Jena (ukj/boe). Silvio Bauerfeind leidet seit elf Jahren an Schmerzen in Kopf und Oberschenkel. „Die Schmerzen sind unberechenbar und kommen ohne Ankündigung“, weiß der 57-Jährige. „Bei einer richtigen Schmerzattacke kann ich nichts mehr tun. Da geht der Schmerz durch den ganzen Körper – wie ein Hammer, der auf meinen Körper schlägt.“ Ob Neurologen, Kardiologen oder Augenärzte, Hilfe suchte Silvio Bauerfeind bei verschiedenen Spezialisten. Ein Auslöser für seine Schmerzen konnte nicht gefunden werden – und deshalb auch keine Therapie. Erst die Behandlung an der Interdisziplinären Tagesklinik für Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) vor drei Jahren gab ihm neue Hoffnung. Wie das vierwöchige, multimodale Therapiekonzept der Tagesklinik aussieht und für welche Patienten es sich eignet, stellen die UKJ-Schmerzmediziner am 3. März von 10 bis 18 Uhr bei der Thüringer GesundheitsMesse in Erfurt vor.
„In unserer Schmerztagesklinik stimmen sich Schmerzmediziner, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten, Pflegefachkräfte und Sportwissenschaftler eng miteinander ab, um verschiedene Therapieelemente optimal miteinander zu verbinden“, erklärt Prof. Dr. Winfried Meißner, Leiter der Sektion Schmerztherapie am UKJ. Im Fokus der Therapie stehen psychologische und psychotherapeutische Behandlungen und Maßnahmen zur Stressbewältigung. „Vor allem die Physiotherapie nimmt dabei eine wichtige Rolle ein“, so Prof. Dr. Ulrich Smolenski, Direktor des Instituts für Physiotherapie am UKJ. Neben Einzelbehandlungen mit speziellen Massagen oder Lymphdrainage beinhaltet das tagesklinische Programm auch Gruppentherapien mit Schwimmen oder Yoga. Auch die Vermittlung von Wissen zu Schmerzentstehung und alternativer Schmerzbehandlung besitzt einen hohen Stellenwert. „Schmerzmittel haben bei mir oft schlimme Nebenwirkungen ausgelöst. Deshalb reduziere ich die Medikamente nun auf ein Minimum und nutze lieber Alternativen wie Akupunktur oder Schmerzöle“, so Bauerfeind.
Jährlich behandelt das Team der Schmerztagesklinik etwa 150 Patienten. Die Therapie zielt vor allem darauf ab, schmerzbedingte Beeinträchtigungen zu verringern. So sind die Schmerzen des 57-Jährigen durch die tagesklinische Behandlung nicht komplett verschwunden. „Da ich dank der Therapie nun regelmäßig Sport treibe, ausreichend schlafe und mich gesund ernähre, fühle ich mich viel fitter. Dadurch kann ich auch viel besser mit den Schmerzen umgehen“, sagt der Patient. „Sollten meine Schmerzen stärker werden, würde ich jederzeit wieder an dem Programm teilnehmen. Denn ich erinnere mich gern an diese Zeit zurück.“
Weiterer Schwerpunkt auf der GesundheitsMesse: Gut leben mit Diabetes
Rund sieben Prozent der Deutschen leiden an Diabetes mellitus. Doch wie erkennt man, dass man an Diabetes erkrankt ist? Und wie funktioniert eigentlich eine Blutzuckermessung? Diese und viele weitere Fragen beantworten die Diabetes-Experten des UKJ am 4. März von 10 bis 18 Uhr auf der GesundheitsMesse in Erfurt. Dabei geben die Endokrinologen einen Überblick über die Erkrankung und stellen die speziellen Sprechstunden des Bereiches Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen am UKJ wie die Fußsprechstunde vor. Außerdem kann jeder seinen eigenen Blutzuckerwert testen lassen.
Programm am Stand des UKJ
Samstag, 3. März, 10 – 18 Uhr: Schwerpunkt „Chronische Schmerzen“
- Vorstellung des multimodalen Behandlungskonzeptes der UKJ-Schmerztagesklinik, das Angebote aus dem schmerztherapeutischen, psychologischen, sport-, physio- und ergotherapeutischen Sektor umfasst
- „Fühlen wie ein Fakir“: Schmerzempfinden auf der Akupressurmatte wahrnehmen
- Entspannungstechniken mit Musik
- Allgemeine Klinikpräsentation
Sonntag, 4. März, 10 – 18 Uhr: Schwerpunkt „Diabetes und gesunde Ernährung“
- Vorstellung des Fachbereichs Endokrinologie-Diabetologie an der Klinik für Innere Medizin III am UKJ
- Umgang mit Blutzuckermessgeräten
- Blutzuckermessung
- Ansätze der Ernährungsmedizin
- Allgemeine Klinikpräsentation
Auf einen Blick
Universitätsklinikum Jena auf der Thüringer GesundheitsMesse in Erfurt
3. und 4. März 2018
Uhrzeit: 10 – 18 Uhr
Stand-Nr.: Halle 1, Stand 1G24