MBEK
Titel Non-antibiotics“-Effluxpumpeninhibitoren als Antibiotika-Adjuvanz und Biofilm-Hemmer
Gefördert durch BMBF (FKZ 01KI1501)
Förderzeitraum: 01.04.2015-31.03.2019
Dr. rer. nat. Oliwia Makarewicz
Beteiligte Partner innerhalb der Forschergruppe: Dipl. Biol. Anita Hartung, M.Sc. Lara Thieme
Beteiligte externe Partner
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Jena
RKI, Wernigerode
Sektion Pädiatrische Pneumologie und Allergologie / Mukoviszidosezentrum, UKJ Jena
TwinCore / HZI Hannover
Kurzbeschreibung:
Die minimale Biofilm eradizierende Konzentration (MBEK) kann bis zu 10000-fach über der in der mikrobiologischen Routinediagnostik bestimmten MHK liegen, bei der üblicherweise Flüssigkulturen verwendet werden (planktonische Phase) [3]. Die Diskrepanz zwischen MBEK und MHK erklärt das häufig beobachtete Therapieversagen bei diesen Infektionen (z. B. Endokarditis) trotz einer unterhalb des Grenzwertes gemessenen MHK.
Effluxpumpen vermitteln eine Resistenz gegenüber verschiedenen Antibiotika und sind gleichzeitig für die Ausbildung und Reifung von Biofilmen verantwortlich, weil sie die Voraussetzung für die mikrobielle Kommunikation (Quorum Sensing), die Sekretion von Biofilmmatrix-Bestandteilen und toxischen Stoffwechselprodukten, bilden [4]. In Biofilmen findet man daher eine besonders hohe Aktivität der Effluxpumpen. Die Hemmung von Effluxpumpen durch Effluxpumpen-Inhibitoren (EPIs) führt zu einer gestörten Biofilmbildung und reduziert die phänotypische Resistenz gegenüber Antibiotika [5].Viele zugelassene Medikamente, die bereits für nicht-infektiöse Krankheiten zugelassen wurden sind bekannte EPIs (z. B. Antihistaminika, Antidepressiva, Neuroleptika, Antihypertensiva). Es wurde bereits gezeigt, dass EPIs als sogenannte Antibiotika-Adjuvanzien die MHK um mehrere Potenzen senken können [6]. Die synergistische Wirksamnkeit der bislang zugelassenen EPIs gegen Biofilme in Kombination mit Antibiotika soll hier untersucht werden.