Während einer Schwangerschaft werden Frauen möglicherweise wegen eines unzureichenden Wachstums ihres Kindes im Mutterleib (einer Wachstumsretardierung) oder einer Präeklampsie (auch als „Schwangerschaftsvergiftung“ bezeichnet), oder sogar beider Erkrankungen behandelt. Unter der fetalen Wachstumsretardierung (IUGR) versteht man ein deutlich eigeschränktes Wachstum des Kindes in der Schwangerschaft. Bei der Präeklampsie kommt es während der Schwangerschaft, auch bei vorher völlig gesunden Frauen, zu Bluthochdruck, Wassereinlagerung im Gewebe und Eiweißausscheidung über den Urin. Im weiteren Verlauf kann es dabei auch zu Leberveränderungen mit Oberbauchschmerzen, Veränderungen der Blutgerinnung, Kopfschmerzen und Krampfanfällen kommen. Oft kommt es im Verlauf dieser Erkrankungen zu Frühgeburten, zum Teil auch, da eine Fortsetzung der Schwangerschaft lebensbedrohlich für das Kind (bei der Wachstumsretardierung) oder die Mutter (bei der Präeklampsie) sein kann.
Diese Erkrankungen sind damit eine Hauptursache für Frühgeburten und das Versterben von Kindern. Wir wissen außerdem, dass nach einer Wachstumsretardierung und insbesondere nach einer Präeklampsie bei der Mutter lebenslang ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall oder Herzinfarkt besteht. 40% der Frauen mit einer frühen Präeklampsie entwickeln 1-2 Jahre nach Entbindung einen Bluthochdruck! Neue Studien zeigen, dass auch Formen der Demenz (vaskuläre Demenz) bei Frauen nach Präeklampsie erhöht ist. Die Gefäßgesundheit scheint also lebenslang beeinträchtigt zu sein.
Wir möchten in dieser Studie die Gefäßgesundheit von Frauen die vor 10-20 Jahren während der Schwangerschaft eine Präeklampsie oder eine Wachstumsretardierung hatten auf ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit untersuchen.