Wissenschaftliche Evidenz für politische Entscheidungsfindung
Ein Teilprojekt von egePan
Ein erfolgreiches Pandemiemanagement erfordert die rasche, unabhängige und transparente Bereitstellung bestmöglicher wissenschaftlicher Expertise zu aktuellen Fragen beim Umgang mit der Pandemie und ihren Folgen, sowie eine zielgruppengerechte, einfach zugängliche Aufbereitung für Entscheidungen im Gesundheitssystem und der Politik. Im Fokus der Arbeit des Forschungsteilprojektes stehen Fragestellungen zu nicht-pharmakologischen Interventionen und prozess-/organisationsbezogene Fragestellungen im Pandemiemanagement, wie z.B.: Soll das Tragen von Masken beim Einkaufen auch weiterhin verpflichtend sein?
Die Erarbeitung einer Synopse wissenschaftlicher Evidenz ist unter nicht-Pandemiebedingungen kein schneller Prozess, sodass im Moment die Diskrepanz deutlich wird zwischen der Erfordernis, Expertise rasch zur Verfügung zu stellen und den wissenschaftlichen Routinen, mit denen für gewöhnlich Evidenz generiert und synthetisiert wird.
Aus diesem Grund liegt der Fokus in diesem Forschungsteilprojekt speziell auf Instrumenten der wissenschaftlichen Politikberatung. Diese Instrumente (z.B. sog. Rapid Reviews, Bewertung des Grades der Kontroverse bei einer bestimmten Frage) bieten eine Reihe von neuen oder neu angewendeten Methoden für die unterschiedlichen Zusammenhänge an, in denen diese Evidenz gebraucht wird. In einem weiteren Schritt wird dieser Methodengebrauch im Sinne einer Handlungsempfehlung sowohl für die Politik als auch für die Wissenschaft reflektiert.
Abschließend wird dieser Methodeneinsatz mit Empfehlungen zur Risikokommunikation abgerundet, die die Rahmenbedingungen einer transparenten, partizipativen Kommunikation wissenschaftlicher Expertise in den Blick nimmt.
Mit diesen 3 Schwerpunktbereichen implementiert dieses Forschungsteilprojektes Methoden der evidenzinformierten Gesundheitsversorgung und Politikberatung und schafft so eine Plattform der Universitätsmedizin für die Bereitstellung aktueller Expertise zu drängenden Fragestellungen im Kontext des Pandemiemanagements.