Jena (UKJ). Um 8.08 Uhr war es soweit: Das erste Baby des frischen Jahres 2022 erblickte im Kreißsaal der Geburtsmedizin des Uniklinikums Jena (UKJ) das Licht der Welt: Es ist ein Junge, der kleine Theo, 48 Zentimeter groß und 3.100 Gramm schwer. Er ist das erste Kind der überglücklichen Eltern Tom und Melanie. Papa Tom konnte seine Frau bei der Geburt selbstverständlich begleiten und unterstützen.
Insgesamt blickt die Jenaer Geburtsmedizin erneut auf ein Corona geprägtes Jahr 2021 zurück: Die Hebammen, Schwestern, Ärztinnen und Ärzte im Kreißsaal und auf der Wochenstation sorgten dafür, dass für alle betreuten werdenden und jungen Müttern und ihren Kindern maximale Sicherheit gewährleistet war – unabhängig davon, ob sie von einer Coronainfektion betroffen waren. „Unser Ziel war und ist, allen unseren Patientinnen in dieser wichtigen Lebensphase so viel Normalität und Geborgenheit wie möglich zu geben, weshalb auch zu jedem Zeitpunkt der Partner bei der Geburt dabei sein konnte“, sagt Professor Ekkehard Schleußner, Direktor der Geburtsmedizin.
Kein Babyboom in Thüringen
Viel ist in diesem Jahr spekuliert worden, ob es durch den Lockdown zu einem Babyboom kommen würde. Wie bereits Anfang des Jahres von Klinikdirektor Schleußner vorhergesagt, ging die Geburtenzahl wie auch in den anderen Thüringen Geburtskliniken um etwa sechs Prozent zurück, anders als im bundesweiten Trend. „Möglicherweise ist das als Folge der gesellschaftlichen Verunsicherung durch die Pandemie zu erklären“, spekuliert Schleußner. Auch in der Geburtsstatistik der Klinik spiegelt sich diese Entwicklung wider: So wurden in 2021 im Kreißsaal des UKJ 1426 Frauen entbunden und 1476 Kinder geboren. Davon sind 720 Mädchen und 756 Jungen. Im Perinatalzentrum kamen 209 Frühgeborene zur Welt – davon 44 unter 1.500 Gramm Geburtsgewicht. Es gab 50 Zwillingsgeburten in diesem Jahr. Zum Vergleich: 2020 kamen bei 1.522 Geburten 1.593 Kinder zu Welt, davon 770 Mädchen und 823 Jungen und 65 Zwillingsgeburten. 2020 waren es 194 Frühgeborene.
Impfung für Schwangere wichtig
Besonders engagierte sich die Klinik für Geburtsmedizin für die Impfung von Schwangeren und Stillenden, indem sie zum einen vielfältige Beratungsmöglichkeiten – auch per Telemedizin – anbot. Zum anderen waren Experten der Jenaer Geburtsmedizin maßgeblich an der Entwicklung der nationalen Empfehlungen zu COVID-19 und Schwangerschaft und als Berater der STIKO zur Impfempfehlung von Schwangeren aktiv.
Viele natürliche Geburten, niedrige Kaiserschnittrate
Stolz ist der Klinikdirektor zudem auf die weiterhin niedrige Kaiserschnittrate. 70 Prozent der Frauen konnten ihr Kind in Jena auf natürlichem Weg zur Welt bringen. Rechnet man hier die Risikoschwangerschaften heraus, auf die das UKJ spezialisiert ist, konnten Frauen am Entbindungstermin mit einem Kind in 80 Prozent der Fälle natürlich gebären. "Damit liegt unsere Kaiserschnittrate weit unter dem deutschen und auch unter dem Thüringer Durchschnitt – ein Erfolg der gemeinsamen Arbeit unserer Hebammen und Ärzte für eine physiologische Geburt", freut sich Schleußner. Neujahrsbaby Theo knüpft hier nahtlos an, denn auch er kam auf natürlichem Weg auf die Welt.