Knöcherner Ausriss des vorderen Kreuzbandes

Eine Sonderform der Kreuzbandverletzung ist der knöcherne Ausriss des Bandes. Dabei kommt es bei der Verletzung nicht zu einer Ruptur des Bandes, sonders das Kreuzband reist mit einem Knochenstück ab. Meist ist dieser Ausriss dabei am Schienbeinkopf lokalisiert. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche, da bei diesen der Knochen meist weicher als die Bandstruktur ist. Die Symptome und Beschwerden entsprechen einer Kreuzbandruptur. Oft können die Verletzten das Bein nicht richtig strecken, da das Knochenstück einklemmt. Diese Verletzung ist im Gegensatz zu einer Kreuzbandruptur oft auch im normalen Röntgenbild des Kniegelenkes zu sehen. Zur Sicherung der Diagnose und um nach eventuellen Begleitverletzungen zu suchen, erfolgt oft ein MRT und manchmal auch eine Computertomographie (CT).

Diese Verletzung ist nahezu immer eine OP-Indikation. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv arthroskopisch. Wenn das Knochenstück groß genug ist, kann man es mit einer oder zwei kleinen Schrauben fixieren.

Da es sich meist um junge Patientinnen und Patienten handelt, besteht eine besondere Herausforderung. Es liegen noch offene Wachstumsfugen vor, die auf keinen Fall geschädigt werden sollten. Bei einer Läsion der Fuge drohen Störungen im Wachstum.

Bei kleinen Fragmenten oder sehr jungen Patientinnen oder Patienten wird das ausgerissene Knochenfragment und somit das vordere Kreuzband mit Nähten wieder an den Knochen herangezogen, damit es einheilen kann. Zur Nachbehandlung ist das Tragen eine Orthese erforderlich und es muss das Bein nach der Operation entlastet werden. Nach 3-6 Monaten werden die Schrauben wieder entfernt. Dazu ist eine zweite Arthroskopie erforderlich.