Prof. Dr. Werner Schneider (Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung, Universität Augsburg)
Prof. Dr. Werner Schneider (Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung, Universität Augsburg)
Mit der im Projekttitel formulierten Leitfrage nach der ‚guten Versorgungspraxis‘ bzw. den Kennzeichen von Versorgungsqualität nimmt das TP 3 die praktische Ausgestaltung von SAPV vor Ort in den Blick, wie sie sowohl durch die jeweiligen SAPV-Teams als auch durch die weiteren beteiligten Akteure, wie z.B. HausärztInnen, Pflegedienste, ambulante Hospizdienste bis hin ggf. zur Apotheke und zum Sanitätshaus, geleistet wird.
Das Forschungsinteresse richtet sich dabei auf das Zusammenspiel von vorherrschenden Deutungen zu (a) den Möglichkeiten, Problemen und Grenzen der eigenen Versorgungsarbeit, (b) den erfahrenen Schwierigkeiten sowie bewährten Handlungsstrategien und Praxisroutinen in der Versorgung von Patienten und An-/Zugehörigen, (c) der Frage nach Netzwerkarbeit bis hin zu (d) den regional unterschiedlich verfügbaren Versorgungsinfrastrukturen. Dabei geht es im Kern um die je wahrgenommenen hemmenden und förderlichen Faktoren einer guten Versorgung sowie die Bewertungskategorien, die SAPV-Teams und weitere, mit ihnen vernetzte Leistungserbringer in der alltäglichen SAPV-Praxis vor Ort bei ihrer Einschätzung von Versorgungsqualität heranziehen und an denen sie ihr Handeln orientieren.
Dazu werden im Rahmen einer multiperspektivischen Feldstudie sowie in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit TP 1, TP 2 und TP 4 in einem ersten Schritt bundesweit 10 qualitative, ethnographische Einzelfallstudien zu ausgewählten SAPV-Diensten vor Ort durchgeführt. Der im zweiten Schritt durchzuführende systematische Fallvergleich soll jeweils generalisierbare, typische Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten (etwa auch hinsichtlich der vor Ort durchgeführten Qualitätssicherung) – z.B. als Ost-West-, Nord-Süd- oder Stadt-Land-Vergleiche etc. – aufzeigen.