CSCC/BMBF - Julia Leonhardt
Auswirkungen des Sepsis-getriggerten Gallensäureanstiegs auf das angeborene Immunsystem
Gallensäuren sind Steroide, die von der Leber als Emulgatoren zur Fettverdauung synthetisiert werden. Obwohl in zahlreichen Untersuchungen ein massiver Anstieg der Gallensäuren während einer Sepsis nachweisbar war, sind die Folgen der hohen Gallensäurespiegel im Blut von septischen Patienten bislang unerforscht. Gallensäuren binden an einen Rezeptor, den sogenannten G protein-coupled bile acid receptor 1 (GPBAR1) oder auch TGR5, der vor allem von Immunzellen exprimiert wird. Dies führt zu einer Hemmung der Immunantwort von Monozyten und Makrophagen, was für die Pathogenese und den Verlauf der Sepsis entscheidende Auswirkungen haben könnte, beispielsweise durch Verstärkung der septischen Immunparalyse, einer häufigen und gefürchteten Komplikation der Sepsis, welche zu Sekundärinfektionen und damit einer hohen Mortalität führt. Das vorliegende Projekt soll untersuchen, ob die durch die Sepsis getriggerten erhöhten Gallensäure-Plasmaspiegel zur septischen Immunparalyse beitragen und ob der GPBAR1-Rezeptor daher ein neues Target zur Behandlung der Sepsis darstellen könnte.
Beteiligte Mitarbeiter: Julia Leonhardt (wiss. Mitarbeiterin), Regine Heller (Mentorin)
Kooperationen: Michael Bauer, Frank Bloos (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena), Carsten Hoffmann (Institut für Molekulare Zellbiologie, Universitätsklinikum Jena)
Förderung: CSCC/BMBF, 2018-2019