impfungen aus Krankenkassen- und gesellschaftlicher Perspektive.
Methoden
Die gesundheitsökonomische Analyse erfolgt im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie auf der Basis von Abrechnungsdaten zu Versicherten der AOK PLUS der Jahre 2012 – 2017 in Thüringen. Geimpfte (Interventionsgruppe) werden mit nicht geimpften Versicherten (Kontrollgruppe) verglichen. Gemessen werden u.a. die Anzahl Influenza- bzw. Pneumokokken‑induzierter (Folge-)Erkrankungen, Veränderungen medizinischer Inanspruchnahme und Versorgungskosten (z.B. ambulante ärztliche Leistungen, stationäre Leistungen, ambulant verordnete Arzneimittel). Die in der regionalen Population gemessenen Kosteneffekte werden auf die bundesdeutsche Population der gesetzlich Krankenversicherten hochgerechnet.
Projektteam
- Dr. rer. pol. Antje Freytag
- Josephine Storch, M.Sc.
- Dr. med. Inga Petruschke
- Laura Babin (ehemalige wissenschaftliche Hilfskraft)
- Prof. Dr. Horst Christian Vollmar (ehemals Institut für Allgemeinmedizin Jena)
Kooperationspartner
- Universität Erfurt: PD. Dr. Cornelia Betsch (Psychologie; Verbundkoordination); Prof. Dr. Constanze Rossmann (Kommunikationswissenschaft)
- Universitätsklinikum Jena: Prof. Dr. Konrad Reinhart (Center for Sepsis Control and Care); Prof. Dr. Mathias Pletz (Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene)
- Robert Koch-Institut: Dr. Ole Wichmann (Fachgebiet 33, Impfprävention)
- Lindgrün GmbH: Wolfgang Hanke (Design) Die Lindgrün GmbH hat keine Verbindungen zur pharmazeutischen oder medizintechnologischen Industrie.
Publikationen
Artikel
- Storch J, Fleischmann-Struzek C, Rose N, Lehmann T, Mikolajetz A, Maddela S, Pletz MW, Forstner C, Wichmann O, Neufeind J, Vogel M, Reinhart K, Vollmar HC, Freytag A, the Vaccination 60+ Study Group. The effect of infuenza and pneumococcal vaccination in the elderly on health service utilisation and costs: a claims data‑based cohort study. The European Journal of Health Economics. 2021. PDF Link
- Rose N*, Storch J*, Mikolajetz A, Lehmann T, Reinhart K, Pletz MW, Forstner C, Vollmar HC, Freytag A*, Fleischmann-Struzek C*, vaccination60+ study group (2021): Preventive effects of influenza and pneumococcal vaccination in the elderly; Results from a population-based retrospective cohort study. Human Vaccines and Immunotherapeutics. DOI: 10.1080/21645515.2020.1845525 PDF Link
- Betsch C, Rossmann C, Pletz MW, Vollmar HC, Freytag A, Wichmann O, Hanke R, Hanke W, Heinemeier D, Schmid P, Eitze S, Weber W, Reinhardt A, Küpke NK, Forstner C, Fleischmann-Struzek C, Mikolajetz A, Römhild J, Neufeind J, Rieck T, Suchecka K, Reinhart K. Increasing influenza and pneumococcal vaccine uptake in the elderly: study protocol for the multi-methods prospective intervention study Vaccination60. BMC Public Health. 2018;18(1):885. [PDF]
Kongresse
- Römhild J, Petruschke I, Eichhorn C, Lehmann T, Mikolajetz A, Fleischmann-Struzek C, Forstner C, Wichmann O, Betsch C, Rossmann C, Hanke R, Vollmar HC, Freytag A, die impfen60+ Studiengruppe. Evaluation der Pneumokokken- und Influenza-Impfung mit GKV-Routinedaten: Impfverhalten im Zeitverlauf (Vortrag). 17 Deutscher Kongress für Versorgungsforschung; 10.10.-12.10.2018; Berlin.
- Römhild J, Petruschke I, Mikolajetz A, Fleischmann-Struzek C, Forstner C, Wichmann O, Eichhorn C, Lehmann T, Betsch C, Rossmann C, Hanke R, Vollmar HC, Freytag A, die Impfen60+ Studiengruppe. Evaluation der Pneumokokken- und Influenza-Impfung auf Grundlage von GKV-Routinedaten: Patientencharakteristika geimpfter versus nicht-geimpfter älterer Versicherter (Vortrag). 52 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 13.09.-15.09.2018; Innsbruck.
- Römhild J, Petruschke I, Betsch C, Fleischmann C, Forstner C, Hanke W, Rossmann C, Wichmann O, Vollmar H, Freytag A. Evaluation von Pneumokokken- und Influenza-Impfungen mit GKV-Routinedaten: Einschlusskriterien und Beobachtungszeiträume (Poster). 16 Deutscher Kongress für Versorgungsforschung; 04.10.-06.10.2017; Berlin. [Poster]
- Freytag A, Römhild J, Petruschke I, Vollmar HC. Differences in healthcare costs in citizens aged over 60 years with or without vaccination against pneumococci and influenza (Poster). InfectControl2020 Strategy Conference: Visions for Infect Control; 14.06.-16.06.2017; Jena. [Poster]
- Freytag A, Petruschke I, Schneider N, Fleischmann C, Reinhart K, Pletz MW, Hanke W, Betsch C, Ultsch B, Vollmar HC. Gesundheitsökonomische Evaluation von Influenza- und Pneumokokkenimpfungen auf der Basis von Krankenkassenabrechnungsdaten (Vortrag) 9 Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie eV (dggö); 09.-10.03.2017; Basel.
L
LehrprojekteM
MoThüvationMoThüvation – Befragung Thüringer Hausärzt*innen zur Lehrmotivation
Förderung: Eigenmittel
Für Medizinstudierende in Deutschland sind in der Approbationsordnung (ÄAppO) bisher ein zweiwöchiges Blockpraktikum Allgemeinmedizin sowie eine hausärztliche Famulatur vorgeschrieben. Darüber hinaus kann ein Teil des letzten Studienjahres in einer Hausarztpraxis absolviert werden. Im Entwurf der neuen ÄAppO sind weitere Ausbildungsabschnitte im hausärztlichen Setting verankert. Für diese praktischen Ausbildungsabschnitte, deren Bedeutung über die reine Wissensvermittlung hinausgeht, braucht es weitere Hausärzt*innen, die bereit sind, sich an der studentischen Lehre zu beteiligen. Welche Motivatoren bzw. Barrieren diesbezüglich existieren, wird in der Befragung eruiert.
Was hat sich gezeigt?
Die Motivation zur Ausbildung Studierender in der eigenen Praxis ist hoch – 82 % der Teilnehmer gaben Motivation zur Ausbildung an.
Gründe dafür sind:
- "Ich möchte einen Beitrag zur Nachwuchsförderung leisten."
- "Ich habe Lust, Studierenden etwas beizubringen und selbst dazuzulernen."
- "Ich sehe in der Lehrtätigkeit die Chance, neue Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu bilden."
Die Ergebnisse werden dazu beitragen, weitere Hausärt*innen für die Ausbildung Studierender zu gewinnen.
Projektteam: Dr. med. Louisa Daunert, Dr. med. Inga Petruschke, Prof. Dr. med. Jutta Bleidorn
Poster: MoThüvation
P
pallCompare
Inanspruchnahme und Outcomes palliativer Versorgung in Deutschland im regionalen Vergleich – eine GKV-Routinedatenstudie
Im Projekt pallCompare entsteht ein Berichtssystem zu Inanspruchnahme, Qualität und Kosten der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland im regionalen Vergleich. Ziel ist es, mit relevanten, valide aufbereiteten Berichtsgrößen eine Informations- und Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung palliativer Versorgungsstrukturen zu liefern.
Gefördert wird das Projekt durch den Innovationsfonds/Gemeinsamer Bundesausschuss G-BA (FKZ 01VSF19026) und läuft für den Zeitraum 11/2020 – 10/2023.
Weitere Informationen auf der Webseite sowie im Flyer.
Berücksichtigung der Patient*innenperspektive in der klinischen Forschung
Klinische Forschung betrifft die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten wesentlich, ohne dass diese selbst aktiver Teil des Forschungsprozesses sind. Partizipative Forschungsansätze gewinnen an Bedeutung – sie zielen darauf ab, das Erfahrungswissen sowie die Belange und Prioritäten der Betroffenen in den Forschungsprozess zu integrieren. Der Einbezug der Öffentlichkeit (citizen science) sowie eine gute Wissenschaftskommunikation kann zur Wahrnehmung der Wissenschaft als glaubwürdige, transparente und relevante Disziplin beitragen.
Im Rahmen des Projekts Pat-in-Fo wird ein Fortbildungs- und Beratungsangebot für das Universitätsklinikum Jena entwickelt und etabliert, um Forschenden erforderliche Kompetenzen zu vermitteln, die sie bei der Umsetzung partizipativer Forschungsansätze unterstützen. Zudem wird im Rahmen des Forschungspraxennetzes RESPoNsE ein Beirat aufgebaut. Beteiligt sind das Institut für Allgemeinmedizin, das Zentrum für Klinische Studien sowie die Wissenschaftskommunikation des UKJs. Pat-in-Fo ist auf zwei Jahre angelegt (2022/23) und gliedert sich in die Phasen: Tailoring & Netzwerkaufbau, Bedarfsanalyse hinsichtlich partizipativer Forschung am UKJ, Konzeption der Workshops und Beratungen, Wissenschaftskommunikation an die Öffentlichkeit, Durchführung und begleitende Evaluation sowie Verstetigung.
Förderung: Strategie- und Innovationsbudget Thüringen/UKJ
POCT-ambulant
Point-of-Care-Tests (POCTs, Patientennahe Sofortdiagnostik) bezeichnen Testverfahren, welche patientennah ohne großen apparativen Aufwand direkt in der Arztpraxis durchgeführt werden. Im Gegensatz zu klassischen im Labor durchgeführten Untersuchungen liefern POCTs noch während des Arzt-Patienten-Kontakts Ergebnisse, die somit unmittelbar das Patientenmanagement beeinflussen können. Im Projekt POCT-ambulant wird ein strukturiertes und systematisches Programm zur Beurteilung des klinischen Bedarfes und Patientennutzens von POCTs im ambulanten Versorgungsbereich entwickelt. Als klinisches Begleitforschungsprojekt wird ein aktiver, regionaler Forschungs-Entwicklungs-Praxis-Dialog aufgebaut, welcher die POCT-Anwender (niedergelassene Ärzt*innen und Patient*innen) mit Entwickler*innen und Forschenden vernetzt. Dadurch sollen Erfahrungen und Bedarfe aus der Praxis frühzeitig in die Forschung und Entwicklung von POCTs einfließen.
POCT ambulant wird im Rahmen des InfectoGnostics Forschungscampus Jena vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Förderkennzeichen: 13GW0461
Weitere Infos zum Projekt finden Sie unter https://www.infectognostics.de/forschung/projekte/poct-ambulant
Link zum Projektfilm
Teilprojekte
- Etablierung eines konstruktiven Forschungs-Entwicklungs-Praxis-Dialogs mit dem Ziel, Erfahrungen und Erwartungen der Anwender (Ärzt*innen und Patient*innen), Forschenden und Hersteller sowie den klinischen Bedarf, Machbarkeit im Praxisalltag, Implementierung und Kosteneffektivität von POCTs zu analysieren
- Prozessanalyse und Querschnitterhebung (Befragung) zur gegenwärtigen Nutzung von POCTs (Häufigkeit, Anwendungsgebiete, Chancen, Barrieren, etc.), einschließlich einer Erhebung der Patientenperspektive durch qualitative Interviews
- (Pilot)-Effektivitätsstudie zu POCTs bei Atemwegs- und/oder Harnwegsinfekten
Projektteam
R
REDARESREDARES - Reduktion von Antibiotikaresistenzen durch leitliniengerechte Behandlung von Patienten mit unkompliziertem Harnwegsinfekt in der ambulanten Versorgung
Informationen zum Projekt erhalten Sie hier: http://redares.de
S
SAVOIR
Evaluierung der SAPV-Richtlinie: Outcomes, Interaktionen, Regionale Unterschiede
Förderzeitraum: 07/2017 - 06/2019
Förderung: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Wie gut funktioniert die ambulante palliative Versorgung in Deutschland? Diese Frage versucht SAVOIR zu beantworten. Das Projekt SAVOIR - Evaluierung der SAPV-Richtlinie: Outcomes, Interaktionen, Regionale Unterschiede - untersucht die Vielfalt der Modelle sowie der damit einhergehenden regionalen Versorgungsstrukturen. Wir wollen herausarbeiten, welche Faktoren für die Versorgungsqualität wichtig sind und daher in einer zukünftigen Richtlinie des G-BA berücksichtigt werden sollten.
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ist in Deutschland als Regelleistung in die Versorgungslandschaft integriert. Auf Grund differierender Vertrags-, Versorgungs- und Finanzierungsmodelle ist die konkrete Versorgungspraxis sehr unterschiedlich. Wir finden eine große Varianz hinsichtlich Ein- und Ausschlusskriterien von Patienten, Behandlungsintensität und dauer, sowie Strukturmerkmalen des Versorgungsangebotes. Auch die Vernetzungen und Kooperationen mit Hausärzten, Pflegenden, Hospizen, Kliniken können sehr unterschiedlich sein.
SAVOIR wird in fünf Teilprojekten (TP) Struktur- und Patientendaten erheben, Patienten und Angehörige, Mitarbeiter von SAPV-Teams und weitere Leistungserbringer befragen sowie Routinedaten auswerten. Entscheidend dabei ist, dass Qualität nicht einfach anhand von abstrakten Faktoren beurteilt, sondern vor allem aus der Perspektive von Patienten und Angehörigen sowie der SAPV-Teams und anderer Leistungserbringer erfasst wird. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, hemmende und förderliche Faktoren für eine qualitativ hochwertige SAPV-Arbeit zu identifizieren und entsprechend die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Die TP4 und 5 werden am Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Jena durchgeführt.
Studienziel
Die Studie soll zeigen, ob die SAPV und die SAPV-Richtlinie noch weiter verbessert werden können, und wo dazu angesetzt werden muss.
Teilprojekte
TP1: Strukturmerkmale der SAPV und ihr Einfluss auf Versorgungsparameter
(Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Palliativmedizin)
TP2: Qualitätssicherung in der Ambulanten PalliativverSorgung (QUAPS) eine quantitative Erhebung zur Versorgung aus Patienten- und Angehörigenperspektive
(Universitätsklinikum Jena, Abt. für Palliativmedizin/KIM II)
TP2:
TP3: Was ist gute Versorgungspraxis? Versorgungsqualität aus Sicht von SAPV-Teams und weiterer Leistungserbringer in der SAPV
(Universität Augsburg, Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung)
TP4: Hausärztliche Betreuung von Palliativpatienten innerhalb und außerhalb von SAPV
(Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin)
Das Ziel des Teilprojektes 4 ist die Erhebung und Darstellung der hausärztlichen Aufgaben und Funktionen in der Versorgung von Palliativpatienten innerhalb der SAPV und der AAPV. Obwohl die präexponierte Stellung des Hausarztes in der Versorgung von Palliativpatienten vielfach herausgearbeitet wurde, steht eine systematische und bundesweite Evaluierung der hausärztlichen Rolle an dieser Nahtstelle bisher aus.
Mithilfe eines standardisierten, quantitativen Forschungsdesigns erfolgt eine einmalige postalische Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 3500 Hausärzten. Die Auswahl der anzuschreibenden Hausärzte erfolgt für eine Anzahl insbesondere in Bezug auf SAPV-Rahmenbedingungen heterogener KV-Regionen. Der Fragebogen wird so konzipiert, dass eine Analyse der (neben dem palliativmedizinischen Versorgungsbedarf des Patienten wirkenden) praxis- und kontextbezogenen Einflussgrößen auf die hausärztliche Entscheidung zu Art und Umfang von verordneten SAPV-Leistungen sowie hausärztlich geleisteter palliativmedizinischer Betreuung erfolgen kann. Es werden kontextbezogene Einflussgrößen berücksichtigt, die in der Literatur als relevant gelten und in qualitativen Interviews (s.a. TP3) als relevant benannt wurden. Eine Rolle spielen hierbei u.a. die Themenkomplexe: hausärztliche Erfahrung und Qualifikation, Verfügbarkeit palliativmedizinischer Strukturen und Ressourcen sowie Vergütungsaspekte.
Der Fragebogen wird anhand von (mindestens n=6) Interviews pilotiert und daraufhin adaptiert. Aus der Befragung sollen sich Hinweise für die Weiterentwicklung der SAPV-Richtlinie bzw. die Zukunft der ambulanten palliativmedizinischen Versorgung entnehmen lassen.
In einer abschließenden Synthese aus den Ergebnissen der qualitativen Analyse (TP3), der schriftlichen Befragung (TP4) und der GKV-Routinedatenanalyse (TP5) werden auch Kriterien zur systematischen Beschreibung der hausärztlichen Beteiligung an SAPV und AAPV abgeleitet.
Das positive Votum der lokalen Ethikkommission am Universitätsklinikum Jena für die Durchführung der Befragung liegt vor (5316-10/17).
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus TP4 können Sie diesem Factsheet entnehmen.
TP5: Darstellung der SAPV im Vergleich mit anderen palliativmedizinischen Versorgungsformen anhand von GKV-
Routinedaten: Versorgungsinhalte, Patientenprofile und allgemeine medizinische Inanspruchnahme aus
Kostenträgerperspektive
(Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin)
Ziel des Teilprojekts 5 ist es, eine Beschreibung von Art, Umfang und Qualität der (insbesondere ambulanten, und dabei insbesondere der spezialisierten ambulanten) palliativmedizinischen Versorgung in Deutschland auf der Basis von GKV-Routinedaten zu liefern.
Anhand einer retrospektiven Kohortenstudie mit Querschnittsvergleichen und Subgruppenanalysen auf der Basis von pseudonymisierten Routinedaten der Barmer wird zunächst festgestellt, ob ein Patient innerhalb der letzten (bis zu sechs) Monate vor seinem Tod palliativmedizinisch behandelt wurde und wenn ja, im Rahmen welcher/n palliativmedizinischen Versorgungsform/en. Welche Patienten erhielten welche palliativmedizinische Versorgung? Zur Beantwortung dieser Frage werden Merkmale der Patienten ausgewertet, die in GKV-Routinedaten abbildbar sind: Alter, Geschlecht, Pflegestufe, Grunderkrankungen und Komorbidität etc. Des Weiteren wird dargestellt, in welchem Umfang spezifische Leistungen im Rahmen der palliativmedizinischen Versorgung erbracht wurden. Von Interesse sind neben spezifisch palliativmedizinischen Leistungen auch die weiteren medizinischen Leistungen, die in den letzten Monaten vor dem Tod in Anspruch genommen werden: ärztliche Konsultationen, Krankenhausbehandlung, bildgebende Diagnostik, Labor, ambulant verordnete Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittel, häusliche Krankenpflege (HKP), Pflegeleistungen etc. Nach Möglichkeit erfolgt eine Bewertung palliativmedizinischer Versorgungsformen im Hinblick auf die Qualität der erreichten Patientenversorgung. Die Ergebnisse der Routinedaten-Analyse werden auch anhand der Begriffe Über-, Unter- und Fehlversorgung interpretiert. In Verbindung mit der Patienten-Charakterisierung soll hierdurch eine zielgenauere Weiterentwicklung der palliativmedizinischen Versorgungsformen unterstützt werden.
Das positive Votum der lokalen Ethikkommission am Universitätsklinikum Jena für die Durchführung der Routinedatenanalyse liegt vor (5317-10/17).
Projektteam
- Dr. rer. pol. Antje Freytag
- Dr. rer. nat. Bianka Ditscheid
- Dr. med. Kathleen Stichling
- Dr. med. Markus Krause
- Michelle Beuthling, M.Sc.
- Laura Babin (ehemalige wissenschaftliche Hilfskraft)
- Prof. Dr. med. Horst Christian Vollmar (ehemals Institut für Allgemeinmedizin Jena)
Kooperationspartner
- Universitätsklinikum Jena, Abt. für Palliativmedizin/KIM II
- Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Klinische Studien
- Universität Augsburg, Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung
- Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Palliativmedizin
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.
- Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) SAPV
- BARMER
Publikationen
Factsheet
- Hausärztliche Palliativversorgung und SAPV: Zusammenfassung der Ergebnisse - Fragebogenerhebung 2018 [PDF]
Artikel
- Krauss S, Bauer A, Freytag A, Gebel C, Hach M, Jansky M, Meißner W, Wedding U, Schneider W. Angehörige aus Sicht von Palliative Care Pflegefachkräften: Versorgungskulturen in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Pflege und Gesellschaft. 2022;2:119-33. doi: 10.3262/P&G2202119 Link (kostenpfl.)
