Antragsteller
PD Dr. Dr. Petra Dickmann
Universitätsklinikum Jena (UKJ)
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin (KAI)
Bereich Public Health (PH)
Kooperationspartner
Prof. Dr. André Scherag
Universitätsklinikum Jena
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften (IMSID)
Prof. Dr. Rainer Heintzmann
Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT), Jena
Prof. Dr. Cornelia Betsch
Universität Erfurt
Institut für Psychologie
Zeitraum
1. April 2020 – 31. März 2021 verlängert bis 31.12.2021
Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei im Rahmen des Corona Sondervermögens
Überblick
Im Rahmen des Pandemiemanagements wurden von Bund und Ländern weitreichende Maßnahmen beschlossen, um die Dynamik des Ausbruchsgeschehen der Corona-Pandemie zu kontrollieren. So soll vor allem Zeit gewonnen werden, um Konzepte, Kompetenzen und Kapazitäten aufzubauen, die es ermöglichen, mit der Anzahl von Kranken und der Geschwindigkeit von intensivpflichtigen Verläufen besser umzugehen.
Diese Maßnahmen sind nicht nachhaltig („Luft anhalten“); gleichzeitig fehlen rationale Kriterien, wann und wie welche Maßnahmen gelockert werden können, ohne eine Überbeanspruchung des Gesundheitssystems zu erzeugen.
In diesem Forschungsvorhaben werden drei Säulen des Pandemiegeschehens miteinander systematisch verknüpft:
- Krankheitslast
- Kapazität im Gesundheitssystem und
- Konsequenzen für die Gesellschaft
Ziel der Forschungsgruppe ist es, eine wissenschaftliche Rationale zu entwickeln, die es erlaubt, die Balance zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren der Pandemie, des Pandemiemanagements und des Pandemiefolgenmanagements systematisch herzustellen.
Im Rahmen der systematischen Verknüpfungen werden Konzepte zu einem besseren Verständnis der
- Krankheitslast durch Modellierung des Infektionsgeschehens,
- Kapazität im Gesundheitswesen durch Konzepte zur Minimierung des Kollateralschadens (z. B. Intensivkonzept) und
- Konsequenzen für die Gesellschaft durch Konzepte der Gesundheits- und Risikokommunikation entwickelt.
Durch diese Konzepte kann die Forschungsgruppe Pandemiemanagement die wissenschaftliche Evidenz generieren, die es erlaubt, früher den Anstieg von Infektionen zu bemerken, schneller auf die Ausbrüche zu reagieren, besser zu koordinieren und smarter aus den stattgehabten Erfahrungen zu lernen (Risikokommunikation), damit eine Gesellschaft diese Störungen besser balancieren kann.