Arbeitsgruppe
Klinische Epidemiologie

Professor für Klinische Epidemiologie
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen
Center for Sepsis Control and Care (CSCC)
Universitätsklinikum Jena | Am Klinikum 1 | 07747 Jena | Deutschland
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften (IMSID)
Universitätsklinikum Jena | Bachstraße 18 | 07743 Jena | Deutschland
Tel.: +49-(0)3641-9396954

Wir über uns
Was ist „Epidemiologie“?
Der Begriff „Epidemiologie“ leitet sich vom griechischen epi „über“, demos „Menschen, Volk“ und logos „Erklärung, Beschreibung“ ab. Die neu eingerichtete Arbeitsgruppe für Klinische Epidemiologie beschäftigt sich mit der Beschreibung und Erklärung von Krankheiten, Störungen oder krankheitsassoziierten Faktoren unter Verwendung von Daten, die Patienten auf Gruppenebene nach ähnlichen Charakteristiken zusammenfasst.
Bisherige und zukünftige Forschungsschwerpunkte
Es ist unser Ziel, durch verlässliche Studienergebnisse bei gleichzeitigem Schutz der Studienpatientinnen und -patienten zu einer Verbesserung der Behandlung zukünftiger Patientinnen und Patienten beizutragen.
An diesem Ziel arbeiten wir gemeinsam mit verschiedenen Fachdisziplinen der Medizin – insbesondere den Kolleginnen und Kollegen des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums „Sepsis und Sepsisfolgen“; Center for Sepsis Control and Care (CSCC).
Unsere Kernkompetenz betrifft dabei die adäquate Studien- und Versuchsplanung, ihre qualitätsgesicherte Durchführung und eine sachgerechte statistische Auswertung gemäß den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin. Wir greifen zudem Ideen zur sogenannten personalisierten Medizin („precison medicine“) in Prävention, Diagnose und Therapie auf. In bestimmten Fällen bedingt die Verbindung beider Gebiete die Weiterentwicklung oder Implementierung neuer biostatistischer Verfahren.
Die Arbeitsgruppe ist an vielen Projekten des CSCC beteiligt und engagiert sich am Zentrum für Klinische Studien Jena. Bereiche eigener bisheriger Forschungsarbeiten sind sequentielle und adaptive Studiendesign, statistische Verfahren in der statistischen Genomik, der molekularen Epidemiologie und der genetischen Epidemiologie sowie deren Anwendung bei komplexen Erkrankungen (z.B. Sepsis, psychiatrischen Erkrankungen) oder komplexen Merkmalen (z.B. Adipositas). Im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes war Prof. Scherag in einem zentralen Querschnittsprojekt für Anwendungen und Methodenentwicklungen auf der Basis von Patienten- und hochdimensionalen molekularbiologischen Daten eines nationalen Forschungsverbundes verantwortlich. Neben genomweiten Genexpressionsdaten waren dies Daten zu DNA Markern in genomweiten Assoziationsstudien und Chip-basierten Daten zur Hochdurchsatz-DNA-Methylierung. Zuletzt wurden Daten neuer Sequenziertechnologien („Next Generation Sequencing“) bearbeitet.
Die Arbeitsgruppe wird in Jena zukünftig im Sinne eines methodischen, querschnittlichen CSCC Projektes ein noch breiteres Spektrum patientenorientierter Forschungsdaten abdecken – von molekularen „Omic“-Datensätze bis hin zu administrativen Datensätzen der Versorgungsforschung. Unser Anspruch ist es, mit Hilfe der Methodik zu einer verbesserten Interaktion zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung beizutragen. Im angelsächsischen Raum ist ein solcher Ansatz unter dem Begriff „translational epidemiology“ zusammengefasst. Unser besonderes Interesse ist es, Forschungsdaten kritisch in Bezug auf die klinische Perspektive und Relevanz zu betrachten. Wir wollen Auswertungen so aufbereiten, dass sie über Fachgrenzen hinweg prinzipiell nachvollziehbar und kommunizierbar sind. Schließlich wollen wir klar die Interpretationsgrenzen von Ergebnissen benennen.