18.10.2013
UKJ-Notaufnahme: Dritter Schockraum verbessert Patientenversorgung
Wenn jeder Handgriff sitzen muss: Neues System für mehr Orientierung
Jena (ukj/dre). In der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Jena (UKJ) ist ein dritter „Schockraum“ in Betrieb genommen worden. Dort werden in Lebensgefahr schwebende Patienten bei Ihrer Ankunft im Krankenhaus medizinisch „erstversorgt“. Kernaufgabe des medizinischen Teams ist es dabei, den vital bedrohlichen Zustand der Patienten zu überwinden. Rund 30.000 Patienten werden jährlich in der Zentralen Notaufnahme des Thüringer Uniklinikums versorgt.
„Natürlich müssen nicht alle dieser Patienten im Schockraum behandelt werden“, erklärt Dr. Christian Hohenstein, Leiter der Notaufnahme. „Wenn es aber notwendig ist, können wir auch im Schockraum erste lebensrettende Eingriffe durchführen. Daher ist es wichtig, dass jeder Handgriff sitzt. Denn natürlich besteht ein großer Zeitdruck.“ Auch daher wurde nun das Ordnungssystem in den UKJ-Schockräumen umgestellt: Auf den Schränken kleben in verschiedenen Farben großflächige Buchstaben: A; B; C; D; E. Was es damit auf sich hat? Der Buchstabe A zum Beispiel steht für „Airway“. „Also befinden sich in dem Schrank alle Gegenstände und Verbrauchsmaterialien, die für die Atmungsunterstützung des Patienten im Notfall wichtig sind“, so Dr. Hohenstein. Der Vorteil dieses System: „Auch Teammitglieder, die noch nie in dem Schockraum gearbeitet haben, wissen, in welchen Schränken was zu finden ist. Eine Suche entfällt manchmal und jede Sekunde zählt.“ Der UKJ-Notfallmediziner geht davon aus, dass sich dieser Standard bald bundesweit durchsetzt: „So kann sichergestellt werden, dass in jedem Schockraum ein gleiches System vorgefunden wird.“ Die entsprechenden Fachgesellschaften empfehlen bereits diese Systematik, bei der Bundeswehr und in anderen Ländern ist dies ein gängiges System.
Der Inbetriebnahme des Schockraums ging natürlich eine intensive Schulung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraus. Zum festen Team der Notaufnahme zählen knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit dem dritten Schockraum ist das UKJ optimal auf die steigenden Anforderungen in der Notfallmedizin eingestellt. Dr. Hohenstein: „In den vergangenen Jahren ist zum Beispiel auch die Erkrankungsschwere angestiegen bei den Patienten, die von anderen Kliniken zu uns verlegt wurden. Dieser Trend wird sicher weiter anhalten. Dafür haben wir nun sehr gute Rahmenbedingungen.“
Kontakt:
Zentrale Notaufnahme
Universitätsklinikum Jena
Dr. Christian Hohenstein
Telefon: 03641 9-322000
Erlanger Allee 101
07747 Jena