Mini Clinical Evaluation Exercise (MiniCEX)
Regelmäßige Aufgaben, Übungen und Tests wirken sich positiv auf das Lernverhalten aus, da die PJ-Studierenden so ein direktes Feedback zu ihrem aktuellen IST-Lernstand erhalten. Dieser IST-Lernstand kann dann mit dem zu erreichenden SOLL-Lernstand im Logbuch abgeglichen und mögliche Maßnahmen abgeleitet werden. Daher ist es wichtig, Lernziele, Lehrveranstaltungen mit Anreizen zum Selbststudium zu verbinden, um einen kontinuierlichen Kompetenzgewinn zu fördern. Leistungsüberprüfungen werden dabei nicht als Selektionskriterium im Studienfortschritt betrachtet, sondern als Spiegel für den jeweiligen Leistungsstand. Dabei geht es nicht vorrangig darum, Defizite aufzuzeigen und Missverständnisse zu korrigieren, sondern auch festzustellen, was schon gut läuft und welches Verhalten und Kompetenzen (Untersuchungstechniken o.ä.) so weitergeführt und gefördert werden können. Dies kann und soll die Studierenden in ihrem Lernprozess motivieren. Daher werden im Rahmen des Programms PJ plus 2.0 formative Prüfungen (Prüfungen mit Feedback statt Benotung), sogenannte Mini-CEX (Mini Clinical Evaluation Exercise) durchgeführt. Zur Vermeidung einmaliger Lernspitzen werden diese gleichmäßig über das gesamte PJ-Tertial verteilt.
Ein Mini-CEX hat das Ziel, den Studierenden z. B. bei einer üblichen Patientenuntersuchung/Anamnese für 10-15 Minuten zu beobachten und anschließend ein konkretes Feedback zu geben. Mittels eines vorgegebenen Mini-CEX-Bogens kann der Supervisor strukturiert die Leistungen des Studierenden beurteilen. Im direkten Anschluss erfolgt eine verbale Auswertung der Beobachtung. Dazu gehören konkrete Hinweise zur Verbesserung dargebotener Fähigkeiten, zur Fehlervermeidung, sowie Lob zur Schaffung von Sicherheit bei gutem und korrektem Verhalten. Weiterhin wichtig für den Lernfortschritt ist die Festlegung von weiteren individuellen Lernzielen gemeinsam mit dem Studierenden.
Die Prüfungen sollten von verschiedenen (ärzlichen) Kollegen und in möglichst vielen unterschiedlichen Situationen abgenommen werden, um die Aussagen zu objektivieren und die Reliabilität zu erhöhen. Es werden vor allem klinisch-praktische Kompetenzen (Anamnese, körperliche Untersuchungen), aber auch der Umgang mit dem Patienten (Kommunikation, Gesprächsführung, Empathie) und die Arbeitsorganisation (Entscheidungsfähigkeit, Effektivität, Stringenz) geprüft. Bei guter Organisation eines Mini-CEX kann die Prüfung in den normalen Stationsablauf, z. B. im Rahmen einer Visite, problemlos integriert werden. Alternativ können die in der Regel täglich erfolgenden Patientenvorstellungen im Rahmen eines Mini-CEX bewertet werden. Mit Hilfe des formativen Feedbacks wird ein unmittelbarer Lerneffekt durch Reflexion über die Kompetenzen der PJ-ler und den IST-Lernstand ermöglicht.
Folgende Dokumente sind hilfreich bei der Einführung von Mini-CEX:
Fordern Sie gern die jeweilige Word-Datei im Studiendekanat an, insofern Sie die Vorlage individualisieren möchten.
- Mini-CEX-Protokoll
- Mini-CEX-Protokollformular (prinzipiell können alle Felder befüllt werden, ggf. lohnt sich hier eine Vorabeingabe der Klinikinformationen für die Druckversion)
Ein Schulungsvideo zum Thema Mini-CEX finden Sie hier sowie im Downloadbereich.