Degenerative Instabilität und Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)
Der Ausdruck leitet sich vom griechischen „spondylos“ = Wirbel und „olisthesis“ = Gleiten her. In den meisten Fällen handelt es sich um ein Ventralgleiten, das heißt der Gleitwirbel ist im Vergleich zum darunter liegenden Wirbel nach vorn hin abgerutscht. Seltener tritt eine Verschiebung nach hinten (Retrolisthesis) auf. Ätiologisch zu unterscheiden sind folgende Ursachen von Gleitvorgängen an der Wirbelsäule:
Angeboren bzw. im Kindesalter erworben:
- Dysplastische Spondylolisthesis (durch Fehlbildung im lumbosakralen Übergang hervorgerufen)
- Isthmische Spondylolisthesis (durch Defekt in der Interartikularportion bedingt)
Im Erwachsenenalter erworben:
- Degenerative Spondylolisthesis (durch Abnutzungsvorgänge hervorgerufen)
- Traumatische Spondylolisthesis (durch Fraktur des Wirbels hervorgerufen)
- Pathologische Spondylolisthesis (durch verminderte Knochensubstanz und in der Folge Auflösung der Interartikularportion hervorgerufen)
- Postoperativ (im Gefolge von Wirbelsäulenoperationen entstanden )
Das Ausmaß des Wirbelgleitens wird entsprechend der Meyerding-Klassifikation beschrieben:
- Grad 1: Gleitvorgang bis zu 25%
- Grad 2: Gleitvorgang bis 50 %
- Grad 3: Gleitvorgang bis 75 %
- Grad 4: Gleitvorgang von mehr als 75 %
Therapie der Spondylolisthesis:
Die Therapie ist zunächst immer konservativ. Bei medikamentös nicht beherrschbaren Schmerzzuständen kann eine Operation jedoch sinnvoll sein und führt dann in der Regel zu einer vollständigen oder zumindest nahezu vollständigen Beschwerdereduktion. In unserer Klinik wird als operatives Verfahren der Wahl in den meisten Fällen eine dorsoventrale Fusion mit Reduktion der Olisthesis durchgeführt. Diese ist minimalinvasiv (Einbringen des Schraube-Stab-Systems über kleine (1 cm) lange Hautschnitte) und damit schonend für den Patienten möglich.



