Wie können Betroffene am Projekt teilnehmen?
Wie können Betroffene von SED-Unrecht am Projekt teilnehmen?
Sie haben in der ehemaligen DDR Unrecht erfahren? Sie leiden noch heute an den gesundheitlichen Folgen? Sie möchten die Forschung unterstützen und dazu beitragen, die Mechanismen dahinter besser zu verstehen?
Im "Verbundprojekt gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht" forschen junge, engagierte Wissenschaftler*innen zusammen mit erfahrenen Expert*innen in den Teilprojekten an verschiedenen Aspekten des SED-Unrechts. Jede Forschungsfrage bedarf eines speziellen Ansatzes. Wo hier eine intensive Recherche von Akten genügt, sind dort Interviews mit Expert*innen gefragt. Expert*innen sind aber nicht nur Fachleute sondern vor allem auch die Betroffene von SED-Unrecht selbst.
Hier wollen wir zur aktiven Teilnahme aufrufen. Wenn Sie ein für Sie relevantes Thema entdecken, scheuen Sie nicht, der als Kontakt verantwortlichen Person zu schreiben.
Sollten Sie nicht fündig werden so schauen Sie auf die Seite unserer Kooperationen und folgen den Links dort.
Anhaltende Stigmatisierungsprozesse aus Perspektive Betroffener von SED-Unrecht
Interessierte zur Teilnahme an Interviewstudie gesucht.
Worum es geht?
Obwohl viel zu den Folgen für die Betroffene von SED-Unrecht geforscht wird, gibt es bisher nahezu keine Erkenntnisse darüber, inwieweit Personen, denen ein solches Unrecht widerfahren ist, in der Vergangenheit und auch heute noch stigmatisiert werden. Unter Stigmatisierung wird ein Prozess verstanden, bei denen die betroffene Person mit einem Etikett versehen und mit negativen Stereotypen in Verbindung gebracht wird, Vorbehalten ausgesetzt ist, Ausgrenzung oder auch Diskriminierung erfährt.
Wie ist der Ablauf?
Ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen bilden dabei den Ausgangspunkt für ein circa 90-minütiges Interview. Anhand mehrerer Leitfragen sprechen wir mit Ihnen darüber, ob, wann, durch wen und in welchen Situationen Sie aufgrund Ihrer SED-Unrechtserfahrung stigmatisiert wurden und wie Sie damit umgegangen sind.
Wer kann mitmachen?
Betroffene von SED-Unrecht mit Stigmatisierungserfahrung
Haben Sie Interesse oder Fragen?
Dann melden Sie sich gern bei: Anne Weiß per E-Mail oder telefonisch unter 0341 97 24537
Psychosomatische Langzeitfolgeschäden nach Hepatitis-C-kontaminierter Anti-D-Prophylaxe
Worum geht es?
Als Teil eines länderübergreifenden Forschungsverbundes zum Thema „Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht“, zu dem neben Magdeburg noch an den Standorten Jena, Leipzig und Rostock geforscht wird, besteht das wesentliche Ziel dieser Studie darin, die psychosomatischen Langzeitfolgeschäden nach Gabe der mit Hepatitis-C-Viren verseuchten Anti-D-Immunglobulin-Spritzen in den Jahren 1978/1979 zu untersuchen. Ein Hauptaugenmerk wird hierbei auf die Auswirkungen des größten Medizinskandals der DDR-Geschichte auf das weitere Leben der betroffenen Frauen sowie auf deren Umgang mit den Nachfolgen gelegt.
Wie läuft die Studie ab?
Nach erfolgter Kontaktaufnahme wird mit den Interessentinnen ein Interviewtermin vereinbart. Die Befragung erfolgt in der Regel in der häuslichen Umgebung der Studienteilnehmerinnen. Um die größtmögliche Informationsausbeute zu erreichen, werden Audioaufzeichnungen der ungefähr 60-minütigen Gespräche erstellt, die der Anfertigung wortgetreuer Transkripte der Interviews dienen sollen. Sowohl die Tonaufnahmen als auch das Transkriptmaterial werden während und nach Abschluss dieser Studie vertraulich aufbewahrt, sodass lediglich die Projektverantwortliche Zugriff auf diese hat.
Wer kann mitmachen?
Wir suchen Frauen, die in den Jahren 1978/1979 Opfer der Hepatitis-C-kontaminierten Anti-D-Immunprophylaxe geworden sind und bis zum heutigen Zeitpunkt physisch sowie psychisch an den Nachwirkungen dieser Arzneimittelstraftat leiden.
Haben Sie Fragen oder Interesse an der Studie?
Dann melden Sie sich bitte per Telefon (0151-20526426) oder per E-Mail bei Frau Aylin Kuruçelik.
Systematische Quellen von Voreingenommenheit im Spiegel sozialrechtlicher Begutachtungen
Worum geht es?
Eine große Belastung stellen für Betroffene nach wie vor sozialrechtliche Begutachtungen in Entschädigungsverfahren dar. Die Betroffenen erfahren in der Begutachtungspraxis oft eine Wiederholung des in der DDR erlebten Unrechts. Unterschiede in Qualifikation und historischem Wissen der Gutachter*innen führen häufig zu lang andauernden Prozeduren und münden nicht selten in mangelnder Anerkennung der durch das SED-Unrecht erlittenen gesundheitlichen Folgeschäden der Betroffenen. Die Auswirkungen dieser sozialrechtlichen Begutachtungsprozesse auf das subjektive Erleben der Betroffenen sowie dessen Folgen gilt es herauszuarbeiten.
Wer kann mitmachen?
Wir suchen Personen, die aufgrund erfahrenen SED-Unrechts gesundheitliche Folgeschäden geltend gemacht haben und im Rahmen des Entschädigungsverfahrens begutachtet wurden. Voraussetzung ist die Erfahrung mindestens einer Begutachtung im Rahmen des Entschädigungsrechts und folglich mindestens eine negative Verbescheidung. Das 18. Lebensjahr muss vollendet sein. Es bestehen keine Ausschlusskriterien bezüglich des Geschlechts. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig, Sie können Ihr Einverständnis jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen, ohne dass Ihnen dadurch Nachteile entstehen. Zudem können Sie jederzeit die Löschung Ihrer Daten verlangen. Sollten zum Zeitpunkt Ihres Widerrufs Ihre Daten bereits in Projektveröffentlichungen eingegangen sein, sind diese von der Löschung ausgenommen.
Wie läuft die Studie ab?
Nach einem ersten telefonischen Kontakt wird mit den Teilnehmenden ein Interviewtermin vereinbart. Das Interview ist auf maximal 90 Minuten begrenzt und wird bevorzugt in einer der interviewten Person vertrauten Umgebung durchgeführt und setzt seitens der Teilnehmenden keine Mobilität voraus. Auf Wunsch kann aber auch ein anderer Ort gewählt werden oder das Interview findet telefonisch oder via Videokonferenz statt.
Was bringt mir eine Teilnahme?
Mit der Teilnahme an der Untersuchung verhelfen Sie zur Darstellung der gängigen Begutachtungspraxis aus Sicht der Betroffenen und leisten damit einen Beitrag den Bedarf einer Veränderung sichtbar zu machen, um die Begutachtungssituation für die Betroffenen von SED-Unrecht langfristig zu verbessern.
Haben Sie Interesse oder Fragen?
Dann melden Sie sich gern bei: Kris Per Schindler per E-Mail oder telefonisch unter 0151-61158685