uniklinikum-jena.de.htchirurgie.Herzpatient@2023-03-30
Beschreibe mir eine minimalinvasive herzchirurgische Operation von der Patientenaufnahme bis zur Entlassung
Eine minimalinvasive Herzchirurgie ist eine Operation, die durch kleine Schnitte durchgeführt wird, anstatt des großen Brustschnitts, der für traditionelle offene Herzoperationen benötigt wird. Die Schritte, die bei einer minimalinvasiven Herzchirurgie von der Patientenaufnahme bis zur Entlassung durchgeführt werden, sind im Allgemeinen wie folgt:
- Patientenaufnahme: Der Patient wird in das Krankenhaus gebracht und für die Operation vorbereitet. Vor der Operation werden üblicherweise Bluttests, EKGs und Röntgenaufnahmen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Patient für die Operation geeignet ist.
- Anästhesie: Der Patient wird in einen tiefen Schlaf versetzt und wird von einem Anästhesisten überwacht, der sicherstellt, dass der Patient während der Operation schmerzfrei und sicher bleibt.
- Zugang: Der Chirurg macht mehrere kleine Einschnitte auf der Brust des Patienten, um Zugang zum Herzen zu bekommen. Durch diese kleinen Einschnitte werden spezielle Instrumente und Kameras eingeführt, um die Operation durchzuführen.
- Operation: Der Chirurg führt die Operation durch, indem er die notwendigen Schritte ausführt, um das Herz zu reparieren. Zum Beispiel kann ein minimalinvasiver Aortenklappenersatz durchgeführt werden, indem eine neue Klappenprothese in das Herz eingesetzt wird, eine beschädigte Klappe kann repariert werden oder eine minimalinvasive Bypass-Operation kann durchgeführt werden, um blockierte Arterien im Herzen zu umgehen.
- Erholung: Nach Abschluss der Operation wird der Patient auf die Intensivstation oder in einen Aufwachraum gebracht, wo er von einem Team von medizinischem Personal überwacht wird, um sicherzustellen, dass er sich gut erholt. Normalerweise bleibt der Patient ein paar Tage im Krankenhaus, bevor er entlassen wird.
- Nachsorge: Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird der Patient regelmäßige Arztbesuche haben, um sicherzustellen, dass er sich gut erholt. Es kann einige Wochen dauern, bis sich der Patient vollständig erholt hat, und er muss möglicherweise spezielle Anweisungen befolgen, wie z. B. bestimmte Medikamente einzunehmen.
Insgesamt ist die minimalinvasive Herzchirurgie eine viel weniger invasive Methode zur Behandlung von Herzproblemen, die den Patienten eine schnellere Erholung und eine geringere Belastung durch die Operation bietet.
Welche Informationen benötigt ein Patient vor einer herzchirurgischen Operation
Ein Patient benötigt vor einer herzchirurgischen Operation eine Vielzahl von Informationen, um sich auf die bevorstehende Operation vorzubereiten. Hier sind einige wichtige Informationen, die ein Patient benötigt:
- Warum eine Herzoperation notwendig ist: Der Patient sollte verstehen, warum die Operation notwendig ist, um seine Herzprobleme zu behandeln. Die behandelnden Ärzte und schließlich der Chirurg sollten die Art der Operation, die durchgeführt werden wird, und die Gründe dafür detailliert erklären.
- Risiken und Nutzen der Operation: Der Patient sollte die möglichen Risiken und Komplikationen der Operation sowie die Vorteile und Erfolgsraten verstehen. Die behandelnden Ärzte sollten auch alternative Behandlungsoptionen besprechen und dem Patienten helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen.
- Vorbereitungen vor der Operation: Der Patient sollte wissen, wie er sich auf die Operation vorbereiten soll. Dazu gehören Anweisungen zur Ernährung, zur Einnahme von Medikamenten und zur Vorbereitung des Hauses auf die Rückkehr nach der Operation.
