Leistungen
In der Klinik für Neurochirurgie Jena werden bei Diagnostik und Operationen die modernsten Verfahren und Techniken eingesetzt.
Mikroneurochirurgie (minimal-invasive OP mit Mikroskop)
Mikrochirurgie ist eine spezielle Methode der Chirurgie, bei der unter dem Mikroskop operiert wird, wenn das bloße Auge nicht mehr ausreicht, um die zu versorgenden Strukturen wie Gefäße oder Nerven präzise zu erkennen. Heutzutage ist die Mikrochirurgie die Standardmethode in der Neurochirurgie. In unserer Klinik für Neurochirurgie Jena wird dafür ein Operationsmikroskop der neuesten Generation verwendet.
Mit der Mikroneurochirurgie kann das umgebende Gewebe bei einem neurochirurgischen Eingriff bestmöglichst geschont werden und postoperative Ausfallserscheinungen können nach Möglichkeit vermieden werden.
Das heißt, daß das Hirn- oder Nervengewebe selbst nicht bzw. so wenig wie möglich berührt wird und die Krankheitsherde möglichst ohne Beeinträchtigung des gesunden Hirngewebes erreicht und entfernt bzw. behandelt werden. Dazu gehören Zugänge in anatomisch vorgegebenen Hirnspalten und Windungstälern. So kann der Chirurg, ohne gesundes Gehirn zu schädigen, nahezu alle Regionen - selbst mitten im Gehirn - erreichen. Hierzu sind neben großem mikrochirurgischem Geschick auch sehr gute anatomische Kenntnisse unerläßlich sowie eine präoperative Planung der Operationsstrategie und des operativen Zugangsweges notwendig (sog. Neuronavigation). Grundvoraussetzung dieser Mikroneurochirurgie sind genaue Kenntnisse über Ort und Umgebung des Krankheitsherdes, die mittels der modernen Bildgebung (CT und MRT) erhältlich sind.
endoskopische minimal-invasive Neurochirurgie (Endoskopie-OP)
Endoskopische Neurochirurgie ist eine minimal-invasive Methode, bei der man ein sehr schmales Rohr in den Körper einbringt, durch das man mittels feiner Instrumente operiert. Das Kontrollbild aus der Tiefe gelangt über ein hochtechnisches Linsen- und Kamerasystem auf einen Monitor, über dessen Sicht der Operateur arbeitet.
Das endoskopische Operationsspektrum in der Neurochirurgie ist zwischenzeitlich standardisiert und umfasst verschiedene Anwendungen:
-
Endoskopische Ausräumung von Zysten, Blutergüssen und Abszessen im Gehirn
-
Endoskopische Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms
Endoskopische Bandscheiben-Operation
In ausgewählten Fällen ist eine endoskopische Operation des Bandscheibenvorfalls möglich. Hierbei wird in Vollnarkose durch einen nur wenige Millimeter lange Hautinzision ein dünnes, mit einer Optik versehenes 4 mm dünnes Rohr in den Spinalkanal vorgeschoben und über dieses Instrumentarium kann dann der Bandscheibenvorfall entfernt werden. Diese Operationsmethode ist besonders schonend; der stationäre Aufenthalt ist kürzer als bei der herkömmlichen Methode und beträgt im Schnitt 2 - 5 Tage. Die postoperative Weiterbehandlung läuft dann wie nach herkömmlicher Operation.Vorteil dieser Methode ist das geringe Trauma in den Weichteilen und dem entsprechend geringeren postoperativen Schmerz. Aber wie bereits oben gesagt, kann diese Möglichkeit nur in ausgewählten Fällen durchgeführt werden. Wenn ausgeprägte Verschleißerscheinungen im Bereich der Wirbelsäule vorliegen, ist diese Methode eher ungeeignet. Dies kann im Einzelfall entschieden werden.
Endoskopische Ventrikulostomie
Endoskopische Ventrikulostomie
Das Krankheitsbild des Hydrocephalus wird meistens mit einem Nervenwassershunt behandelt, vor allem wenn kein Abflusshindernis in den Hirnwasserräumen vorliegt. In einigen Patienten liegt allerdings eine interne Abflussstörung des Nervenwassers vor. Ein typisches Beispiel ist hierfür das vorliegen einer Aquaeduktstenose mit einem daraus resultierendem gestörten Abfluss von Nervenwasser aus dem dritten Ventrikels. Ursächlich für diese Störung können Veränderungen nach Entzündungen, Blutungen im Ventrikelsystem oder ein Abflusshindernis durch einen Tumor sein.
Ziel der Ventrikulozisternostomie ist es einen Umgehungskreislauf für das Hirnwasser zu schaffen und damit den Abfluss des Nervenwassers von den inneren in die äußeren Liquorräume zu ermöglichen.
Am häufigsten wird die Ventrikulzisternostomie durchgeführt, bei der der Abfluss des Liquors aus den internen Liquorräumen in den Subarachnoidalraum durch die Eröffnung des Bodens vom dritten Ventrikel ermöglicht wird.
Der Einsatz der endoskopischen Technik hat sich als Zusatzverfahren bei der Behandlung des Hydrocephalus bewährt.
Bandscheibenprothese
Die Bandscheibenprothese bietet bei korrekter Indikation viele Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden. Im Gegensatz zur Wirbelsäulen-Versteifung, wird mit einer künstlichen Bandscheibe kein Wirbelkörper-Segment stillgelegt. Die Bandscheibenprothese besteht aus zwei Platten, die an den Wirbelsäulenknochen befestigt werden sowie einem Kern zwischen den Platten, der die Beweglichkeit gewährleistet.
-
Die volle Beweglichkeit der Wirbelsäule bleibt somit erhalten.
-
Die Prothese übernimmt den Platz und die Funktion der natürlichen Bandscheibe und garantiert auf diese Weise Stabilität im betroffenen Wirbelsäulen-Segment.
-
Die Nachbar-Segmente, die bei Wirbelsäulen-Versteifungen die Funktion des stillgelegten Wirbelsäulen-Abschnitts übernehmen müssen, bleiben von Überlastungen und den damit verbundenen Folgeschäden verschont.
Auf diese Weise wird der Teufelskreis von "Segment-Instabilität - Versteifung - Instabilität des Nachbarsegments - weitere Versteifung" unterbrochen.


stereotaktische Neurochirurgie (Stereotaxie)
Stereotaxie ist eine minimal-invasive operative Behandlungsmethode, bei der man mit Hilfe eines Zielgerätes jeden beliebigen Punkt innerhalb des Gehirns hochpräzise erreichen kann. Diese Methode wurde bereits in den 50er Jahren durchgeführt, aber erst durch die Verknüpfung mit Bildern der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) erreichte man die heutige Präzision.
Die stereotaktische Neurochirurgie dient vor allem der
- Diagnostik tief gelegener Krankheitsherde
- Behandlung von Hirntumoren und Gefäßmissbildungen (Onkologische Stereotaxie)
- Therapie von Bewegungsstörungen und bestimmten Formen des chronischen Schmerzes (Funktionelle Stereotaxie).
neurochirurgische Laser-Technik
Laseroperationen an der Klinik für Neurochirurgie in Jena:
- am Gehirn
- am Rückenmark
- während der perkutanen Operation der Bandscheibe bei Bandscheibenvorfall
Tumorfluoreszenz-Resektion
Bei der fluoreszenzgestütztem Operation wird, um bestimmte Hirntumorzellen insbesondere im Randbereich von gesunden Gewebe zu unterscheiden, eine spezielle fluoreszierende (leuchtende) Substanz verabreicht, die sich im Tumorgewebe anreichert und dadurch die Gehirn-Tumor-Zellen markiert, da der Gehirntumor aufgrund seines Wachstums einen anderen Stoffwechsel hat als gesundes Hirngewebe. Wird der Tumor während der mikrochirurgischen Operation mit einem speziellen blau-violettem Licht bestrahlt, strahlen die Tumorzellen rot auf, so dass der Chirurg sicher den Tumor entfernen kann, ohne gesundes Gewebe zu schädigen.
photodynamische Laser-Therapie (PDT)
Die photodynamische Laser-Therapie (PDT) ist eine Form der Photochemotherapie und stellt eine minimal-invasive Methode zur Tumorbehandlung dar. Das heißt, dass maligne Tumore (z.B. maligne Gliome) bei weitgehender Schonung umliegender normaler Gewebeschichten zerstört werden können. Hierbei führt die Interaktion von drei Komponenten - Photosensibilisator, Licht und Sauerstoff - zu Zell- und Gewebeschädigungen mit nachfolgendem Tumorzelltod.
Die photodynamische Lasertherapie ist eines der Forschungsthemen an der Klinik für Neurochirurgie Jena.
Hypophysenchirurgie
Die Hypophyse, auch Hirnanhangdrüse genannt, in der Mitte des Schädelinneren gelegen, ist eine der wichtigsten Hormondrüsen im menschlichen Körper. Die Hypophysenchirurgie kommt zum Einsatz, wenn Adenome oder bösartige Tumore in der Hypophyse auftreten, was die Ausscheidung von Hormonen hemmen kann oder eine Überproduktion von Hormonen zur Folge hat. Je nach Grösse des Adenoms beziehungsweise des Tumors und den Hormonwerten ist ein chirurgischer Eingriff, eine Bestrahlung oder eine medikamentöse Therapie angezeigt. Falls möglich wird der Zugang für eine Hypophysen-Operation transphenoidal, das heißt durch die Nase und die Keilbeinhöhle gewählt, um eine Schädeleröffnung (transcranielle Operation) zu vermeiden.
Die ambulante Diagnostik und Betreuung erfolgt in der neurochirurgisch-endokrinologischen Spezialsprechstunde.
Funktionielle Neurochirurgie
Mittels der funktionellen Neurochirurgie werden Symptome bestimmter Krankheiten neurochirurgisch behandelt: