HNO-Forschungslabore
AG Biomateriallabor: Projekte
Material- und Verfahrensentwicklung für die epithetische Versorgung von Weichteildefekten im Kopf-Hals-Bereich und für Hörgeräte
Laufzeit: | 01.09.2014 bis 31.08.2017 |
Fördermittelgelder: | AIF |
Projektpartner: | Institut für Anaplastologie Velten & Hering GbR Burms INNOVENT e. V. |
Weichgewebedefekte im Gesichtsbereich entstehen häufig durch Traumen (z. B. durch Unfälle), angeborene Fehlbildungen, Infektionskrankheiten oder Autoimmunkrankheiten. Häufigster Grund für großflächige Defekte sind jedoch operative Tumorentfernungen im Kopf- und Gesichtsbereich. Künstliche Gesichtsteile aus verschiedenen Materialien (Epithesen) gewährleisten nach solchen Eingriffen die ästhetische Wiederherstellung des Gesichts. Sie werden für jeden Patienten individuell gefertigt und an das ursprüngliche Gesicht angepasst.
Septumperforationen sind Defekte in der knorpeligen Nasenscheidewand und ein häufiges Krankheitsbild in der HNO-Heilkunde. Septumbuttons sind Prothesen aus Silikon, um Perforationen im Nasenseptum zu verschließen, welche individuell angefertigt werden müssen.
Otoplastiken (auch Ohrpassstücke genannt) sind Teil der Hinter-dem-Ohr-Hörsysteme, die den Schall über den Hörschlauch in das Ohr leiten. Sie werden individuell angepasst, um einen komfortablen Sitz, gute Belüftung und perfekten Halt am Ohr zu gewährleisten.
Im-Ohr-Hörgeräte (kurz IdOs) werden komplett im Ohr bzw. im Gehörgang getragen. IdOs sind kompakt und unauffällig – es gibt besonders kleine Modelle, die von außen nahezu unsichtbar sind.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Herstellung von Epithesen im Gesichtsbereich, Septumbuttons für den Verschluss von Septumperforationen und Otoplastiken (Ohrpassstücke) sowie Gehäuse für Im-Ohr-Hörgeräte (IdO). Dies soll durch eine Prozesskette, beginnend bei der Datengenerierung und der Datenaufarbeitung, über die Herstellung virtueller Modelle, die Konstruktion sowie die Herstellung reeller Abformmodelle bis hin zur direkten Fertigung der Epithesen, Septumbuttons und Otoplastiken sowie IdOs mittels additiver Herstellungsverfahren, gewährleistet werden. Weitere Schwerpunkte des Projekts sind die Entwicklung von neuen biokompatiblen Materialien bzw. Materialkombinationen, die für additive Herstellungsverfahren genutzt werden können, und die Entwicklung von dehäsiven Oberflächenbeschichtungen der hergestellten Produkte zur Verringerung von Biofilmen.