Gutartige Nervenscheidengeschwulst (Neurinom) am Mittelhandnerven (N. medianus) im Bereich des Oberarms links.
Periphere Nerven
Nerven
Die Nervenzellen (Neuronen) dienen zur Aufnahme, Verarbeitung und Weiterleitung von Reizen von innerhalb und außerhalb des Körpers. Die Nervenzelle setzt sich zusammen aus einem Zellkörper (Soma) und mehreren Fortsätzen, den Dendriten, Axon und Synapse.
Der Zellkörper enthält den Zellkern und dient der Informationsverarbeitung innerhalb der Zelle. Die aus dem Zellkörper herausragenden Dendriten sind kurz und stark verästelt und dienen der Reizaufnahme. Einer dieser Fortsätze kann sehr lang werden und wird als Nervenfaser, Neurit oder Axon bezeichnet und leiten die Information weiter. Bündel dieser Nervenfasern bilden die Nerven. Weiterhin gibt es am Ende des Axons die Synapsen, die durch Ausschüttung von Botenstoffen, den Neurotransmittern, die Verbindung zwischen den Nervenzellen ermöglichen und damit der Informationübertragung dienen.
Nerventumor
Tumoren (Geschwülste) der Nerven sind selten. Sie werden bemerkt als ein nicht schmerzhafter oder schmerzhafter Knoten. Das Beklopfen der Vorwölbung kann einen ausstrahlenden Schmerz mit begleitender Missempfindung auslösen. Mitunter liegen Empfindungsstörung und Kraftminderungen an der betroffenen Extremität (Körperteil) vor.
Nach entsprechender bildgebender Diagnostik (in der Regel Kernspintomographie) wird die Geschwulst operativ freigelegt und die Entscheidung über eine anzustrebende Totalentfernung getroffen.




Kompressionssyndrom
hronische Druckschädigungen der Nerven, deren Ursachen vielfältig sein können, sind im Arm - vor allem Handbereich relativ häufig. Anfangs überwiegen vor allem nächtliche Schmerzen mit Kribbelgefühl, später kommen Taubheitsgefühl, ggf. eine Störung der Feinmotorik und Kraftminderung hinzu.
Durch eine operative Nervenbefreiung - Eingriffe, die in der Regel in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt werden - ist relativ rasch ein Rückgang bzw. Verschwinden der Beschwerden zu erreichen.

Schwäche der Daumenabspreizung rechts bei chronischer Druckschädigung der Mittelhandnerven in Höhe der Handwurzelknochen (sog. Karpaltunnelsyndrom)

Schwund der Daumenballenmuskulatur rechts bei chronischer Druckschädigung der Mittelhandnerven.

Schnittführungen bei offener Operation eines Karpaltunnelsyndroms.

Skizze der endoskopischen Operation eines Karpaltunnelsyndroms.

Offene Operation eines Karpaltunnelsyndroms.
Das verdrückte und den Mittelhandnerven einengende Halteband (x) für die Beugesehnen ist durchgetrennt.
An der Einengungsstelle erscheint der Nerv abgeplattet (#)
Nervenverletzung
Scharfe (z. B. Schnittverletzungen) oder stumpfe (z. B. Quetschungen, Knochenbrüche) Verletzungen an den Extremitäten (Arme und Beine) können von einer schwergradigen Schädigung der Nerven begleitet sein. Die Wiederherstellung der Extremitätenfunktion ist u. a. von dem Wiedererlangen der Nerventätigkeit abhängig.
Operative Möglichkeiten zur Behandlung einer solchen Nervenverletzung sind:
- der durchtrennte Nerv wird durch mikrochirurgische End-zu-End-Naht in der Kontinuität wiederhergestellt
- der durch Unfall oder nach Entfernung einer "Nervennarbe" entstandene Nervendefekt durch Eigentransplantate überbrückt.
Es liegt in der Natur der Sache (Nervenregeneration), dass bis zum Erreichen einer brauchbaren Funktion des Nerven mitunter viele Monate vergehen.