- Gebel C, Rothaug J, Kruschel I, Lehmann T, Jansky M, Nauck F, Freytag A, Bauer A, Krauss S, Schneider W, Nageler C, Meißner W, Wedding U. Symptomverlauf, Betreuungsqualität und Zufriedenheit mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) aus Patient*innenperspektive: eine bundesweite prospektive Längsschnittstudie. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2022 Feb;168:40-47. doi: 10.1016/j.zefq.2021.10.001 Link PDF
- Stichling K, Bleidorn J, Krause M, Meißner W, Wedding U, Bauer A, Krauss SH, Schneider W, Jansky M, Nauck F, Vollmar HC, Schulz S, Freytag A. Hausärztliche Einschätzungen zur Verbesserung der Palliativversorgung an der Schnittstelle zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Z Palliativmed. 2022;23(02): 105-112; doi: 10.1055/a-1667-3629 Link PDF
- Bauer A, Krauss SH, Freytag A, Jansky M, Schneider W. Versorgungsqualität in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung aus Sicht der Leistungserbringer: eine qualitative Studie. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ). 2021;Vol. 162: S. 1-9. DOI: 10.1016/j.zefq.2021.02.005 Link PDF
- Krause M, Ditscheid B, Lehmann T, Jansky M, Marschall U, Meißner W, Nauck F, Wedding U, Freytag A. Effectiveness of two types of palliative home care in cancer and non-cancer patients: A retrospective population-based study using claims data. Palliative Medicine. 2021;35(6), 1158–1169. PDF Link
Zu diesem Beitrag finden Sie auch einen Podcast (ca. 3 Min) unter: Link -
Ditscheid B, Krause M, Lehmann T, Stichling K, Jansky M, Nauck F, Wedding U, Schneider W, Marschall U, Meißner W, Freytag A. Palliativversorgung am Lebensende in Deutschland. Analyse der Inanspruchnahme und regionalen Verteilung mittels GKV-Routinedaten. Bundesgesundheitsbl., erschienen 12/2020.
- Stichling K, Krause M, Ditscheid B, Hach M, Jansky M, Kaufmann M, Lehmann T, Meissner W, Nauck F, Schneider W, Schulz S, Vollmar HC, Wedding U, Bleidorn J, Freytag A, Savoir Study Group. Factors influencing GPs' perception of specialised palliative homecare (SPHC) importance - results of a cross-sectional study. BMC Palliat Care. 2020;19(1):117. [Link]
- Freytag A*, Krause M*, Bauer A, Ditscheid B, Jansky M, Krauss S, Lehmann T, Marschall U, Nauck F, Schneider W, Stichling K, Vollmar HC, Wedding U, Meissner W, Savoir Study group. Study protocol for a multi-methods study: SAVOIR - evaluation of specialized outpatient palliative care (SAPV) in Germany: outcomes, interactions, regional differences. BMC Palliat Care. 2019;18(1):12. *contributed equally [PDF]
Kongresse
- Ditscheid B, Marschall U, Meißner W, Nauck F, Wedding U, Freytag A, für die SAVOIR-Studiengruppe. SAPV-Verordnungen aus dem Krankenhaus: Quantifizierung anhand von GKV-Routinedaten (Vortrag). 20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung; 06.10.-08.10.2021; Digitaler Kongress.
- Stichling K, Schulz S, Freytag A (2021): „Einschätzungen zur Verbesserung der Palliativversorgung: allgemein versus spezialisiert ambulant palliativversorgende Hausärzte (AAPV- vs. SAPV-Hausärzte). 55. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 16.09.-18.09.2021; Lübeck.
- Ditscheid B, Krause M, Lehmann T, Jansky M, Marschall U, Schneider W, Wedding U, Meißner W, Freytag A, für die SAVOIR-Studiengruppe. Versorgungsziele, Versorgungskosten und Patientenmerkmale palliativ versorgter GKV-Versicherter im regionalen Vergleich (Vortrag). 19. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung; 30.09.-01.10.2020; Online-Kongress.
- Ditscheid B, Krause M, Lehmann T, L’hoest H, Marschall U, Meißner W, Freytag A, für die SAVOIR-Studiengruppe. Abbildung der Inanspruchnahme palliativer Versorgung anhand bundesweit und regional verfügbarer Verordnungsziffern und Leistungsabrechnungen (Vortrag). 18. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung; 09.10.-11.10.2019; Berlin.
- Freytag A, Krause M, Lehmann T, Völker M-L, Kaufmann M, Ditscheid B, Schulz S, Schneider W, Meißner W, Stichling K. Einflussfaktoren für den Umfang hausärztlicher Palliativversorgung - Ergebnisse einer bundesweiten Befragungsstudie (Poster). 53 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 12.09.-14.09.2019; Erlangen.
