Etwa 15% der Menschen klagen nach COVID-19 noch lange nach Abklingen der akuten Infektionssymptome über eine belastende Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und eine bedrückte Stimmung. Diese Fatigue beeinträchtigt die Betroffenen in ihrem Alltag stark. In einer kontrollierten Studie will ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Jena untersuchen, ob die Einnahme von Kreatin Fatigue und andere Post-COVID-Symptome beeinflussen kann und welche biologischen Veränderungen dabei messbar sind.
Dem körpereigenen Stoff Kreatin werden vielfältige Wirkungen zugeschrieben, v.a. die Förderung des zellulären Energiestoffwechsels, die Dämpfung entzündlicher Stoffwechselprozesse und der Schutz von Nervenzellen im Gehirn. Als Nahrungsergänzungsmittel in Eiweißgetränken helfen diese Eigenschaften Sportlerinnen und Sportlern beim Muskelaufbau.
Das Studienprogramm umfasst die 10-wöchige Einnahme von Kreatin oder eines Placebos, begleitet von Laboruntersuchungen aus Blut, Urin und Stuhl, einer bildgebenden Diagnostik des Gehirns und einer sorgfältigen klinischen und neuropsychiatrischen Diagnostik. Die Studie soll helfen, die neurobiologischen Grundlagen der chronischen COVID-19-Folgesymptome zu verstehen und eine gezieltere Therapie zu ermöglichen.
Es werden gesucht:
- Post-COVID-Erkrankte zwischen 20 und 60 Jahren mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion (nachgewiesen mit positiver PCR, vor mindestens 12 Wochen)
- keine Krankenhausbehandlung beim akuten COVID-19
- noch spürbare Fatigue / Erschöpfung seit COVID-19
Die Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung von 12 Euro/Stunde zzgl. Fahrtkosten. Weitere Informationen erhalten die Interessentierte vorzugsweise per E-Mail an oder telefonisch unter 03641/9390430 (bei Anruf außerhalb der Dienstzeiten erfolgt ein Rückruf).
Kontakt:
Dr. Tonia Rocktäschel
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9390423
E-Mail: