Forschungsschwerpunkte
In unserem Forschungslabor untersuchen wir die molekularen Grundlagen von akuten und chronischen Nierenerkrankungen. Wir verfügen über eine breite Palette genetischer, molekularbiologischer, proteinbiochemischer, mikroskopischer und tierexperimenteller Techniken, um Forschung nach aktuellen internationalen Standards zu garantieren.
Forschungsgegenstand
Im Fokus unserer Untersuchungen stehen Fragestellungen zum besseren Verständnis der Pathophysiologie zu verschiedenen chronischen Nierenerkrankungen, insbesondere der diabetischen Nephropathie (DN) und der alternden Niere. Die DN ist eine der wichtigsten Spätfolgen von Diabetes und die häufigste Ursache der terminalen Niereninsuffizienz in den Industrieländern. Diese mikrovaskuläre Komplikation entwickelt sich in ca. 30% der Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus und 40% der Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus. Die durch Diabetes verursachten Veränderungen der Nierenstruktur und deren Schweregrad hängt von der Dauer der Erkrankung, der Güte der glykämischen Kontrolle, genetischen Faktoren sowie anderen Faktoren, wie einer begleitenden Hypertonie, ab. Die strukturellen Veränderungen, die bei der DN gefunden werden, betreffen alle renalen Kompartimente (die Glomeruli sowie das tubulointerstitielle System) und viele Faktoren tragen in ihrer Gesamtheit zur Pathogenese der DN bei. Die Pathophysiologie der DN ist sehr komplex, wobei unser Fokus auf Untersuchungen zur Rolle von MORG1, Kollagen VIII, NRP1 und NIPP1 bei der Genese und Progression der DN liegt.

Das Team
Dr. Tzvetanka Bondeva (AG-Leiterin)
PD Dr. Ivonne Löffler (AG-Leiterin)
Simone Schönfelder (MTA)
Ulrike Rauch (Biologielaborantin) (aktuell Elternzeit)
Simone Goebel (Biologielaborantin)
PhD-Studenten:
MD-Studenten:
N.D.N. Vo, J.R. Barthl, J. Ihle, L. Schneider, J. Weiß
Master-Studenten:
L. Ludewig, M. Zschach, R. Wanke
Aktuelle Schwerpunktprojekte:
1) Influence of Advanced Glycated-End products on podocytes gene expression and their role in the development of the diabetic nephropathy (PI: Dr. Tzvetanka Bondeva)
2) Function of MORG1-PHD3 complex in diabetic nephropathy and acute kidney injury (PI: Dr. Tzvetanka Bondeva)
3) Epigenetische Dysregulation bei chronischen Nierenerkrankungen (PI: Dr. Tzvetanka Bondeva)
4) NIPP1 bei chronischen Nierenerkrankungen (PI: Dr. Tzvetanka Bondeva)
Kontakt:
Dr. rer. nat. Tzvetanka Bondeva (AG-Leiterin)
Forschungslabor KIM III
FUI, Haus F2
Am Klinikum 1, 07747 Jena
03641 – 9 32 43 54
Aktuelle Schwerpunktprojekte:
1) Molekularer Mechanismus der Kollagen VIII-abhängigen Geschlechtsunterschiede bei der Entstehung des Diabetes und der diabetischen Nephropathie, sowie der alternden Niere (PI: PD Dr. Ivonne Löffler) https://www.uni-jena.de/326172/foerderpreis-geschlechteraspekte-im-blick-2025
2) Die Rolle von MORG1 bei Geschlechtsunterschieden bei renaler Fibrose im Typ 2 Diabetes mellitus und der alternden Niere (PI: PD Dr. Ivonne Löffler) Pressemitteilung
3) Signalisieren von MORG1 in verschiedenen renalen Pathophysiologien (PI: PD Dr. Ivonne Löffler)
4) RAGE in der alternden und diabetischen Niere (PI: PD Dr. Ivonne Löffler) Pressemitteilung
5) Die Rolle von MORG1 beim veränderten Fettstoffwechsel in der alternden und diabetischen Niere (PI: PD Dr. Ivonne Löffler) Pressemitteilung
Kontakt:
PD Dr. rer. nat. Ivonne Löffler (AG-Leiterin)
Forschungslabor KIM III
FUI, Haus F2
Am Klinikum 1, 07747 Jena
03641 – 9 32 46 30
Post-Docs:
Dr. Marita Liebisch, Dr. Seerat Bajwa
PhD-Studenten:
Dr. Nadja Ziller
MD-Studenten:
Dr. Eric Jankowski, Alexander Lübbe, Johanna Barth,
Master-Studenten:
Christin Fischer, Sophie Wulf, Luisa Mizko, Alexander Wastl
Bachelor-Studenten:
Armita Omidbakhsh
German Chronic Kidney Disease - GCKD Studie
Nationale Kohortenstudie zu chronischer Nierenerkrankung
Über Nierenerkrankungen ist in der Vergangenheit vergleichsweise wenig geforscht worden. Die GCKD-Studie wird durchgeführt, um die Ursachen, den Verlauf, die Einflussfaktoren und Konsequenzen einer fortschreitenden Niereninsuffizienz besser verstehen zu können und damit neue Möglichkeiten für Diagnostik und Therapie zu eröffnen.
Klinische Studien
Bestimmung der TGF-b1- und Sexualhormonkonzentrationen bei Menschen mit Diabetes mellitus und Stoffwechselgesunden
Bei der Entstehung und dem Fortschreiten der diabetischen Nephropathie zeigen sich Geschlechtsunterschiede, die eine wichtige Rolle bei der Prophylaxe und Behandlung in der klinischen Praxis spielen könnten. Auf welchen primären Ursachen diese Geschlechtsunterschiede beruhen, ist nicht geklärt. In der Studie soll untersucht werden, wie der Diabetes mellitus und erhöhte Blutglukosewerte die Konzentration von Sexualhormonen beeinflusst und wie diese sich auf die Nierenfunktion auswirken. Zur besseren Einordnung der Ergebnisse bei Menschen mit Diabetes mellitus ist ein Vergleich mit Stoffwechselgesunden notwendig.
Nachweis von MORG1 und Kollagen VIII in extrazellulären Vesikeln aus Urin von Patienten mit Nierenerkrankungen
Unsere tierexperimentellen Studien haben gezeigt, dass sowohl MORG1 als auch COL8 eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Progression von Nierenerkrankungen unterschiedlicher Ursache spielen. Das Hauptziel dieser Pilot-Studie ist es, zu überprüfen, ob MORG1 und/oder COL8 in extrazellulären Vesikeln aus Urin von Patienten mit verschiedenen Nierenerkrankungen nachgewiesen werden können, was eine Voraussetzung für nachfolgende Biomarker-Studien darstellt.
Sequenzierung des MORG1-Gens bei unklaren humanen Aborten
Im Mausmodell haben wir festgestellt, dass ein homozygoter Knockout des MORG1-Gens embryonal letal ist. In der vorliegenden Studie wollen wir humanes Abortmaterial aus der Biobank des Instituts für Humangenetik (Universitätsklinikum Jena) untersuchen, bei denen bisher keine Abortursache diagnostiziert werden konnte. Wir wollen das MORG1-Gen sowie angrenzende kurze intronische Bereiche sequenzieren und auf Mutationen analysieren, die eventuell ursächlich für den Abort sein könnten.
Renale Expressionen des MAP-Kinase-Organizer 1 und seines natürlichen Antisense-Transkripts DHPS als Prognosefaktoren bei humanen diabetischen Nierenerkrankungen
Unsere tierexperimentellen Studien lieferten Hinweise, dass MORG1 eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Progression von diabetischen Nierenerkrankungen spielt. Es zeigte sich auch eine differentielle Beteiligung der verschiedenen renalen Zelltypen an der MORG1- bzw. DHPS-Expression. Ziel der Studie ist die Translation auf den Menschen, also die Untersuchung der Stärke der renalen Proteinexpression von MORG1 und DHPS bei humanen DKD sowie der Beteiligung der verschiedenen Zelltypen an der Expression und anschließender Korrelation mit der Nierenfunktion.