24.09.2013
Muskelkrankheiten: Patientenakademie in Jena am 25. September
Vorträge und Beratung für Patienten mit Muskelkrankheiten / 500 Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen am UKJ
Jena (ukj / me). Diese Zahlen lassen aufhorchen: „Tausende Erkrankungen und Untererkrankungen von Muskelkrankheiten werden unterschieden. Rund 500 Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen sind am UKJ in Behandlung“, so Privat-Dozent Dr. Julian Großkreutz, Leiter des Thüringer Muskelzentrums und Oberarzt der Hans-Berger-Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Das Universitätsklinikum Jena veranstaltet daher am 25. September 2013 zusammen mit dem Thüringer Muskelzentrum und der Langdesgruppe der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) eine Patientenakademie, die über Muskelkrankheiten informiert. Die Patientenakademie findet ab 16.00 Uhr im Hörsaal vier im Hörsaalgebäude am Ernst-Abbe-Platz statt.
„Patienten erhalten die Möglichkeit über ihre Erkrankung zu sprechen. Die Akademie soll sachliche und fachliche Informationen bieten und im Umgang mit Muskelkrankheiten schulen. In der Zusammenarbeit im Thüringer Muskelzentrum wollen wir die Versorgungsqualität verbessern“, so der Neurologe.
Muskelkrankheiten können bereits angeboren sein oder zeigen sich im Kindes- und Jugendalter. „Sie treten aber auch als altersassoziierte Erkrankung in Erscheinung, vor allem in der Altersgruppe der 40 bis 60-jährigen“, sagt Großkreutz.
Die Patientenakademie widmet sich auch der Frage, was Patienten durch die Rehabilitationsbehandlung erreichen können. „Der Effekt einer Reha hält sechs bis neun Monate an und muss wiederholt werden. Unsere Patienten sollen die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt erhalten“, erklärt der Leiter des Thüringer Muskelzentrums. Außerdem hängt die berufliche Zukunft von der richtigen rehabilitativen Versorgung ab. Großkreutz spricht davon, dass eine Muskelschwäche kein Hindernis sein darf, um den Beruf auszuüben. Denn infolge der Muskelerkrankungen werden beispielsweise die Gehfähigkeit, die Fähigkeit die Arme zu benutzen und die Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt. Großkreutz: „Mit dem Verlust der Muskelkraft wird die Mobilität zum Problem. Die Schwächen müssen ersetzt werden, zum Beispiel durch Hilfsmittel wie Rollstühle oder Beatmungsgeräte.“
Fehlbehandlungen und Fehlversorgungen seien ein großes Problem, so Großkreutz. Die Patientenakademie thematisiert auch die Krankheitsverarbeitung: Ein Psychologe wird über die psychische Betreuung von Patienten und ihren Angerhörigen sprechen. „Für die Familie ist die Betreuung sehr aufwendig. Sie brauchen ebenfalls Hilfe im Umgang mit der Erkrankung“, betont Großkreutz.
Termin auf einen Blick:
Patientenakademie 2013
Muskelkrankheiten
25. September 2013, 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Hörsaal 4, Hörsaalgebäude Ernst-Abbe-Platz
07743 Jena
Kontakt:
Privat-Dozent Dr. Julian Großkreutz
Hans-Berger-Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/ 9- 32 34 28
E-Mail: Julian.Groß