24.11.2005
Neue Krebs-Therapien in der HNO erleichtern letztes Wegstück
Symposium zu modernen Möglichkeiten einer palliativen Behandlung in der HNO-Onkologie
Den modernen Möglichkeiten einer "Supportiven und palliativen Therapie" widmet sind das 10. Jenaer Symposium von Kopf-Hals-Karzinomen, das am 2. und 3. Dezember an der Jenaer Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde stattfindet. "HNO-Ärzte und Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgen sehen sich zunehmend mit der Notwendigkeit einer palliativen Behandlung von Krebserkrankungen konfrontiert", erläutert Privatdozent Dr. Sven Koscielny die Aktualität des Tagungsthemas. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei die aktuellen Möglichkeiten, über palliative und supportive Maßnahmen in der Behandlung von nicht heilbaren Tumorerkrankungen eine Linderung der Beschwerden mit einer minimal möglichen Einschränkung der Lebensqualität durchführen zu können.
Etwa 3 Prozent aller Tumorneubildungen betreffen Tumoren im Kopf- und Hals-Bereich. Die Überlebensrate bei diesen Krebserkrankungen beträgt über alle Tumorstadien ca. 50 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren. Daraus ergibt sich aber die Notwendigkeit, dass immer wieder Patienten im letzten Lebensabschnitt mit einer unheilbaren Tumorerkrankung einer Beschwerdelinderung durch eine palliative Therapie bedürfen. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass bei diesen Patienten die Tumoren in der Regel an den sensiblen Luft- und Atemwegen gelegen sind und somit zur Behinderung der Atmung, Ernährung oder der sprachlichen Kommunikation führen können.
"Neben einem oft ästhetischen Problem für die Betroffenen kommt es dabei teilweise auch zu Atemnot und Schluckbeschwerden", so HNO-Spezialist Koscielny. Um diese besonders belastenden Folgen der Tumoren zu lindern, können heute, dank der Entwicklungen der vergangenen Jahre, wirksame neue chirurgische Verfahren eingesetzt werden, die die Lebensqualität im letzten Lebensabschnitt verbessern und die entsprechenden Symptome deutlich mindern können. Gleichzeitig kann in Einzelfällen eine gewisse Verlängerung der Lebenszeit erreicht werden. "Stand uns vor einigen Jahren nur der Luftröhrenschnitt zur Verfügung, um Atemnot zu lindern, können wir heute mit Hilfe von Stents die Luftröhre offen halten und eine normale Atmung sicherstellen, ohne das z.B. die Sprachmöglichkeiten eingeschränkt werden", erläutert Dr. Sven Koscielny an einem Beispiel. Auch die Speiseröhre lasse sich mit dieser Methode stabilisieren, was den Erkrankten eine normale Nahrungsaufnahme statt der Ernährung über eine Magensonde ermöglicht. "Beides trägt ganz wesentlich dazu bei, den Patienten das letzte Stück des Lebensweges in möglichst guter Lebensqualität zu ermöglichen", sagt der Jenaer HNO-Arzt, der die Tagung gemeinsam mit Kollegen aus der Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie organisiert.
Zunehmend kommt auch neben den operativen Verfahren und der Bestrahlung die Anwendung einer palliativen Chemotherapie, mit dem Ziel der Linderung der Beschwerden und möglichen Verlängerung der Lebenszeit, zum Einsatz.
Anliegen des Symposiums ist es, diese auf neuen technischen Möglichkeiten basierenden Therapievarianten vorzustellen, und damit künftig allen Betroffenen eine optimale und wohnortnahe Versorgung ermöglichen zu können.
10. Jenaer HNO-Onkologiesymposium. "Supportive und palliative Therapie in der HNO-Onkologie"
2.Dezember - 3. Dezember 2005
Klinik für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Ansprechpartner:
PD Dr. Sven Koscielny
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Tel:03641/935722E-Mail: