Jena (UKJ/ac). Ein Unfallopfer mit schweren Verbrennungen, ein Patient mit einer seltenen Blutgerinnungsstörung oder ein Kind mit einer Krebserkrankung – sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind bei ihrer Behandlung auf Plasmaspenden angewiesen. Um diesen lebenswichtigen Bedarf zu decken, lädt die Blutspende des Universitätsklinikums Jena (UKJ) am 10. März 2025 erstmals zum Langen Plasmatag ein. Von 7.30 Uhr bis 18 Uhr können Interessierte in den Räumlichkeiten des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin Jena gGmbH (IKTJ) in der Bachstraße 18 Plasma spenden. „Ohne regelmäßige Plasmaspenden könnten viele unserer Patientinnen und Patienten nicht angemessen versorgt werden“, erklärt Dr. Silke Rummler, Geschäftsführerin des IKTJ. „Wir würden uns daher sehr freuen, an diesem Tag neben unseren treuen Plasmaspenderinnen und -spendern auch all diejenigen bei uns begrüßen zu können, die schon länger kein Plasma mehr gespendet haben oder die schon immer gern einmal spenden wollten.“
Warum Plasmaspenden so wichtig sind
Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes und enthält zahlreiche lebenswichtige Proteine und Antikörper. Es wird dringend benötigt, um Patientinnen und Patienten mit ganz verschiedenen Erkrankungen zu behandeln. Besonders chronisch kranke Patientinnen und Patienten sind auf Medikamente mit Gerinnungsfaktoren oder bestimmten Antikörpern angewiesen, die aus Blutplasma gewonnen werden. Dazu gehören Menschen mit Immundefekten, bei denen der Körper selbst kaum oder keine Antikörper bildet, Betroffene von Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigenen Strukturen angreift, oder Patientinnen und Patienten mit Blutgerinnungsstörungen wie der sogenannten Bluterkrankheit, auch Hämophilie genannt.
„Die Mengen, die wir für die verschiedenen Therapien benötigen, sind wirklich erheblich“, weiß Silke Rummler. Für einen Patienten mit Immundefekt, der mit aus Plasma gewonnenen Antikörpern behandelt wird, werden jährlich beispielsweise 130 Plasmaspenden gebraucht. Außerdem kann allein eine Person mit schweren Brandverletzungen bis zu 100 Plasmaprodukte innerhalb weniger Tage benötigen.
Wie läuft eine Plasmaspende ab?
Eine Plasmaspende unterscheidet sich von einer Vollblutspende. Denn dabei wird das Blut durch ein spezielles Verfahren in seine Bestandteile getrennt: Das Plasma wird gesammelt, während die festen Blutbestandteile – wie rote und weiße Blutkörperchen – dem Spender wieder zurückgeführt werden. Der gesamte Vorgang dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Ein Vorteil für Spender: Da der Körper das Plasma schneller nachbildet als andere Blutbestandteile, kann man häufiger spenden – bis zu 60 Mal im Jahr. „Bei einer Plasmaspende können abhängig vom Körpergewicht des Spenders beziehungsweise der Spenderin bis zu 750 ml Plasma gespendet werden, das entspricht drei Plasmaprodukten. Da der Bedarf für die Therapien konstant hoch ist, zählt wirklich jede Spende“, verdeutlicht die Transfusionsmedizinerin.
Termin im Überblick
Langer Plasmatag in der Blutspende des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin Jena gGmbH
10. März 2025
7.30 bis 18 Uhr
Bachstraße 18, 07743 Jena, Gebäude 1, 1 OG
Reguläre Öffnungszeiten & Kontakt
Montag, Mittwoch und Freitag: 7.30 bis 14.30 Uhr
Dienstag und Donnerstag: 11.30 bis 18.30 Uhr
www.blut-ist-leben.de
Tel.: 03641 9 393939
E-Mail: