Was ist Versorgungsforschung?

Versorgungsforschung hat zum Ziel, Status quo, Qualität und Effizienz der Versorgung zu untersuchen. Versorgungsforschung geht z.B. der Frage nach: Wie wirken medikamentöse und nichtmedikamentöse Interventionen und diagnostische Maßnahmen unter Alltagsbedingungen?

Dabei werden die Bedingungen des Versorgungsalltags mit versorgungsnahen Daten in die Forschung einbezogen und aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Gegensatz zur Klinischen Forschung, die unter streng kontrollierten Bedingungen stattfindet, berücksichtigt die Versorgungsforschung zahlreiche Bedingungen der alltäglichen Versorgungsroutine , u.a. finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens, Präferenzen von Patient:innen und Behandler:innen ebenso wie die Verfügbarkeit von Fachpersonal und Schnittstellenprobleme an den Sektorengrenzen.

Versorgungsforschung befasst sich mit einer Vielzahl von Fragestellungen, u.a.:

• Entwicklung und Bewertung komplexer Interventionen, Qualitätssicherung (regionaler) Versorgungs- und Vergütungsmodelle
• Kosten-Nutzen-Abwägungen, Präferenzanalysen bei Wahlentscheidungen
• Untersuchung patientenrelevanter und patienten-berichteter Zielkriterien („patient reported outcome PROM“)
• Untersuchung von Anwendungsvoraussetzungen und Machbarkeit bei Patient:innen und Versorger:innen
• Identifizierung von Einflussfaktoren bei der Umsetzung von Interventionen unter Alltagsbedingungen
• Beteiligung der Nutzer:innen (Patient:innen und Ärzt:innen) an Konzeption, Durchführung und Kommunikation von Forschung