- Narkose und Anästhesie: Der Patient sollte über die Art der Narkose oder Anästhesie, die während der Operation verwendet wird, informiert werden. Das passiert in der Regel am Tag vor der Operation. Der Anästhesist sollte dem Patienten auch erklären, was er während der Operation tun wird, um den Patienten schmerzfrei und sicher zu halten.
- Postoperative Erholung: Der Patient sollte wissen, wie lange der Krankenhausaufenthalt dauern wird und welche Schritte er unternehmen muss, um sich nach der Operation zu erholen. Dazu gehören Informationen zur Rehabilitation, körperlichen Aktivitäten und Medikamenten.
- Risikofaktoren und Verhaltensänderungen: Der Patient sollte über Faktoren informiert werden, die seine Genesung beeinträchtigen könnten, wie Rauchen, Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität. Die behandelnden Ärzte sollten dem Patienten auch Empfehlungen geben, wie er sein Risiko für zukünftige Herzprobleme minimieren kann.
- Unterstützung und Nachsorge: Der Patient sollte wissen, wer ihm nach der Operation Unterstützung bieten wird, wie Familie und Freunde, und wer für seine Nachsorge verantwortlich ist. Der Patient sollte auch Kontaktinformationen zu den Ärzten und dem Krankenhaus haben, falls er Fragen oder Probleme hat.
Welche herzchirurgischen Operationen gibt es und welche Operation sollte für welche Erkrankung angeboten werden
Es gibt verschiedene Arten von herzchirurgischen Operationen, die je nach Art und Schweregrad der Herzkrankheit des Patienten angeboten werden. Hier sind einige der häufigsten Operationen und welche Erkrankungen sie behandeln können:
- Bypass-Operation: Eine Bypass-Operation wird durchgeführt, um die Durchblutung des Herzens zu verbessern und um vor zukünftigen Herzinfarkten und Sterblichkeit zu schützen. Dabei wird eine Umgehung um eine verengte oder blockierte Arterie herum geschaffen. Dies wird typischerweise bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) durchgeführt, welche Verengungen der Herzkranzarterien verursachen und Herzinfarkte auslösen. Ist die Erkrankung der Koronararterien ausgeprägt, ist die Bypass-Operation allen anderen Verfahren (Medikamente, Stents) überlegen.
- Herzklappenoperation: Eine Herzklappenoperation wird durchgeführt, um undichte oder krankhaft verengte Herzklappen zu reparieren oder zu ersetzen. Typischerweise ist bei Patienten mit Herzklappenkrankheiten die Aortenklappe verengt (Stenose) und die Mitralklappe und die Trikuspidalklappe undicht (Insuffizienz). Es gibt aktuell für die meisten Herzklappenerkrankungen auch interventionelle Verfahren, bei denen die Klappen mit einem Katheter behandelt werden können. In den meisten Fällen liefert aber die Operation bisher das beste Langzeitergebnis, sodass vor einem Eingriff immer eine Abwägung von Nutzen und Risiken erfolgen soll. Das erfolgt im sog. Herz-Team und wird so von den Leitlinien empfohlen und von den Gesundheitsbehörden in Deutschland gefordert. Im Zweifelsfall ist der Patient immer in der Lage, sich eine Zweitmeinung einzuholen.
- Aortenaneurysma-Operation: Eine Aortenaneurysma-Operation wird durchgeführt, um eine Ausweitung oder Schwächung der Aorta (der Hauptarterie, die das Blut vom Herzen weg transportiert) zu reparieren oder zu ersetzen. Dies wird typischerweise prophylaktisch bei Patienten durchgeführt, die ein hohes Risiko für einen Aortenruptur oder eine sog. Dissektion (Einriss der Innenschicht der Aorta) haben, oder notfallmäßig bei Patienten, bei denen die Ruptur oder Dissektion plötzlich aufgetreten ist.
- Herztransplantation: Eine Herztransplantation wird durchgeführt, um ein schwer erkranktes Herz durch ein Spenderherz zu ersetzen. Dies wird typischerweise bei Patienten durchgeführt, die eine schwere Herzinsuffizienz haben und bei denen andere Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr möglich sind.
- Implantation eines Herzschrittmachers oder eines Defibrillators: Diese Operationen werden durchgeführt, um Herzrhythmusstörungen zu behandeln, die den normalen Herzschlag beeinträchtigen können. Diese Operationen erfordern nur in komplexeren Fällen einen Herzchirurgen und werden in den meisten Fällen von spezialisierten Kardiologen durchgeführt.
Welche Operation für welche Erkrankung angeboten wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Schwere der Erkrankung, dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten und anderen individuellen Faktoren. In modernen Herzzentren existieren sog. Herz-Teams, die die beste Operation für jeden Patienten basierend auf diesen Faktoren evaluieren und empfehlen.
Was ist eine Herzklappeninsuffizienz und welche ist die beste Behandlung, einschließlich einer herzchirurgischen Operation?
Eine Herzklappeninsuffizienz tritt auf, wenn eine Herzklappe nicht richtig schließt und das Blut dann über die Klappe zurück und damit in die falsche Richtung fließt. Dies kann zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Schwindel führen und auf lange Sicht das Herz schädigen. Die häufigsten Arten von Herzklappeninsuffizienzen sind die Mitralinsuffizienz (MI), die Trikuspidalinsuffizienz und die Aorteninsuffizienz.
Die Behandlung einer Herzklappeninsuffizienz hängt von der Schwere der Insuffizienz und den Symptomen des Patienten ab. Bei milden Fällen kann eine medikamentöse Behandlung ausreichend sein, um die Symptome zu kontrollieren. Bei schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Herzklappe zu reparieren oder zu ersetzen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Vorliegen einer Herzklappeninsuffizienz neben den Beschwerden zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führt. Das ist besonders relevant, wenn die Klappe höhergradig undicht ist. Die Reparatur einer Herzklappe kann die Lebenserwartung verbessern oder sogar normalisieren. Das ist aber stark von der Qualität der Reparatur und der Haltbarkeit abhängig. Daher ist es wichtig, sich nicht nur über die Risiken des Eingriffs, sondern auch über die Langzeitergebnisse der verschiedenen Behandlungsergebnisse zu informieren, bevor man eine Entscheidung für einen Eingriff trifft.
Bei einer Operation kann die Herzklappe repariert oder durch eine künstliche Herzklappe ersetzt werden. Die Entscheidung darüber, welche Art von Operation durchgeführt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Schwere der Insuffizienz, dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten und anderen individuellen Faktoren. In den meisten Fällen können Herzklappeneingriffe minimalinvasiv durchgeführt werden. D.h. es sind kleinere Schnitte und eine schnellere Erholung möglich.
Nach einem Eingriff ist je nach Art der Behandlung eine Rehabilitation sinnvoll. Außerdem sollten regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und ärztliche Kontrollen durchgeführt werden, um die ordnungsgemäße Genesung und langfristige Gesundheit des Patienten zu gewährleisten.
Nenne Sie mir die wichtigsten Medikamente bei Bluthochdruck und Herzbeschwerden, sowie Medikationen nach einer herzchirurgischen Operation.
Die wichtigsten Medikamente bei Bluthochdruck und Herzbeschwerden sowie nach einer herzchirurgischen Operation können wie folgt unterteilt werden:
1. Blutdrucksenkende Medikamente:
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- ACE-Hemmer: Enalapril, Lisinopril
- Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARBs): Losartan, Valsartan
- Diuretika: Furosemid, Hydrochlorothiazid
- Calciumkanalblocker: Amlodipin, Diltiazem
- Beta-Blocker: Metoprolol, Bisoprolol
2. Medikamente zur Behandlung von Herzbeschwerden:
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- Nitratspray: Nitroglycerin
- Betablocker: Metoprolol, Bisoprolol
- ACE-Hemmer: Enalapril, Lisinopril
- Kalziumkanalblocker: Verapamil, Diltiazem
- Antiarrhythmika: Amiodaron, Sotalol
3. Medikamente nach einer herzchirurgischen Operation:
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- Antikoagulanzien: Heparin, Warfarin
- Antiarrhythmika: Amiodaron, Sotalol
- Schmerzmittel: Paracetamol, Tramadol
- Antibiotika: Cefazolin, Vancomycin
Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswahl der Medikamente und ihre Dosierung von vielen Faktoren abhängt, wie dem Alter des Patienten, anderen zugrundeliegenden Gesundheitsproblemen und der Art der durchgeführten Operation. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen und regelmäßige ärztliche Kontrollen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Medikation korrekt ist und die gewünschte Wirkung erzielt wird.
Was bedeutet für den Patienten eine Herzklappenprothese zu bekommen und wie läuft die Vorbereitung, die Operation und die Nachsorge ab?
Eine Herzklappenprothese wird in der Regel eingesetzt, wenn die natürliche Herzklappe des Patienten nicht mehr richtig funktioniert und sie nicht reparabel ist. Das kann aufgrund von Alterung, Infektionen, Entzündungen oder genetischen Erkrankungen zustande kommen. Die Prothese ersetzt die natürliche Klappe und kann entweder aus biologischem Material (z.B. Gewebe vom Rind oder Schwein) oder aus synthetischen Materialien (z.B. Carbon) hergestellt sein.
Die Vorbereitung auf die Operation beginnt normalerweise mit einer gründlichen Untersuchung des Patienten, einschließlich Bluttests, EKG, Echokardiogramm und gegebenenfalls einer Herzkatheteruntersuchung oder einem Computertomogramm (CT). Der Patient wird auch angewiesen, bestimmte Medikamente zu vermeiden oder abzusetzen, bevor die Operation durchgeführt wird.
Die Operation selbst wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und kann entweder über einen herkömmlichen offenen Brustkorbzugang oder über minimalinvasive Techniken durchgeführt werden. In unserem Zentrum erhalten die meisten Patienten eine minimal-invasive Operation. Der Chirurg entfernt die defekte Herzklappe und ersetzt sie durch die Prothese. Nach Abschluss der Operation wird der Patient für eine Weile auf der Intensivstation überwacht, bevor er auf eine normale Station verlegt wird.
In der Nachsorge Zeit müssen die Patienten bestimmte Medikamente einnehmen, um Blutgerinnselbildung zu vermeiden und das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Dazu gehören normalerweise Blutverdünner wie Marcumar/Falithrom oder Aspirin, sowie Antibiotika. Der Patient muss auch regelmäßige Nachuntersuchungen durchführen lassen, um sicherzustellen, dass die Prothese richtig funktioniert und keine Komplikationen auftreten. In den meisten Fällen folgt in Deutschland eine Rehabilitation, um die körperliche Belastbarkeit und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
Nenne mir 10 statistische Werte, die einem Herzpatienten wichtig sind, z.B. Anzahl der Herz-OPs in Deutschland, welche Herzkrankheit ist am häufigsten, welche Operation wird wie oft durchgeführt?
Hier sind zehn statistische Werte, die für einen Herzpatienten von Interesse sein könnten:
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- Laut Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt 162.931 Herzoperationen durchgeführt.
- Koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste Herzerkrankung in Deutschland. Sie tritt auf, wenn die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, verengt oder blockiert sind.
- Die Aortenklappenstenose ist die häufigste Herzklappenerkrankung in Deutschland. Dabei ist die Aortenklappe, die zwischen der linken Herzkammer und der Aorta liegt, verengt und behindert den Blutfluss aus dem Herzen.
- Die Bypass-Operation ist eine der häufigsten Herzoperationen in Deutschland. Sie wird durchgeführt, um die koronare Herzkrankheit in den Blutgefäßen zu umgehen und damit den Blutfluss zu verbessern und vor Herzinfarkten zu schützen.
- Die Herztransplantation ist eine seltene Operation, die nur in sehr schweren Fällen durchgeführt wird. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland insgesamt 283 Herztransplantationen durchgeführt.
- Die mittlere Wartezeit für eine Herztransplantation in Deutschland beträgt derzeit etwa 12 Monate.
- Die Herzinfarktrate in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Im Jahr 2019 gab es 208.000 Krankenhausbehandlungen aufgrund eines akuten Herzinfarkts.
- Etwa 70% der Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, überleben dank moderner medizinischer Behandlungsmöglichkeiten. D.h. aber auch, dass 30% daran sterben. Diese Zahl betont die besondere Wertigkeit der Bypass Operation, dass nur diese invasive Therapie Herzinfarkten vorbeugen kann.
- Die Sterblichkeitsrate nach einer Herzoperation liegt in Deutschland bei etwa 2-3%, je nach Art der Operation und Gesundheitszustand des Patienten.
- Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache. Im Jahr 2019 starben 344.000 Menschen an einer solchen Erkrankung.
Was ist eine TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplantation) Operation, was bedeutet das für den Patienten: Vorbereitung, Operation und Nachsorge? Was bewirkt die TAVI OP für den Patienten und welche Folgen hat diese für dessen Zukunft?
Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung einer Aortenklappenstenose, einer Erkrankung, bei der die Aortenklappe des Herzens verengt ist und den Blutfluss behindert. TAVI ist eine alternative Methode zum klassisch chirurgischen Ersatz der Aortenklappe. Bei der TAVI wird eine komprimierte, biologische Klappenprothese über einen Katheter durch eine Arterie bis zum Herzen vorgeschoben und an der Stelle der verengten Klappe entfaltet. Hierzu wird mithilfe eines Ballons die erkrankte Klappe, vor oder während der Entfaltung der Klappenprothese, in die Wand der Hauptschlagader gedrückt. Der TAVI Eingriff erfordert oft keine Vollnarkose mehr und dauert in der Regel etwa 2-3 Stunden.
Wir auch bei der klassischen Operation beinhaltet die Vorbereitung für die TAVI eine gründliche Untersuchung des Patienten, Bluttests, EKG und Echokardiografie. Der Patient wird auch aufgefordert, bestimmte Medikamente abzusetzen, bevor er sich der Operation unterzieht.
Nach der Operation muss der Patient für einige Tage im Krankenhaus bleiben, um sich von der Anästhesie zu erholen und überwacht zu werden. Der Patient wird angewiesen, körperliche Aktivitäten zu vermeiden und bestimmte Medikamente einzunehmen, um Infektionen und Blutgerinnsel zu verhindern.
Die Entscheidung für TAVI oder für eine traditionelle Operation erfordert die Besprechung im sog. Herz-Team. Hier bewerten Herzchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten Nutzen und Risiken der jeweiligen Verfahren und formulieren eine Empfehlung für die Patienten. Die individuelle Erstellung einer Empfehlung ist entscheidend für die bestmögliche Behandlung der Patienten, weshalb der Patient immer über Nutzen, Risiken und Langzeitergebnisse vor dem Eingriff informiert werden muss. Generell kann man sagen, dass das TAVI Verfahren eine schnellere Genesung, weniger Schmerzen und kürzere Krankenhausaufenthalte ermöglicht, wobei die klassische Operation nach den aktuell zur Verfügung stehenden Daten mit einem längeren Leben vergesellschaftet ist. Es gibt zusätzlich auch mögliche Risiken, einschließlich Blutungen, Infektionen, Schlaganfällen, Nierenproblemen und Problemen mit den künstlichen Klappen, die oft dann bei beiden Verfahren gleich sind, oder nach TAVI etwas häufiger auftreten. Ein Beispiel ist die Notwendigkeit einer Herzschrittmacher-Implantation. Im deutschen Herzklappenregister sind diese 4-5 mal häufiger als nach klassischem Aortenklappenersatz. Bedenkt man, dass es heute in einigen Zentren Standard ist, die Aortenklappe minimal-invasiv mit einem kleinen Schnitt neben dem Brustbein zu ersetzen (der Schnitt ist nicht größer als bei einer Herzschrittmacherimplantation), ist die Sorge um die große Operation mit Brustbeineröffnung unbegründet. Patienten mit Lebenserwartungen von über 5 Jahren sollten daher über diese Vorteile der klassischen Operation, vor allem der Lebensverlängerung informiert werden.
uniklinikum-jena.de.htchirurgie.Herzpatient@2023-04-11