Dr. med. Stefanie Schütze
Position: Oberärztin
Klinikbereiche:
- Koordinatorin Dysplasiezentrum
- Interdisziplinäres Brustzentrum (IBZ)
- Ärztliche Leitung Station E310
- Qualitätsmanagementbeauftragte
Position: Oberärztin
Klinikbereiche:
Position: Oberarzt
Klinikbereiche:
Über 70 Prozent aller Frauen haben im Laufe ihres Lebens eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Bei den meisten verläuft sie harmlos und unbemerkt. In einigen Fällen jedoch führt das Virus zu Krebsvorstufen am Gebärmutterhals oder äußeren Genitale, sogenannten Dysplasien. Um solche Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen und schonend zu behandeln, hat sich an der Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin des Universitätsklinikums Jena (UKJ) eine Dysplasie-Einheit etabliert – die erste zertifizierte in Deutschland. Nun hat die Deutsche Krebsgesellschaft die Einheit rezertifiziert und bescheinigt damit höchste Qualitätsstandards.
In der ambulanten Dysplasie-Sprechstunde können betroffene Patientinnen Auffälligkeiten abklären lassen.
Als diagnostische Verfahren wenden wir u.a. die Differentialkolposkopie an. Hierbei wird der Gebärmutterhals mittels eines Mikroskopes beurteilt. Das bei einem Zellabstrich gewonnene Abstrichmaterial wird bei einer Zelluntersuchung (Zytologie) begutachtet und ggf. ein HPV-Test durchgeführt. Zudem erfolgt, falls notwendig, eine feingewebliche Untersuchung (Histologie), die durch eine schmerzfreie Probeentnahme aus dem verdächtigen Areal gewonnen wird.
Gemeinsam mit unseren Fachexperten erstellen wir individuelle Therapiekonzepte. Mittels Hochfrequenzschlinge (Schlingenkonisation) und Lasertherapie (Laserkonisation) werden die Krebsvorstufen (Dysplasien) so schonend wie möglich entfernt. Hierbei wird über die Scheide ein kegelförmiges Gewebestück aus Gebärmutterhals oder Muttermund entnommen. Damit bleibt auch die Möglichkeit einer Schwangerschaft erhalten.
Das Wort Dysplasie bedeutet eigentlich Fehlbildung oder fehlerhafte Ausbildung. In der Frauenheilkunde ist damit folgendes gemeint:
Von Natur aus unterliegen die Zellen und das Gewebe am Gebärmutterhals (wie an anderen Organen auch) einem ständigen Wandel. Einige Zellen sterben natürlicherweise ab, andere werden neu gebildet. Entstehen nun Zellen, deren Beschaffenheit nicht typisch ist für die Zellen am Gebärmutterhals (Zervix, Cervix), so handelt es sich um eine Dysplasie, die in verschiedenen Schweregraden auftreten kann.
Eine Dysplasie ist kein Krebs, kann aber im Laufe vieler Jahre dazu führen.
Die Krebsvorsorgeuntersuchungen sind deshalb nötig, um herauszufinden, ob bei Ihnen eine Dysplasie vorliegt und wenn ja, welchen Schweregrad sie aufweist.
Kolpos ist ein griechisches Wort und bedeutet Scheide. Ein Kolposkop ist also ein Instrument, mit dem die Scheide und vor allem der Gebärmutterhals (Zervix, Cervix) betrachtet werden können. Die Patientin liegt dabei auf dem gynäkologischen Stuhl, wobei das Kolposkop ähnlich einem Mikroskop an sie herangeführt wird. Das Kolposkop ist mit einer speziellen Optik ausgestattet, die ermöglicht, Scheide und Gebärmutterhals mit starker Vergrößerung zu begutachten.
Diese Untersuchungsmethode wird angewendet, um unklare oder auffällige Befunde im Krebsvorsorge-Abstrich (PAP-Abstrich) abzuklären. Dazu kann Sie Ihre Frauenärztin / Ihr Frauenarzt in unsere Dysplasie-Sprechstunde überweisen.
Vor der Untersuchung findet ein Gespräch statt, in dem Ihnen Fragen zu Pillen- und Medikamenteneinnahme, Allergien, Rauchgewohnheiten und früheren Operationen gestellt werden und in dem selbstverständlich auch Ihre Fragen beantwortet werden.
Dann findet die Untersuchung mit dem Kolposkop statt. Dabei wird Ihr Gebärmutterhals zuerst mit einer stark verdünnten Essiglösung und anschließend mit Jod betupft. Das sind Untersuchungen, die für Sie mit keinerlei Schmerzen verbunden sind, die aber für die Beurteilung des Gewebes an Ihrem Gebärmutterhals sehr wichtig sind.
Anschließend wird mit einem kleinen Bürstchen ein Abstrich von Ihrem Gebärmutterhals gemacht, wie Sie es vom Vorsorgeabstrich bei Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt kennen. Wenn dieses Bürstchen etwas weiter in den Gebärmutterhals eingeführt wird, können manche Patientinnen ein leichtes Ziehen verspüren.
Üblicherweise wird dann an einer oder mehreren Stellen, die mit bloßem Auge oder dem Kolposkop nicht ausreichend sicher zu beurteilen sind, eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, die dann feingeweblich (mikroskopisch) im Institut für Pathologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht wird. Auch diesen Vorgang spüren die meisten Frauen kaum, allerdings tritt fast immer eine leichte Blutung auf. Für diesen Fall wird Ihnen eine Tamponade in die Scheide gelegt, an der, ähnlich wie bei handelsüblichen Tampons, ein Bändchen zum Herausziehen befestigt ist.
Ihre Untersuchungsergebnisse und eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen werden nach Befundeingang an Ihre Frauenärztin / Ihren Frauenarzt geschickt.
Dienstag: 12:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 14:00 Uhr
Sowie nach Vereinbarung!
Montag bis Freitag: 8:00 - 15:30 Uhr
Telefonnummer: 03641 9 329 110