Worauf zielt unsere Arbeit?
Wir möchten dazu beitragen, das aktuelle Wohlbefinden der Patienten zu verbessern und Belastungssymptome zu reduzieren. Langfristig sollen psychische Erkrankungen in Folge des Aufenthalts auf einer Intensivstation vermieden werden.
Wir arbeiten präventiv, supportiv und mit dem Ziel der psychischen Stabilisierung. In diesem Rahmen erarbeiten wir mit den Patienten die Ziele für die individuelle Betreuung. Wenn Patienten es wünschen, dann organisieren wir eine psychologische Betreuung auch im Anschluss an ihre Zeit auf der Intensivstation (z.B. innerhalb unserer Klinik auf den Normalstationen, in Rehakliniken oder im ambulanten Bereich).
So sieht die psychologische Betreuung in der Praxis aus:
Wir werden vom Team der Intensivstation kontaktiert, wenn Belastungen bei Patienten auffallen. Gleichzeitig suchen wir Risikopatienten auch proaktiv auf. Außerdem können sich die Patienten selbst über das Team oder ihre Angehörigen an uns wenden.
Wir nehmen Kontakt auf, sobald ein Patient ansprechbar und eine Kommunikation jedweder Art möglich ist. Da sich Patienten häufig nur für kurze Zeit auf ein Gespräch konzentrieren können, besuchen wir sie in der Regel mehrmals in der Woche für ca. 15 bis 30 Minuten.
Wir nehmen uns Zeit und versuchen, eine Beziehung aufzubauen. Auf Basis unseres Vorwissens, also der Anamnese und Informationen zum aktuellen Zustand, beobachten wir das Verhalten des Patienten. Wir möchten herausfinden, wie es dem Patienten auf unserer Intensivstation und mit seiner Erkrankung geht und was ihn beschäftigt. Dabei orientieren wir uns an seinen momentanen Bedürfnissen.
Wir schätzen psychische Symptome strukturiert anhand eines psychopathologischen Befundes ein, stimmen unsere Therapieangebote darauf ab und evaluieren sie fortlaufend.
Typische Inhalte unserer Interventionen sind:
- Kontroll- und Autonomieverlust (Gefühle der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins)
- Schlafstörungen und Albträume
- Ängste
- Schmerzen
- Krankheitsverständnis und -verarbeitung
- Kommunikation
- Umgang mit gesundheitlichen Einschränkungen
- Wahrnehmungsfähigkeit und psychisches Befinden
- Bedürfnisse und Wille des Patienten
- Begleitung am Lebensende
Auf welcher Grundlage arbeiten wir?
Wir arbeiten auf Grundlage der Notfallpsychologie, Traumatherapie (insbesondere der psychodynamisch imaginativen Traumatherapie) und systemischen Familientherapie.