21.12.2012
UKJ begrüßt Änderung der EU-Regeln zum Tabakkonsum
Thüringer Universitätsklinik setzt sich seit Jahren aktiv für den Nichtraucherschutz ein / Seit 2008 Mitglied im „Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen“
Jena (ukj/dre.) Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) begrüßt die neue Regelung der EU-Kommission zur Eindämmung des Tabakkonsums und sieht darin einen wichtigen Beitrag, um über die gesundheitlichen Folgen des Rauchens aufzuklären und Tabakkonsumbedingte Erkrankungen zu reduzieren: „Schon seit vielen Jahren setzen wir uns als Klinikum aktiv für den Nichtraucherschutz ein. Dazu zählen Aktionen wie „Rauchfreie Schulen“ oder „Be smart, don't start“, bei der Schüler gezielt vom Einstieg in die Droge Tabak (Nikotin) abgehalten werden. Auch gibt es zum jährlichen Welt-Nichtrauchertag Aufklärungs-Veranstaltungen mit Schulklassen und Rauchentwöhnungskurse für unsere Mitarbeiter und für Patienten“, erklärt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des UKJ, Onkologe und ehemaliger Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Die neue EU-Richtlinie sieht unter anderem größere bildliche Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln vor, die mindestens 75 Prozent der Vorder- und Rückseite einnehmen müssen. Höffken: „Das ist sicherlich ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Genauso wichtig ist aber auch die Aufklärung über die Folgen des Passivrauchens und der aktive Nichtraucherschutz“. Hierzu verweist er auf zahlreiche wissenschaftlich fundierte Studien, die diese Risiken mit harten Fakten belegen, z.B. von der „International Agency for Research on Cancer“ (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der 2006 erschienene 700 Seiten starke Bericht des amerikanischen „Surgeon General“: "The debate is over," so Surgeon General Richard Carmona bei dessen Veröffentlichung. "The science is clear. Secondhand smoke is not a mere annoyance but a serious health hazard."
„Gerade solche unabhängigen Studien haben deutlich die krebserregenden Eigenschaften des Passivrauchens bestätigt“, so Höffken, der sich auch in seiner Funktion als Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft stets für (insbesondere von der Tabakindustrie) unabhängige Studien einsetzte.
Das Universitätsklinikum Jena wurde bereits im Oktober 2008 in das „Deutsche Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen“ aufgenommen. Die Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen des Netzwerks sind dazu verpflichtet, bei der „Reduzierung des Tabakkonsums und seiner schädlichen Gesundheitsfolgen eine wichtige Aufgabe zu erfüllen“. Prof. Höffken: „Genau das ist der Anspruch des Universitätsklinikums Jena, gerade weil wir im Rahmen unserer medizinischen Versorgung regelmäßig mit den gesundheitlichen Folgen des aktiven wie passiven Rauchens konfrontiert sind.“ Daher werde sich das UKJ auch in Zukunft engagiert für den Nichtraucherschutz einsetzen. „Dazu zählt auch die zielgruppenorientierte Aufklärung über die Gefahren des Rauchens - z.B. im Rahmen unserer GesundheitsUni“, so Höffken.
Die im Dezember 2012 von der Europäischen Kommission verabschiedete Regelung wird nun noch u.a. im Europäischen Parlament erörtert. Es wird erwartet, dass die Richtlinie dann im Jahr 2014 angenommen wird.