- Ditscheid B*, Römhild J*, Krause M, Meyer I, Freytag A. Zuordnung von GKV-Routinedaten zu Beobachtungszeiträumen und Abrechnungen nach dem Tod eines Versicherten (Vortrag). 11 AGENS-MethodenWorkshop; 27.02.-28.02.2019; Magdeburg. *geteilte Erstautorenschaft, Vortragende: B. Ditscheid
- Ditscheid B, Krause M, Eichhorn C, Lehmann T, Marschall U, Meißner W, Vollmar HC, Freytag A. Inanspruchnahme palliativmedizinischer Versorgung am Lebensende: Versorgungsformen und regionale Verteilung (Vortrag). 17 Deutscher Kongress für Versorgungsforschung; 10.10.-12.10.2018; Berlin.
- Stichling K, Krause M, Kaufmann M, Ditscheid B, Lehmann T, Wolf F, Schulz S, Jansky M, Krauss S, Bauer A, Schneider W, Gaser E, Meißner W, Vollmar H.C, Freytag A & die SAVOIR-Studiengruppe, Hausärztliche Betreuung von Palliativpatienten innerhalb und außerhalb der SAPV - Eine bundesweite Befragungsstudie im Rahmen des GBA-Innovationsfonds-geförderten Projekts SAVOIR (Vortrag). 52 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 13.09.-15.09.2018; Innsbruck.
- Krause M, Stichling K, Kaufmann M, Babin L, Berg C, Prässler A, Ditscheid B, Vollmar HC, Freytag A, SAVOIR-Studiengruppe. Hausärztliche Betreuung von Palliativpatienten innerhalb und außerhalb der SAPV - Maßnahmen zur Steigerung des Rücklaufs einer schriftlichen Hausarzt-Befragung (Poster). 52 Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; 13.09.-15.09.2018; Innsbruck.

Sepsis: Folgeerkrankungen, Risikofaktoren, Versorgung und Kosten
Förderzeitraum: 09/2018 - 08/2020
Studienziel
Mehr als 130.000 Deutsche erkranken pro Jahr an einer schweren Sepsis. Diese umgangssprachlich als „Blutvergiftung“ bezeichnete schwerste Verlaufsform einer Infektion, muss auf der Intentsivstation behandelt werden und ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. 50 bis 60 Prozent der Patienten überleben die Erkrankung, können danach jedoch unter erheblichen und oft chronischen körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigungen leiden. Ausmaß und Art dieser Folgen sind bislang unbekannt. Spezifische Behandlungsangebote für die Betroffenen fehlen.
Deshalb untersucht das Projekt SEPFROK erstmals bundesweit die Folgen einer Sepsis auf Basis von Versichertendaten der AOK: Welcher Art sind die Sepsisfolgen, wie häufig und zu welchen Zeitpunkten treten sie auf? Welche Kosten verursachen und welche Ressourcen verbrauchen sie? SEPFROK untersucht dabei einen Zeitraum von bis zu drei Jahren nach Sepsiserkrankung. So sollen Patientenmerkmale und Behandlungen identifiziert werden, die Risikofaktoren für schwere oder kostenintensive Sepsisfolgen sind.
Das Projekt vergleicht außerdem Daten zur Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen sowie Folgeerkrankungen mit den Erhebungen einer großen Kohortenstudie, der Mitteldeutschen Sepsis Kohorte, in der Patienten nach schwerer Sepsis telefonisch nachbefragt werden. Zusätzlich werden Sepsisüberlebende und deren Angehörige nach ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung und wahrgenommenen Defiziten befragt. Auf dieser Basis entwickelt das Projekt mit einem Expertenbeirat Empfehlungen, um integrierte Behandlungskonzepte zu entwickeln und den tatsächlichen Bedarf an ambulanten und stationären Rehabilitationsmaßnahmen für Sepsisüberlebende zu ermitteln. So können gefährdete Patienten besser versorgt und langfristig Häufigkeit und das Ausmaß der Sepsisfolgen reduziert werden.
Teilprojekt des Institutes für Allgemeinmedizin
Die im Rahmen unseres Teilprojekts erfolgende gesundheitsökonomische Analyse erfolgt auf Basis von Abrechnungsdaten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) und somit für die gesamtdeutsche Versichertenpopulation der AOKen. Der Versicherteneinschluss erfolgt über die Jahre 2013-2014 (Indexereignis), die Vorbeobachtungszeit umfasst mindestens ein Jahr vor dem Indexereignis und die Nachbeobachtungszeit erstreckt sich über drei Jahre nach dem Indexereignis bis in das Jahr 2017. Ermittelt werden u.a. die Entwicklungen und Verläufe der Inanspruchnahme und Kosten von ambulanten ärztlichen Leistungen, stationären Leistungen, Arzneimitteln, Heilmitteln, Rehabilitationsleistungen sowie Arbeitsunfähigkeit von Patienten nach schwerer ITS-behandelter Sepsis.
Projektteam
Kooperationspartner
- Universitätsklinikum Jena, Center for Sepsis Control & Care (CSCC): Dr. Carolin Fleischmann-Struzek (Projektleitung), Prof. Dr. Konrad Reinhart
- Universitätsklinikum Jena, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Dokumentation (IMSID): Prof. Dr. Peter Schlattmann
- Charité - Universitätsmedizin Berlin: PD Dr. Christiane Hartog
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WidO): Christian Günster
Publikationen
- Winkler D, Rose N, Freytag A, Sauter W, Spoden M, Schettler A, Wedekind L, Storch J, Ditscheid B, Schlattmann P, Reinhart K, Günster C, Hartog CS, Fleischmann-Struzek C. The Effects of Postacute Rehabilitation on Mortality, Chronic Care Dependency, Health Care Use, and Costs in Sepsis Survivors. Ann Am Thorac Soc. 2023;20(2):279–88. doi: 10.1513/AnnalsATS.202203-195OC Link
-
Fleischmann-Struzek C, Ditscheid B, Storch J, Rose N, Spoden M, Hartog CS, Freytag A: Evaluation of Infection-Related Hospitalizations and Drug Prescriptions Among Sepsis Survivors in Germany. JAMA Netw Open 2022; 5(7):e2220945. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.20945. PDF
- Fleischmann-Struzek C, Rose N, Born S, Freytag A, Ditscheid B, Storch J, Schettler A, Schlattmann P, Wedekind L, Pletz MW, Sänger S, Brunsmann F, Oehmichen F, Apfelbacher C, Drewitz KP, Silke Piedmont S, Denke C, Vollmar HC, Schmidt K, Landgraf I, Bodechtel U, Trumann A, Hecker R, Reinhart K, Hartog CS. White Paper – Verbesserung der Versorgungs- und Behandlungsangebote für Menschen mit Sepsis- und Infektionsfolgen. Dtsch Med Wochenschr. 2022; 147: 485–491. doi: 10.1055/a-1741-3013. PDF Link
V
VeCo-Praxis
VeCo-Praxis
(Pilotprojekt im Rahmen von RESPoNsE)
„Angebot und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im hausärztlichen Bereich für nicht an Covid-19 erkrankte Patient*innen aus der Sicht von Hausärzt*innen, Medizinischen Fachangestellten und Patient*innen“ (federführend ist das RESPoNsE-Team der Charité Universitätsmedizin Berlin)
Die Corona-Pandemie führte zu vielfachen Veränderungen der Gesundheitsversorgung, nicht nur im Sinne der zusätzlichen Anforderungen, die sich aus der Versorgung von an Covid erkrankten oder positiv getesteten Menschen ergab und weiter ergibt. Dabei kam es sowohl zu einem veränderten Nutzungsverhalten (patientenseitig) als auch zu einem veränderten Angebot (versorgerseitig) im Gesundheitswesen sowie auch zu einem generell veränderten Gesundheitsverhalten (auf Bevölkerungs-Ebene) kommen.
Gemeinsam mit interessierten Hausärzt*innen und medizinischen Fachangestellten (MFA) wurde eine Studie entworfen, die rückblickend die Versorgungssituation von nicht an Covid erkrankten Menschen unter Pandemiebedingungen analysiert: An welchen Stellen kam es zu Unterversorgung, an welchen Stellen gab es vielleicht auch eine Neubeurteilung dessen, was wirklich erforderlich ist?
Die RESPoNsE-Pilotstudie VeCo-Praxis besteht aus vier Teilstudien und beinhaltet sowohl quantitative als auch qualitative Befragungen. Im ersten Schritt fand eine Fragebogenerhebung zu zwei Zeitpunkten unter Thüringer, Berliner sowie Brandenburger Hausärzt*innen und MFA statt. In einem zweiten Schritt wurden Patient*innen in teilnehmenden Praxen zu ihren Einstellungen und Erfahrungen mittels Fragebogen befragt, es wurden des Weiteren einige teilnehmende Hausärzt*innen und MFA für Interviews gewonnen und es fand die Befragung einer Fokusgruppe aus Mitgliedern des Patient*innenbeirats statt.
Die Datenerhebung ist abgeschlossen, die Studie befindet sich aktuell in der Auswertungs- und Publikationsphase.
Projektteam
Projektteam Jena: