Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung

Das Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung (Center for Sepsis Control & Care, kurz CSCC) ist ein Zentrum am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und koordiniert dessen Forschungsschwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin. Das CSCC fördert die interdisziplinäre Vernetzung von patientennaher Grundlagenforschung mit klinischer Forschung im Bereich der Sepsis und schwer behandelbarer Infektionen. Dabei ermöglicht das CSCC einen offenen und breit gefächerten wissenschaftlichen Austausch und setzt sich zudem für die Nachwuchsförderung und die Karriereentwicklung in der klinischen Forschung ein.

Gegründet wurde das CSCC 2010 als „Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen“ und wurde zehn Jahre lang als eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Zu den Aufgaben und Zielen des CSCC gehören die Koordination interdisziplinärer Netzwerkaktivitäten im Schwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin, die Unterstützung infektiologischer Forschungsvorhaben, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die Verbesserung der Versorgung. Das CSCC ist zentraler Ansprechpartner für externe Kooperationsprojekte. Nicht zuletzt widmet sich das Zentrum auch der Information und Aufklärung der Allgemeinheit über lebensbedrohliche Infektionen und Sepsis.

Kontakt

Zentrum für
Sepsis und Infektionsforschung
Center for Sepsis Control and Care (CSCC)
Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1, 07747 Jena

Sprecher
Prof. Dr. André Scherag
Dr. Janine Zöllkau

Geschäftsführung
 Dr. Katja Lehmann-Pohl

Sekretariat
Birgit Häfner
Bachstr. 18, Gebäude 4, EG

weitere Kontakte

Sepsis

Was ist Sepsis?

Nach aktueller Definition ist Sepsis eine lebensbedrohliche Organdysfunktion aufgrund einer fehlregulierten Wirtsantwort auf eine Infektion (Singer et al., 2016). Sepsis ist also ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigt, wobei das Organversagen das Kriterium ist, das die Sepsis von unkomplizierten Infektionen unterscheidet.

Sepsis ist weltweit die führende infektionsbedingte Todesursache. Mit jährlich über 280.000 neuen Fällen in Deutschland und einer Sterblichkeit von ca. 30% steht die Sepsis momentan an dritter Stelle in der Sterblichkeitsstatistik.

Die dynamischen Stadien der Sepsis
  1. Eine örtliche Infektion kann durch die Immunantwort nicht effektiv eingegrenzt werden. Pathogene und von ihnen produzierte Toxine lösen eine allgemeine Entzündungsantwort aus. Die Blutgefäße um den Infektionsherd erweitern sich und werden durchlässiger. Die Freisetzung von Botenstoffen erlaubt weißen Blutkörperchen, zur Pathogenabwehr durch die Gefäßwände in die Gewebe zu dringen. Im Zuge der Abwehrreaktion gerinnt das Blut in den Mikrogefäßen um die Infektionsstelle.
  2. Diese Entzündungsantwort richtet sich primär gegen die Pathogene und ihre Toxine, führt jedoch zu Kollateralschäden: Zirkulierende Botenstoffe beeinträchtigen die Funktion einzelner Organe, deren Funktion sich verschlechtert bis hin zum Organversagen.
  3. Mehrere Organe versagen nacheinander oder gleichzeitig. In schweren Fällen fällt der Blutdruck dramatisch ab, das Herz rast, die Sauerstoffversorgung der Organe und Gewebe verschlechtert sich und der geistige Zustand der Patientin oder des Patienten ist deutlich beeinträchtigt. Dieser sog. septische Schock ist akut lebensbedrohlich.

 

Symptome der Sepsis

Sepsis kann zu Schock, multiplem Organversagen und letztlich zum Tod führen, insbesondere, wenn sie nicht früh erkannt und schnell behandelt wird. Durch häufig unspezifische Symptome wird eine Sepsis jedoch oft erst spät erkannt.

Anzeichen einer Sepsis sind:
  • Verwirrung, Orientierungslosigkeit
  • Atemnot, schnelle Atmung
  • Niedriger Blutdruck, hohe Herzfrequenz
  • Extremes Krankheitsgefühl
  • Fieber, Schüttelfrost (gelegentlich auch Hypothermie)
  • Schwitzen, feuchte Haut
  Ursachen der Sepsis

Sepsis kann als Komplikation jeder akuten Infektion, wie Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen, aber auch nach Wundinfektionen auftreten kann. Eine Sepsis kann durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze ausgelöst werden.

Die häufigsten Herde von septischen Infektionen sind die Atemwege, Haut- und Weichteilgewebe, Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt.

 

 

Weiterführende Informationen zur Aufklärung und für Patienten und Angehörige finden Sie hier.



Weiterführende Informationen



Zentrumsleitung

Organisation und Gremien

Prof. Dr. André Scherag
Sprecher,
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften (IMSID), Universitätsklinikum Jena
Dr. med. Janine Zöllkau
stellvertretende Sprecherin,
Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. Michael Bauer
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Dr. Carolin Fleischmann-Struzek
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. Christian Geis
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena

Organisation und Gremien

Die Zentrumsleitung besteht aus fünf Mitgliedern, die durch die Mitgliederversammlung gewählt und durch den Klinikumsvorstand bestellt wird. Die Zentrumsleitung ist unter anderem für die Umsetzung der Rahmenvorgaben und Zielstellungen verantwortlich und lenkt die mittel- und langfristige strategische Entwicklung des CSCC.

Die Geschäftsführung verantwortet die inhaltliche, strukturelle und finanzielle Organisation im Hinblick auf Ziele des Zentrums und betreut die Gremien-, Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit.

Die Mitgliederversammlung setzt sich aus ordentlichen Mitgliedern und assoziierten Mitgliedern zusammen. Alle Mitglieder sind stimmberechtigt.

Ordentliche Mitglieder sind Struktureinheiten, die einen signifikanten Beitrag zu Infrastruktur, Personal oder Finanzen des Zentrums leisten. Sie beheimaten Forschungsgruppen sowie zentrale Infrastruktur des CSCC. Die beteiligten Struktureinheiten werden in der Mitgliederversammlung
durch die Direktoren bzw. deren benannte Vertreter vertreten.

Assoziierte Mitglieder können Forschende oder Ärztinnen und Ärzte aller Karrierestufen werden. Voraussetzung sind wissenschaftliche Projekte, die inhaltlich im Bereich Sepsis- und Infektionsforschung angesiedelt sind. Über die Aufnahme von assoziierten Mitgliedern entscheidet die Zentrumsleitung. Assoziierte Mitglieder werden aktiv in das Forschungsnetzwerk des CSCC eingebunden. Sie erhalten regelmäßig Informationen zur Zentrumsarbeit und Einladungen zu Fachveranstaltungen im Netzwerk. Außerdem können assoziierte Mitglieder zur themengebundenen Beratung der Zentrumsleitung eingeladen werden und so einen Beitrag zur Lenkung des CSCC leisten.

Sie sind an einer Mitgliedschaft im CSCC interessiert?


Mitglied werden!

Mitgliedschaft im CSCC

Im CSCC besteht die Möglichkeit, als ordentliches Mitglied oder als assoziiertes Mitglied geführt zu werden.

Ordentliche Mitglieder sind Struktureinheiten des Universitätsklinikums Jena, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, deren wissenschaftlichen Fragestellungen einen Bezug zum Forschungsschwerpunkt „Sepsis und Infektionsmedizin“ haben. Vertreten werden diese Struktureinheiten von ihrer Direktorin / ihrem Direktor oder einer benannten Vertretung. 

Assoziierte Mitglieder sind Forschende oder Ärztinnen und Ärzte aller Karrierestufen, deren wissenschaftliche Arbeit im Forschungsschwerpunkt „Sepsis und Infektionsmedizin“ angesiedelt ist. Assoziierte Mitglieder werden aktiv in das Forschungsnetzwerk des CSCC eingebunden. Sie erhalten regelmäßig Informationen zur Zentrumsarbeit und Einladungen zu Fachveranstaltungen im Netzwerk. Außerdem können assoziierte Mitglieder zur themengebundenen Beratung der Zentrumsleitung eingeladen werden und so einen Beitrag zur Lenkung des CSCC leisten.

Alle Mitglieder haben ein aktives und passives Wahlrecht.

  Sie möchten Mitglied im CSCC werden?

Dann füllen Sie gerne das entsprechende Antragsformular aus und senden es bitte an cscc@med.uni-jena.de. Über die Aufnahme als Mitglied entscheidet die Zentrumsleitung. 

Antragsformular - Ordentliches Mitglied

Antragsfomrular - Assoziiertes Mitglied

Wir freuen uns insbesondere über engagierte Nachwuchswissenschaftler/-innen, die sich in ihrer Arbeit der Infektionsforschung widmen und sich als Mitglied mit ihren Ideen im CSCC einbringen möchten! 

 



Beteiligte Einrichtungen

Beitragende Einrichtungen

Nach Auslaufen der BMBF-Förderung wurde das CSCC Anfang 2021 formal neu gegründet und seine Organisationsstruktur angepasst, um der eines Zentrums am UKJ voll zu entsprechen. Vierzehn Kliniken bzw. Institute des UKJ und zwei außeruniversitäre Forschungsinstitute zählen aktuell zu den ordentlichen Mitgliedern. Die Direktoren bzw. Leiter der jeweiligen Einrichtungen oder deren benannte Vertretung repräsentieren diese in der Mitgliederversammlung.

Ordentliche Mitglieder, vertreten durch

 



Speziell für Ärzte

Interdisziplinäres Post-COVID-Zentrum



Aktuelles

News




Beteiligte Partner

Beteiligte Einrichtungen / Arbeitsgruppen
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie

Inhalt

Klinik für Geburtsmedizin
PostPregnancy-COVID

In Zusammenarbeit mit der PostCovid-Ambulanz der Klinik für Innere Medizin IV haben wir für Patientinnen nach COVID-Erkrankung in der Schwangerschaft, so wie für Ihre Familien, eine gezielte Möglichkeit geschaffen, sich auf Langzeitfolgen im Rahmen Nachsorge untersuchen zu lassen.

Zu Long-COVID-Erkrankungen bei Frauen nach Infektion in der Schwangerschaft fehlen momentan genaue Daten zum Krankheitsverlauf und spezifische Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie oder ggf. speziellen Rehabilitationsprogramme.

In Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin IV wurde hierzu ein systematisches Nachsorgeangebot etabliert. Dafür werden neben Untersuchungen des Befindens, Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen sowie Gefäßfunktionsanalysen durchgeführt, um dringend benötigte Versorgungsdaten wissenschaftlich begleitet aufzuarbeiten.

 

Dr. med. Janine Zöllkau
Klinik für Geburtsmedizin,
Oberärztin
Beratung bei Zyklusstörungen

Bei bestehenden Zyklusstörungen nach SARS-CoV-2-Infektion besteht ein Beratungsangebot in der Sprechstunde von Prof. Schleußner. Ein Termin kann unter https://www.uniklinikum-jena.de/geburtsmedizin/videosprechstundeformular.html vereinbart werden.

Prof. Dr.med. Ekkehard Schleußner
Klinik für Geburtsmedizin,
Direktor
DEGUM II
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
ekkehard.schleussner@med.uni-jena.de
Web
Klinik für Geriatrie

Bei hochaltrigen und multimorbiden Patienten ist die Abgrenzung einer Post-Covid Symptomatik von Symptomen anderer Begleiterkrankungen und dem Voranschreiten der verschiedenen Grunderkrankungen oft schwierig. Die Klinik für Geriatrie steht daher diesen Betroffenen nach einer Erstvorstellung in der Post-COVID Ambulanz zur Durchführung einer entsprechenden Diagnostik und Therapie zu Verfügung.

Zudem sind wir im Netzwerk Universitätsmedizin mit dem Nationalen Pandemie Kohorten Netzwerk (NAPKON) in der FOSA-Arbeitsgruppe Geriatrie (www.Napkon.de) aktiv, um uns deutschlandweit an wissenschaftlichen Studien zu beteiligen.

Klinik für Hals-, Nasen- und OhrenheilkundeKlinik für Innere Medizin I
Kardiovaskuläre PostCOVID Ambulanz

Die kardiologisch/angiologische Ambulanz am Universitätsklinikum Jena behandelt Patienten mit kardiovaskulärer Leistungsminderung, vorzeitiger Ermüdbarkeit, Verdacht auf Gefäß- oder Herzbeteiligung im Rahmen einer durchgemachten Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID19).

Wir bieten:

- spezielle kardiologische und angiologische Diagnostik

- umfassende kardiovaskuläre Beratung und Betreuung

- spezialisierte kardiovaskuläre Bildgebung, Funktionsdiagnostik und Therapie

Kontakt: 

Prof. Dr. med. P. Christian Schulze
Klinik für Innere Medizin I,
Direktor der Klinik für Innere Medizin I,
Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Angiologie
Am Klinikum 1
07747 Jena
KIM1-Chefsekretariat@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 - 9 32 41 01
Fax: 03641 - 9 32 41 02
Klinik für Innere Medizin II
Klinik für Innere Medizin III
Fachbereich Endokrinologie, Diabetologie & Stoffwechselkrankheiten

Unklare Müdigkeitszustände (Fatigue) und Konzentrationsstörungen können nach viralen Erkrankungen auftreten, so auch nach einer COVID-Infektion. Hormonerkrankungen und –störungen können hierfür eine mögliche Ursache sein. Bei Verdacht kann nach einer Erstvorstellung in der Post-COVID-Ambulanz hierzu im Fachbereich eine entsprechende Diagnostik und Beratung erfolgen.

PD Dr. med. Christof Kloos
Leiter des FB Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen,
Facharzt für Innere Medizin / Endokrinologie / Diabetologie,
Oberarzt
Klinik für Innere Medizin IV
Post-COVID-Ambulanz für Erwachsene

In der Klinik für innere Medizin IV ist die Post-COVID-Ambulanz für Erwachsene angesiedelt. Die Spezialambulanz richtet sich an Patienten, die mindestens 3 Monaten nach einer Infektion mit dem Corona-Virus (SARS-CoV-2) noch immer an Beschwerden leiden. Nach einer Erstvorstellung mit detailierter Annamese und entsprechender Diagnostik erfolgt im Bedarfsfall die Einbeziehung von Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen.

Die Terminvergabe erfolgt ausschließlich über das Anmeldeformular. Dieses und weiterführende Informationen finden Sie hier.

Klinik für Kinder- JugendmedizinKlinik für Neurologie
Neuro-Post-COVID-Zentrum 

Das Neuro-Post-COVI-Zentrum Jena behandelt Patient*innen mit kognitiver Leistungsminderung/Fatigue/Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen/“Brain Fog“ im Rahmen einer durchgemachten Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID19).

Website des Zentrums

Klinik für NotfallmedizinKliniken für Psychiatrie und Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie
Long- / Post-COVID Ambulanz

Die Spezialsprechstunde PsychCOVID der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Zentrum für Psychische Gesundheit behandelt erwachsene Patient*innen mit depressiven, ängstlichen und weiteren psychischen Belastungssymptomen im Rahmen einer durchgemachten Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID-19).

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie bietet zudem ambulante Termine für Kinder und Jugendliche mit psychischen Long- und Post-COVID-Symptomen an, sodass im Rahmen der PsychCOVID - Ambulanz Patient*innen aller Altersgruppen ein individuelles Beratungs- und Behandlungsangebot in interdisziplinären Expert*innenteams gemacht werden kann.

Anmeldung für die Spezialsprechstunde bitte per E-Mail an:

psy.long-covid@med.uni-jena.de

Forschung

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie führt im Rahmen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (C-I-R-C, Koordinator: Prof. Dr. M. Walter) umfangreiche wissenschaftliche Projekte im Zusammenhang mit COVID-19 durch:

Das Post-COVID Brain-Projekt ist eine Kollaboration der Abteilungen Psychiatrie, Infektiologie und Neurologie des UKJ, mit dem das neuropsychische Post-COVID- und Long-COVID-Syndrom umfassend symptomatologisch charakterisiert werden soll. In einem longitudinalen Ansatz (2 Messzeitpunkte in 12 Monaten) werden hirnstrukturelle, -funktionelle und -metabolische Veränderungen untersucht, die den neuropsychischen Beschwerden zugrunde liegen.

Zur Erforschung und Versorgung von Long- und Post-COVID ist die Klinik zudem im Berufsverband Long COVID aktiv (https://long-covid-verband.de/ueber/vorstand/).

Prof. Dr. med. Martin Walter
Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Klinikdirektor,
Koordinator von C-I-R-C
Martin.walter@med.uni.jena.de
Telefon: +49 3641-9 390 100
PD Dr.med Bianca Besteher
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Leitung Spezialsprechstunde Long-/Post-COVID,
Studienleitung Post-COVID Brain
Bianca.besteher@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 -9 390 243
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Psychosomatische Long- oder Post-COVID-Behandlung an der Psychosomatische Institutsambulanz (PsIA) 
In der Psychosomatischen Institutsambulanz werden Patienten mit Long-COVID oder dem Post-COVID-Syndrom spezialisiert
und komplex psychotherapeutisch durch ein multiprofessionelles Team behandelt, um eine nachhaltige Besserung
zu ermöglichen.

Die Patienten erhalten unter Berücksichtigung körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren eine individualisierte Diagnostik und
Therapie, deren Herzstück die Einzelpsychotherapie darstellt.
Entsprechend der Notwendigkeit werden verschiedene Therapiebausteine kombiniert, die von den hochspezialisierten TherapeutInnen des multidisziplinären Teams geleistet werden.
 
Mit einer Überweisung Ihres Arztes oder der Post-COVID-Ambulanz können Sie mit uns einen Erstgesprächstermin vereinbaren.
 

 

Kontakt: 

Psychosomatische Institutsambulanz der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Jena
Krautgasse 8
07743 Jena


Anmeldung unter
03641 9-390209 oder PSIA@med.uni-jena.de

 

Website der Klinik

Institut für AllgemeinmedizinInstitut für Arbeits-, Sozial- und UmweltmedizinInstitut für Infektionsmedizin und KrankenhaushygieneInstitut für medizinische Statistik, Informatik u. Datenwissenschaften
Innerhalb des interdisziplinären Post-COVID-Zentrums übernimmt das IMSID fünf Aufgaben:
    1. Methodische Beratungen der Projekte der Forscher*innen im Zentrum
    2. Aufsetzen eines Registers zur strukturierten Dokumentation der Patientendaten im Rahmen der Landesförderung (ab 01/22) in Kooperation mit dem Datenintegrationszentrum des Universitätsklinikums Jena
    3. Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur innerhalb des Zentrums, im CSCC und am Standort Jena (z.B. an der Schnittstelle zum neu entstehenden Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) oder zum Michael Stifel Center Jena
    4. Verbindung zu und Koordinierung mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (Leiter der lokalen Task Force: Prof. Scherag)
    5. Verbindung zu und Koordinierung mit der Medizininformatik-Initiative „Smart Medical Technology for Healthcare", SMITH (1. Sprecher im Konsortium: Prof. Scherag)
Ansprechpartner
Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften (IMSID),
Direktor
Andre.Scherag@med.uni-jena.de
Telefon: (03641)-9-396954
Dr. sc. hum. Miriam Kesselmeier (Dipl. Math.)
Medizinische Statistik und Epidemiologie
Miriam.Kesselmeier@med.uni-jena.de
Telefon: 03641-9-396958
Fax: 03641-9-396952
Web
Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Ambulanz

In der Ambulanz werden bei Patient*innen mit Post-COVID-Syndrom funktionelle Beschwerden des Bewegungssystems und anderer Organsysteme im ganzheitlichen Setting, die die körperliche Belastungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden sowie die Lebensqualität negativ beeinflussen behandelt.

Anmeldung unter: (03641)-9325278

Forschung und Weiterbildung

Neben der Instituts Ambulanz und der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen im UKJ tragen wir zur Beantwortung von wissenschaftlichen Fragestellungen zur Behandlung insbesondere von Post-COVID bei. Unsere Schwerpunkte sind hierbei:

  • Erfassung des Rehabilitationsbedarfes (RehabNeQ – international genutzter Fragebogen)
  • Auswirkung von Post- COVID auf Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität
  • Evaluierung von Therapieansätzen z.B. bestimmte Atemtherapietechniken bei verbleibender Dyspnoe oder die Nutzung selbstangewendeter Güsse bei Fatigue Symptomatik
  • Möglichkeiten zur verbesserten Versorgung von Post-COVID Patient*innen mit ambulanten Heilmitteln.

Zudem sind wir in Netzwerken aktiv, um deutschlandweit wissenschaftliche Studien durchzuführen oder Kolleg*innen aus anderen Fachdisziplinen auf dem Gebiet zu schulen. Dazu gehören:

  • Netzwerk Universitätsmedizin mit dem Nationalen Pandemie Kohorten Netzwerk (NAPKON)- Arbeitsgruppe Rehabilitation (www.Napkon.de)
  • Forschungsnetzwerk der deutschen Gesellschaft für Physikalische und rehabilitative Medizin
  • Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Berlin/Brandenburg/ Mitteldeutschland (www.bbmd.charite.de)
  • Long-COVID Netzwerk Rhein-Neckar (www.longcovidnetz.de)
Ansprechpartner
Dr. med. Christina Lemhöfer
Institut für Physiotherapie,
Fachärztin f. Physikalische und Rehabilitative Medizin
Christina.lemhoefer@med.uni-jena.de
Telefon: (03641)-9-325201
Lehrstuhl für Sportmedizin und Gesundheitsförderung, FSU

Inhalt



Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin



Klinik für Geburtsmedizin

PostPregnancy-COVID

In Zusammenarbeit mit der PostCovid-Ambulanz der Klinik für Innere Medizin IV haben wir für Patientinnen nach COVID-Erkrankung in der Schwangerschaft, so wie für Ihre Familien, eine gezielte Möglichkeit geschaffen, sich auf Langzeitfolgen im Rahmen Nachsorge untersuchen zu lassen.

Zu Long-COVID-Erkrankungen bei Frauen nach Infektion in der Schwangerschaft fehlen momentan genaue Daten zum Krankheitsverlauf und spezifische Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie oder ggf. speziellen Rehabilitationsprogramme.

In Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin IV wurde hierzu ein systematisches Nachsorgeangebot etabliert. Dafür werden neben Untersuchungen des Befindens, Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen sowie Gefäßfunktionsanalysen durchgeführt, um dringend benötigte Versorgungsdaten wissenschaftlich begleitet aufzuarbeiten.

 

Dr. med. Janine Zöllkau
Klinik für Geburtsmedizin,
Oberärztin
Beratung bei Zyklusstörungen

Bei bestehenden Zyklusstörungen nach SARS-CoV-2-Infektion besteht ein Beratungsangebot in der Sprechstunde von Prof. Schleußner. Ein Termin kann unter https://www.uniklinikum-jena.de/geburtsmedizin/videosprechstundeformular.html vereinbart werden.

Prof. Dr.med. Ekkehard Schleußner
Klinik für Geburtsmedizin,
Direktor
DEGUM II
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
ekkehard.schleussner@med.uni-jena.de
Web


Klinik für Geriatrie

Bei hochaltrigen und multimorbiden Patienten ist die Abgrenzung einer Post-Covid Symptomatik von Symptomen anderer Begleiterkrankungen und dem Voranschreiten der verschiedenen Grunderkrankungen oft schwierig. Die Klinik für Geriatrie steht daher diesen Betroffenen nach einer Erstvorstellung in der Post-COVID Ambulanz zur Durchführung einer entsprechenden Diagnostik und Therapie zu Verfügung.

Zudem sind wir im Netzwerk Universitätsmedizin mit dem Nationalen Pandemie Kohorten Netzwerk (NAPKON) in der FOSA-Arbeitsgruppe Geriatrie (www.Napkon.de) aktiv, um uns deutschlandweit an wissenschaftlichen Studien zu beteiligen.



Klinik für Innere Medizin I

Kardiovaskuläre PostCOVID Ambulanz

Die kardiologisch/angiologische Ambulanz am Universitätsklinikum Jena behandelt Patienten mit kardiovaskulärer Leistungsminderung, vorzeitiger Ermüdbarkeit, Verdacht auf Gefäß- oder Herzbeteiligung im Rahmen einer durchgemachten Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID19).

Wir bieten:

- spezielle kardiologische und angiologische Diagnostik

- umfassende kardiovaskuläre Beratung und Betreuung

- spezialisierte kardiovaskuläre Bildgebung, Funktionsdiagnostik und Therapie

Kontakt: 

Prof. Dr. med. P. Christian Schulze
Klinik für Innere Medizin I,
Direktor der Klinik für Innere Medizin I,
Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Angiologie
Am Klinikum 1
07747 Jena
KIM1-Chefsekretariat@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 - 9 32 41 01
Fax: 03641 - 9 32 41 02


Klinik für innere Medizin III

Fachbereich Endokrinologie, Diabetologie & Stoffwechselkrankheiten

Unklare Müdigkeitszustände (Fatigue) und Konzentrationsstörungen können nach viralen Erkrankungen auftreten, so auch nach einer COVID-Infektion. Hormonerkrankungen und –störungen können hierfür eine mögliche Ursache sein. Bei Verdacht kann nach einer Erstvorstellung in der Post-COVID-Ambulanz hierzu im Fachbereich eine entsprechende Diagnostik und Beratung erfolgen.

PD Dr. med. Christof Kloos
Leiter des FB Endokrinologie/Stoffwechselerkrankungen,
Facharzt für Innere Medizin / Endokrinologie / Diabetologie,
Oberarzt


Klinik für innere Medizin IV

Post-COVID-Ambulanz für Erwachsene

In der Klinik für innere Medizin IV ist die Post-COVID-Ambulanz für Erwachsene angesiedelt. Die Spezialambulanz richtet sich an Patienten, die mindestens 3 Monaten nach einer Infektion mit dem Corona-Virus (SARS-CoV-2) noch immer an Beschwerden leiden. Nach einer Erstvorstellung mit detailierter Annamese und entsprechender Diagnostik erfolgt im Bedarfsfall die Einbeziehung von Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen.

Die Terminvergabe erfolgt ausschließlich über das Anmeldeformular. Dieses und weiterführende Informationen finden Sie hier.



Klinik für Kinder- und Jugendmedizin



Klinik für Neurologie

Neuro-Post-COVID-Zentrum 

Das Neuro-Post-COVI-Zentrum Jena behandelt Patient*innen mit kognitiver Leistungsminderung/Fatigue/Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen/“Brain Fog“ im Rahmen einer durchgemachten Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID19).

Website des Zentrums



Klinik für Notfallmedizin



Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Long- / Post-COVID Ambulanz

Die Spezialsprechstunde PsychCOVID der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Zentrum für Psychische Gesundheit behandelt erwachsene Patient*innen mit depressiven, ängstlichen und weiteren psychischen Belastungssymptomen im Rahmen einer durchgemachten Infektion mit SARS-CoV-2 (COVID-19).

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie bietet zudem ambulante Termine für Kinder und Jugendliche mit psychischen Long- und Post-COVID-Symptomen an, sodass im Rahmen der PsychCOVID - Ambulanz Patient*innen aller Altersgruppen ein individuelles Beratungs- und Behandlungsangebot in interdisziplinären Expert*innenteams gemacht werden kann.

Anmeldung für die Spezialsprechstunde bitte per E-Mail an:

psy.long-covid@med.uni-jena.de

Forschung

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie führt im Rahmen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (C-I-R-C, Koordinator: Prof. Dr. M. Walter) umfangreiche wissenschaftliche Projekte im Zusammenhang mit COVID-19 durch:

Das Post-COVID Brain-Projekt ist eine Kollaboration der Abteilungen Psychiatrie, Infektiologie und Neurologie des UKJ, mit dem das neuropsychische Post-COVID- und Long-COVID-Syndrom umfassend symptomatologisch charakterisiert werden soll. In einem longitudinalen Ansatz (2 Messzeitpunkte in 12 Monaten) werden hirnstrukturelle, -funktionelle und -metabolische Veränderungen untersucht, die den neuropsychischen Beschwerden zugrunde liegen.

Zur Erforschung und Versorgung von Long- und Post-COVID ist die Klinik zudem im Berufsverband Long COVID aktiv (https://long-covid-verband.de/ueber/vorstand/).

Prof. Dr. med. Martin Walter
Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Klinikdirektor,
Koordinator von C-I-R-C
Martin.walter@med.uni.jena.de
Telefon: +49 3641-9 390 100
PD Dr.med Bianca Besteher
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Leitung Spezialsprechstunde Long-/Post-COVID,
Studienleitung Post-COVID Brain
Bianca.besteher@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 -9 390 243


Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie

Psychosomatische Long- oder Post-COVID-Behandlung an der Psychosomatische Institutsambulanz (PsIA) 
In der Psychosomatischen Institutsambulanz werden Patienten mit Long-COVID oder dem Post-COVID-Syndrom spezialisiert
und komplex psychotherapeutisch durch ein multiprofessionelles Team behandelt, um eine nachhaltige Besserung
zu ermöglichen.

Die Patienten erhalten unter Berücksichtigung körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren eine individualisierte Diagnostik und
Therapie, deren Herzstück die Einzelpsychotherapie darstellt.
Entsprechend der Notwendigkeit werden verschiedene Therapiebausteine kombiniert, die von den hochspezialisierten TherapeutInnen des multidisziplinären Teams geleistet werden.
 
Mit einer Überweisung Ihres Arztes oder der Post-COVID-Ambulanz können Sie mit uns einen Erstgesprächstermin vereinbaren.
 

 

Kontakt: 

Psychosomatische Institutsambulanz der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Jena
Krautgasse 8
07743 Jena


Anmeldung unter
03641 9-390209 oder PSIA@med.uni-jena.de

 

Website der Klinik



Institut für Allgemeinmedizin



Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin



Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene



IMSID

Innerhalb des interdisziplinären Post-COVID-Zentrums übernimmt das IMSID fünf Aufgaben:
    1. Methodische Beratungen der Projekte der Forscher*innen im Zentrum
    2. Aufsetzen eines Registers zur strukturierten Dokumentation der Patientendaten im Rahmen der Landesförderung (ab 01/22) in Kooperation mit dem Datenintegrationszentrum des Universitätsklinikums Jena
    3. Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur innerhalb des Zentrums, im CSCC und am Standort Jena (z.B. an der Schnittstelle zum neu entstehenden Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) oder zum Michael Stifel Center Jena
    4. Verbindung zu und Koordinierung mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (Leiter der lokalen Task Force: Prof. Scherag)
    5. Verbindung zu und Koordinierung mit der Medizininformatik-Initiative „Smart Medical Technology for Healthcare", SMITH (1. Sprecher im Konsortium: Prof. Scherag)
Ansprechpartner
Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften (IMSID),
Direktor
Andre.Scherag@med.uni-jena.de
Telefon: (03641)-9-396954
Dr. sc. hum. Miriam Kesselmeier (Dipl. Math.)
Medizinische Statistik und Epidemiologie
Miriam.Kesselmeier@med.uni-jena.de
Telefon: 03641-9-396958
Fax: 03641-9-396952
Web


Institut für Physiotherapie

Ambulanz

In der Ambulanz werden bei Patient*innen mit Post-COVID-Syndrom funktionelle Beschwerden des Bewegungssystems und anderer Organsysteme im ganzheitlichen Setting, die die körperliche Belastungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden sowie die Lebensqualität negativ beeinflussen behandelt.

Anmeldung unter: (03641)-9325278

Forschung und Weiterbildung

Neben der Instituts Ambulanz und der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen im UKJ tragen wir zur Beantwortung von wissenschaftlichen Fragestellungen zur Behandlung insbesondere von Post-COVID bei. Unsere Schwerpunkte sind hierbei:

  • Erfassung des Rehabilitationsbedarfes (RehabNeQ – international genutzter Fragebogen)
  • Auswirkung von Post- COVID auf Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität
  • Evaluierung von Therapieansätzen z.B. bestimmte Atemtherapietechniken bei verbleibender Dyspnoe oder die Nutzung selbstangewendeter Güsse bei Fatigue Symptomatik
  • Möglichkeiten zur verbesserten Versorgung von Post-COVID Patient*innen mit ambulanten Heilmitteln.

Zudem sind wir in Netzwerken aktiv, um deutschlandweit wissenschaftliche Studien durchzuführen oder Kolleg*innen aus anderen Fachdisziplinen auf dem Gebiet zu schulen. Dazu gehören:

  • Netzwerk Universitätsmedizin mit dem Nationalen Pandemie Kohorten Netzwerk (NAPKON)- Arbeitsgruppe Rehabilitation (www.Napkon.de)
  • Forschungsnetzwerk der deutschen Gesellschaft für Physikalische und rehabilitative Medizin
  • Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Berlin/Brandenburg/ Mitteldeutschland (www.bbmd.charite.de)
  • Long-COVID Netzwerk Rhein-Neckar (www.longcovidnetz.de)
Ansprechpartner
Dr. med. Christina Lemhöfer
Institut für Physiotherapie,
Fachärztin f. Physikalische und Rehabilitative Medizin
Christina.lemhoefer@med.uni-jena.de
Telefon: (03641)-9-325201


Lehrstuhl für Sportmedizin und Gesundheitsförderung, FSU

Ansprechpartner 
PD Dr. Christian Puta
Lehrstuhl für Sportmedizin und Gesundheitsförderung ,
Stellvertretung Lehrstuhlinhaber und Forschungsleitung/Leitung nicht-klinischer Bereich
Christian.Puta@med.uni-jena.de
Telefon: 03641-945607
Web


Post-COVID Ambulanzen



Long- / Post-COVID Ambulanz Kinder und Jugendliche

Long- / Post-COVID Ambulanz für Kinder und Jugendliche

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebe Eltern,

SARS-CoV-2 Infektionen (COVID-19) verlaufen bei Kindern und Jugendlichen meist milde. Dennoch berichten einige Patient*innen über langanhaltende Symptome, die zum Teil mit einem hohen Leidensdruck und Einschränkungen im Alltag und der Schule vergesellschaftet sind.

Als eine der ersten und größten Ambulanzen in Deutschland widmen wir uns speziell dieser Patientengruppe. Hierzu objektivieren wir bei einer ausführlichen Erstvorstellung diese Beschwerden und versuchen die Abgrenzung zu anderen Krankheitsbildern vorzunehmen und Behandlungsstrategien aufzuzeigen.

Am Anfang steht dabei die ausführliche Anamnese mit Erfassung der körperlichen, mentalen und psychosozialen Probleme mittels verschiedener Fragebögen. Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung, sowie eine Blutentnahme mit Bestimmung verschiedener Laborparameter der einzelnen Organsysteme. Eine Reihe apparativer Untersuchungen hilft uns funktionelle Einschränkungen zu objektivieren. Dazu zählt eine ausführliche Lungenfunktion inklusive Ganzkörperplethysmographie mit Bestimmung des fraktionierten exhalierten Stickstoffmonoxids, einem Marker für Entzündung in den Atemwegen, sowie eine umfassende kardiologische Untersuchung mit EKG, Echokardiographie und Kreislauffunktionstests. Hinzu kommt die Untersuchung der Reagibilität der Gefäße des Augenhintergrundes. Dies ist eine nicht-invasive Methode um Hinweise für eine Störung der Gefäßfunktion (endotheliale Dysfunktion) zu erhalten.

Da man körperliche und mentale Gesundheit nie vollständig voneinander trennen kann, bieten wir allen Patient*innen und deren Familien eine Vorstellung bei unserer Klinikpsychologin an, um psychische oder psychosomatische Begleiterkrankungen oder Krankheitstrigger mit zu erfassen. Schlafbezogene Symptome werden mithilfe des CSHQ-DE, einem Screening-Fragebogen zur Erfassung typischer klinisch relevanter Schlafprobleme, erhoben.

Noch am selben Tag der Vorstellung erfolgt die Auswertung der bereits vorliegenden Befunde und die Festlegung einer Therapieempfehlung. Wir bieten allen Patient*innen eine Verlaufskontrolle nach 3 Monaten an.

Parallel arbeiten unsere Mitarbeiter*innen stetig daran, den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen zu erfassen und werten unsere Daten statistisch aus um Risikofaktoren und vulnerable Gruppen in Bezug auf Long-COVID zu identifizieren. Dies soll uns langfristig dabei helfen, präventive und therapeutische Konzepte für unsere Patient*innen zu erarbeiten.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und stehen für Sie als Ansprechpartner gern zur Verfügung.

Link  zur Anmeldung

Dr. med. Daniel Vilser
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Leitender Oberarzt,
Kardiologie
Daniel.Vilser@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 - 9 329 540
Fax: 03641 - 9 329 542
Michael Lorenz
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Oberarzt,
Kinder-Pneumologe
Am Klinikum 1
07747 Jena
Michael.Lorenz@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 - 9 329 535
Fax: 03641 - 9 329 536


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Mit einer Überweisung Ihres Arztes oder der Post-COVID-Ambulanz können Sie einen Erstgesprächstermin vereinbaren.

Anmeldung unter
03641 9-390209 oder PSIA@med.uni-jena.de

Flyer Post-COVID psychosomatische Institutsambulanz 

 



Forschungsprojekte, Publikationen, Weiterbildungen



Forschungsprojekte

Aktuelle Forschungsprojekte zum Thema Long- bzw. Post-COVID

WATCH
WATCH-Mobile WohnortnAhe Versorgung zur Steuerung der sektorübergreifenden Therapie bei Post-COVID-19 in THüringen Projektbeschreibung: 

Bis Januar 2023 wurden in Deutschland bei ca. 37,6 Millionen Menschen SARS-CoV-2-Infektionen festgestellt. Treten später als zwölf Wochen nach der Infektion Beschwerden (wieder) auf und können nicht anderweitig begründet werden, wird dies als Post-COVID-Syndrom bezeichnet. Die Betroffenen leiden nicht nur unter den Krankheitssymptomen, sondern zunehmend auch unter Beeinträchtigungen ihres Sozial- und Arbeitslebens. Für eine optimale Behandlung ist die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachdisziplinen notwendig, was aber besonders in ländlichen, strukturschwachen Regionen nur schwer zu leisten ist.

Genau hier setzt das Projekt WATCH an. Mit einer mobilen Post-COVID Ambulanz (PoCO-Bus) soll eine wohnortnahe Untersuchung der Betroffenen mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung kombiniert werden. Betreut durch ein interdisziplinäres Team absolvieren die Betroffenen insgesamt zwölf Wochen lang Trainingseinheiten zur Konzentration und Aufmerksamkeit (Modul BRAIN), gestufte Rehabilitations-Sportprogramme (Modul BODY) und verhaltenstherapeutische Therapieangebote (Modul SOUL).

Flankiert wird die Studie durch qualitative und quantitative Befragungen zur Evaluation des Nutzungsverhaltens und der Nutzerfreundlichkeit der Intervention aus Sicht der teilnehmenden Patientinnen und Patienten und gesundheitsökonomische Analysen. 

Im Erfolgsfall wird die Versorgung in ländlichen Regionen so optimiert, dass für die Betroffenen eine bessere körperliche und (neuro-)psychologische Gesundheit und damit mehr Teilhabe am Sozial- und Arbeitsleben erreicht werden kann. 

Projektleitung: 

Prof. Dr. Andreas Stallmach,
Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena

andreas.stallmach@med.uni-jena.de

AVENIR
AVENIR- Verbesserung der Versorgung von Sepsispatienten: Analyse von Versorgungspfaden, -erfahrungen und -bedarfen von Patienten mit und nach Sepsiserkrankung

Sepsis ist die Haupttodesursache von Infektionserkrankungen und mit etwa 20% aller weltweiten Todesfälle assoziiert. Jeder dritte Sepsisüberlebende leidet unter kognitiven, psychischen oder physischen Folgeerkrankungen, für die es bisher an spezifischen Behandlungs- und Nachsorgekonzepten fehlt. Das AVENIR Projekt hat das Ziel, durch eine umfassende Erforschung von Versorgungspfaden und -erfahrungen von Sepsispatienten die Versorgung und das kurz- und langfristige Outcome dieser Patienten zu verbessern. Im Rahmen des Projektes werden Routinedaten von rund 500.000 AOK Versicherten mit Sepsis untersucht. Analysiert werden hier auch Versorgungspfade von Covid-19 Patienten mit Sepsis, um abzugrenzen, welche spezifischen Folgen nach Covid-19 im Vergleich zu anderen (bakteriellen) Sepsisursachen auftreten und inwieweit dies einen Einfluss auf die Langzeitoutcomes und -versorgung dieser Patienten hat. Zudem erfolgt eine qualitative Erhebung mittels leitfadengestützter Interviews zur Versorgung vor, während und nach Sepsis, in der die Perspektive von Patienten und Angehörigen sowie Behandlern von Sepsispatienten beleuchtet wird. 

Projektleitung:

Dr. Carolin Fleischmann
Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene  
Carolin.Fleischmann-Struzek@med.uni-jena.de

Weitere Informationen zum Projekt

JenUp
  Jenaer Untersuchung zum populationsbasierten Auftreten von Post-COVID Beschwerden

Die JenUP-Studie ist eine geschlossene Kohortenstudie zum Auftreten von PostCOVID Symptomen in der Region Jena.

Hierfür werden über 4600 COVID-Genesene, deren akute Infektion in den ersten 3 Wellen der Pandemie (zwischen März 2020 und September 2021) durch das Gesundheitsamt Jena erfasst wurde, persönlich angeschrieben und eingeladen sich anonym zu beteiligen.

Bisherige Studien zeigen in Abhängigkeit der untersuchten Gruppe große Schwankungen in der Häufigkeit von Post-COVID Beschwerden (2,3%-91%). Ziel ist es die absolute Häufigkeit von Post-COVID Symptomen bei allen Genesenen einer Region zu ermitteln.

Die Studie ist Fragebogenbasiert und beinhaltet neben Angaben zur Person und zum Verlauf der akuten COVID Infektion vor allem Fragen zum aktuellen Wohlbefinden.

Welche Faktoren beeinflussen das Auftreten oder schützen sogar vor dem Auftreten von Post-COVID Symptomen? Diese und weitere Fragen zur gesellschaftlichen Relevanz versuchen wir mit der Studie zu beantworten.

Pressemitteilung

Wissenschaftliche Leitung: 

PD Dr. med. habil. Philipp Reuken
Klinik für Innere Medizin IV,
CSCC Mitglied
Dr. Benjamin Giszas
Klinik für Innere Medizin IV
Prof. Dr. Andreas Stallmach
Zentrumsleitung CSCC,
Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena
LongCOCid
Long Covid-19 bei Kindern

Zu Long-COVID-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen fehlen momentan genaue Daten zum Krankheitsverlauf, diagnostische und therapeutische Leitlinien oder spezielle Rehabilitationsprogramme. Hier setzt das BMBF-geförderte Verbundprojekt LongCOCid an, welches in Jena koordiniert wird. 

In Kooperation mit der TU Ilmenau und der Universität Magdeburg soll ein umfassendes Bild der Erkrankung erstellt und katalogisiert werden. Dafür werden Ultraschalluntersuchungen von Herz und Lunge, die Lungenfunktion, Entzündungsmarker im Blut sowie Gefäßfunktionsanalysen am Augenhintergrund erfasst und die dringend benötigte wissenschaftliche Aufarbeitung der Versorgungsdaten aus der Ambulanz umgesetzt.

Zudem arbeitet das Projektteam mit niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten zusammen, um die Krankheitslast von Kindern nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu erfassen und mit der von Kindern, die an einer anderen Infektion erkrankt waren, zu verglichen.

Ziel ist es, spezielle Behandlungen für Kinder und Jugendliche sowie deren Rehabilitation zu etablieren.

Koordination

Dr. med. Daniel Vilser
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Leitender Oberarzt,
Kardiologie
Daniel.Vilser@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 - 9 329 540
Fax: 03641 - 9 329 542
Post-COVID BRAIN
Post-COVID Brain

Im Rahmen des entstehenden Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit beschäftigt sich eine interdisziplinäre Forschergruppen mit neurobiologischen Grundlagen von Post-COVID Symptomen. Das Post-COVID-Brain-Projekt ist eine Kollaboration der Abteilungen Psychiatrie, Infektiologie und Neurologie des UKJ. Im Mittelpunkt steht eine Kernspinuntersuchung des Gehirns. Die MRT-Messung ermöglicht eine detaillierte Aufnahme der Hirnstruktur und die Darstellung der Hirnfunktion ohne Röntgenstrahlen. Die Bildgebung wird ergänzt von einer neuropsychiatrischen Diagnostik, einer Blutentnahme und der Bearbeitung verschiedener Fragebögen.

Studienleitung:

PD Dr. Bianca Besteher
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie  
Bianca.Besteher@med.uni-jena.de 

PD Dr. med. habil. Philipp Reuken
Klinik für Innere Medizin IV
PHILIPP.REUKEN@med.uni-jena.de

Veröffentlichungen:

Besteher B, Machnik M, Troll M, et al. Larger gray matter volumes in neuropsychiatric long-COVID syndrome. Psychiatry Research, 2022. DOI: 10.1016/j.psychres.2022.114836

RegioVentPost-COVID-19
RegioVentPost-COVID-19

Das gemeinsames Forschungsprojekt der zentralen Notaufnahme und der Klinik für Innere Medizin IV beschäftigt sich mit einem Verfahren, dass die diagnostischen Möglichkeiten von Atembeschwerden bei POST-COVID Erkrankten verbessern soll: Die Elektoimpendanztomographie, kurz EIT, ist eine Messmethode, mit der die Belüftung der Lunge und die Verteilung des Atemflusses bildlich dargestellt werden kann. Die EIT wird bereits seit 30 Jahren auf Intensivstationen bei beatmeten Patienten und Patientinnen eingesetzt und soll nun helfen, die Diagnostik von POST-COVID zu verbessern.

Kontakt:
Yvonne Gremme
Tel: 03641/9322084 | yvonne.gremme@med.uni-jena.de


RegioVentPost-COVID-19
Studienleiter:
Dr. med. Jan-Christoph Lewejohann | Klinik für Notfallmedizin
PD Dr. med. Philipp A. Reuken | Klinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinikum Jena



JenUP

  Jenaer Untersuchung zum populationsbasierten Auftreten von Post-COVID Beschwerden

Die JenUP-Studie ist eine geschlossene Kohortenstudie zum Auftreten von PostCOVID Symptomen in der Region Jena.

Hierfür werden über 4600 COVID-Genesene, deren akute Infektion in den ersten 3 Wellen der Pandemie (zwischen März 2020 und September 2021) durch das Gesundheitsamt Jena erfasst wurde, persönlich angeschrieben und eingeladen sich anonym zu beteiligen.

Bisherige Studien zeigen in Abhängigkeit der untersuchten Gruppe große Schwankungen in der Häufigkeit von Post-COVID Beschwerden (2,3%-91%). Ziel ist es die absolute Häufigkeit von Post-COVID Symptomen bei allen Genesenen einer Region zu ermitteln.

Die Studie ist Fragebogenbasiert und beinhaltet neben Angaben zur Person und zum Verlauf der akuten COVID Infektion vor allem Fragen zum aktuellen Wohlbefinden.

Welche Faktoren beeinflussen das Auftreten oder schützen sogar vor dem Auftreten von Post-COVID Symptomen? Diese und weitere Fragen zur gesellschaftlichen Relevanz versuchen wir mit der Studie zu beantworten.

Pressemitteilung

Wissenschaftliche Leitung: 

PD Dr. med. habil. Philipp Reuken
Klinik für Innere Medizin IV,
CSCC Mitglied
Dr. Benjamin Giszas
Klinik für Innere Medizin IV
Prof. Dr. Andreas Stallmach
Zentrumsleitung CSCC,
Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena


Post-COVID BRAIN

Post-COVID Brain

Im Rahmen des entstehenden Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit beschäftigt sich eine interdisziplinäre Forschergruppen mit neurobiologischen Grundlagen von Post-COVID Symptomen. Das Post-COVID-Brain-Projekt ist eine Kollaboration der Abteilungen Psychiatrie, Infektiologie und Neurologie des UKJ. Im Mittelpunkt steht eine Kernspinuntersuchung des Gehirns. Die MRT-Messung ermöglicht eine detaillierte Aufnahme der Hirnstruktur und die Darstellung der Hirnfunktion ohne Röntgenstrahlen. Die Bildgebung wird ergänzt von einer neuropsychiatrischen Diagnostik, einer Blutentnahme und der Bearbeitung verschiedener Fragebögen.

Studienleitung:

PD Dr. Bianca Besteher
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie  
Bianca.Besteher@med.uni-jena.de 

PD Dr. med. habil. Philipp Reuken
Klinik für Innere Medizin IV
PHILIPP.REUKEN@med.uni-jena.de

Veröffentlichungen:

Besteher B, Machnik M, Troll M, et al. Larger gray matter volumes in neuropsychiatric long-COVID syndrome. Psychiatry Research, 2022. DOI: 10.1016/j.psychres.2022.114836



LongCOCid

Long Covid-19 bei Kindern

Zu Long-COVID-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen fehlen momentan genaue Daten zum Krankheitsverlauf, diagnostische und therapeutische Leitlinien oder spezielle Rehabilitationsprogramme. Hier setzt das BMBF-geförderte Verbundprojekt LongCOCid an, welches in Jena koordiniert wird. 

In Kooperation mit der TU Ilmenau und der Universität Magdeburg soll ein umfassendes Bild der Erkrankung erstellt und katalogisiert werden. Dafür werden Ultraschalluntersuchungen von Herz und Lunge, die Lungenfunktion, Entzündungsmarker im Blut sowie Gefäßfunktionsanalysen am Augenhintergrund erfasst und die dringend benötigte wissenschaftliche Aufarbeitung der Versorgungsdaten aus der Ambulanz umgesetzt.

Zudem arbeitet das Projektteam mit niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten zusammen, um die Krankheitslast von Kindern nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu erfassen und mit der von Kindern, die an einer anderen Infektion erkrankt waren, zu verglichen.

Ziel ist es, spezielle Behandlungen für Kinder und Jugendliche sowie deren Rehabilitation zu etablieren.

Koordination

Dr. med. Daniel Vilser
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Leitender Oberarzt,
Kardiologie
Daniel.Vilser@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 - 9 329 540
Fax: 03641 - 9 329 542


RegioVentPost-COVID-19

RegioVentPost-COVID-19

Das gemeinsames Forschungsprojekt der zentralen Notaufnahme und der Klinik für Innere Medizin IV beschäftigt sich mit einem Verfahren, dass die diagnostischen Möglichkeiten von Atembeschwerden bei POST-COVID Erkrankten verbessern soll: Die Elektoimpendanztomographie, kurz EIT, ist eine Messmethode, mit der die Belüftung der Lunge und die Verteilung des Atemflusses bildlich dargestellt werden kann. Die EIT wird bereits seit 30 Jahren auf Intensivstationen bei beatmeten Patienten und Patientinnen eingesetzt und soll nun helfen, die Diagnostik von POST-COVID zu verbessern.

Kontakt:
Yvonne Gremme
Tel: 03641/9322084 | yvonne.gremme@med.uni-jena.de


RegioVentPost-COVID-19
Studienleiter:
Dr. med. Jan-Christoph Lewejohann | Klinik für Notfallmedizin
PD Dr. med. Philipp A. Reuken | Klinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinikum Jena



AVENIR

AVENIR- Verbesserung der Versorgung von Sepsispatienten: Analyse von Versorgungspfaden, -erfahrungen und -bedarfen von Patienten mit und nach Sepsiserkrankung

Sepsis ist die Haupttodesursache von Infektionserkrankungen und mit etwa 20% aller weltweiten Todesfälle assoziiert. Jeder dritte Sepsisüberlebende leidet unter kognitiven, psychischen oder physischen Folgeerkrankungen, für die es bisher an spezifischen Behandlungs- und Nachsorgekonzepten fehlt. Das AVENIR Projekt hat das Ziel, durch eine umfassende Erforschung von Versorgungspfaden und -erfahrungen von Sepsispatienten die Versorgung und das kurz- und langfristige Outcome dieser Patienten zu verbessern. Im Rahmen des Projektes werden Routinedaten von rund 500.000 AOK Versicherten mit Sepsis untersucht. Analysiert werden hier auch Versorgungspfade von Covid-19 Patienten mit Sepsis, um abzugrenzen, welche spezifischen Folgen nach Covid-19 im Vergleich zu anderen (bakteriellen) Sepsisursachen auftreten und inwieweit dies einen Einfluss auf die Langzeitoutcomes und -versorgung dieser Patienten hat. Zudem erfolgt eine qualitative Erhebung mittels leitfadengestützter Interviews zur Versorgung vor, während und nach Sepsis, in der die Perspektive von Patienten und Angehörigen sowie Behandlern von Sepsispatienten beleuchtet wird. 

Projektleitung:

Dr. Carolin Fleischmann
Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene  
Carolin.Fleischmann-Struzek@med.uni-jena.de

Weitere Informationen zum Projekt



WATCH

WATCH-Mobile WohnortnAhe Versorgung zur Steuerung der sektorübergreifenden Therapie bei Post-COVID-19 in THüringen Projektbeschreibung: 

Bis Januar 2023 wurden in Deutschland bei ca. 37,6 Millionen Menschen SARS-CoV-2-Infektionen festgestellt. Treten später als zwölf Wochen nach der Infektion Beschwerden (wieder) auf und können nicht anderweitig begründet werden, wird dies als Post-COVID-Syndrom bezeichnet. Die Betroffenen leiden nicht nur unter den Krankheitssymptomen, sondern zunehmend auch unter Beeinträchtigungen ihres Sozial- und Arbeitslebens. Für eine optimale Behandlung ist die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachdisziplinen notwendig, was aber besonders in ländlichen, strukturschwachen Regionen nur schwer zu leisten ist.

Genau hier setzt das Projekt WATCH an. Mit einer mobilen Post-COVID Ambulanz (PoCO-Bus) soll eine wohnortnahe Untersuchung der Betroffenen mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung kombiniert werden. Betreut durch ein interdisziplinäres Team absolvieren die Betroffenen insgesamt zwölf Wochen lang Trainingseinheiten zur Konzentration und Aufmerksamkeit (Modul BRAIN), gestufte Rehabilitations-Sportprogramme (Modul BODY) und verhaltenstherapeutische Therapieangebote (Modul SOUL).

Flankiert wird die Studie durch qualitative und quantitative Befragungen zur Evaluation des Nutzungsverhaltens und der Nutzerfreundlichkeit der Intervention aus Sicht der teilnehmenden Patientinnen und Patienten und gesundheitsökonomische Analysen. 

Im Erfolgsfall wird die Versorgung in ländlichen Regionen so optimiert, dass für die Betroffenen eine bessere körperliche und (neuro-)psychologische Gesundheit und damit mehr Teilhabe am Sozial- und Arbeitsleben erreicht werden kann. 

Projektleitung: 

Prof. Dr. Andreas Stallmach,
Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena

andreas.stallmach@med.uni-jena.de



Forschungsprojekte und Publikationen



Publikationen

Publikationen
2023
  • Bahrs C, Weis S, Kesselmeier M, et al. Non-patient-related SARS-CoV-2 exposure from colleagues and household members poses the highest infection risk for hospital employees in a German university hospital: follow-up of the prospective Co-HCW seroprevalence study. Article; Early Access. Infection. 2023 Feb 2023:9. doi:10.1007/s15010-023-01995-z
  • Giszas B, Reuken PA, Katzer K, et al. Immunoadsorption to treat patients with severe post-COVID syndrome. Article; Early Access. Ther Apher Dial. 2023:12. doi:10.1111/1744-9987.13974
  • Grager S, Pfirschke R, Lorenz M, et al. Lung ultrasound in children and adolescents with long-term effects of COVID-19: Initial results. Article. Front Pediatr. Mar 2023;11:7. 1112881. doi:10.3389/fped.2023.1112881
  • Gremme Y, Derlien S, Katzer K, et al. Visualizing exertional dyspnea in a post-COVID patient using electrical impedance tomography. Infection. Jun 15 2023;doi:10.1007/s15010-023-02062-3
  • Lemhofer C, Koczulla AR, Meissner W, Hauser W. [Updated S1 guideline on long/post-COVID: relevant aspects for pain medicine]. Schmerz. Mar 16 2023:1-8. Aktualisierte S1-Leitlinie Long/Post-COVID: Relevante Aspekte fur die Schmerzmedizin. doi:10.1007/s00482-023-00704
  • Lemhofer C, Sturm C, Loudovici-Krug D, et al. Quality of life and ability to work of patients with Post-COVID syndrome in relation to the number of existing symptoms and the duration since infection up to 12 months: a cross-sectional study. Article; Early Access. Qual Life Res. 2023:12. doi:10.1007/s11136-023-03369-2
  • Martin EM, Rupprecht S, Schrenk S, et al. A hypoarousal model of neurological post-COVID syndrome: the relation between mental fatigue, the level of central nervous activation and cognitive processing speed. J Neurol. Jun 25 2023;doi:10.1007/s00415-023-11819-7
  • Quickert S, Stallmach A, Reuken P. Sequelae of SARS-CoV-2 infection including post-COVID syndrome. Article; Early Access. Gastroenterologie. 2023 Feb 2023:6. doi:10.1007/s11377-023-00677-4
  • Reuken PA, Trommer S, Besteher B, et al. Outpatient Long/Post-COVID Care: Barriers and Desires of Affected Persons to Medical Care. Article; Early Access. Gesundheitswesen. 2023 May 2023:4. doi:10.1055/a-2035-9431
  • Schnizer C, Andreas N, Vivas W, et al. Persistent humoral and CD4(+) T-H cell immunity after mild SARS-COV-2 infection-The CoNAN long-term study. Article. Front Immunol. Jan 2023;13:14. 1095129. doi:10.3389/fimmu.2022.1095129
  • Shi YY, Strobl R, Apfelbacher C, et al. Persistent symptoms and risk factors predicting prolonged time to symptom-free after SARS-CoV-2 infection: an analysis of the baseline examination of the German COVIDOM/NAPKON-POP cohort. Article; Early Access. Infection. 2023 May 2023:16. doi:10.1007/s15010-023-02043-6
  • Lemhöfer C BT, Baumbach P, Besteher B, Boekel A, Finke K, Katzer K, Lehmann-Pohl K, Lewejohann JC, Loudovici-Krug D, Nowka M, Puta C, Quickert S, Reuken PA, Walter M, Stallmach A. Variations and predictors of post-COVID syndrome severity in patients attending a post-COVID outpatient clinic. Journal of Clinical Medicine. 2023, June;(12(12)):4013. doi:https://doi.org/10.3390/jcm12124013
2022
  • Besteher B, Machnik M, Troll M, et al. Larger gray matter volumes in neuropsychiatric long-COVID syndrome. Article. Psychiatry Res. Nov 2022;317:8. 114836. doi:10.1016/j.psychres.2022.114836
  • Bungenberg J, Humkamp K, Hohenfeld C, et al. Long COVID-19: Objectifying most self-reported neurological symptoms. Article. Ann Clin Transl Neurol. Feb 2022;9(2):141-154. doi:10.1002/acn3.51496
  • Christina Lemhöfer  NB, Andrea Bökel , Sebastian Brugger , Christoph Gutenbrunner , Dana Loudovici-Krug , Christian Sturm. Zufriedenheit von Covid-19-Erkrankten mit den erhaltenen Therapieoptionen und den Akteuren des Gesundheitssystems unter Verwendung des COVID-19- Rehabilitation Needs Survey (C19-RehabNeS) in Bayern. Phys Med 2022;32(01):11-18. doi:10.1055/a-1528-1667
  • Christina Lemhöfer  NB, Christoph Gutenbrunner , Dana Loudovici-Krug  , Lidia Teixido , Christian Sturm. Gefühlte und reale Arbeitsfähigkeit von Patient*innen mit Post-COVID-Symptomatik nach mildem Akutverlauf: eine Analyse des Rehabilitation Needs Questionnaire (RehabNeQ). Phys Med 2022;32(03):151-158. doi:10.1055/a-1674-8044
  • Fleischmann-Struzek C, Rose N, Born S, et al. White Paper - Improving the care of patients with impairments following sepsis and infections. Review. Dtsch Med Wochenschr. Apr 2022;147(08):485-491. doi:10.1055/a-1741-3013
  • Giszas B, Trommer S, Schussler N, et al. Post-COVID-19 condition is not only a question of persistent symptoms: structured screening including health-related quality of life reveals two separate clusters of post-COVID. Article; Early Access. Infection. 2022:13. doi:10.1007/s15010-022-01886-9
  • Gudziol H, Kirschstein T, Pletz MW, et al. High prevalence of long-term olfactory dysfunction confirmed by olfactory testing after a community COVID-19 outbreak. Article. Hno. Mar 2022;70(3):224-231. doi:10.1007/s00106-021-01129-7
  • Hartung TJ, Neumann C, Bahmer T, et al. Fatigue and cognitive impairment after COVID-19: A prospective multicentre study. Article. EClinicalMedicine. Nov 2022;53:13. 101651. doi:10.1016/j.eclinm.2022.101651
  • Haunhorst S, Bloch W, Javelle F, et al. A scoping review of regulatory T cell dynamics in convalescent COVID-19 patients - indications for their potential involvement in the development of Long COVID? Review. Front Immunol. Dec 2022;13:20. 1070994. doi:10.3389/fimmu.2022.1070994
  • Haunhorst S, Bloch W, Wagner H, et al. Long COVID: a narrative review of the clinical aftermaths of COVID-19 with a focus on the putative pathophysiology and aspects of physical activity. Oxf Open Immunol. 2022;3(1):iqac006. doi:10.1093/oxfimm/iqac006
  • Katzer K, Gremme Y, Alsabbagh MM, Stallmach A, Reuken P, Lewejohann JC. Electrical Impedance Tomography (EIT) in a Patient Suffering from Post-COVID Syndrome with Dyspnea: A Case Report. Article. Diagnostics. Oct 2022;12(10):8. 2284. doi:10.3390/diagnostics12102284
  • Koczulla AR, Ankermann T, Behrends U, et al. German S1 Guideline Long-/Post-COVID. Article. Pneumologie. Dec 2022;76(12):855-907. doi:10.1055/a-1946-3230
  • Neu C, Baumbach P, Scherag A, Kortgen A, Gotze J, Coldewey SM. Identification of cardiovascular and molecular prognostic factors for the morbidity and mortality in COVID-19-sepsis (ICROVID): Protocol for a prospective multi-centre cohort study. Article. PLoS One. 2022;17(6):12. e0269247. doi:10.1371/journal.pone.0269247
  • Reuken PA, Franz M, Giszas B, Bleidorn J, Rachow T, Stallmach A. Ancillary Diagnostic Testing in Post-COVID Patients. Letter. Dtsch Arztebl Int. Aug 2022;119(31-32):544-545. doi:10.3238/arztebl.m2022.0216
  • Stallmach A, Katzer K, Besteher B, et al. Mobile primary healthcare for post-COVID patients in rural areas: a proof-of-concept study. Article; Early Access. Infection. 2022:9. doi:10.1007/s15010-022-01881-0
  • Stallmach A, Kesselmeier M, Bauer M, et al. Comparison of fatigue, cognitive dysfunction and psychological disorders in post-COVID patients and patients after sepsis: is there a specific constellation? Article. Infection. Jun 2022;50(3):661-669. doi:10.1007/s15010-021-01733-3
  • Werner S, Doerfel C, Biedermann R, et al. The CSHQ-DE Questionnaire Uncovers Relevant Sleep Disorders in Children and Adolescents with Long COVID. Article. Children-Basel. Sep 2022;9(9):13. 1419. doi:10.3390/children9091419
  • Worner B, Rasche M, Pavlova M, Kesselmeier M, Lorenz M. Longitudinal Clinical and Pulmonary Characteristics of Children with Post-COVID-19 Conditions. Meeting Abstract. Pediatr Pulmonol. Jun 2022;57:S91-S92.
2021
  • Lemhofer C, Gutenbrunner C, Best N, et al. ASSESSMENT OF REHABILITATION NEEDS IN PATIENTS DURING AND AFTER COVID-19: DEVELOPMENT OF THE COVID-19-REHABILITATION NEEDS SURVEY. Article. J Rehabil Med. Apr 2021;53(4):6. jrm00183. doi:10.2340/16501977-2818
  • Lemhofer C, Sturm C, Loudovici-Krug D, Best N, Gutenbrunner C. The impact of Post-COVID-Syndrome on functioning - results from a community survey in patients after mild and moderate SARS-CoV-2-infections in Germany. Article. J Occup Med Toxicol. Oct 2021;16(1):9. 45. doi:10.1186/s12995-021-00337-9
  • Teichgraber U, Behringer W, Stallmach A. Post-Test Probability of COVID-19 Using CT. Letter. Dtsch Arztebl Int. Feb 2021;118(5):66-66. doi:10.3238/arztebl.m2021.0036


Aktuell geplante Vorträge und Weiterbildungen
Bisherige Weiterbildungen und Vorträge

Die Mitglieder des post-COVID-Zentrums engagieren sich in der Wissenvermittlung zu aktuellen Theman rund um das Post-COVID-Syndrom, tauschen sich regelmäßig mit Fachkolleg*innen und sind an verschiedenen Expertengruppen beteiligt.

Eine aktuelle Aufstellung der vergangenen Aktivitäten find Sie hier

 

Weiterbildungen und Vorträge durch Mitglieder des Post-COVID-Zentrums





WATCH

Aktuelles

25.02.2025

neuer Plan der Busstandorte ab März 2025

Die Standorte der Busrunde stehen nunmehr fest. Eine Änderung hinsichtlich eines Busstandortes musste noch vorgenommen werden. Details finden Sie hier.

 

13.12.2024

Leichte Änderungen im Busplan über den Jahreswechsel und sieben neue Busstandorte ab März 2025

Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel kommt es zu leichten Änderungen am Fahrplan des WATCH-Buses. Der Bus wird nicht, wie geplant, in der Weihnachtswoche nach Schleiz fahren, sondern bereits am 20.12.24 vor Ort sein. Danach erfolgt eine kurze Weihnachtspause und der Start im neuen Jahr ab 02.01.2025 in Jena. 

Aktuell wird bereits die 3. und letzte Busrunde ab März 2025 geplant und auch hier stehen mit Altenburg, Eisenberg, Sonneberg, Greiz, Eisenach, Mühlhausen und Ilmenau sieben neue Busstandorte fest. Details finden Sie hier.

 

10.06.2024

Neue Busstandorte ab Sommer 2024

Ab Juli beginnt die 2. Runde der Tour des WATCH-Busses. Dabei werden mit Arnstadt,  Masserberg und Sömmerda drei neue Busstandorte angefahren. Wir freuen uns sehr nun auch die Betroffenen aus dem Kyffhäuser-Kreis, dem Landkreis Hildburghausen bzw. Sömmerda ein wortortnahes Angebot machen zu können. Zur Projektteilnahme müssen Sie von ihrem Hausärztin bzw. ihrem eingeschrieben werden. Voraussetzung für die Einschreibung ist eine Teilnahme der Ärztin bzw. des Arztes 

04.01.2024

Drei neue Krankenkassen als Kooperationspartner ab 01.01.2024

Wir freuen uns sehr, dass sich seit dem 01.01.2024 drei neue Krankenkassen an WATCH beteiligen. Dazu zählen die IKK classic, die IKK gesund plus und die DAK-Gesundheit. Durch den Beitritt der genannten Kassen zum WATCH-Versorgungsvertrag  können nunmehr auch deren Versicherte in das Projekt einbezogen werden. 

Konsortialpartner:

Kooperationspartner: 

 
 

Mittelgeber: 

 
 


WATCH-Kick-Off am 02.11.2023
Offizieller Projektstart mit vielen Gästen, darunter Frau Karin Göhring-Eckardt (Vize-Bundestagspräsidentin) und Frau  Heike Werner (Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie)

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase war es am 02. November endlich soweit.  Vertreter*innen der Politik, des WATCH-Konsortiums sowie zahlreiche Kooperationspartner kamen zum Start der mobilen Post-Ambulanz (PoCo-Bus) zusammen.

Dabei wurde noch einmal auf die aktuellen Herausforderungen bei der Behandlung von Post-COVID-Patienten im Allgemeinen und insbesondere im ländlichen Raum eingegangen und die Teilnehmer konnten sich einen Eindruck über die künftige Arbeit im Bus verschaffen. 

Wir danken allen Anwesenden für Ihre Teilnahme und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit!

Videomitschnitt der Veranstaltung.

Kick-off



Fahrplan WATCH-BUS

 
WATCH-Busfahrplan
WATCH-Busfahrplan
 

Wie erhält man einen Bus-Termin? 

Bitte beachten Sie, dass die Termine nur nach Einschreibung ins Projekt durch das Studienteam am UKJ vergeben werden. Eine Terminplanung vor Ort findet nicht statt.

Wer führt die Einschreibung im Projekt durch?

Die Einschreibung erfolgt über Hausärzte / Hausärztinnen, die wiederum über die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen am Versorgungsvertrag teilnehmen. https://t1p.de/kvt-watch

Sprechen Sie Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt an. 

Eine Liste der teilnehmenden Hausärzte finden Sie hier (Bitte wählen Sie in der Rubrik Sonderverträge die WATCH-Post-COVID aus)

Oder kontaktieren Sie das WATCH Team www.uniklinikum-jena.de/Watch.html



Training und Karriereentwicklung

Training und Karriereentwicklung

Das CSCC möchte

    • Studierende für die Sepsisforschung begeistern
    • die Ausbildung Promovierender der Medizin und der Lebenswissenschaften unterstützen
    • Junge Forscherinnen und Forscher bei ihrem Karrierestart in der klinischen Forschung unterstützen

 

Studierende

Das CSCC bietet im Wintersemester für Studierende im 2. Studienabschnitt eine Vorlesungsreihe zum Thema „Hot Topics in der Infektionsmedizin“ an. Ziel der Vorlesungsreihe ist es, den Studierenden der Humanmedizin linienübergreifend einen Überblick über Schwerpunktthemen im Bereich der Sepsis und Infektionsmedizin zu geben. Dabei werden verschiedene Krankheitsbilder und Forschungsansätze im Kontext aktueller Entwicklungen betrachtet (z. B. Prävention von Infektionen, schwere Infektionen und betroffene Organsysteme, Erreger schwerer systemischer Infektionen, neue Therapieansätze und postinfektiöse Rehabilitation).

Talentierte und engagierte Studierende können sich an der halbjährigen Ausschreibung des IZKF für ein MD-Stipendium bewerben und auf diese Weise Projekte fortführen, die sie bereits in Seminaren und Praktika begonnen haben. 

Promovierende und Forscher*innen 

Ein wesentliches Ziel des CSCC ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere im klinischen Bereich. Hier arbeitet das CSCC ebenfalls sehr eng mit dem IZKF zusammen, welches über seine Förderprogramme Karriereoptionen für klinische Forscher*innen ebenso wie für Lebens- und Naturwissenschaftler*innen anbietet. Das CSCC beteiligt sich aktiv am integrierten Programm für Graduierte bzw. PostDocs und repräsentiert dabei den Schwerpunkt Sepsis und Infektionsforschung. 

 



Veranstaltungen

Frühjahrstagung der PEG 2025

28.-29. April 2025, Volkshaus Jena

weitere Information und Anmeldung

Vorläufiges Programm

 

Vom 7.-11. September 2025 findet die 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. in Jena im Volkhaus statt.

Weiere Informationen

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)

22.-24. September 2025, Abbe-Campus Jena  

                                                                          weitere Informationen und Anmeldung (demnächst)

                                                                           Abstracteinreichung (bis 31.05.25)

 

12. Sepsis Update in Heidelberg 

In diesem Jahr findet das Sepsis Update vom 02.-04. Oktober unter dem Titel „Improving sepsis outcomes: cutting edge in diagnostics and therapy“ statt. 

Triff die Koryphäen der Sepsis-Forschung, tausche Dich in Workshops aus und informiere Dich über neueste Erkenntnisse und Entwicklung in Forschung und Behandlung bei einem der größte Sepsis-Kongresse weltweit. 

                                                                           Anmeldung und Abstracteinreichung!

                                                                          Vorläufiges Programm

 



Welt-Sepsis-Tag

Alle 6 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Sepsis. Trotzdem kennen viele diese Erkrankung nicht oder missverstehen sie als „Blutvergiftung“. Wird sie nicht früh erkannt und sofort behandelt, kann sie zu Schock, Multiorganversagen und zum Tode führen. Der Welt-Sepsis-Tag am 13. September soll helfen, Sepsis bekannter zu machen und so frühe Erkennung und erfolgreichere Behandlung zu ermöglichen.

Welt-Sepsis-Tag 2024

Im September, dem Sepsis Awareness Month, machen das Deutsche Qualitätsbündnis Sepsis und das Universitätsklinikum Jena auf die lebensbedrohliche Krankheit aufmerksam.

Eine Sepsis überlebt man nicht alleine.

Wie viele Menschen verschiedener Berufsgruppen die Betroffenen in ihrem Kampf gegen diese Erkrankung unterstützen, zeigen wir hier.

Reden über Sepsis am 13. September: Außerdem haben das CSCC, das Deutsche Qualistätsbündnis Sepsis und das ZIK Septomics mit einem gemeinsamen Stand auf der Magistrale des Klinikums in Lobeda über Sepsis informiert.

Welt-Sepsis-Tag

 Organisiert mit der Unterstützung von



Welt-Sepsis-Tag 2024

 

Lernen Sie täglich vom 1. September bis zum Welt-Sepsis-Tag eine Überlebende und eine von elf Berufsgruppen kennen, die gemeinsam gegen Sepsis kämpfen.
Gemeinsam gegen Sepsis Held:innen des Alltags Eine Sepsis überlebt man nicht alleine.

Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigt, wobei Organversagen das Kriterium ist, das die Sepsis von unkomplizierten Infektionen unterscheidet. 

Wie viele Menschen verschiedener Berufsgruppen die Betroffenen in ihrem Kampf gegen diese Erkrankung unterstützen, zeigen wir hier.


Über die Initiative

September ist "Sepsis Awareness Month", der 13. September ist Welt-Sepsis-Tag. Zu diesem Anlass engagieren sich weltweit zahlreiche medizinische Einrichtungen, Interessensverbände, aber auch Einzelpersonen, um auf diese häufig unterschätzte Erkrankung aufmerksam zu machen. Dies soll mit helfen, früheres Erkennen einer Sepsis und damit bessere Behandlung zu ermöglichen.

Sepsis und Infektionsforschung sind ein akademischer Schwerpunkt am Universitätsklinikum Jena und wir unterstützen daher den Welt-Sepsis-Tag wird seit seiner Etablierung im Jahr 2012.

Im Deutschen Qualitätsbündnis Sepsis (DQS), einem Projekt in Trägerschaft des Universitätsklinikums Jena, verfolgen Krankenhäuser deutschlandweit das gemeinsame Ziel, die Qualität der Sepsisversorgung in Deutschland zu verbessern. Für den Welt-Sepsis-Tag 2024 hat das Koordinationsbüro des DQS eine besondere Initiative erdacht. An der Versorgung von Sepsis-Patient:innen sind viele Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen beteiligt. Von Anfang September bis zum Welt-Sepsis-Tag am 13.9.2024 werden einige dieser Held:innen beispielhaft in kurzen Videos vorgestellt.  


Wir danken allen Beitragenden und Unterstützenden!

Unser besonderer Dank gilt

  • Aslanifard, Roja
  • Baer, Julius
  • Bauer, Michael; Prof. Dr.
  • Beck, Jonas
  • Coldewey, Sina; Prof. Dr. Dr.
  • Costa-Ramos, Joao; Dr.
  • Ehler, Johannes; PD Dr.,
  • Eschke, Jens
  • Fairley, Anna-Meagan; PhD
  • Feuerstein, Tom
  • Galle, Kerstin
  • Graf, Tobias
  • Gugel, Katrin; OÄ Dr.
  • Gumpert, René
  • Hagel, Stefan; PD Dr.

 

  • Haller, Lisa
  • Hartmann, Michael; Prof. Dr.
  • Haushalter, Tina Luise
  • Helle, Carolon
  • Henkel, Rhea
  • Hoffmann, Ayln
  • Hupel, Susan
  • Korte, Iris
  • Kortgen, Andreas; apl. Prof. Dr.
  • Lang, Sebastian
  • Lautensack, Sören
  • Leitner, Margit; Dr.
  • Lewejohann, Jan-Christoph; OA Dr.
  • Löffler, Bettina; Prof. Dr.
  • Mader, Lena

 

  • Micka, Norman
  • Müller, Johannes
  • Neugebauer, Janis
  • Pletz, Mathias; Prof. Dr.
  • Randel, Nicolas
  • Rieger, Franziska
  • Rödel, Jürgen; Prof. Dr.
  • Roth, Johannes; Dr.
  • Schultheis, Klara
  • Settmacher, Utz; Prof. Dr.
  • Winning, Johannes; Prof. Dr.
  • Wroblewski, Hanno
  • Wünsch, Daniel
  • von der Gönna, Uta; Dr.
Konzept und Umsetzung:

Katharina Schüler-Franke und Dr. med. Frauke Sophie Seeber
Deutsches Qualitätsbündnis Sepsis

Musik:

Sven Klette




Welt-Sepsis-Tag 2023

CSCC-Mitglieder und Partner des IPHT beiteiligen sich anlässlich des diesjährigen Welt-Sepsis-Tages an mehreren Aktionen, um Aufmersamkeit für Sepsis als Krankheitsbild zu generieren. Denn nach wie vor ist Sepsis ein Notfall und stellt eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland ist? Jedes Jahr versterben mehr als 80.000 Menschen daran. 

Das Deutsche Qualitätsbündnis Sepsis (QMS) erarbeitet mit der Deutsche Sepsisgesellschaft Kodierleitfaden für bessere Sepsisdaten

Die Pressemitteilung finden Sie hier: 

Zudem informiert das QMS über seine Arbeit im Rahmen von "Deutschland Erkennt Sepsis"

Am Mittwoch, den 13. September bestreiten DQS-Mitarbeiter am Universitätsklinikum einen Stand und stehen dabei mit Infomaterialien zur Sepsis und für Gespräche zur Verfügung.

Deutschland Erkennt Sepsis ist eine vom BMG geförderte Kampagne, in der das in Jena ansässige Qualitätsbündnis gemeinsam mit weiteren Partnern für bessere Sepsis Versorgung in Deutschland arbeitet. Die Kampagne wirkt dabei auf vielen Ebenen – von Betroffenen und deren Angehörigen, Versorgung, Qualitätsmanagement zu Politik – durch die Einbindung der verschiedenen Partnerorganisationen.

Informationen zur Arbeit des Deutschen Qualitätsbündnis Sepsis: https://www.uniklinikum-jena.de/dqs/

Informationen zu Deutschland Erkennt Sepsis: https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/

Welt-Sepsis-Tag 2023

Mitglieder des European Training Network "IMAGE-IN" radelten für den WSD

Im Rahmen des diesjährigen Sepsis UPDATE  in Weimar streifen sich Mitglieder des ITN „Imaging Infections: Integrated, multiscale Visualization of Infections and Host Response“ aus der Arbeitsgruppe von Ute Neugebauer (UKJ, IPHT) am 06.09.2023 die bekannten pinkfarbenen Shirts über und radelten bei schönstem Wetter von Jena nach Weimar zur Kongresseröffnung.

Die Awareness-Aktion startete am Ortsausgang von Jena, umfasste über 20km und war am Ziel ein warer Blickfang. 

Danke an das Team!!

Am frühen Morgen zwischen Jena und Weimar
Am frühen Morgen zwischen Jena und Weimar
kurze Fotopause unterwegs
kurze Fotopause unterwegs
mehr als 20km durch das Weimarer Land
mehr als 20km durch das Weimarer Land
Kurzfilm des SMITH-Konsortiums 

Das SMITH- Konsortium im Rahmen der Medizin-Informatik Initiative veröffentlicht anlässlich des Welt-Sepsis-Tages einen kurzen Spot und rückt dabei den klinischen Anwendungsfall "HELP" in den Fokus. Ein Projekt bei dem unter Beteiligung von CSCC-Wissenschaftlern IT-Unterstützung für die Erkennung von Blutstrominfektionen entwickelt wird.

UML-Filesync (uni-leipzig.de)



Welt-Sepsis-Tag 2022

Auch anläßlich des WSD 2022 beteiligt sich das CSCC an verschiedenen Aktionen. 

Mehr als „eine“ Krankheit - Unter dem Titel veröffentlicht das Laborjournal in einem Editorial ein Interview mit Prof. Michael Bauer anläßlich des Welt-Sepsis-Tages, in dem auf Charakteristika des Krankheitsbildes und Therapieansätze eingegangen wird. 

Hier gehts zum Artikel

Aktuelle CSCC-Studienergebnisse

Klinische Studien stellen neue Diagnostik- und Therapieansätze für die Sepsis auf den Prüfstand. Das CSCC führte große multizentrische Studien in der Intensivmedizin durch, deren Ergebnisse jetzt veröffentlich wurden. 

Welt-Sepsis-Tag 2022



Welt-Sepsis-Tag 2021

Auch in diesem Jahr bestimmt SARS-COV2 das aktuelle Geschehen rund um den Welt-Sepsis-Tag. Im schlimmsten Fall kann eine SARS-COV2-Infektion gar zu einer Sepsis führen. 

So stand das diesjährige SEPSIS UPDATE zu seinem 10-jährigen Jubiläum auch ganz unter dem Motto "BEYOND THE PANDEMIC". International renomierte Experten tauschten sich vom 08.-10.09. in Weimar zum aktuellen Wissenstand rund um das Thema COVID und Sepsis aus. Auch wenn es noch viele offenen Fragen zum Verlauf und möglichen Therapien gibt, eines steht fest: 

Impfungen und die Einhaltung der AHA-Regeln helfen Infektionen vorzubeugen und somit das Risiko einer Sepsis zu verringern!


Welt-Sepsis-Tag 2020

Welt-Sepsis-Tag 2020

Sepsis ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Hervorgerufen durch eine Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Viren kann sie infolge einer fehlregulierte Wirtsantwort zu lebensbedrohlichen Organschädigungen führen. Viele Todesfälle sind durch Vorbeugung und Früherkennung vermeidbar.

Um über die wenig bekannte aber schwerwiegende Erkrankung zu informieren und aufzuklären, veranstalten Jenaer Organisationen und Institutionen aus Forschung und Medizin jedes Jahr gemeinschaftlich lokale Aktionen zum Welt-Sepsis-Tag.

In diesem Jahr hat uns ausgerechnet ein Infektionserreger, das SARS-CoV-2 Virus, der im schlimmsten Fall zu Sepsis führen kann, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Um Euch und uns nicht zu gefährden, kann in diesem Jahr in Jena leider keine Aktion stattfinden und es bleibt uns nur, Euch auf 2021 zu vertrösten.

Anlässlich des Welt-Sepsis-Tages stellen verschiedene Organisationen auch dieses Jahr Informationen rund um Infektionen, Sepsis und COVID-19 zur Verfügung. Online-Veranstaltungen bieten einen Überblick über die aktuelle Pandemie-Lage und andere Sepsis-relevante Themen, die dieses Jahr etwas in den Hintergrund gerückt sind:

 

9. September 2020

Die WHO und die Global Sepsis Alliance (GSA) veranstalten einen Online-Kongress World Sepsis Congress Spotlight: Sepsis, Pandemics, and Antimicrobial Resistance – Global Health Threats of the 21st Century.

Der Kongress findet online statt und ist für alle (eine Internetverbindung vorausgesetzt) frei zugänglich. Auf dem Kongress sprechen über 30 Experten über COVID-19, Antibiotikaresistenz, Sepsis und wie diese Themen in Verbindung stehen. Kongress-Sprache ist Englisch.

Weitere Informationen zum Programm, den Sprechern sowie eine Anmeldungsmöglichkeit finden sich auf wscspotlight.org.

Wer den Kongress verpasst hat, hat dennoch Zugang zu allen Vorträgen, z. B. auf dem YouTube-Kanal des World Sepsis Congress oder über einen Podcast auf Apple Podcasts.

 

10. September 2020

Die Sepsis-Stiftung lädt am Donnerstag, den 10. September 2020 zu einer Pressekonferenz (11.00-12.30) und Podiumsdiskussion (15.00-18.00) mit Experten anlässlich des Welt-Sepsis-Tages 2020 im Livestream ein. Die Teilnahme am Livestream ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Weitere Informationen und Programm

 



SEPSIS UPDATE 2023 in Weimar - Impressionen

Nach zwei Jahren war es endlich wieder soweit und die Deutsche Sepsis Gesellschaft lud vom 06.-08. September nach Weimar zum renomierten SEPSIS-UPDATE ein. 

Viele internationale und nationale Experten folgten der Einladung. Drei Tage wurde auf höchstem Niveau aktuelle Entwicklungen im Bereich der Sepsis-Forschung vorgestellt und diskutiert. Flankiert wurde die Veranstaltung von einem tollen Begleitprogramm und schönstem Sommerwetter.

Wir waren natürlich auch dabei und haben den Anlass genutzt, um mit langjährigen CSCC-Partnern und aktuellen sowie ehemalige CSCC-Mitgliedern ins Gespräch zu kommen. Dabei ist einen kleine Fotoaktion der Geschäftsstelle entstanden und wir bedanken uns bei allen, die mitgemacht haben. Nach wie vor lebt das Zentrum von seinen Mitgliedern und das konnte man in Weimar hautnah miterleben. 

Ein großer Dank gilt den Veranstaltern, allen voran Frank Brunkhorst.

Sepsis UPDATE 2023 - Impressionen

Diesmal gab es auch professionelle Aufnahmen durch Herrn Hellmann (UKJ). Einige davon sind hier ausgewählt. 




Kontakt

Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung
Center for Sepsis Control and Care (CSCC)

Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena

T + 49 (0)3641 - 9 32 33 74
F + 49 (0)3641 - 9 32 33 79

 

Ansprechpersonen in der CSCC-Geschäftsstelle
Dr. rer. nat. Katja Lehmann-Pohl
Center for Sepsis Control and Care (CSCC),
Geschäftsführung
Bachstr. 18
07743 Jena
katja.lehmann-pohl@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9 323375
Fax: +49 3641 9 323379
Dr. rer. nat. Katrin Haupt
Center for Sepsis Control and Care (CSCC),
Koordination,
Vertretung Geschäftsführung
Bachstraße 18
07743 Jena
katrin.haupt@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9 323380
Fax: +49 3641 9 323379
Birgit Häfner
Center for Sepsis Control and Care,
Geschäftsstelle,
Sekretariat
Bachstr. 18
07743 Jena
birgit.haefner@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9 323374
Fax: +49 3641 9 323379
Dr. rer. nat. Astrid Enkelmann
Center for Sepsis Control and Care,
LPI-Koordination
Bachstraße 18
07743 Jena
astrid.enkelmann@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9 323320
Fax: +49 3641 9 323379
Mandy Sack
Center for Sepsis Control and Care,
LPI Finanzcontrolling
Bachstr. 18
07743 Jena
mandy.sack@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9 323383
Fax: +49 3641 9 323379


Aktuelles

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23.04.2025

Für die Gesundheit: Forschung mit Tieren

Forschende am Uniklinikum Jena haben in ihren Versuchen im vergangenen Jahr insgesamt 8728 Tiere verwendet. Anlässlich des Internationalen Tages des Versuchstiers am 24. April betonen sie, dass sie sich ihrer großen Verantwortung bei der Durchführung von Tierversuchen bewusst sind. Mit zahlreichen Maßnahmen arbeiten sie darauf hin, die Zahl der Versuche und das Leid der Tiere auf das geringstmögliche Maß zu reduzieren. Ein völliger Verzicht auf Tierversuche ist jedoch aus heutiger Sicht nicht möglich.
Forschende am Uniklinikum Jena informieren über Tierversuche und geben Einblicke in die Versuchstierhaltung (hier in der Langen Nacht der Wissenschaften). Foto: Wetzel/UKJ
Forschende am Uniklinikum Jena informieren über Tierversuche und geben Einblicke in die Versuchstierhaltung (hier in der Langen Nacht der Wissenschaften). Foto: Wetzel/UKJ

Forschende am Uniklinikum Jena informieren über Tierversuche und geben Einblicke in die Versuchstierhaltung (hier in der Langen Nacht der Wissenschaften). Foto: Wetzel/UKJ

Jena (UKJ/vdG). Wie können Cochlea-Implantate optimiert werden, um Gehörlosen besser helfen zu können? Wie beeinflussen Änderungen des Darmmikrobioms, die durch physische Aktivität oder Ernährungsumstellung hervorgerufen werden, Alterungsprozesse im Gehirn? Das sind zwei der vielen Forschungsfragen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Universitätsklinikum Jena (UKJ) beantworten möchten. Oftmals ist das nur Mithilfe von Tierversuchen möglich, hier mit Schafen bzw. Mäusen.

Die Forschenden handeln dabei strikt nach dem 3R-Prinzip: 3R steht für die dreiteilige Strategie, die Zahl von Tierversuchen zu minimieren, indem man sie durch andere Methoden ersetzt, wo das möglich ist (Replace/Vermeiden), indem die Zahl der Versuche reduziert wird (Reduce/Verringern) und das Wohlbefinden durch optimale Haltungsbedingungen, Pflege und tierschonende Versuchsbedingungen optimiert (Refine/Verbessern). Das heißt, vor jedem Versuch erfolgt die sorgfältige Abwägung, ob der Einsatz mit Tieren unumgänglich ist oder Alternativmethoden Möglichkeiten bieten, das Versuchsziel zu erreichen. 

An solchen Alternativmethoden forschen auch Arbeitsgruppen am UKJ intensiv. In Forschungsverbünden, die vom Freistaat Thüringen gefördert werden, entwickeln sie zum Beispiel ein dreidimensionales Hautmodell für schwarzen Hautkrebs, das auch immunologische Prozesse nachbilden kann. Das Modell soll zur Testung neuer Ansätze für die Tumortherapie eingesetzt werden. Eine weitere Forschungskooperation arbeitet an einem Biochip-Modell für Osteoarthrose. Es soll helfen, die Krankheitsmechanismen der Abnutzung der Gelenkknorpel besser zu verstehen und Wirkstoffe zu erproben.

Mit Verantwortung und Transparenz

Im Jahr 2024 wurden am UKJ 8728 Tiere in Versuchen eingesetzt, überwiegend Mäuse mit 8204 Tieren, aber auch 490 Ratten, 4 Schafe, 15 Schweine und 15 Frösche. „Viele Aspekte komplexer Lebens- oder Krankheitsprozesse lassen sich bislang nur im lebenden Organismus untersuchen – etwa die Alterung des Nervensystems oder Organversagen bei Sepsis. Tierversuche sind deshalb auf dem Weg für neue Erkenntnisse in der Medizin und deren Umsetzung für Diagnose und Therapie unverzichtbar“, stellt Prof. Dr. Thomas Kamradt, Dekan der Medizinischen Fakultät und Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ klar. „Wir bekennen uns zur transparenten Information und Kommunikation über Tierversuche.“

Im Rahmen dieser Transparenz informieren Arbeitsgruppen des UKJ gemeinsam mit Forschenden von der Friedrich-Schiller-Universität und den Leibniz-Instituten für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie sowie für Alternsforschung in einer öffentlichen Veranstaltung am 23. April darüber, warum und wie sie mit Tieren forschen. Sie machen deutlich, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Tiere bewusst sind. „Auf dieses vierte R für Responsibility – Verantwortung – legen wir großen Wert. Es ist Bestandteil unserer täglichen Arbeit bei der Zucht, der Haltung und in den Versuchen“, betont Dr. Karl-Gunter Glowalla, der als Leiter der Stabsstelle Tierschutz mit seinem Team die Forschungsgruppen bei der Beantragung und Durchführung der Versuche berät und regelmäßig weiterbildet.

Beispiele aus der Sepsisforschung in Jena zeigen, wie Tierversuche die Grundlage für neue Therapieansätze legen: In Versuchen mit Mäusen konnte niedrig dosiertes Epirubicin, ein Medikament, das seit über 30 Jahren in der Krebstherapie angewendet wird, die sepsisbedingten Organschäden reduzieren und so die Sterblichkeit senken. Das UKJ koordiniert jetzt eine multizentrische Studie in der Intensivmedizin, die den Wirkstoff bei Menschen mit Sepsis testet. Kürzlich startete zudem die Ausgründung SmartDyeLivery GmbH die erste klinische Studie mit ihren polymeren Nanocarriern. Die Nanopartikel können gezielt Wirkstoffe in Organe transportieren, z.B. in die Leber beim septischen Organversagen. Das Konzept war in Tierversuchen mit Mäusen entwickelt worden.

Weitere Informationen:

Kontakt:
Dr. Karl-Gunter Glowalla
Stabsstelle Tierschutz, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: tierschutz@med.uni-jena.de



07.04.2025

SmartDyeLivery: Phase-I-Studie mit polymeren Nanocarriern gestartet

Sepsis-assoziiertes Leberversagen, das durch eine Störung der Gallebildung verursacht wird, ist eine schwerwiegende Komplikation mit geringen Heilungschancen, denn eine zielgerichtete Therapie fehlt bislang. Dies könnte sich nun ändern.

Die Firma SmartDyeLivery, eine Ausgründung der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena (Gründer: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert, Uni Jena; Prof. Dr. Michael Bauer, UKJ) hat nun offiziell begonnen, erstmalig polymerbasierte Nanopartikel an gesunden Probanden zu testen. In dieser klinischen Phase-I-Studie sollen zunächst die Sicherheit und Verträglichkeit der intravenös zu verabreichenden Nanocarrier SDL-M1 untersucht werden.

Später sollen diese Nanocarrier einen Wirkstoff gezielt in die Stoffwechsel-Zellen der Leber transportieren, um gestörte zelluläre Prozesse zu reparieren. Die aktuelle Probanden-Studie basiert auf Voruntersuchungen der prä-klinischen Phase, die im Rahmen des BMBF-geförderten „Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums Sepsis und Sepsisfolgen – Center for Sepsis Control & Care“ durchgeführt wurden. Wir freuen uns sehr, dass dieser Meilenstein jetzt genommen wurde und wünschen viel Erfolg für die Phase-I-Studie!

Zur Pressemitteilung



03.04.2025

Medizinische Datenintegration im großen Stil

Erfolgreiche Nutzung von Datenintegrationszentren zur Entscheidungsunterstützung bei Blutstrominfektionen

Forschende der Unikliniken Jena, Aachen, Essen, Halle und Leipzig haben eine App entwickelt, die Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung von Blutstrominfektionen mit Staphylokokken unterstützt. Die App wurde in einer großen prospektiven multizentrischen Studie an fünf Universitätskliniken mit mehr als 5000 Patientinnen und Patienten evaluiert. Die Studie konnte die Sicherheit der App nachweisen und sie könnte gleichzeitig für Kliniken ohne eigene infektiologische Expertise eine Hilfe sein. Die Studie war zudem einer der ersten erfolgreichen Testläufe einer IT-Infrastruktur, die standortübergreifende Forschung mit klinischen Routinedaten ermöglicht.

Das HELP-Manual unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung von Blutstrominfektionen. Foto: UKJ
Das HELP-Manual unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung von Blutstrominfektionen. Foto: UKJ

Hohe Risiken und komplexe Behandlung bei Blutvergiftungen durch Staphylokokken

Staphylokokken spielen eine wesentliche Rolle als Verursacher von Blutstrominfektionen. Besonders gefährlich und mit einer hohen Sterblichkeit verbunden ist das Bakterium Staphylococcus aureus, das sehr schnell und gezielt behandelt werden muss. Weil andere Staphylokokken zur Hautflora gehören, werden auch sie oft in Blutproben gefunden, ohne dass eine Infektion vorliegt. Für eine angemessene Antibiotikabehandlung ziehen Ärztinnen und Ärzte deshalb bei einem positiven Staphylokokkenbefund nach Möglichkeit eine infektiologische Expertise zu Rate. In vielen Kliniken ist diese besondere Expertise jedoch nicht vorhanden.

Das HELP-Manual als digitale Entscheidungshilfe

Um diese Versorgungslücke zu schließen, entwickelte ein Studienteam am Universitätsklinikum Jena gemeinsam mit Partnern aus der Infektiologie und der medizinischen Mikrobiologie aus den Universitätskliniken Aachen, Essen, Halle, und Leipzig das HELP-Manual: eine App in Form eines elektronischen Handbuchs, die Klinikerinnen und Klinikern eine einfache Entscheidungsunterstützung bietet. Es begleitet sie leitliniengerecht durch erste diagnostischen und therapeutischen Schritte bei Verdacht auf Staphylokokken-Infektionen.

HELP-Studie testet Infrastruktur der Medizininformatik-Initiative

 „Wir testeten die App dann in einer prospektiven multizentrischen Studie. Das war zugleich ein Testlauf für die vernetzten Datenintegrationszentren, die im Rahmen des SMITH-Konsortiums der Medizininformatik-Initiative an den fünf Standorten etabliert wurden“, so Prof. Dr. André Scherag vom Universitätsklinikum Jena, der Leiter der Studie und 1. Sprecher von SMITH ist. Diese Zentren können Daten aus der elektronischen Patientenakte, zum Beispiel zu Laborbefunden und Therapien, in eine standardisierte Form bringen und für Forschungsprojekte nutzbar machen. Vorgaben für den Datenschutz und die Datensicherheit werden dabei streng beachtet.

Behandlungsergebnisse nicht schlechter

Insgesamt wurden Daten von 5.056 Patientinnen und Patienten auf 134 Intensiv- und Normalstationen an den beteiligten fünf Unikliniken in die Studie eingeschlossen. Das Studienteam führte die Nutzung des HELP-Manuals schrittweise auf den Stationen ein und verglich die Behandlungsergebnisse mit und ohne Manual. „Im Ergebnis war die Sterblichkeit auf Stationen mit HELP-Manual geringfügig niedriger als auf Stationen ohne die App“, sagt Erstautorin Julia Palm. „Für die Langzeitsterblichkeit und das Wiederauftreten von Infektionen sowie für den Antibiotikaeinsatz ließ sich kein Unterschied nachweisen.“

In einer weiteren Erhebung wurden 40 Ärztinnen und Ärzten auf den teilnehmenden Stationen zur Nutzerfreundlichkeit des HELP-Manuals befragt. Etwa die Hälfte gab an, das HELP-Manual genutzt zu haben. Die Mehrheit davon bewertete die App als sehr benutzerfreundlich. Julia Palm: „Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass das HELP-Manual besonders in kleineren Krankenhäusern ohne infektiologische Expertise eine wertvolle Unterstützung bieten könnte. Der Nutzen solcher digitalen Systeme hängt aber davon ab, wie gut sie in bestehende Krankenhaus-IT-Strukturen integriert werden können.“

André Scherag ergänzt: „Bei der Durchführung der Studie, die teilweise in die Pandemiezeit fiel, ist noch einmal deutlich geworden, welche Herausforderung die IT-Wirklichkeit in Kliniken und der Status Quo ihrer Digitalisierung für die wissenschaftliche Datennutzung darstellt. Umso wichtiger ist der erbrachte Nachweis, dass die standortübergreifende Harmonisierung und Auswertung der Daten über die Datenintegrationszenten funktioniert. Die Möglichkeit, klinische Routinedaten aus der Krankenversorgung für die Forschung zu nutzen, wird die Durchführung zukünftiger Studien erleichtern. Und die Ergebnisse dieser Studien sind das Fundament einer besseren Krankenversorgung.“

Originalpublikation:

Palm, J., Alaid, S., Ammon, D. et al. Leveraging electronic medical records to evaluate a computerized decision support system for staphylococcus bacteremia. npj Digit. Med. 8, 180 (2025). https://doi.org/10.1038/s41746-025-01569-3

Kontakt:

Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena
Andre.Scherag@med.uni-jena.de

Weitere Informationen:

  • SMITH-Konsortium: www.smith.care 
  • Medizininformatik-Initiative: www.medizininformatik-initiative.de 
  • Das HELP-Projekt wurde vom 01.01.2018 bis zum 30.06.2023 im Rahmen des SMITH-Konsortiums vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.



22.11.2024

Neue Wege in der Nanomedizin zur gezielten Behandlung von Lebererkrankungen

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert ein Forschungsprojekt der Universitäten und Uniklinika Mainz und Jena für fünf Jahre mit insgesamt rd. sechs Mio. Euro. Ziel des Projekts „Nano@Liver“ es ist, mit Hilfe von Nanopartikeln Wirkstoffe gezielt in verschiedene Leberzellen zu transportieren. Auf diese Weise sollen Lebererkrankungen behandelbar und Immunreaktionen in der Leber therapeutisch besser beeinflussbar werden.
An der Universität Jena entwickelte funktionalisierte Polymer-Nanopartikel im Reagenzglas, wie sie im neuen Projekt (weiter)entwickelt werden sollen. Foto: Anne Günther/Universität Jena
An der Universität Jena entwickelte funktionalisierte Polymer-Nanopartikel im Reagenzglas, wie sie im neuen Projekt (weiter)entwickelt werden sollen. Foto: Anne Günther/Universität Jena

Mit „Nano@Liver“ wollen die beteiligten Forschungsgruppen die einzigartigen Eigenschaften der Leberzellen für innovative Therapien nutzen und den gezielten Transport von Medikamenten optimieren, um so einen wissenschaftlichen Durchbruch in der Nanomedizin und der präzisen Medikamenten-Therapie zu erzielen. In einem erstmals länderübergreifenden Verbundprojekt zwischen der Mainz und Jena stehen nanopartikuläre Wirkstoffträger im Fokus der Forschung, die für Leberzell-spezifische Therapien eingesetzt werden sollen.

Das Projekt wird im Rahmen des Carl-Zeiss-Stiftung-Programms „Durchbrüche“ mit rd. sechs Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre gefördert. „Eines der größten Probleme in der Pharmakologie ist die ungenaue Verteilung von Medikamenten im Körper, was zu ungewollten Nebenwirkungen in anderen Organen führt“, erklärt Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor der Hautklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, der gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich S. Schubert, Direktor des Jena Center for Soft Matter (JCSM) der Universität Jena das Projekt leitet. Er erläutert: „Mit Nanopartikeln können wir dieses Problem adressieren, indem Wirkstoffe gezielt in bestimmte Zellen der Leber transportiert werden. Dadurch lässt sich nicht nur die therapeutische Effizienz steigern, sondern es werden auch neue Therapieoptionen möglich.“

Das Paradoxon der zielgenauen Nanopartikel: Simple Idee, komplexe Realität

Die Leber ist ein besonders vielversprechendes Zielorgan für den Einsatz von Nanopartikeln, da sie aus einem sehr heterogenen Zellgewebe besteht und grundsätzlich gut angesteuert werden kann. Es zeigt sich jedoch, dass trotz vielversprechender Ansätze nur ein geringer Teil der Nanopartikel tatsächlich die gewünschten Zielzellen erreicht. Im Projekt „Nano@Liver“ wird daher erforscht, wie Nanopartikel speziell modifiziert werden können, um gezielt unterschiedliche Zellarten in der Leber anzusprechen. Eine solche zellspezifische Therapie würde eine gezieltere Behandlung von Lebererkrankungen wie Fibrosen, Entzündungen und sogar Tumoren ermöglichen und hätte gleichzeitig das Potenzial, die immunregulatorische Funktion der Leber zu nutzen.

Neben der gezielten Freisetzung der Wirkstoffe setzt das Forschungsteam auf Künstliche Intelligenz (KI). Mithilfe von KI-Modellen wollen die Forschenden die Verteilung von Nanopartikeln im Körper präzise vorhersagen, um die Therapien weiter zu optimieren. „Unsere KI-gestützten Modelle stellen eine echte Besonderheit dar, denn sie erlauben eine exakte Vorhersage, wie Nanopartikel im gesunden und erkrankten Organismus wirken“, betonen Stephan Grabbe und Ulrich S. Schubert.

Interdisziplinäre und interuniversitäre Forschung

Das interdisziplinäre Mainz-Jena-Projektteam vereint Expertisen aus den Bereichen Chemie, Biochemie, Künstlicher Intelligenz, Immunologie und Medizin – sehr gute Voraussetzungen, um die für die gezielte Platzierung von Nanopartikeln wichtigen Prozesse zu entschlüsseln und weiterzuentwickeln. Die Zusammenarbeit zwischen Mainz und Jena, unterstützt durch renommierte Institutionen und forschungsnahe Unternehmen, schafft eine solide Grundlage, um die ehrgeizigen Ziele des Projektes zu erreichen. Damit wird das Projekt „Nano@Liver“ nicht nur den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Standorten fördern, sondern die im Projekt erzielten Fortschritte werden auch die Grundlagenforschung vorantreiben und bedeutende Impulse für die angewandte Medizin liefern. „Durch das Projekt werden wir die starke Tradition der Nanomedizin und der Translation von Forschung an beiden Standorten weiter stärken. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Forschungsallianz aufzubauen, die weltweit Maßstäbe setzt“, bekräftigen die beiden Projektleiter, Ulrich S. Schubert und Stephan Grabbe.

Kontakt am UKJ:

Prof. Dr. Michael Bauer
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Michael.Bauer@med.uni-jena.de 



15.11.2024

JSMM Minisymposium

JSMM-Minisymposium "Neuropsychiatric Sequelae of Infectious Disease"

Wann? 3. Dezember 2024 um 13:00 Uhr

Wo? Hörsaal 2, Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1

Programm



15.11.2024

CSCC bei der Lange Nacht der Wissenschaften 2024

Doch nicht nur eine Grippe?

... Schon mal an Sepsis gedacht?

Wie erkennt man eine Sepsis (Blutvergiftung) und warum ist schnelles Handeln lebenswichtig?
Kommt mit uns ins Gespräch zur

Langen Nacht der der Wissenschaften in Jena

Wann? 22.11.2024, 18-24 Uhr

Wo? Universitätsklinikum Jena, Lobeda Gebäude A, Stand A4

(Not) for kids only: Wer wird Dr. Microbe? Macht Euch auf die Jagd nach den gefährlichen Mikroben und testet dabei Eure Geschicklichkeit.
Auf die Gewinner warten tolle Preise!

Mehr Informationen zur Langen Nacht der Wissenschaften 2024 sowie das Programm gibt es hier.



12.11.2024

Noch immer großer Behandlungsbedarf bei Post-COVID-Patienten

Ein Jahr rollende Post-COVID-Ambulanz Thüringen: Erste Erkenntnisse liegen vor
Im April machte die rollende Post-COVID-Ambulanz in Weimar Station. Foto: Hellmann/UKJ
Im April machte die rollende Post-COVID-Ambulanz in Weimar Station. Foto: Hellmann/UKJ

Jena (UKJ/ane). In Thüringen leiden schätzungsweise noch immer etwa 80.000 Menschen an den Spätfolgen einer Corona-Infektion. Betroffene sind noch Monate später in ihrer Leistungs- und Belastungsfähigkeit eingeschränkt, und das im körperlichen, geistigen und seelischen Bereich. Da sich die Erkrankung in sehr unterschiedlichen Symptomen äußert, gibt es nicht die eine ursächliche Therapie.
Das Konzept der rollenden Post-COVID-Ambulanz in Thüringen kann dennoch auf erste Fortschritte verweisen.

Vor einem Jahr, im November 2023, startete in Thüringen der Bus des WATCH-Projektes als mobile, voll ausgestattete Post-COVID-Ambulanz. Das Ziel des am Universitätsklinikum Jena koordinierten Projektes ist die Entwicklung neuer Versorgungsformen für Post-COVID-Betroffene insbesondere im ländlichen Raum. Dazu werden die wohnortnahe Untersuchung mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung Zuhause kombiniert.

Insgesamt 345 Patienten sind seit Beginn im WATCH-Projekt eingeschlossen. Damit ist mehr als die Hälfte der etwa 600 verfügbaren Plätze in dem Projekt bereits nach einem Jahr belegt. 56 Hausärzte, koordiniert über die kassenärztliche Vereinigung Thüringen, nehmen bislang im Projekt teil, diese vermitteln die Teilnahme am WATCH-Programm.
52 Busfahrten an 15 verschiedenen Standorten wurden umgesetzt, sechs weitere Standorte sind aktuell geplant. Bis November 2025 wird der Bus in allen Thüringer Landkreisen – bis auf Nordhausen – Station gemacht haben.
Insgesamt 6 Krankenkassen - die AOK PLUS, die BARMER und die Techniker Krankenkasse als Konsortialpartner sowie die IKK classic, IKK gesund plus und DAK-Gesundheit als Kooperationspartner, unterstützen das innovative Versorgungsprojekt in hohem Maße.

Prof. Andreas Stallmach, WATCH-Projektleiter resümiert: „Der Behandlungsbedarf ist nach wie vor groß. Sowohl Ärzte als auch Post-COVID-Patienten wissen, dass die Behandlung langwierig und vor dem Hintergrund des komplexen Krankheitsbildes auch anstrengend ist. Aber wir sehen positive Effekte in WATCH. Betroffene nehmen Verbesserungen ihrer Situation wahr. Diese sind hochwahrscheinlich auf die ganzheitliche Betreuung als auch auf das telemedizinische Konzept, welches Betroffene Zuhause in Abhängigkeit vom jeweiligen Befinden ganz flexibel in ihren Tagesablauf integrieren können, zurückzuführen.“

Im Rahmen der Erstuntersuchungen wird bei Post-COVID-Patienten unter anderem die Handkraft gemessen Foto: Hellmann/UKJ
Im Rahmen der Erstuntersuchungen wird bei Post-COVID-Patienten unter anderem die Handkraft gemessen Foto: Hellmann/UKJ

Studienleiter Dr. Philipp Reuken ergänzt: „Der Zugang zu spezialisierter Diagnostik und der zeitintensiven Therapie ist für viele begrenzt und für die Betroffenen in ländlichen Regionen besonders beschwerlich. Umso mehr wiegt daher der Umstand, dass die Patienten entsprechend weite und aufwendige An- und Abreisen zu den Spezialisten vermeiden können. Das nimmt ihnen einen entscheidenden Anteil ihrer Sorgen. Hinzu kommt, dass die Betroffenen durch den rehabilitativen Charakter des Programms lernen, mit den Einschränkungen umzugehen, was ebenso zu einem besseren Gesamtempfinden beiträgt.“

Das gesamte WATCH-Programm dauert 24 Wochen, davon zwölf Wochen mit Interventionsmaßnahmen. Teilnehmende erhalten nach der Vermittlung durch den Hausarzt einen wohnortnahen Termin im Bus. Hier absolvieren sie umfassende Untersuchungen und Tests sowie eine Schulung für die telemedizinische Betreuung.
Bei einem zweiten Bustermin erfolgt die Einweisung in das Behandlungsprogramm, das die Teilnehmenden zum Großteil zu Haus absolvieren. Dieses ganzheitliche Behandlungsprogramm mit den Modulen Brain, Body und Soul umfasst computerbasierte Trainingseinheiten für die geistige Fitness, ein digitales Sportrehabilitationsprogramm, das über Smartwatch-Daten kontrolliert wird, und verhaltenstherapeutische Übungen. Regelmäßige Webinare bieten währenddessen die Möglichkeit für Zwischeninformationen und Rückfragen.
Ein dritter Besuch im Bus dient schließlich der Abschlussuntersuchung.  

Weitere Informationen: : www.uniklinikum-jena.de/WATCH


WATCH steht für Mobile WohnortnAhe Versorgung zur Steuerung der sektorübergreifenden Therapie bei Post-COVID-19 in Thüringen und wird als Innovationsfonds-Projekt des Gemeinsamen Bundesausschusses mit rund 5,8 Millionen Euro gefördert.

 

Die Konsortialpartner von WATCH:

  • Universitätsklinikum Jena (Konsortialführer)
  • Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
  • AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
  • BARMER
  • Techniker Krankenkasse
  • Deutsche Stiftung für chronisch Kranke
  • Friedrich‐Schiller‐Universität Jena
  • Martin‐Luther-Universität Halle‐Wittenberg
  • Technische Universität Dresden

Kooperationspartner:

  • IKK classic
  • IKK gesund plus
  • DAK-Gesundheit 


01.10.2024

Langzeitfolgen brauchen Langzeitforschung

Seit 2016 befragte ein Studienteam am Universitätsklinikum Jena Sepsis-Überlebende nach ihrem Gesundheitszustand. Die Mitteldeutsche Sepsis-Kohorte veröffentlicht jetzt Ergebnisse, die großen Bedarf an interdisziplinären Nachsorgeangeboten belegen
Das MSC-Abschlusstreffen mit etwa 50 Teilnehmenden, Angehörigen und Studienteam machte das große Engagement aller Beteiligten noch einmal deutlich (am Pult Erstautorin Carolin Fleischmann-Struzek).
Foto: M. Szabó/UKJ
Das MSC-Abschlusstreffen mit etwa 50 Teilnehmenden, Angehörigen und Studienteam machte das große Engagement aller Beteiligten noch einmal deutlich (am Pult Erstautorin Carolin Fleischmann-Struzek). Foto: M. Szabó/UKJ

Jena (UKJ/vdG) Als eine der weltweit größten Kohortenstudien zu den Langzeitfolgen von Sepsis untersuchte die Mitteldeutsche Sepsiskohorte, wie sich das Leben nach dem Aufenthalt auf der Intensivstation langfristig ändert. An dem Studienprojekt des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena beteiligen sich fünf große Kliniken, die im Untersuchungszeitraum über 3000 Sepsis-Patientinnen und -Patienten behandelten. Mehr als ein Drittel von ihnen verstarb auf der Intensivstation. Fast die Hälfte der Überlebenden nahm an den Studieninterviews teil, die Gespräche nach drei, sechs, zwölf Monaten und dann jährlich vorsahen. 250 Teilnehmende konnte das Forschungsteam über den gesamten Studienzeitraum von fünf Jahren begleiten und berichtet jetzt im Fachjournal Lancet Regional Health Europe über die Ergebnisse.

Fast alle leiden an Langzeitfolgen

Danach erlitten fast alle Sepsis-Überlebenden Folgeerkrankungen: 90% haben körperliche Einschränkungen, die vor der Sepsis nicht vorlagen. Sechs von zehn beklagen Gedächtnisstörungen und bei vier von zehn traten psychische Folgen ein. Häufig leiden Betroffene an mehreren Folgeerkrankungen gleichzeitig. „Die Wahrscheinlichkeit, drei Jahre nach der Sepsis den Alltag nicht selbständig bewältigen zu können und auf Pflege angewiesen zu sein, beträgt 25%“, so Carolin Fleischmann-Struzek, die Erstautorin der Studie. Zuvor unabhängige Patientinnen und Patienten haben gute Chancen, diese Selbständigkeit zu bewahren. Insgesamt kehrt jedoch nur etwa ein Drittel der Sepsis-Überlebenden in die Unabhängigkeit zurück.

Schwere der Sepsis spielt untergeordnete Rolle

Je größer der Hilfebedarf bereits vor der Sepsis-Erkrankung waren, desto wahrscheinlicher ist ein größerer und längerfristiger Unterstützungsbedarf danach. Überraschenderweise stellt die Schwere der Akuterkrankung in dieser Hinsicht keinen relevanten Risikofaktor mehr dar. Studienleiter André Scherag betont: „Unsere Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an breiten, interdisziplinären Nachsorgeangeboten für Sepsis-Überlebende, um die hohe Krankheitslast der Folgen zu reduzieren und Betroffene und Angehörige besser zu unterstützen.“

Originalpublikation:

Fleischmann-Struzek, Carolin et al. Functional dependence following intensive care unit-treated sepsis: three-year follow-up results from the prospective Mid-German Sepsis Cohort (MSC), The Lancet Regional Health – Europe, Volume 46, 101066 https://doi.org/10.1016/j.lanepe.2024.101066

Homepage der Mitteldeutschen Sepsiskohorte: MSC (uniklinikum-jena.de)

PD Dr. med. Carolin Fleischmann-Struzek
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49-(0)-3641-9-323146
carolin.fleischmann@med.uni-jena.de

Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften
Tel.: +49-(0)-3641-9-396954
andre.scherag@med.uni-jena.de



25.09.2024

CSCC-Lecture, Tillmann Klassert

Probiotika - Innovative Reinungsmittel in der Krankenhaushygiene
PD Dr. Tilman Klassert Helmholtz-ZentrumfürInfektionsforschung(HZI), Braunschweig Forschungsgruppe„Dynamik respiratorischer Infektionen“
Probiotika - Innovative Reinungsmittel in der Krankenhaushygiene

Antibiotikaresistente Erreger stellen ein zunehmendes Problem in Kliniken dar. Welchen Einfluss
Oberflächen auf die Verbreitung dieser Erreger haben, ist noch wenig untersucht. Eine Studie, in der verschiedene Reinigungsregime zum Einsatz kamen, zeigte, dass der Einsatz probiotischer Reinigungsmittel zu einer Verringerung von Antibiotikaresistenzdeterminanten auf Krankenhausoberflächen führen kann.

Donnerstag, 24. Oktober2024, 16:30–17:30 Uhr digital   Zugangslink: https://uni-jena-de.zoom-x.de/j/69954283112 PW: CSCC-VL24

 

Link zum Poster


September ist Sepsis Awareness Month

01.09.2024

September ist Sepsis Awareness Month

Das Deutsche Qualitätsbündnis Sepsis (DQS) startet am 1. September mit einer Videoclip-Reihe in den Sepsis Awareness Month. Bis zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September gibt es jeden Tag einen neuen Clip. Lassen Sie sich überraschen!

Zu den Videoclips

Die Clips gibts auch auf LinkedIn und Instagram. 



CSCC goes LinkedIn

28.08.2024

CSCC goes LinkedIn

Das CSCC ist ab sofort auf LinkedIn vertreten

Auf LinkedIn posten und teilen wir Beiträge zu relevanten Aktivitäten rund um das Thema Sepsis- und Infektionsforschung.

Werden Sie Teil unseres Netzwerkes!

LinkedIn



27.05.2024

Neue Seite



27.05.2024

Abschlusstreffen der Mitteldeutschen Sepsis Kohorte

Eine der weltweit größten Langzeitstudien zur Erforschung von Sepsisfolgen lud zum Abschlusstreffen für Studienteilnehmende und ihre Angehörige ein.
Foto: M.Szabo (UKJ)
Foto: M.Szabo (UKJ)

Zu ihrem Abschlusstreffen hatte die Mitteldeutsche Sepsis Kohorte, eine der weltweit größten Langzeitstudien zur Erforschung von Sepsisfolgen, am Samstag, dem 25. Mai 2024, Studienteilnehmende und ihre Angehörigen ans Universitätsklinikum in Jena (UKJ) eingeladen.

Begrüßt wurden die knapp 50 Gäste von den Studienleitern Prof. André Scherag und Prof. Konrad Reinhart. Bisher wurden bereits mehrere Patienten-Treffen der Kohorte am UKJ veranstaltet, dieses bildetete nun den Abschluss der projektinternen Veranstaltungsreihe. Neben ausreichenden Möglichkeiten für den Austausch untereinander, erhielten die Teilnehmenden Einblicke in allgemeine Studienergebnisse. Aus diesen geht deutlich hervor, dass eine überwiegende Mehrheit aller Sepsispatientinnen und -patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten, noch über Jahre nach der Sepsis von alltagseinschränkenden Folgeerkrankungen betroffen sind. Prof. Reinhart machte daher darauf aufmerksam, dass zur Verhinderung vermeidbarer Sepsisfälle nach wie vor dringender Handlungsbedarf bei der Stärkung des Bewusstseins über dieses lebensbedrohliche Krankheitsbild besteht. Dies bezog er sowohl auf die Bevölkerung, auf Ärzte vor allem aber auf die Politik.

Dass es nach Ende der Studie auch weiterhin sehr gute Möglichkeiten für den Austausch und die gegenseitige Unterstützung unter den Sepsisbetroffenen bzw. Angehörigen gibt, zeigten Mitglieder der Deutschen Sepsis Hilfe e.V. auf. Der Selbsthilfeverein bietet seine Unterstützung sowohl in der Akutphase als auch darüber hinaus an. Die Kontaktdaten sind am Ende des Artikels vermerkt.

Während der Forschungsansatz der Mitteldeutschen Sepsis Kohorte auf die Art und Ausprägung von Folgeerscheinungen nach einer Sepsiserkrankung ausgelegt war, gibt es nach wie vor viele ungeklärte Fragen, wodurch diese entstehen und wie sie bestmöglich behandelt werden können. Eine neu geplante Studie am UKJ, die sich mit einer dieser Fragen beschäftigt, wurde am Samstag vorgestellt. Dafür werden noch Sepsisbetroffene nach der Akutphase gesucht, die als Kontrollgruppe fungieren sollen. (Flyer zur Studie)

 

Zur Mitteldeutschen Sepsis Kohorte:

Die Mitteldeutsche Sepsis Kohorte ist eine Kohortenstudie, die die Folgen und Veränderungen im Leben nach einer Sepsis mit Aufenthalt auf einer Intensivstation über einen langen Zeitraum untersuchte. Ziel war es, ein besseres Verständnis der vielfältigen Folgen einer schweren Sepsis zu erlangen und diese zu quantifizieren, um die Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen der Nachsorge gezielt ausbauen und verbessern zu können. An der Studie waren fünf Studienzentren (Universitätsklinikum Jena, Universitätsklinikum Leipzig, Universitätsklinikum Halle(Saale), HELIOS Klinikum Erfurt, Zentralklinik Bad Berka GmbH) beteiligt, die im Untersuchungszeitraum insgesamt 3210 Sepsispatientinnen und -patienten auf ihren Intensivstationen behandelten. Davon konnten 250 Teilnehmende über die gesamten 5 Jahre durch das Studienteam begleitet werden. Die im Jahr 2015 initiierte Studie war ein zentrales Projekt des Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC), und wurde somit durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

 

Deutsche Sepsis Hilfe,

Ansprechpartner (Regionalgruppe Mitteldeutschland ):  Hr. Wolfgang Lindner  mitte@sepsis-hilfe.org 

 

Foto: M. Szabo (UKJ)
Foto: M. Szabo (UKJ)
Foto: M. Szabo (UKJ)
Foto: M. Szabo (UKJ)
Foto: M. Szabo (UKJ)
Foto: M. Szabo (UKJ)
Foto: K. Haupt (UKJ)
Foto: K. Haupt (UKJ)


18.03.2024

ME/CFS - Statement zu Beschluss des Thüringer Landtags

Jena (UKJ). Das Universitätsklinikum Jena begrüßt den Landtags-Beschluss vom vergangenen Freitag, in Thüringen die Erforschung, Versorgung und Aufklärung von ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronisches Fatigue Syndrom) zu stärken.

Die demokratischen Fraktionen hatten gemeinschaftlich einem entsprechenden Antrag zugestimmt. Der Thüringer Landtag möchte Betroffene mit diesem komplexen Krankheitsbild den dringend notwendigen Stellenwert in der Thüringer Gesundheitspolitik zukommen lassen.

Mit dem Antrag fordern die Mitglieder des Thüringer Landtages die Landesregierung unter anderem dazu auf, in Abstimmung mit dem Universitätsklinikum Jena (UKJ) die strukturellen und personellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Erforschung von ME/CFS und ähnlichen postinfektiösen Erkrankungen zu schaffen.

Dazu Prof. Dr. med. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV und einer der Leiter des Post-COVID-Zentrums am UKJ:

„Als einziges Universitätsklinikum in Thüringen begrüßen wir diese Bestrebungen der Thüringer Landespolitik ausdrücklich. Durch die Arbeit und die Vernetzung in unserem Forschungsschwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin und als eine der ersten Kliniken in Deutschland mit einem spezialisierten interdisziplinären Angebot für Post-COVID besitzen wir eine besondere Expertise in der Erforschung und Behandlung postinfektiöser Krankheitsbilder wie etwa ME/CFS.“ 

Erst in der vergangenen Woche war die Staatssekretärin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Judith Pirscher, zu Gast am UKJ, um sich unter anderem detailliert über das WATCH-Projekt zur verbesserten Versorgung von Post-COVID-Betroffenen zu informieren. Dieses Projekt wird vom Innovationsfonds des G-BA gefördert und zielt auf eine verbesserte Versorgungsstruktur und Teilhabe für behandlungsbedürftige Patientinnen und Patienten mit Post-COVID ab. Es dient beispielhaft der Versorgung von Betroffenen mit post-infektiösen Langzeitfolgen, die u. a. über eine mobile bzw. rollende Post-COVID-Ambulanz wohnortnah erfasst werden.



14.03.2024

Postinfektiösen Langzeitfolgen im Fokus

Staatsekretärin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Frau Judith Pirsch besucht das UKJ und informiert sich zu aktuellen Themen rund um Post-COVID und postinfektiösen Langzeitfolgen.
Besuch des WATCH-Busses
Foto: Hellmann/UKJ
Besuch des WATCH-Busses Foto: Hellmann/UKJ

Ein Besichtigung des Post-COVID Buses stand im Mittelpunkt des Besuches von Judith Pirscher, BMBF- Staatssekretärin, am 13. März bei uns am UKJ. Gemeinsam mit Frau Dr. Renate Loskill, Stefan Thiel (beide BMBF) und Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche informierte sich Frau Pirscher über die Umsetzung des WATCH-Projektes  (GBA Innofond) zur telemedizinischen Versorgung von Post-COVID-Patienten im ländlichen Raum Thüringens, dessen Herzstück der Post-COVID bzw. WATCH-Bus ist. 

Neben projektspezifischen Inhalten wurden auch aktuelle Entwicklungen im Forschungsschwerpunkt Sepsis und Infektionmedizin insbesondere im Hinblick auf postinfektiöse Langzeitfolgen vorzugestellt und gemeinsam zu diskutiert. Dabei konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass sich das UKJ durch eine gelebte Interdisziplinarität auszeichnet, die sich auf eine sehr gute Infrastruktur und wichtige Kooperationen sowohl am Standort und als auch national stützen kann. Somit sind hervoragende Voraussetzung künftige Verbundvorhaben geschaffen. 

Am Treffen nahmen neben dem wissenschaftlichen und medizinschen Vortstand, Prof. Andreas Stallmach, Prof. Katrin Finke, PD Christina Lemhöfer, Prof. Martin Walter, Dr. Katja Lehmann-Pohl und Vertreter:innen des WATCH-Projektteams teil. 

Besuch des WATCH-Busses
v.l. PD P. Reuken, Prof. O. Witte, J. Pirscher, Dr. T. Nitzsche, Dr. R. Loskill, Prof. A. Stallmach, RD C. Thiel, Dr. R. Hamand
Foto: Hellmann/UKJ
Besuch des WATCH-Busses v.l. PD P. Reuken, Prof. O. Witte, J. Pirscher, Dr. T. Nitzsche, Dr. R. Loskill, Prof. A. Stallmach, RD C. Thiel, Dr. R. Hamand Foto: Hellmann/UKJ
Besuch der Staatssekretärin Judith Pirscher am UKJ Foto: Hellmann/UKJ
Besuch der Staatssekretärin Judith Pirscher am UKJ Foto: Hellmann/UKJ


04.03.2024

Zu wenig beachtet: Infektionen in der Geburtshilfe

Erfolgreiches Symposium der Infektiologie in Gynäkologie und Geburtshilfe mit CSCC-Unterstützung
CSCC-Keynote-Lecture mit Prof. David McIntyre (Kings College London) Foto: Wetzel/UKJ
CSCC-Keynote-Lecture mit Prof. David McIntyre (Kings College London) Foto: Wetzel/UKJ

Ausschlaggebend war die Zusammenarbeit in der vom CSCC geförderten PEONS-Studie. "Infektiologische Schwerpunkte finden sind in der Arbeit der Fachgesellschaft zu wenig vertreten" war man sich einig, ein Kollege hatte schon seit längerer Zeit die Idee zum wissenschaftlichen Austausch und Vernetzung auf diesem Gebiet. Das blieb dem Team der Klinik für Geburtshilfe im Ohr, als die Ergebnisse der Studie publiziert wurden und somit war die Idee geboren in Jena das 1. Deutsche Symposium der Infektiologie in Gynäkologie und Geburtshilfe auszurichten. Nach monatelanger intensiver Vorbereitung war es dann soweit.

Mit der CSCC-Keynote-Lecture, durch Prof. David McIntyre (Kings College London) startete das Symposium am 29. Februar. Vom Streik des Nahverkehrs unbeindruckt fand McIntyre auf einen gemieteten E-Roller den Weg von der Innenstadt nach Lobeda und ließ knapp 60 interessierte Gäste mit einem spannenden Vortrag zum vaginalen Mikrobiom an seinen Forschungsergebnissen teilhaben. 

Am Folgetag fanden sich über 130 Fachvertreter, Wissenschaftler und Studierende persönlich bzw. digital zum wissenschaftlichen Teil des Symposiums zusammen. Dabei aktuelle infektiologische Themen und Herausforderungen vorgestellt und intensiv diskutiert. 

Großen Anklang fand auch der im Anschluß angebotenen Mikroskopierkurs, so dass sich das Organisationsteam sponat entschied, die begehrten Plätze doppelt zu besetzen. 

Das überaus positive Feedback der Teilnehmer war verdienter Dank an alle, die das Symposium inhaltlich und organisatorisch auf die Beine gestellt bzw. unterstützt haben. 

Uns jedenfalls hat es großen Spaß gemacht, dabei zu sein und wir freuen uns schon auf die Neuauflage! 

Foto: Wetzel/UKJ
Foto: Wetzel/UKJ
Foto: Szabo/UKJ
Foto: Szabo/UKJ
alle weiteren Fotos: Hellmann/UKJ
alle weiteren Fotos: Hellmann/UKJ


13.02.2024

Aktuelle Veranstaltungen in Jena

 

In den kommenden Wochen finden bei uns in Jena zwei spannende wissenschaftliche Veranstaltungen im Bereich der Infektionsmedizin statt. 

Bei beiden wirkt das CSCC mit und wir möchten Sie herzlich dazu einladen! 

Weiter Informationen finden Sie unter Veranstaltungen 



07.02.2024

CSCC-Lecture, David MacIntyre

"The Vaginal Microbiome -opportunities in pregnancy"
Prof. David MacIntyre
Imperial College London; 
Faculty of Medicine; Department of Metabolism, Digestion and Reproduction
 
"The Vaginal Microbiome -opportunities in pregnancy" Thursday, 29 February 2024, 16:30 Lecture hall 2, Jena University Hospital, Am Klinikum1

Host: Janine Zöllkau, Jana Pastuschek; Department of Obstetrics, JUH

Organizer: Center for Sepsis Control and Care

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A


CSCC lecture as part of the 1. Deutschen Symposium der Infektiologie in Gynäkologie und Geburtshilfe



24.01.2024

Landesförderung für Teleintensivmedizin-Netzwerk

UKJ erhält vom Land Thüringen umfassende Förderung für den Ausbau des Teleintensivmedizin-Netzwerks im Freistaat
UKJ-Neurointensivmediziner Dr. Albrecht Günther schaltet sich zu einem Telekonsil in die Thüringen-Kliniken nach Saalfeld.
UKJ-Neurointensivmediziner Dr. Albrecht Günther schaltet sich zu einem Telekonsil in die Thüringen-Kliniken nach Saalfeld.

ena (KB/UKJ) Die Bilder von überfüllten Intensivstationen mit schwerstkranken Patientinnen und Patienten zu Hochzeiten der Corona-Pandemie haben viele Menschen noch vor Augen. Auch für Thüringen war das eine herausfordernde Zeit – die jedoch Thüringens Krankenhäuser zusammen gemeistert haben. Ein wichtiger Baustein: das teleintensivmedizinische Netzwerk „SAT4COV“. Das vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) koordinierte Netz ermöglichte über Live-Schaltungen zu den Expertinnen und Experten nach Jena die spezialisierte Behandlung von COVID-19-Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen in ganz Thüringen. Das klappte so gut, dass das stetig wachsende Netzwerk über die Pandemie hinaus bestehen bleibt: Unter dem Projektnamen „InTeliNeT“ –Interdisziplinäres Teleintensiv-Netzwerk in Thüringen – soll es künftig thüringenweit die Behandlung von Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen verbessern.

Das Thüringer Gesundheitsministerium unterstützt das Teleintensivmedizin-Netzwerk für die kommenden zwei Jahre mit 1,3 Millionen Euro. Gefördert wird sowohl die gerätetechnische Ausstattung des Netzwerks als auch der personelle Aufwand zur Durchführung der Telekonsile, darüber hinaus die Fort- und Weiterbildung sowie die Qualitätssicherung für die teilnehmenden Netzwerkkliniken.

„Die Telemedizin gewinnt immer mehr an Bedeutung, um eine spezialisierte medizinische Versorgung möglichst wohnortnah zu realisieren. InTeliNeT demonstriert eindrucksvoll, wie gut das auch im stationären Sektor in einem so hoch technisierten und kritischen Bereich wie der Intensivmedizin funktionieren kann. Daher unterstützen wir dieses Netzwerk, das die Zusammenarbeit der Thüringer Kliniken zum Wohle der Patientinnen und Patienten noch weiter verbessert“, sagt Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner.

Bei der Koordination des Teleintensivmedizin-Netzwerks profitieren die Intensivmedizinerinnen und -mediziner des UKJ von den Erfahrungen, die sie in über zehn Jahren bei der Etablierung des Schlaganfallnetzwerkes sammeln konnten. „Mit einem Telekonsil zu den uns angeschlossenen Kliniken können wir innerhalb von wenigen Minuten die fachärztliche Beurteilung von Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall sicherstellen, und das rund um die Uhr“, so Neurointensivmediziner Dr. Albrecht Günther. In der Pandemie wurde dieses Konzept für SAT4COV in der Intensivmedizin übernommen. „Schon als wir uns vor drei Jahren mit den Intensivstationen in zehn Thüringer Kliniken vernetzt haben, hatten wir den Gedanken, das hier entstandene Netzwerk, die Technik, die Logistik und das Know-how für die Zukunft zu nutzen und ein Netzwerk für alle intensivmedizinischen Fragestellungen zu etablieren“, erklärt Professor Michael Bauer, Direktor der Klinik für Intensivmedizin und Anästhesiologie am UKJ. Die Förderung ermöglicht jetzt die Anbindung weiterer neun Kliniken.

So funktioniert das interdisziplinäre Teleintensivmedizin-Netzwerk: Viele intensivmedizinische Therapien erfordern besondere Erfahrung. Bei Sepsis, Organersatzverfahren wie der ECMO oder der Feststellung des Hirntods beispielsweise ist die Expertise von spezialisierten Intensivmedizinerinnen und -medizinern oder interdisziplinären Behandlungsteams gefragt. Die Ärztinnen und Ärzte der kooperierenden Kliniken können ihre Kolleginnen und Kollegen am UKJ in Online-Videoschaltungen kontaktieren und ihnen über eine mobile Teleintensivmedizinstation ihre Intensivpatientinnen und -patienten vorstellen und den Zugriff auf Daten wie Vitalparameter, Bildgebung oder Krankheitsverlauf ermöglichen. Als seien sie selbst vor Ort, können die UKJ-Expertinnen und Experten in einem solchen telemedizinischen Konsil ihre Einschätzung mit ihren Kolleginnen und Kollegen besprechen sowie das weitere Vorgehen festlegen.

Fakten zu InTeliNeT:

  • Zentral gesteuert wird das Netzwerk vom Universitätsklinikum Jena.
  • Bislang sind zehn Kliniken an InTeliNet angeschlossen. Damit können Patientinnen und Patienten aus Altenburg, Arnstadt, Greiz, Hildburghausen, Rudolstadt, Saalfeld, Schleiz, Schmalkalden, Sondershausen und Sonneberg von der Expertise der Intensivmedizinerinnen und -mediziner des UKJ profitieren.
  • Weitere Intensivstationen und auch Kinderkliniken werden angebunden.
  • Jährlich werden bisher etwa 120 Patienten behandelt, Tendenz steigend.
  • Technischer Partner ist das Medizintechnikunternehmen MEYTEC GmbH.


14.11.2023

Die Praxis fit machen für Post-COVID

Das interdisziplinäre Team des Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikum Jena erforscht nicht nur die Entstehungsmechanismen und bessere Versorgungsformen der Erkrankung. Um den Umgang mit Post-COVID in der ärztlichen und klinischen Praxis zu erleichtern und den Betroffenen effizienter helfen zu können, arbeitet das Zentrum auch an einem verbindlichen Diagnoseschlüssel und an Leitlinien für die Behandlung mit
Die reflektorische Atemtherapie kann Atembeschwerden bei Post-COVID lindern. Die Arbeit des Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikum Umgang zielt auch auf einen erleichterten Umgang mit der Erkrankung in der ärztlichen und klinischen Praxis.
Foto: Michael Szabó/UKJ
Die reflektorische Atemtherapie kann Atembeschwerden bei Post-COVID lindern. Die Arbeit des Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikum Umgang zielt auch auf einen erleichterten Umgang mit der Erkrankung in der ärztlichen und klinischen Praxis. Foto: Michael Szabó/UKJ

Jena (vdG/UKJ). „Post-COVID ist ein ganzes Mosaik an Symptomen, die jeweils ganz individuell ausgeprägt sind“, sagt Dr. Christina Lemhöfer. Sie lassen sich als körperliche, geistige und seelische Erschöpfung beschreiben, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer Corona-Infektion steht und mindestens drei Monate danach noch anhält. „Bei vorbestehenden Erkrankungen wie z.B. chronischen Schmerzen ist die Abgrenzung sehr schwierig. Die Ärzte und Ärztinnen benötigen aber eine klare Diagnose, damit die Krankenkassen die Behandlung vergüten“, ergänzt die Leiterin des Instituts für Physikalische und Rehabilitative Medizin am Universitätsklinikum Jena.

Ziel: Klare Definition und Diagnose

Neue Punktescores ermöglichen es, die Erkrankung besser einzustufen und den Verlauf zu beurteilen. Für diesen Score werden standardisierte Fragebögen zur Lebensqualität und Leistungsfähigkeit eingesetzt. Christina Lemhöfer: „Wir konnten in unserem Zentrum zeigen, dass sich ein solcher Score prinzipiell zur Objektivierung und Quantifizierung der Beschwerden eignet.“ Für genauso wichtig erachtet sie jedoch eine Bewertung der Erkrankung auch anhand der funktionellen Einschränkungen, die sie mit sich bringt. Kann die Patientin noch drei Treppen in ihre Wohnung steigen? Wie lang kann sich der Patient auf seine Bildschirmarbeit konzentrieren? „Unser Ziel ist ein funktionsbezogener Score, der letztlich den Patienten in allen seinen Facetten darstellt und zur Klarheit der Diagnose beiträgt.“

Physiotherapie bei Long-COVID ist nicht budgetiert

Eine ganz praxisnahe Verbesserung für die Betroffenen konnte Christina Lemhöfer in Diskussion mit den Krankenkassen schon vor zwei Jahren erreichen: Bei Post-COVID verschriebene Physio- und Ergotherapien fallen nicht in das allgemeine Budget, das den Arztpraxen für diese Behandlungsformen zur Verfügung steht. Wie nach einem Schlaganfall sind diese Behandlungen bei Post-COVID nicht quartalsweise begrenzt.

Und wie sieht eine solche Therapie aus? Da verweist Christina Lemhöfer auf den symptomorientierten Ansatz – eine ursächliche Behandlung steht bislang nicht zur Verfügung. „Beispielsweise erhalten Patienten mit Atemproblemen eine reflektorische Atemtherapie, bei der die Übungen durch Wärmereize an bestimmten Hautarealen und Dehnungen verstärkt werden.“ Zur Anwendung kommen für die jeweiligen Beschwerden gut etablierte Therapien. Oberstes Gebot ist Geduld, denn der Körper benötigt Zeit, um auf diese Reize zu reagieren. Und noch wichtiger: Long-COVID verschlechtert sich bei Überlastung, die Patientinnen und Patienten müssen ein Gefühl für ihre Grenzen entwickeln. „Wir sehen den Menschen als Ganzes, deshalb ist die Interdisziplinarität das wesentliche Element in unserem Post-COVID-Zentrum“, betont Christina Lemhöfer. „Die Betroffenen, die Medizin und die gesamte Gesellschaft müssen Verständnis und Akzeptanz für diese Erkrankung entwickeln, damit deren Auswirkungen gemindert werden können.“

Das ist auch das Credo des 2. Long COVID Kongresses, der am 24. und 25. November in Jena stattfindet. Er widmet sich sowohl neuen Forschungsergebnissen zu Krankheitsmechanismen und Therapieansätzen als auch den sozialen und ökonomischen Aspekten von Post-COVID. Ein ganztägiges Symposium richtet sich speziell an die Betroffenen.

Originalpublikationen:

  • Lemhöfer C, et al. Variations and Predictors of Post-COVID Syndrome Severity in Patients Attending a Post-COVID Outpatient Clinic. Journal of Clinical Medicine. 2023; 12(12):4013. https://doi.org/10.3390/jcm12124013
  • Lemhöfer C, et al. Quality of life and ability to work of patients with Post-COVID syndrome in relation to the number of existing symptoms and the duration since infection up to 12 months: a cross-sectional study. Qual Life Res. 2023;32(7):1991-2002. https://doi.org/10.1007/s11136-023-03369-2

Weitere Informationen:

Kontakt: 

Dr. Christina Lemhöfer
Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Universitätsklinikum Jena
Christina.Lemhoefer@med.uni-jena.de
Tel.: 03641/9325201



02.11.2023

Rollende Post-COVID-Ambulanz in Thüringen

Ab November fährt der Bus des WATCH-Projektes als mobile Post-COVID-Ambulanz durch Thüringen. Das Ziel des am Universitätsklinikum Jena koordinierten Projektes ist die Entwicklung neuer Versorgungsformen für Post-COVID-Betroffene insbesondere im ländlichen Raum. Dazu kombiniert das Versorgungsforschungsprojekt die wohnortnahe Untersuchung mit einer umfassenden telemedizinischen Betreuung. Der Innovationsfonds des G-BA fördert die neun Partnerinstitutionen mit insgesamt 5,8 Millionen Euro.
Der Bus des WATCH-Projektes fährt als mobile Post-COVID-Ambulanz durch Thüringen, insbesondere im ländlichen Raum. Koordiniert wird das Projekt am Universitätsklinikum von Prof. Dr. Andreas Stallmach (r.) und Dr. Christina Lemhöfer. Foto: Michael Szabó/UKJ
Der Bus des WATCH-Projektes fährt als mobile Post-COVID-Ambulanz durch Thüringen, insbesondere im ländlichen Raum. Koordiniert wird das Projekt am Universitätsklinikum von Prof. Dr. Andreas Stallmach (r.) und Dr. Christina Lemhöfer. Foto: Michael Szabó/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Als eine der ersten Kliniken bundesweit richtete das Universitätsklinikum Jena (UKJ) eine Ambulanz für Post-COVID ein, aus der inzwischen ein interdisziplinäres Zentrum entstanden ist. Es meldeten sich viele Patientinnen und Patienten, die zwar von der Infektion mit SARS-CoV2 genesen waren, sich aber noch gar nicht gesund fühlten. „Auch nach milden Infektionsverläufen sind die Betroffenen noch Monate später in ihrer Leistungs- und Belastungsfähigkeit eingeschränkt, und das im körperlichen, geistigen und seelischen Bereich“, so Prof. Dr. Andreas Stallmach, der Leiter des Zentrums. Der Zugang zu spezialisierter Diagnostik und der zeitintensiven symptomorientierten Therapie ist begrenzt und für die Betroffenen in ländlichen Regionen besonders beschwerlich.

Hausärzte vermitteln die Teilnahme am WATCH-Programm

Mit dem WATCH-Projekt will das UKJ in Thüringen eine neue Versorgungsform für Post-COVID testen, die eine wohnortnahe Untersuchung in der mobilen Post-COVID-Ambulanz mit einem telemedizinischen Behandlungsprogramm kombiniert. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss fördert das auf insgesamt drei Jahre angelegte Projekt mit 5,8 Millionen Euro. Ein wichtiger Partner im Projekt, an dem neben Forschungseinrichtungen auch eine Patientenvertretung und Krankenkassen beteiligt sind, ist die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen. Sie koordiniert die Kommunikation mit den hausärztlichen Praxen, die am Projekt teilnehmen möchten.  „Unsere hausärztlichen Kollegen erleben täglich, wie groß der Bedarf für ein evaluiertes und gut verfügbares Therapieangebot bei Post-COVID ist. WATCH stärkt ihre Rolle als wichtigste Ansprechpartner für die Patientinnen und Patienten und als Koordinatoren für die gesamte Behandlung“, betont die Vorsitzende Dr. Annette Rommel.

Deshalb sind es auch die Hausärzte, an die sich Betroffene wegen einer Aufnahme in das WATCH-Programm wenden müssen. Sie übernehmen Voruntersuchungen und vermitteln den Kontakt zum Projektteam. Teilnehmende erhalten dann einen wohnortnahen Termin im Bus, der zwei Jahre lang als voll ausgestattete Post-COVID-Ambulanz durch Thüringen fährt. Hier absolvieren die Patienten umfassende Untersuchungen und Tests sowie eine Schulung für die telemedizinische Betreuung. Bei einem zweiten Bustermin erfolgt die Einweisung in das Behandlungsprogramm, das die Teilnehmenden zum Großteil zu Haus absolvieren.

Telemedizinische Intervention für Brain, Body, Soul

In das Konzept des Behandlungsprogramms mit den Modulen Brain, Body und Soul sind die Erfahrungen der verschiedenen Disziplinen des Jenaer Post-COVID-Zentrums eingeflossen, insgesamt acht Kliniken und Institute des UKJ waren daran beteiligt. Es umfasst computerbasierte Trainingseinheiten für die geistige Fitness, ein digitales Sportrehabilitationsprogramm, das über Smartwatch-Daten kontrolliert wird, und verhaltenstherapeutische Übungen. Das gesamte Programm dauert zwölf Wochen; regelmäßige Webinare bieten währenddessen die Möglichkeit für Zwischeninformationen und Rückfragen. Ein dritter Besuch im Bus dient schließlich der Abschlussuntersuchung.  

Andreas Stallmach: „Das WATCH-Projekt testet ein neuartiges Behandlungskonzept, dass die hochspezialisierte Medizin unseres Zentrums in Zusammenarbeit mit den Hausarztpraxen zu den Post-COVID-Patientinnen und Patienten in Thüringen bringt. Auch von den Kommunen und Landkreisen erfahren wir im Vorfeld viel Unterstützung. Wir hoffen, dass wir so gemeinsam eine wirksame Behandlung etablieren können.“

Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner sagte zum Projektauftakt: “Post-COVID-Erkrankungen zeigen sehr unterschiedliche Symptome. Die Therapie der verschiedenen Krankheitszeichen braucht neue Strukturen und Wege. Eine koordinierte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche und eine engmaschige Betreuung der Betroffenen sind dafür unabdingbar. WATCH bietet hier einen innovativen Versorgungsansatz, mit dem Thüringen zum Vorreiter sektorenübergreifender und vernetzter Behandlungsangebote wird.“

Weitere Informationen: www.uniklinikum-jena.de/WATCH

Die Konsortialpartner von WATCH:

  • Universitätsklinikum Jena
  • AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
  • BARMER
  • Deutsche Stiftung für chronisch Kranke
  • Friedrich‐Schiller‐Universität Jena
  • Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
  • Martin‐Luther-Universität Halle‐Wittenberg
  • Technische Universität Dresden
  • Techniker Krankenkasse


01.11.2023

Vorlesungsreihe „Hot Topics in der Infektionsmedizin“

CSCC startet wieder mit Vorlesungsreihe zu aktuellen Themen der Infektionsmedizin

Die Vorlesungsreihe startet am 02. November und richtet sich vorrangig an Studierende der Humanmedizin mit dem Ziel, interessante und aktuelle Themen unseres Forschungsschwerpunktes vorzustellen.

Wir freuen uns sehr, dass wir dafür Referenten aus verschiedenen Einrichtungen am Klinikum gewinnen konnten, die mit ihren Beiträgen u.a. auf das aktuelle Infektionsgeschehen, auf  schwere Infektionen und die Psyche sowie auf die Rolle des Mikrobioms bei Infektionen eingehen. Außerdem gibt es Vorträge zum Thema: „Sepsis - wenn schwere Infektionen lebensbedrohlich werden“, „Infektionsmedizin- Data to Practice“ sowie „Langzeitfolgen schwerer Infektionen“.

Die Vorlesungen finden digital via Zoom statt.

Vorlesungstermine:

02.11.23          16:30-17:30 Uhr

09.11.23          16:30-18:00 Uhr

16.11.23          16:30-18:00 Uhr

23.11.23          16:30-18:00 Uhr

30.11.23          16:30-18:00 Uhr

07.12.23          16:30-17:15 Uhr

           

Einwahldaten über Dosis: - WS: Übergreifende Einschreibung → 2. Abschnitt HM - Linien → verschiedene Einrichtungen →Linienveranstaltungen (VL begleitend) →Veranstaltungen am UKJ VL Zeit

Wir freuen uns wieder auf viele interessierte Zuhörer. 

Interessierte Nachwuchswissenschaftler, die nicht zu den Studierenden zählen und trotzdem teilnehmen möchten, wenden sich bitte an die CSCC-Geschäftsstelle (cscc@med.uni-jena.de

 



19.10.2023

CSCC-Lecture, Emma Teeling

“Bats: The secret of extended healthspans.” October 19, Lecture Hall 2, 4:30pm

Speaker: Prof. Emma Teeling;

University College Dublin; UCD School of Biology and Environmental Science

“Bats: The secret of extended healthspans.”

Host: Marten Szibor; Department of Cardiothoracic Surgery, JUH

Organizer: Center for Sepsis Control and Care

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A

 

Emma Teeling is a full professor in the School of Biology and Environmental Science at University College Dublin. She has received a number of prestigious awards for her integrative research, including a European Research Council Starting grant and a Science Foundation Ireland, President of Ireland Young Researcher Award. Emma has developed methods and approaches to study a very peculiar animal model: the bat. In many ways, bats are ideal for studying two of the major research priorities at UKJ, namely aging and sepsis. Given their body weight and metabolic rate, bats live extraordinarily long lives, despite, or perhaps because of, their unique immunity as hosts for a number of deadly viruses. The latter received considerable attention with the outbreak of the corona pandemic. Both sepsis and corona virus infection are known to trigger a cytokine storm that ultimately controls fate.

We are looking forward to welcoming you on October 19th.



12.10.2023

CSCC Vize-Sprecher Prof. Dr. André Scherag ist neuer Präsident der GMDS

Wissenschaftler des UKJ steht Fachgesellschaft vor
Wissenschaftler Prof. André Scherag ist neuer Präsident der Fachgesellschaft GMDS. Foto: UKJ
Wissenschaftler Prof. André Scherag ist neuer Präsident der Fachgesellschaft GMDS. Foto: UKJ

Jena (UKJ). Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) hat mit Prof. André Scherag einen neuen Präsidenten. Für zwei Jahre wird der Direktor des Instituts für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften am UKJ der Fachgesellschaft vorstehen, die alle Bereiche der Medizinischen Datenwissenschaften umfasst. „Ich möchte die Breite und Vielfalt dieser Fächer weiterhin stützen und mich insbesondere dafür einsetzen, dass die Ergebnisse aktueller methodischer Innovationen stärker genutzt werden“, betont André Scherag. Das bedeute auch, dass Datenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Verbundprojekten mehr Freiräume für methodische Forschung benötigen. Auf der Jahrestagung der GMDS in Heilbronn wurde zudem beschlossen, dass der GMDS-Jahreskongress in 2025 erstmals in Jena stattfindet.

Die GMDS ist eine unabhängige wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft, deren vorrangiges Wirkungsfeld in der Medizinischen Informatik, der Medizinischen Biometrie, der Epidemiologie, der Medizinischen Bioinformatik und Systembiologie einschließlich der Medizinischen Dokumentation in Theorie und Anwendung in Forschung und Lehre liegt. Sie ist mit ca. 2.000 Mitgliedern die einzige wissenschaftliche Fachgesellschaft für diese fünf Disziplinen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Kontakt:

Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena



09.10.2023

Ausgezeichnete Forschung für weniger Tierversuche

Zwei Wissenschaftlerinnen des Universitätsklinikums Jena werden für ihre Forschung an Alternativmethoden zu Tierversuchen mit dem Thüringer Tierschutzpreis geehrt.
Die Wissenschaftlerin Dr. Lara Thieme erhält für die Anwendung eines Mottenlarven-Infektionsmodells einen Thüringer Tierschutzpreis für die Entwicklung von Alternativmethoden für Tierversuche. Foto: UKJ
Die Wissenschaftlerin Dr. Lara Thieme erhält für die Anwendung eines Mottenlarven-Infektionsmodells einen Thüringer Tierschutzpreis für die Entwicklung von Alternativmethoden für Tierversuche. Foto: UKJ

Jena (vdG/UKJ). Zum heutigen Welttierschutztag zeichnet das Thüringer Sozialministerium neben Tierschutzaktivitäten für Haus- und Nutztiere auch zwei Wissenschaftlerinnen des Universitätsklinikums Jena (UKJ) aus: Dr. Lara Thieme und PD Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer entwickeln und wenden bei ihrer Arbeit in der Infektionsforschung Methoden an, die zur Verringerung von Tierversuchen beitragen.

Am Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene des UKJ nutzt Lara Thieme die Larven der Großen Wachsmotte, um die Wirksamkeit von Antibiotikakombinationen bei verschiedenen Bakterieninfektionen zu testen. „Die gleichzeitige Gabe antibiotischer Wirkstoffe kann den Effekt deutlich verstärken“, erklärt die Biologin, „wir wollen herausfinden, welche Kombinationen für bestimmte Bakterien am geeignetsten sind.“ Wenn sich eine Kombination in der Zellkultur als prinzipiell wirksam erwiesen hat, werden in einer nächsten Stufe infizierte Mottenlarven damit behandelt. Dabei kommen die komplexen Immunprozesse eines gesamten Organismus ins Spiel. „Nur, wenn wir auch in den Larven eine deutliche antibiotische Wirkung feststellen konnten, setzen wir die Testung in Mäusen fort. Auf diese Weise können wir die Zahl der Mausversuche deutlich reduzieren“, betont Lara Thieme.

Die Mottenlarven eignen sich auch, um durch ihre Saugöffnungen kleinste Implantate einzuführen, die mit bakteriellen Biofilmen überzogen sind. Diese Bakterienschichten sind besonders schwierig mit Antibiotika zu behandeln. Lara Thiemes Arbeitsgruppe sucht mit Hilfe der Larven auch nach neuen antibiotischen Waffen gegen die Biofilme, die wegen der zunehmenden Zahl von Eingriffen, bei denen körperfremde Materialen für Gefäße und Gelenke eingesetzt werden, ein wachsendes klinisches Problem darstellen

PD Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer erforscht Virusinfektionen an einem Modell mit menschlichem Lungengewebe und erhält dafür ebenfalls einen Thüringer Tierschutzpreis. Foto: Studio Ebenbild
PD Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer erforscht Virusinfektionen an einem Modell mit menschlichem Lungengewebe und erhält dafür ebenfalls einen Thüringer Tierschutzpreis. Foto: Studio Ebenbild

Die Virologin PD Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer erforscht am Institut für Medizinische Mikrobiologie des UKJ Virusinfektionen der Lunge, und wie diese Infektionen das Lungengewebe altern lassen. Dafür entwickelte sie in Kooperation mit der Herz-Thorax-Chirurgie des UKJ ein Infektionsmodell mit menschlichem Lungengewebe, das aus Operationen stammt. In dünnen Schnitten lässt sich das mit Viren infizierte Gewebe zwei bis drei Wochen kultivieren. „In dieser Zeit können wir die Infektion und die von ihr ausgelösten Veränderungen eingehend untersuchen“, so Stefanie Deinhardt-Emmer. „Besonders wertvoll für die Alterungsversuche ist dabei, dass wir die humanen Lungenschnitte über viele Tage hinweg analysieren können.

Wichtig auch für die Infektionsforschung: Die Gewebeschnitte enthalten intakte Zellverbände der Lungenbläschen und auch Zellen des angeboren Immunsystems, weitere Immunzellen können ergänzt werden. Mit ihrer Forschung konnte Stefanie Deinhardt-Emmer zeigen, dass die Infektion mit Influenza-Viren die Lungenzellen schneller altern lässt und sie anfälliger für erneute Virusinfektionen macht. Ihr Lungeninfektionsmodell ist bei Forschungskollegen auf großes Interesse gestoßen, gegenwärtig bereitet die Wissenschaftlerin mehrere neue Kooperationsprojekte vor, unter anderem zum jetzt auch in unseren Breiten vorkommenden Dengue-Fieber.

Die Jenaer Preisträgerinnen freuen sich sehr über die Anerkennung ihrer Anstrengungen für eine Reduzierung der Tierversuche. Sie steht für eines der drei „R“ – Replace, Reduce, Refine - des 3R-Prinzips, das für einen verantwortungsvollen Umgang mit Versuchstieren steht. „Um die Reaktion eines komplexen Organismus analysieren und daraus Erkenntnisse für die Medizin ableiten zu können, sind jedoch gerade im Bereich der Infektionsforschung Versuche mit Tieren noch unverzichtbar“, betont Stefanie Deinhardt-Emmer. 

Der Thüringer Tierschutzpreis wird jährlich vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie für karitativen Tierschutz, für artgerechte Haltung von Nutztieren und im Zweijahresrhythmus für die Entwicklung von Alternativmethoden für Tierversuche vergeben. Die Preisverleihung findet jeweils zum Welttierschutztag statt, in diesem Jahr bereits zum 29. Mal

Weitere Informationen:

Kontakt:

Dr. Lara Thieme, Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene,
lara.thieme@med.uni-jena.de

PD Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer, Institut für Medizinische Mikrobiologie,
stefanie.deinhardt-emmer@med.uni-jena.de



13.09.2023

Verschiedene Aktionen zum Welt Sepsis Tag 2023



12.09.2023

Welt-Sepsis-Tag: Kodierleitfaden für bessere Sepsisdaten

Das Deutsche Qualitätsbündnis Sepsis und die Deutsche Sepsisgesellschaft haben einen Kodierleitfaden zur Erfassung der Sepsis veröffentlicht. Damit sollen behandelnde Ärztinnen und Ärzte für das frühzeitige Erkennen einer Sepsis sensibilisiert und die Datenqualität für eine aussagefähige Qualitätssicherung verbessert werden
Ein Kodierleitfaden für die Sepsis soll zur Qualitätsverbesserung bei der Behandlung der schweren Erkrankung beitragen. Foto: Anna Schroll/UKJ
Ein Kodierleitfaden für die Sepsis soll zur Qualitätsverbesserung bei der Behandlung der schweren Erkrankung beitragen. Foto: Anna Schroll/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Der jährlich am 13. September stattfindende Welt-Sepsis-Tag rückt die Sepsis in den Mittelpunkt, um die lebensbedrohliche Erkrankung bekannter zu machen und auf den Forschungsbedarf für eine sichere Erkennung und erfolgreichere Behandlung hinzuweisen. Als Sepsis wird die schwerste Verlaufsform einer Infektion bezeichnet, wenn die Abwehrreaktion dagegen auch körpereigenes Gewebe angreift und zu Organversagen führt. „Wir gehen davon aus, dass 2022 in Deutschland mindestens 65.000 Menschen an einer Sepsis gestorben sind. Diese Zahl ist etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Todesfälle wegen Herzinfarkt und Hirninfarkt zusammen“, so der Generalsekretär der Deutschen Sepsisgesellschaft, Prof. Dr. Frank Brunkhorst.

Sepsis ist unterdokumentiert

Ergebnisse einer Studie am Universitätsklinikum Jena legen nahe, dass die Zahl noch weitaus höher sein könnte und auch in Kliniken noch Bedarf für eine bessere Wahrnehmung der Sepsis besteht. Das Versorgungsforschungsprojekt untersuchte, wie gut die Sepsis und Risikofaktoren für eine Sepsis in den Abrechnungsdaten von Krankenhäusern abgebildet werden. Dazu sichteten Ärztinnen und Ärzte aus der Intensivmedizin mehr als 10.000 Patientenakten in zehn Kliniken, um auf Basis aller verfügbaren Informationen Fälle mit Sepsis zu identifizieren. „Dabei stellten wir fest, dass nur 50% der so gefundenen Sepsisfälle in der Akte auch mit dem Begriff „Sepsis“ dokumentiert waren, und sogar nur in jedem dritten Fall ein korrekter Diagnosecode für die Sepsis in den Routinedaten auftauchte“, fasst Projektleiter Dr. Daniel Schwarzkopf das Ergebnis zusammen, das jetzt auch im Fachjournal Infection veröffentlicht wurde. Das Studienteam stellte zudem große Unterschiede der Kodierung zwischen den Kliniken fest. 

Qualitätssicherung ermöglichen

Die Kodierung verschlüsselt medizinische Diagnosen und Therapiemaßnahmen für die Abrechnung der Krankenhausleistungen. Diese Routinedaten sind die wichtigste Informationsquelle, um die Häufigkeit und Sterblichkeit der Sepsis in Deutschland zu ermitteln, und um die Versorgungsqualität der Krankenhäuser bewerten zu können. Genau das ist das Ziel des Deutschen Qualitätsbündnisses Sepsis, das am Universitätsklinikum Jena koordiniert wird und an dem über 60 Krankenhäuser deutschlandweit teilnehmen. „Für eine bessere Datengrundlage bei Qualitätssicherung in der Sepsisversorgung ist es von zentraler Bedeutung, dass bei der Dokumentation und Kodierung die aktuellen klinischen Definitionen und internationalen Diagnose-Klassifikationen berücksichtigt werden“, betont Dr. Ulf Dennler vom Universitätsklinikum Würzburg. Er ist Erstautor eines Kodierleitfadens, in dem das Qualitätsbündnis und die Deutsche Sepsisgesellschaft eine Handreichung für die Kodierung und Dokumentation von Sepsis und von Organversagen geben. Der Kodierleitfaden enthält zusätzlich Querverweise zur Qualitätssicherung. „Bislang ist die Kodierung der Sepsis nicht ausreichend, um die Daten für epidemiologische Studien oder das Qualitätsmanagement zu nutzen. Mit dem Leitfaden wollen wir die behandelnden Ärztinnen und Ärzte für Risikofaktoren und das frühzeitige Erkennen einer Sepsis sensibilisieren und die Routinedaten nutzbar machen für Qualitätssicherungsverfahren in der Sepsisbehandlung“, so die Autoren des Leitfadens.

Im Rahmen des Welt-Sepsis-Tages sowie der deutschlandweiten Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis informiert das Koordinationsteam des Deutschen Qualitätsbündnisses Sepsis am 13. September in der Magistrale des Universitätsklinikums Jena über Möglichkeiten der verbesserten Früherkennung und –behandlung, sowie Dokumentation und Kodierung der Sepsis.

Weitere Informationen:

Kontakt:

Dr. Daniel Schwarzkopf
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Daniel.Schwarzkopf@med.uni-jena.de  
Tel.: 03641/9323195



06.09.2023

Long-COVID: Besserung ist erreichbar, aber nicht bei allen Betroffenen

In einer Langzeitauswertung des Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikums Jena zeigten über 90% der mehr als 1000 betrachteten Patienten vielfache Langzeitsymptome nach einer COVID-19-Erkrankung. Weit über die Hälfte berichtete von Erschöpfung und Konzentrationsschwäche, die über die Zeit leicht abnahmen. Auch nach über einem Jahr leidet etwa ein Fünftel der Betroffenen an ME/CFS, einer durch Infektionen ausgelösten schweren neuroimmunologischen Erschöpfungserkrankung. Das Autorenteam betont, dass spezifische interdisziplinäre Therapiekonzepte und deren Evaluierung dringend notwendig sind.
Untersuchung im Post-COVID-Zentrum des Universitätsklinikums Jena.
Foto: UKJ
Untersuchung im Post-COVID-Zentrum des Universitätsklinikums Jena. Foto: UKJ

Jena (vdG/UKJ) Etwa fünf bis zehn Prozent der Menschen, die sich mit Sars-CoV2 infiziert hatten, leiden auch nach Monaten und sogar Jahren noch an Langzeitfolgen. Als eine der ersten Kliniken bundesweit richtete das Universitätsklinikum Jena (UKJ) eine spezielle Ambulanz für diese Patientinnen und Patienten ein. Mit Förderung des Freistaates Thüringen ist daraus ein interdisziplinäres die Post-COVID-Zentrum entstanden. „Mittlerweile haben sich knapp 3000 Erwachsene zu einer umfassenden Eingangsdiagnostik vorgestellt“, so PD Dr. Philipp Reuken, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin IV des UKJ. „Mit vielen vereinbaren wir in Abhängigkeit der Beschwerden und Vorbefunde Folgetermine, im Schnitt nach einem halben Jahr.“

Das Jenaer Post-COVID-Zentrum stellte jetzt eine Langzeitauswertung vor, in die die Daten von 1022 Patientinnen und Patienten aufgenommen werden konnten. Bei knapp der Hälfte davon wurde auch die Entwicklung bis zum Folgetermin betrachtet. Fast alle Betroffenen in der Studie beklagten mehrere Langzeitsymptome als Folge der Sars-CoV-2-Infektion. Am häufigsten gaben die Betroffenen neuropsychologische Symptome an: 80 Prozent litten an Fatigue, einer schweren Erschöpfung, zwei Drittel berichteten von Konzentrationsschwäche und über die Hälfte von Gedächtnisstörungen. Bei den körperlichen Symptomen überwogen Kopf- und Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Riech- und Schmeckstörungen. 

Ein Fünftel der Long-COVID-Betroffenen leidet auch nach über einem Jahr an ME/CFS

Beim Folgetermin bekundeten viele Patientinnen und Patienten eine leichte Verbesserung, die bei Fatigue und der Konzentrationsfähigkeit am deutlichsten war. Die objektiven Screeningergebnisse für Fatigue, Depressionsanzeichen und Gedächtnisvermögen ergaben bei der zweiten Visite jedoch kaum Verbesserungen im Vergleich zum ersten Besuch. Aber 30 Prozent der Betroffenen erfüllten die vollständigen Kriterien für ME/CFS. Das Kürzel steht für das Krankheitsbild einer schweren neuroimmunologischen Erschöpfungserkrankung, die durch Virusinfektionen ausgelöst werden kann, und deren Krankheitsmechanismen kaum verstanden sind. Auch bei der zweiten Visite litt noch jeder fünfte unter ME/CFS, dabei lag die Infektion bereits deutlich über ein Jahr zurück.

Typisch für ME/CFS ist, dass sich der Zustand der Betroffenen nach Anstrengung deutlich verschlechtert. „Deshalb ist es für diese Patienten besonders wichtig, ihre physischen und mentalen Kräfte konsequent einzuteilen. Das als Pacing bezeichnete Konzept spielt eine zentrale Rolle bei der Therapie“, betont Philipp Reuken. „Long-COVID ist eine langwierige Erkrankung, eine Verbesserung ist erreichbar, aber nur langsam.“

Ein großes Problem ist, dass ein relevanter Anteil der Patienten nicht mehr arbeiten gehen kann bzw. in der Versorgungsarbeit in der Familie deutlich eingeschränkt ist. Das macht die soziale Dimension der Erkrankung deutlich. „Wir benötigen spezifische interdisziplinäre Therapiekonzepte und müssen diese in Studien evaluieren, um den Patientinnen und Patienten eine zielgerichtete, aber eben auch wirksame Behandlung anbieten zu können“, sagt Prof. Dr. Andreas Stallmach, der Leiter des Post-COVID-Zentrums am UKJ. Er ist einer der Tagungspräsidenten des 2. Long-COVID-Kongresses in Jena, der sich im November neben neuen Forschungsergebnissen zur Erkrankung vor allem mit der Teilhabe der Betroffenen am sozialen und Arbeitsleben beschäftigt.

Originalpublikation:

Reuken, P.A., Besteher, B., Finke, K. et al. Longterm course of neuropsychological symptoms and ME/CFS after SARS-CoV-2-infection: a prospective registry study. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci (2023). https://doi.org/10.1007/s00406-023-01661-3

Weitere Informationen:

Kontakt:

PD Dr. Philipp Reuken, Prof. Dr. Andreas Stallmach
Klinik für Innere Medizin IV, Post-COVID-Zentrum, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49 3641 9234504
E-Mail: Philipp.Reuken@med.uni-jena.de, Andreas.Stallmach@med.uni-jena.de  



04.09.2023

Nicht verpassen! 06.-08.09.23 Sepsis Update in Weimar

Das CSCC ist auch zum 11. Sepsis-Update wieder in Weimar vertreten.

Der Deutschen Sepsisgesellschaft ist es wieder gelungen, anlässlich eines der wichtigsten Sepsis-Kongresse ein exzellentes wissenschaftliches Programm auf die Beine zu stellen und die internationale Elite der Sepsisforschung in Weimar zu versammeln.

Unter dem Motto „Immunotherapies – Advances and Adaptions“ erwarten die Besucher interessante Workshops, spannende Vorträge und vielfältige Posterpräsentationen.

Natürlich wird auch das CSCC in Weimar vertreten sein.

CSCC-Wissenschaftler leiten z. B. Workshops wie den der " European Group on Immunology of Sepsis (EGIS)" oder die "Joint session: German Center for Infection Research and German Sepsis Society " und verschiedene Vortragsreihen. 

Die Vorstellung neuester Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Arbeitsgruppen erfolgt während der Postervorstellungen. 

Und natürlich freut sich das Team der Geschäftsstelle auf Ihren Besuch am CSCC-Infosstand im Foyer. 

Das Kongressprogramm finden Sie hier!

 



01.09.2023

2. Long-COVID-Kongress im November in Jena

Experten diskutieren internationale Erkenntnisse zu den Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion – neue Therapieansätze, Prävention und Rehabilitation

Jena. Nach überstandener Corona-Pandemie ist Long COVID immer noch ein Thema. Während in vielen Bereichen der Gesellschaft nach größeren „Infektionswellen“ der Weg zurück zur Normalität beschritten werden konnte, ist das Leben für viele Erkrankte nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion nicht mehr wie vorher. Sie gelten als genesen, fühlen sich aber alles andere als gesund. Ausgeprägte Erschöpfung, kognitive Einschränkungen und vielfältige weitere Symptome können Gesundheit und Lebensqualität stark einschränken. Aktuelle Daten weisen verstärkt darauf hin, dass Long COVID eine Herausforderung für unser Gesundheitswesen und unsere Gesellschaft ist. Nach dem großen Erfolg des 1. Long-COVID-Kongresses wird auch 2. Kongress des Ärzte- und Ärztinnenverbandes Long COVID in Jena unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow stattfinden.

"Wir gehen davon aus, dass ein relevanter Anteil derjenigen, die nach einer Corona-Infektion erkrankt sind, mit Long-COVID-Symptomen zu kämpfen haben“, so Karl Lauterbach. „Das bedeutet für den Einzelnen häufig einen harten Schicksalsschlag und kann sogar für den Arbeitsmarkt relevant werden, wenn die Anzahl der Erkrankten weiter steigt.” Vor diesem Hintergrund stellen die Veranstalter des Long-Covid-Kongresses, der Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID und das Universitätsklinikum Jena, die zweite Tagung in Jena unter das Motto „Teilhabe mit Long COVID: COVID-19, Sepsis und entzündungsassoziierte Folgeerkrankungen“.

Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. med. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Universitätsklinikum Jena und Prof. Dr. med. Martin Walter, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Jena und Präsident des Ärzte und Ärztinnenverbands Long COVID, betonen: „Unser Wissen um die Formen und Ursachen der gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach einer SARS-COV2 Infektion ist dank der weltweiten vernetzten Aktivitäten deutlich vorangeschritten. Viele Therapieansätze befinden sich aktuell in klinischer Erprobung. Es ist eine gute Zeit, neue Forschungsergebnisse zusammenzutragen, diese kritisch von allen Seiten zu diskutieren und wichtige Erkenntnisse über Therapien, aber auch Prävention und Rehabilitation mit Versorgern, Betroffenen sowie Akteuren des Gesundheitswesens zu teilen und bessere Strategien für kommende Pandemien zu entwickeln.“

Beide Kongresspräsidenten erleben in ihrer klinischen Praxis am interdisziplinären Post-COVID-Zentrum des Jenaer Uniklinikums, dass Betroffene auch mehrere Jahre nach Auftreten der ersten Post COVID-Symptome anhaltende Beschwerden zeigen, die sie in der Teilhabe am Leben stark beeinträchtigen – sowohl bei der Arbeit als auch im Privaten. Erfahrungen und Forschung zu vernetzten Versorgungsstrukturen stehen genauso im Fokus des Kongresses wie konkrete Lösungsvorschläge, mit Beeinträchtigungen im beruflichen Umfeld umzugehen, um Patientinnen und Patienten wieder zu integrieren und ihnen eine angemessene Teilhabe am Leben zu ermöglichen.

Mit einem vielfältigen Programm bietet die hochkarätige Fachtagung einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung sowie den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und Therapiestudien zu den Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion. Die Schwerpunkte des zweitägigen Kongresses umfassen Pathomechanismen, neue Therapieansätze, Rehabilitation und entzündungsassoziierte Folgeerkrankungen wie z. B. nach einer Sepsis. Im Vordergrund stehen Präsentationen und Diskussionen aktueller Projekte und die interdisziplinäre und transsektorale Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten in allen Long COVID betreffenden Bereichen als auch in der Versorgung tätigen Vertretern aller medizinischen Fachrichtungen, vor allem auch der hausärztlichen Medizin, sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der Klinik.

Neben Sitzungen zur Rehabilitation und Physikalischen Therapie, Gesundheitsökonomie und Epidemiologie, Long COVID bei Kindern sowie der Auseinandersetzung mit psychiatrischer, psychosomatischer und psychologischer Unterstützung gibt es ein Fortbildungssymposium für primärversorgende Ärztinnen und Ärzte, ein Netzwerksymposium zu Verbundforschung und ein Symposium für Betroffene, das von Long COVID Deutschland ausgerichtet wird.

Renommierte internationale Fachleute werden englischsprachige Sessions durchführen zu den Themen „Pathophysiology, Pathogenesis, PostVac“,  „Pathophysiology – Differences and similarities of sepsis, COVID-19, and other inflammatory conditions“,  „Return to work – chance and challenge“,  „Evidence-based therapeutic approaches and current studies“ und schließlich  „Lessons learned – Therapeutic and preventive experiences from other cases, such as sepsis, for Long COVID and vice versa“. Es geht um Entstehung und Entwicklung krankhafter Funktionsstörungen von Long COVID mit den daran beteiligten Ursachen, das Post-Vac-Syndrom mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach einer Corona-Schutzimpfung, die zum Teil den Symptomen bei Long COVID ähneln, sowie um Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Sepsis, COVID-19 und anderen entzündlichen Erkrankungen. Weitere Themen sind die Rückkehr in den Beruf als Chance und Herausforderung sowie evidenzbasierte Therapieansätze und aktuelle Studien. 

Mit Spannung wird die Plenarsitzung zur Frage "Was haben wir aus COVID-19 gelernt?" erwartet. Ein weiteres Kongress-Highlight ist die interdisziplinäre Podiumsdiskussion zum Thema "Teilhabe mit Long COVID".

Alle Informationen und das wissenschaftliche Programm mit aktuellen Vorträgen und Sitzungen sind auf der Kongress-Homepage www.long-covid-kongress.de abrufbar.



Diesjährige CSCC-Mitgliederversammlung fand am 30. August statt

31.08.2023

CSCC Mitgliederversammlung 2023

Die CSCC-Zentrumsleitung und die Geschäftsstelle legt Jahresbericht vor und gibt einen Ausblick auf kommende Aktivitäten.

Am 30.08.2023 war es wieder soweit.

Die CSCC-Zentrumsleitung lud zur jährlichen Mitgliederversammlung ein und viele Zentrumsmitglieder folgten der Einladung nach Lobeda. Nach Jahren digitaler Treffen war es endlich wieder möglich, sich persönlich auszutauschen und beim Get-Togheter eine Leckerei vom Rost zu genießen. 

Die Geschäftsführung stellte zusammen mit Mitgliedern der Zentrumsleitung und der Geschäfststelle den Jahresbericht 2022/2023 vor und gab einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen und Netzwerkaktivitäten. 

Dabei wurde deutlich, was im Schwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin im vergangenen Jahr geleistet wurde und wie viele erfolgversprechende Inititativen geplant sind. 

Somit wurde es ein rundum gelungener Abend und wir freuen uns das kommende Jahr CSCC-Arbeit mit all unseren Mitgliedern. 

Das Team der Geschäftstelle und die CSCC-Zentrumsleitung 



24.08.2023

DFG fördert Erforschung von autoimmunen Gehirnentzündungen

In der interdisziplinären und translational ausgerichteten Forschungsgruppe SYNABS erforschen Neurologen, Physiologen, Neuroimmunologen und Mikroskopieexperten die Krankheitsmechanismen von autoimmun bedingten Hirnentzündungen. Nach der positiven Evaluation verlängert die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Förderung der am Universitätsklinikum Jena koordinierten Gruppe.
Das Team der SYNABS-Forschungsgruppe bei der Vor-Ort Begutachtung. Foto: Melanie Brese/UKJ
Das Team der SYNABS-Forschungsgruppe bei der Vor-Ort Begutachtung. Foto: Melanie Brese/UKJ

Jena (vdG/UKJ) Autoimmun bedingte Gehirnentzündungen sind seltene, aber schwere und mitunter lebensbedrohliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Dabei richtet sich die körpereigene Abwehr gegen verschiedene Rezeptoren an den Kontaktstellen der Nervenzellen, den Synapsen, und stört dadurch die Signalübertragung im Gehirn. Bei den Betroffenen, meist jungen Erwachsenen, treten Psychosen wie Halluzinationen, epileptische Anfälle und Bewusstseinstrübungen bis zum Koma auf. In der Forschungsgruppe SYNABS untersuchen Neurologen, Neurowissenschaftler, Physiologen, Neuroimmunologen und Biotechnologen mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Mechanismen verschiedener Formen der Erkrankung. Das Ziel des SYNABS -Teams ist dabei ein tiefgehendes Verständnis der Erkrankungen und die Entwicklung zielspezifischer Therapieansätzen.

„Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen vor allem für die experimentellen Arbeiten konnten wir in den vergangenen drei Jahren wichtige Ergebnisse erzielen“, resümiert SYNABS-Sprecher Prof. Dr. Christian Geis vom Universitätsklinikum Jena. Als Beispiel führt er die Entdeckung eines Wirkstoffkandidaten an, der sich in Zell- und Tierversuchen als wirksam gegen eine Form der autoimmunen Gehirnentzündungen erwiesen hat. Insgesamt veröffentlichte die Forschungsgruppe über 60 Fachartikel. Ein international ausgerichtetes Fachsymposium mit Teilnahme der weltweit führenden Forscher auf diesem Gebiet ermöglichte die Gruppe zudem den direkten wissenschaftlichen Austausch.

Mit ihren bisherigen Ergebnissen und den weiteren Forschungsvorhaben der engen interdisziplinären Kooperation an acht Standorten in Deutschland und Österreich überzeugte SYNABS bei der Evaluierung, so dass die DFG den Verbund für weitere drei Jahre fördert. „Die Mechanismen der autoimmunen Gehirnentzündung sind ein spannendes und klinisch relevantes Forschungsthema“, erklärt der Neurologe Christian Geis. „Die meisten Autoantikörper führen sehr spezifisch zu Funktionsstörungen, wodurch wir bei diesen Erkrankungen einen besonderen Einblick in die physiologische und krankhafte Funktion von Nervenzellen gewinnen und damit auch viel über grundlegende Prinzipien der Gehirnfunktion lernen können.“ Diese translationalen Fragestellungen bearbeiten die Forschungsteams in acht Teilprojekten, die sich verschiedenen Formen der Erkrankung widmen und im steten Austausch von Modellen, Methoden und Ergebnissen stehen. Dieses vernetzte und vergleichende Vorgehen bei der Analyse der Krankheitsformen ist extrem wichtig für die spätere Anwendung der Ergebnisse in der Klinik.

Die internationale Vernetzung der SYNABS-Gruppe wird gestärkt durch die Beteiligung von renommierten Wissenschaftlern aus Spanien und Japan, die als Mercator-Fellows gefördert werden. Und auch ein zweites internationales Symposium ist in zwei Jahren geplant, um Ergebnisse und neue Ansätze in der Fachcommunity zu diskutieren.

Weitere Informationen:

SYNABS-Partner:

  • Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie
  • Universität Leipzig, Carl-Ludwig-Institut für Physiologie
  • Humboldt Universität Berlin, Charité, Klinik für Neurologie,
  • Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Berlin
  • Universität Würzburg, Physiologisches Institut, Biozentrum;
    Universitätsklinikum Würzburg, Neurologische Klinik, Institut für Klinische Neurobiologie
  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg
  • Technische Universität Braunschweig, Abteilung Biotechnology
  • Institute of Science and Technology Austria (IST Austria), Wien/Klosterneuburg
  • MedUni Wien, Klinisches Institut für Neurologie (Obersteiner Institut)

Mercator Fellows:

  • Professor Josep Dalmau, Institut d'Investigacions Biomèdiques August Pi i Sunyer (IDIBAPS), Hospital Clinic IDIBAPS Barcelona, Department of Neurology
  • Professor Masaki Fukata, National Institute for Physiological Sciences, Okazaki

Homepage der DFG-Forschungsgruppe SYNABS: SYNABS (uniklinikum-jena.de)

Kontakt:

Prof. Dr. Christian Geis
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49 3641 9323541
E-Mail: Christian.Geis@med.uni-jena.de    



28.06.2023

3. Treffen der Mitglieder des Post-COVID-Zentrums

Mitglieder des Post-COVID-Zentrums tauschen sich zu aktuellen Entwicklungen zu Forschung und Behandlung des Post-COVID-Syndroms aus

Am 27.06.23 fand das 3. Treffen des Post-COVID-Zentrums am Universiätsklinikum statt. Dabei standen neueste Entwicklungen im Bezug auf die Behandlung und die Erforschung des Krankheitsbildes im Vordergrund.                 

Ärzte und Wissenschaftler aus neun Kliniken bzw. Instituten stellten dabei neueste Projektergebnisse vor, diskutieren aktuelle Behandlungsansätze und vertieften die gemeinsame Zusammenarbeit. 

Da dieses Veranstaltungsformat großen Anklang fand, ist eine Fortführung im Herbst fest eingeplant.

Vielen Dank an alle Vortragenden!



28.06.2023

Promotionspreis für ehemaligen CSCC-Doktoranden

Dr. Christian König erhält Promotionspreis für seine medizinische Promotion
 

Die medizinische Fakultät hat im Juni drei mit 750,-€ dotierte Promotionspreise vergeben.

Wir freuen uns sehr, dass dabei Dr. Christian König eine ehemaliger CSCC-Doktorand für seine Arbeit zur Lebensqulatät von Sepsis-Überlebenden ausgezeichnet wurde.

Wir gratulieren herzlich und wünschen Herrn König für seine weitere Zukunft alles Gute !



16.06.2023

ImmunoSep-Studiengruppe trifft sich in Jena

Internationales Studienteam tagt in Jena

Personalisierten Immuntherapie bei Sepsis - das ist der Schwerpunkt des seit 2020 EU-finanzierten Projekts ImmunoSep.  Ziele des internationalen Projektteams aus neun verschiebenden Ländern ist die Durchführung einer Proof-of-Concept-Studie un die Entwicklung einer Theranostik-Plattform der nächsten Generation für zukünftige personalisierte Immuntherapiestudien bei Sepsis. 

Vom 08.-09. Juni 2023 fanden sich die Partner zum 3. Studientreffen in Jena zusammen. Hoch über den Dächern Jenas wurden über Projekfortschritte, Herausforderungen und kommende Aufgaben diskutiert. 

 

Einen Eindruck der Saalestadt vermittelte Prof. Michael Bauer (UKJ) in einer eigens von ihm geleiteten Stadtführung.

Wir haben uns gefreut, das Jenaer Team um Prof. Sebastian Weis und Prof. Michael Bauer bei der Durchführung unterstützen zu können. 

Projekthomepage

Pressemitteilung zum Projektstart 

   

 



03.05.2023

BMBF veröffentlicht Beitrag zur klinischen Forschung am CSCC

Warum klinische Studien auch ohne Therapieerfolg von großem Nutzen sind

Der aktuelle Newletter des BMBF zur Gesundheitsforschung widmet sich in einem Beitrag der Bedeutung der klinischen Forschung im Bereich der Intensivmedizin. 

Im Interview mit den CSCC-Sprechern Prof. Michael Bauer und Prof. André Scherag wird dabei die Frage beantwortet, warum die Ergebnisse der kürzlich hochhrangig veröffentlichten CSCC-Studien (REMOVE, Target, CandiSep), die nicht den gewünschen Therapieerfolg zeigten, trotzdem von großer Bedeutung für die Patienten sind und relevant für die Entwicklung von Leitlinien sind. 

Das gesamte Interview ist nachzulesen unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de

 



24.04.2023

4th World-Sepsis-Congress

Vom 25.04.23 ab 14.00Uhr bis zum 26.04.23 um 23:45Uhr findet der 4. World-Sepsis-Congress statt. 

Viele internationale Sprecher setzen sich in 16 Sessions mit allen Aspekten rund um das Thema Sepsis auseinander.

 

Die Teilnahme am Online-Kongress ist kostenlos. 

4th World Sepsis Congress



13.04.2023

Austausch zur Mikrobiomforschung

Vernetzung am UKJ
Bild: AdobeStock_vrx123
Bild: AdobeStock_vrx123

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Geburtsmedizin organisiert das CSCC den       2. interkollegialen Austausch in Bezug auf die Mikrobiomforschung am UKJ. 

Wann:         26. April 2023, 14:00 -17:30 Uhr

Wo:              Seminarraum 10 (Gebäude F2, Am Klinikum 1) 

Interessierte Kolleginnen und Kollegen sind hehrzlich eingeladen!

Agenda der Veranstaltung

Poster der Veranstaltung 

 Für die Veranstaltung wurden 4 Fortbildungspunkte (Kategorie A) durch die Landesärztekammer bewilligt.

 

 



13.03.2023

Langzeitfolgen im Fokus

UKJ zieht Bilanz nach drei Jahren Pandemie
Elektronenmikroskopische Aufnahme von SARS-CoV-2 Viren auf einer Lungenzelle. Foto: Dr. Sandor Nietzsche/Elektronenmikroskopisches Zentrum/UKJ
Jena (UKJ/kbo).
Elektronenmikroskopische Aufnahme von SARS-CoV-2 Viren auf einer Lungenzelle. Foto: Dr. Sandor Nietzsche/Elektronenmikroskopisches Zentrum/UKJ Jena (UKJ/kbo).

Jena (UKJ/kbo). Es war der 3. März 2020, als in Thüringen die erste Infektion mit dem Coronavirus vom Robert-Koch-Institut gemeldet wurde. Eine Woche später, am 11. März, kam der erste Corona-Patient ans Universitätsklinikum Jena (UKJ). Mit einem Schlag drehte sich auch an Thüringens einzigem Universitätsklinikum alles um dieses neuartige Virus – um die Erkrankung COVID-19, die es auslöste, um die Behandlung der zahlreichen Patienten und um den Schutz vor dem Virus. Schnell war das UKJ, das schwerpunktmäßig an der besseren Diagnose und Behandlung von Sepsis und Infektion forscht, als wissenschaftlicher Ratgeber und medizinische Leiteinrichtung bei der Bewältigung der Pandemie in Thüringen gefragt. Im Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung konnten die Mediziner am UKJ auch auf Forschungserfahrungen mit den Langzeitfolgen von schweren Infektionen zurückgreifen.

"Die Pandemie hat gezeigt, dass oftmals schnelle und pragmatische Entscheidungen getroffen werden müssen, auch wenn die medizinische Evidenz zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht vorliegt. Ein Beispiel dafür ist die erfolgreiche Ersteinführung der Maskenpflicht in Jena, die zum damaligen Zeitpunkt die Neuinfektionen enorm reduzierte“, betont Professor Mathias Pletz, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene.

Die Bilanz:

  • In drei Jahren Corona behandelt das UKJ als Level-1-Klinikum über 3.500 Patienten stationär, davon annähernd 500 auf den Intensivstationen mit teils schwersten Krankheitsverläufen und künstlicher Beatmung.
  • Expertenrat: Ärzte und Wissenschaftler des UKJ gehören zum Wissenschaftlichen Beirat der Landesregierung Thüringen und beraten zudem als Teil des Krisenstabs die Stadt Jena. Jena war die erste Stadt bundesweit, die ab April 2020 auf die Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus setzte – auf Grundlage der Expertenmeinung des UKJ.
  • Intensivmedizinische Herausforderungen: Das UKJ koordiniert federführend für Thüringen im ostdeutschen Raum im bundesweiten Kleeblatt-System die Verlegung von intensivpflichtigen COVID-19-Patienten. Für die bestmögliche intensivmedizinische Behandlung etabliert das UKJ das telemedizinische Netzwerk SAT4COV in Thüringen, das die Zusammenarbeit Thüringer Kliniken stärkt.
  • Mit der Einführung der Impfung Ende 2021 nimmt die Zahl der schweren, intensivpflichtigen COVID-19-Fälle deutlich ab.
  • Als erste Uniklinik bundesweit etabliert das UKJ im August 2020 eine Post- bzw. Long-Covid-Ambulanz für Erwachsene und im März 2021 eine entsprechende Ambulanz für Kinder und Jugendliche. Seit Oktober 2021 gibt es am UKJ ein Post-COVID-Zentrum, das unterschiedliche Fachbereiche unter einem Dach vereint.
  • Zwei Experten aus dem UKJ sind im Vorstand des bundesweiten Ärzte- und Ärztinnenverbandes Long-COVID, Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Prof. Martin Walter (Präsident), und Direktor der Klinik für Innere Medizin IV und Leiter des Post-COVID-Zentrums, Prof. Andreas Stallmach (Vorstand).
Etwa 500 Patienten mit teils schwersten Krankheitsverläufen wurden auf den Intensivstationen des UKJ behandelt. Foto: Inka Rodigast/UKJ
Etwa 500 Patienten mit teils schwersten Krankheitsverläufen wurden auf den Intensivstationen des UKJ behandelt. Foto: Inka Rodigast/UKJ

Die gute Nachricht nach drei Jahren Pandemie: Die Situation um die akuten Coronainfektionen hat sich mittlerweile deutlich entspannt. Heute kommen kaum noch Patienten wegen COVID-19 ins Klinikum, sondern mit Corona als Begleitinfektion. „Wenn man bedenkt, dass COVID-19 immer noch ein sehr neues Krankheitsbild ist, haben wir sehr schnell Behandlungs- und Managementstrategien, einschließlich des Einsatzes neuer Medikamente und Therapiemöglichkeiten bei COVID-19 entwickelt. Nicht zuletzt durch die Impfung wurden viele schwere Verläufe verhindert“, bilanziert Professor Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Die weniger erfreuliche Nachricht: Corona wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. „Etwa fünf bis zehn Prozent aller Menschen, die sich mit SARS-CoV2 infiziert haben, entwickeln Long-COVID. Das macht allein in Thüringen etwa 80.000 Menschen“, weiß Professor Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV und Leiter des Long-COVID-Zentrums am UKJ. Denn insgesamt hat annähernd jeder zweite Thüringer und jede zweite Thüringerin in den vergangenen drei Jahren eine SARS-CoV2-Infektion durchgemacht, rund 880.000 Menschen. Der Fokus hat sich damit von der akuten Infektion hin zu den Langzeitfolgen verschoben. Die Versorgung von Patienten mit Long-COVID bleibt weiterhin eine große Herausforderung.

Als erste Uniklinik bundesweit eröffnete das Uniklinikum Jena eine Post-COVID-Ambulanz für Erwachsene und eine für Kinder. Foto: UKJ
Als erste Uniklinik bundesweit eröffnete das Uniklinikum Jena eine Post-COVID-Ambulanz für Erwachsene und eine für Kinder. Foto: UKJ

Und das, obwohl Thüringens einziges Universitätsklinikum früh den Behandlungsbedarf für Post- und Long-COVID-Patienten erkannt – und entsprechend gehandelt hat. Im Post-COVID-Zentrum des UKJ sind nach aktuellem Stand 1.800 Erwachsene in Behandlung. Dazu kommt noch eine große Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die aus ganz Deutschland nach Jena kommen. Die Warteliste ist lang. Mehr als 300 Patientinnen und Patienten müssen sich derzeit in Geduld üben, denn die Termine sind bereits bis Ende des Jahres ausgebucht.

Forschung braucht Zeit

Schon länger ist das Krankheitsbild Long-COVID auch in den Fokus der Forschung gerückt, zahlreiche Studien dazu laufen – auch am UKJ. Der erste Internationale Long-COVID-Kongress fand im vergangenen Jahr in Jena statt, bei dem sich über 2.000 Experten und Betroffene ausgetauscht haben. Für diesen November ist bereits der zweite Kongress geplant. „Wir haben eine Vielzahl an Studien, unterfüttert mit Forschungsgeldern. Das, was wir noch nicht ausreichend hatten, ist Zeit. Die braucht es aber für valide und seriöse Ergebnisse und letztlich auch für eine erfolgreiche Strategie zur Behandlung von Long-COVID-Patienten“, resümiert Stallmach.

Was es ebenfalls laut Stallmach braucht: Räume, Infrastruktur und Kapazitäten. Derzeit wird überlegt, inwieweit das Post-COVID-Zentrum am UKJ in Zukunft erweitert werden kann. „Wenn man etwa 3.000 Patientenkontakte im Jahr hat, braucht man eine gewisse Infrastruktur, um eine Therapie für die Patienten angemessen umsetzen zu können“, sagt er.

Weitere InformationenPost-COVID-Zentrum am UKJ



28.02.2023

PD Dr. Mahmoud Diab erhält Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie

Forschungspreis für REMOVE-Studie
DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz überreicht Ernst-Derra-Preis an PD. Dr. M. Diab
DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz überreicht Ernst-Derra-Preis an PD. Dr. M. Diab

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie verlieh im Rahmen 52. Jahrestagung 2023 in Hamburg, den mit 7.500 Euro dotierten Ernst-Derra-Preis an PD. Dr. med. Mahmoud Diab, Oberarzt der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Geehrt wurde Herr Diab für seine Arbeit zur Untersuchung der Rolle von zirkulierenden Entzündungsmediatoren bei infektiöser Endokarditis und zum Einfluss von Endokarditis-induzierten Komorbiditäten auf das klinische Ergebnis.

Die multizentrische Studie "REMOVE" wurde im Rahmen des CSCC gefördert.

Weitere Informationen erhalten Sie HIER. 

Wir gratulieren herzlich!



Prof. Mathias Pletz ist neuer Präsident der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V.

28.10.2022

Prof. Mathias Pletz ist neuer Präsident der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V.

Mitglied der CSCC-Zentrumsleitung wurde zum Präsidenten der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. gewählt
Prof. Dr. med. Mathias Pletz - Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. med. Mathias Pletz - Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena

Jena (UKJ | kh) – Der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena Prof. Dr. med. Mathias Pletz wurde diese Woche zum Präsidenten der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. gewählt, eine renommierte wissenschaftliche Plattform, die seit 1967 den interdisziplinären Austausch zu Forschung und optimalen Einsatz antiinfektiver Substanzen fördert und Herausgeber verschiedener Behandlungsleitlinien für Infektionskrankheiten ist. Diese Leitlinien unterstützen Ärzte im niedergelassenen Bereich sowie in Krankenhäusern oder weiteren Einrichtungen in ihrer täglichen Arbeit und im Umgang mit Antibiotika. Sie stellen umfangreiches Wissen zu den Antibiotikaresistenzen zusammen, bewerten und beschreiben das derzeitige Vorgehen der Wahl – immer im Blick das Wohl der Patienten.

Prof. Dr. med. Mathias W. Pletz war zuvor bereits langjähriges Vorstandsmitglied und übernimmt nun den Posten des Präsidenten von Prof. Dr. med. Christian Bogdan, Direktor des Instituts für Mikrobiologie des Universitätsklinikums in Erlangen, bis 2024. Pletz sagt zu seiner Wahl: „Ich freue mich über das in mich gesetzte Vertrauen und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Pandemie hat gezeigt, welche Rolle Infektionen auch in modernen Industrienationen spielen. Allerdings gibt es zu wenig Expertise – in Deutschland wurde z. B. erst 2020 ein entsprechender Facharzttitel für Infektionsmedizin eingeführt.“ Als Direktor und Facharzt für Innere Medizin & Pneumologie mit den Zusatzbezeichnungen » Klinische Infektiologie und Krankenhaushygiene bringt Mathias Pletz nun seine ganze Expertise in die Weiterentwicklung der Gesellschaft ein. „Wir müssen vor allem viele jüngere Menschen aus den Bereichen der Human- und Tiermedizin, Pharmakologie, Mikrobiologie und anderer Lebenswissenschaften für dieses wichtige Thema begeistern, entsprechend fortbilden und vernetzen, die besten Ideen entstehen an den Nahtstellen der verschiedenen Fächer.“



UKJ beteiligt sich an digitaler Gesundheitsstudie

26.10.2022

UKJ beteiligt sich an digitaler Gesundheitsstudie - aktuell mit Erhebungen zu Long-COVID oder Impfen

Die Bürgerinnen und Bürger in Thüringen sind zur Teilnahme an DigiHero eingeladen. Die von der Universitätsmedizin Halle aufgebaute Umfrageplattform ist ein Tool der Digitalen Gesundheitsforschung. Forschende können schnelle Rückmeldungen zu aktuellen medizinischen Themen erhalten und auch Langzeitbeobachtungen durchführen. Über DigiHero haben Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur aktiven Kommunikation über Gesundheit und Versorgungsfragen und zur direkten Beteiligung an der Wissenschaft.
Das Universitätsklinikum Jena beteiligt sich an der Digitalen Gesundheitsstudie DigiHero und lädt in Thüringen zur Beteiligung ein. Foto: Anna Schroll/UKJ
Das Universitätsklinikum Jena beteiligt sich an der Digitalen Gesundheitsstudie DigiHero und lädt in Thüringen zur Beteiligung ein. Foto: Anna Schroll/UKJ

(UKJ/vdG). „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger in Thüringen einladen, mit uns Wissenschaft für die Region zu machen“, sagt Prof. Dr. André Scherag. Mit einem interdisziplinären Jenaer Forschungsteam beteiligt sich der Epidemiologe vom Universitätsklinikum Jena deshalb an DigiHero, einer digitalen Plattform zur Gesundheitsforschung. Das zunächst für Corona-Befragungen von der Universitätsmedizin Halle aufgebaute Online-Umfrageportal ist zu einer deutschlandweiten Studie gewachsen. „Über digitale Methoden ist es möglich, schnell und regionenübergreifend miteinander zu kommunizieren. Je breiter die Beteiligung ist, desto besser können wir auch regionale Unterschiede in der Gesundheitssituation der Bevölkerung betrachten.“

Derzeit untersucht das Studienteam, die Belastung durch Long-COVID-Symptome, eine andere Befragung dreht sich um Impfungen. Geplant sind auch Umfragen zu Themen wie Gesundheitsverhalten, Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen oder zum körperlichen und seelischen Befinden. Neben Umfragen ist im weiteren Verlauf der Einsatz von neuen, digitalen Methoden geplant wie z.B. von Uhren am Handgelenk, die Bewegung und Puls messen. Auch weitere Haushaltsmitglieder der Teilnehmenden sollen angesprochen werden, um bei Familienthemen verschiedene Perspektiven erfahren zu können. Generelles Ziel der nach und nach größer werdenden Kohorten-Studie ist es, Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen zu untersuchen, Faktoren für gesundes Altern zu identifizieren sowie die gesundheitliche Versorgung in ländlichen gegenüber urbanen Gebieten abzubilden.

Mitmachen bei der digitalen Gesundheitsforschung in Thüringen

Das Jenaer DigiHero-Team schreibt im November über zehn Prozent der Thüringer Bevölkerung, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden, an und lädt sie zur Beteiligung ein. Mitmachen kann man natürlich auch ohne schriftliche Einladung, einfach durch Registrierung auf www.medizin.uni-halle.de/digihero-th. Dann folgen per E-Mail Einladungen zu den jeweils aktuellen Umfragen, die online mit Smartphone oder am Rechnerbeantwortet werden können. Die Antworten werden datenschutzkonform nur anonymisiert ausgewertet, und die Teilnahme kann jederzeit widerrufen werden.

Nicht anonym sollen die Ergebnisse der Studie bleiben. „Digitale Umfragen lassen sich schnell in die Plattform implementieren, wir erhalten schnelle Antworten, die sich schnell auswerten lassen. Damit können wir über aktuelle Themen am Puls der Zeit informieren – und tun das auch unmittelbar auf der Plattform“, betont André Scherag. Die aktive Kommunikation ist ein zentraler Punkt von DigiHero, es ist vorgesehen, dass die Teilnehmenden auch Vorschläge und Themen für Untersuchungen einbringen können und so eine echte Bürgerbeteiligung an der Wissenschaft entsteht.

Flyer DigiHero-Thüringen

Weitere Informationen: www.medizin.uni-halle.de/digihero-th

Kontakt:

Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9-396951 
E-Mail: Andre.Scherag@med.uni-jena.de 



PATIENTENFORUM - Das Post-COVID-Syndrom: Diagnostik und Therapie aus internistischer und psychosomatischer Sicht

13.10.2022

Das Post-COVID-Syndrom: Diagnostik und Therapie aus internistischer und psychosomatischer Sicht

Patientenveranstaltung

Gemeinsam laden die Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie und die Klinik für Innere Medizin IV zum Patientenforum zum Post-COVID-Syndrom ein. 

Die Veranstaltung ist kostenfrei und benötigt keine vorherige Anmeldung. 

Datum: 13.10.2022

Uhrzeit: 18.00Uhr

Referenden: 

Dr. U. Pietsch (Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie)

PD Dr. P. Reuken (Klinik für innere Medizin IV)

Veranstaltungsort: Hörsaal alte Chirurgie, Bachstraße 10

Poster



11.10.2022

Das Post-COVID-Syndrom: Diagnostik und Therapie aus internistischer und psychosomatischer Sicht

**** WEBSEITE NICHT AKTIVIEREN ****

Patientenforum der Klinik für Innere Medizin IV und der Klinik für Psychosomatik & Psychotherapie informiert am Donnerstag, den 13. Oktober, ab 18 Uhr zu den diagnostischen & therapeutischen Möglichkeiten des Post-COVID-Syndroms. Veranstaltung findet in Präsenz statt - weitere Informationen und Veranstaltungsdetails finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Jena (UKJ | kh) - Allein in Thüringen sind etwa 15.000 Menschen vom Long- bzw. Post-COVID-Syndrom betroffen. Sie leiden, mitunter auch nach milden Infektionsverläufen, noch Monate nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus an Symptomen wie Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Mit der am kommenden Donnerstag stattfindenden Veranstaltung wollen die Oberärzte Dr. med. Philipp Reuken aus der Klinik für Innere Medizin IV und Dr. med. Uta Pietsch aus der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie informieren, wie das Post-COVID-Syndrom diagnostiziert und behandelt werden kann und zwar jeweils mit dem Blick aus ihren Fachbereichen: der Inneren Medizin und der Psychosomatik – einem Fachgebiet, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche beschäftigt.

Veranstaltung auf einen Blick:

Veranstaltung » Das Post-COVID-Syndrom: Diagnostik und Therapie aus internistischer und psychosomatischer Sicht

Datum & Uhrzeit » Donnerstag, 13. Oktober 2022 | 18:00 Uhr

Ort » Hörsaal „Alte Chirurgie“ in der Bachstraße 18, 07743 Jena

Referenten »

  • PD Dr. med. Philipp Reuken (Oberarzt der Klinik für Innere Medizin IV)
  • Dr. med. Uta Pietsch (Oberärztin der Klinik für Psychosomatik & Psychotherapie)

Anmeldung » Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht notwendig.

Sonstige Hinweise » Die Veranstaltung findet in Präsenz statt. Bitte halten Sie sich bei einer Teilnahme an die gültigen Abstands-, Hygiene- und Zutrittsregelungen. Die aktuell gültigen Regelungen können hier aus unserer Internetseite nachgelesen werden: » Informationen zum Coronavirus

Erste Post-COVID-Ambulanz in Deutschland

Als erstes Krankenhaus in Deutschland eröffnete das Universitätsklinikum Jena bereits im August 2020 eine Post-COVID-Ambulanz für Erwachsende und im März 2021 eine für Kinder, um die große Anzahl von Patienten mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch Wochen und Monate nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus angemessen versorgen zu können. In der Ambulanz arbeiten Ärztinnen und Ärzte aus den unterschiedlichsten Bereichen des Klinikums interdisziplinär zusammen, so z.B. aus der Inneren Medizin, der Gefäßmedizin, der Infektionsmedizin, der Neurologie und der Psychosomatik. Im Fokus der Ambulanz steht nicht nur die Diagnostik, sondern auch die medizinische Behandlung. Unterstützung erhalten die Mediziner nun von der neugegründeten Institutsambulanz der Klinik für Psychosomatik & Psychotherapie.

Post-COVID-Unterstützung durch neugegründete Psychosomatische Institutsambulanz

In der Psychosomatischen Institutsambulanz - kurz PSIA - werden Patienten mit psychosomatischen Krankheitsbildern, wie Ess-, Schmerz- oder Somatisierungsstörungen sowie Depressionen, ambulant behandelt und nun können auch Patienten mit dem Long- oder Post-COVID-Syndrom von den Erfahrungen der multiprofessionellen Teams der Institutsambulanz profitieren. „Schließlich“, so Privatdozent Dr. med. Philipp Reuken, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin IV, „sind Patienten mit dem Long- oder Post-COVID-Syndrom nicht nur körperlich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Sie haben auch mit den psychischen Faktoren und sozialen Folgen der Erkrankung zu kämpfen.“ Für sie gibt es nun in der PSIA eine eigene Sprechstunde, die von der Oberärztin der Klinik für Psychosomatik & Psychotherapie Dr. med. Uta Pietsch geleitet wird. Sie erklärt: „Mit unserem ambulanten psychosomatischen Diagnostik- und Behandlungskonzept für die Post-COVID-Erkrankung wollen wir Ansprechpartner für Menschen sein und diese begleiten, trotz Erkrankung ins Leben zurückzukehren. Dabei ist die Erkrankung sehr komplex und wir wissen immer noch zu wenig über die Langzeitfolgen. Zudem ist eine adäquate Versorgung noch nicht flächendeckend sichergestellt und der Bedarf übersteigt die Angebote deutlich.“

Ganzheitliches Psychosomatische Behandlungskonzept für Post-COVID-Patienten

Das Psychosomatische Behandlungskonzept für Post-COVID-Patienten am Universitätsklinikum Jena basiert auf langjährigen Behandlungserfahrungen z.B. mit Krebs- und Schmerzpatienten und der psychotherapeutischen Arbeit z.B. mit Patienten mit Ängsten und Depressionen. Dabei ist es ganzheitlich orientiert und wird multimodal und multiprofessionell geleitstet. Es setzt sich aus Einzelpsychotherapie und verschiedenen gruppentherapeutischen Angeboten zusammen, wie der Post-COVID-Gruppe zur Krankheitsbewältigung, aber auch Achtsamkeits-, Bewegungs-, Entspannungsübungen, Kreativ- und Sporttherapeutischen Angeboten. Schließlich sind Atembeschwerden, Erschöpfungszustände und Schmerzen die häufigsten Symptome der Post-COVID-Erkrankung. „Es wird momentan sehr viel geforscht. Jedoch gibt es noch keine verlässlichen Ergebnisse, wie wir Post-COVID-Patienten am besten psychotherapeutisch behandeln und ganzheitlich unterstützen können. Also haben wir selbst ein Konzept erarbeitet, in dem etablierte Behandlungsmethoden aus anderen Bereichen und das Feedback unserer bisherigen Patienten eingeflossen ist. Denn nur sie können wirklich gut Auskunft geben, was ihnen in dieser speziellen Situation am besten hilft“, so die Oberärztin. Im Fokus der ambulanten Behandlung steht dabei neben der Aufklärung die Beantwortung der Fragen: „Wie gehe ich mit der Erschöpfung um?“ „Wie sieht ein adäquates Belastungstraining aus?“ und „Wie gehe ich mit Schlafprobleme und Schmerzen um?“. Daher ist es ein Anliegen der psychosomatischen Behandlung, den Patienten verschiedene Techniken zu vermitteln und sie zu befähigen selbst mit den Symptomen umzugehen, die eigene Lebensqualität zu verbessern und letztendlich ins Leben zurück zu kehren.

Weitere Informationen

Bitte beachten Sie, dass eine Behandlung in den Ambulanzen nur nach Anmeldung möglich ist. Informationen zu den Ambulanzen finden Sie auf unserer Internetseite unter:

» Post-COVID-Ambulanz der Inneren Medizin
» Psychosomatische Institutsambulanz



14.09.2022

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09.09.2022

Medikamentenspiegel-gesteuerte Antibiotikadosierung bei Sepsis

Medikamentenspiegel-gesteuerte Antibiotikadosierung bei Sepsis In der Target-Studie untersuchte ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Jena, ob die an der Konzentration im Blutplasma ausgerichtete Dosierung der Antibiotikatherapie bei Sepsis einen Vorteil bringt. Im Fachjournal Intensive Care Medicine stellt das Team die Ergebnisse einer kontrollierten multizentrischen Studie vor: In Bezug auf die Organfunktion konnten nur minimale, für Sterblichkeit und Heilungsrate geringe Verbesserungen erreicht werden, die jedoch nicht statistisch signifikant waren.

Jena (vdG/UKJ). Die frühzeitige und ausreichende Gabe von Antibiotika ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie gegen eine Sepsis. Bei dieser lebensbedrohlichen Erkrankung schädigt die Immunreaktion auf eine Infektion die eigenen Organe so, dass deren Funktion schwer beeinträchtig ist. Jedoch liegen bei etwa der Hälfte der Patientinnen und Patienten mit Sepsis die Antibiotikaspiegel zu hoch oder zu niedrig, wenn die Dosierung nach Empfehlung in der Fachinformation durchgeführt wird. Das haben frühere Studien gezeigt. Die Ursachen hierfür sind zum Beispiel die Funktionsstörungen von Leber oder Nieren, die die Antibiotika nicht mehr ausreichend abbauen bzw. ausscheiden können. Ebenso kann die häufig zur Stabilisierung des Blutdrucks bei der Sepsisbehandlung erforderliche Flüssigkeitstherapie zu einer „Verdünnung“ der Antibiotika führen. Damit steigt die Gefahr für die ungenügende Bekämpfung der Infektion oder aber für Vergiftungserscheinungen.

Das Center for Sepsis Control and Care am Universitätsklinikum Jena, das als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde, initiierte deshalb die Target-Studie, deren Ergebnisse im Fachjournals Intensive Care Medicine veröffentlicht wurden. Die randomisierte, multizentrische Studie testete den Erfolg einer mit Hilfe von therapeutischem Drug-Monitoring optimierten Antibiotikabehandlung. Dazu nahm das Studienteam von Januar 2017 bis Dezember 2019 an neun Zentren in Deutschland insgesamt 249 erwachsene Patientinnen und Patienten mit Sepsis oder septischem Schock in die Studie auf, die zufällig zwei Gruppen zugeordnet wurden.

Eine Gruppe erhielt eine kontinuierliche Infusion mit dem Wirkstoffkombination von Piperacillin und Tazobactam als Breitbandantibiotikum entsprechend der Herstellerdosierungsempfehlung. Die zweite Gruppe wurde mit demselben Medikament behandelt, wobei täglich die Wirkstoffkonzentration im Blutplasma gemessen und die Dosis, wenn nötig, angepasst wurde, um eine festgelegte Zielkonzentration zu erreichen. Rückstellproben ermöglichten später für die Auswertung auch die taggenaue Spiegelbestimmung in der Kontrollgruppe.

Große Schwankungen in der Pharmakokinetik

Den Behandlungserfolg maß das Studienteam an der Organfunktion beim Verlassen der Intensivstation oder am zehnten Behandlungstag und verglich auch die Sterblichkeit nach 28 Tagen und den Erfolg der Erregerbekämpfung. In der Monitorgruppe musste an mehr als der Hälfte der Behandlungstage die Dosis korrigiert werden, etwa gleichhäufig nach oben und nach unten. Der Wirkstoffspiegel erreichte dadurch häufiger den Zielwert als in der Kontrollgruppe. „Allerdings konnte auch mit der Monitoring-gesteuerten Dosierung nur bei einem Drittel der Patienten die angepeilte Wirkstoffkonzentration erreicht werden“, so Studienleiter PD Dr. Stefan Hagel. „Bei Sepsispatienten treten so große Schwankungen in der Pharmakokinetik auf, dass eine exakte Zielanpassung sogar mit Wirkstoffmonitoring schwierig ist.“

In Bezug auf die Organfunktion konnte die Studie keinen Unterschied zwischen den Gruppen feststellen Die Monitoringgruppe zeigte eine leicht geringere Sterblichkeit und eine höhere Heilungsrate, diese Unterschiede waren jedoch nicht statistisch signifikant. Für CSCC-Sprecher Prof. Dr. Michael Bauer weist das Ergebnis auf künftigen Forschungsbedarf: „Um zu klären, welche Patienten vom einer Medikamentenspiegel-gesteuerten Antibiotikatherapie profitieren, brauchen wir weitere, größere Studien. Mit den großen intensivmedizinischen Studien im CSCC haben wir gezeigt, dass wir auch in Deutschland solche multizentrischen Projekte erfolgreich umsetzen können.“

Originalpublikation:

Hagel S, et al. Effect of therapeutic drug monitoring‑based dose optimization of piperacillin/tazobactam on sepsis‑related organ dysfunction in patients with sepsis: a randomized controlled trial, Intensive Care Med (2022) 48:311–321 https://doi.org/10.1007/s00134-021-06609-6

German Clinical Trials Register: DRKS00011159

Weitere Informationen auf der Homepage des CSCC

Kontakt:

PD Dr. med. Stefan Hagel
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
Stefan.Hagel@med.uni-jena.de



29.07.2022

New Deadline - Travel Grants for IGC Symposium Oeiras Portugal

Call for applications - Travel Grants

From October 26 – 28, 2022 the IGC SYMPOSIUM “(3C) Cells, Computers & Clinics” a Transdisciplinary Symposium on Human Health, will take place in Oeiras, Portugal. The symposium, organized by junior researchers, addresses the translational gap between basic research, computational science and clinics. 

For details go here. 

The CSCC supports the symposium and offers Travel Grants for the junior researchers for

  • Active participation in Oeiras (poster or talk)
  • Passive online participation

The call is open until 9. September 2022 .

Call for applications - Travel Grants



27.07.2022

Lungengesunde Probanden für Messungen der Atmung für Post-COVID-Studie gesucht

Forschungsprojekt „RegioVentPost-COVID-19“ führt Messungen der Lungenbelüftung durch, um die Diagnostik von Post-COVID zu verbessern
Probanden mit gesunder Lunge für POST-COVID-Studie gesucht
Probanden mit gesunder Lunge für POST-COVID-Studie gesucht

An COVID-19 Erkrankte können auch noch lange Zeit nach dem akuten Krankheitsverlauf an körperlichen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Erschöpfung, Kopfschmerzen und Atembeschwerden leiden. Wenn diese Beschwerden länger als zwölf Wochen anhalten, spricht man von POST-COVID. Aktuelle Studien schätzen, dass circa zehn Prozent der an COVID-19 Erkrankten von POST-COVID betroffen sind. Entsprechend groß ist nicht nur der Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten und Versorgungsstrukturen, sondern vor allem auch die Notwendigkeit, dieses Krankheitsbild zu erforschen und besser zu verstehen. Auch am Universitätsklinikum Jena wird zu POST-COVID geforscht. Eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten spielt die Diagnostik, also alle Verfahren, mit denen POST-COVID festgestellt werden kann.

 

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der zentralen Notaufnahme und der Klinik für Innere Medizin IV beschäftigt sich mit einem Verfahren, dass die diagnostischen Möglichkeiten von Atembeschwerden bei POST-COVID Erkrankten verbessern soll: Die Elektoimpendanztomographie, kurz EIT, ist eine Messmethode, mit der die Belüftung der Lunge und die Verteilung des Atemflusses bildlich dargestellt werden kann. Die EIT wird bereits seit 30 Jahren auf Intensivstationen bei beatmeten Patienten und Patientinnen eingesetzt und soll nun helfen, die Diagnostik von POST-COVID zu verbessern. „Um mit diesem Verfahren zu arbeiten, benötigen wir dringend Messungen an lungengesunden Probanden und Probandinnen. Mit den gewonnenen Daten wollen wir Referenzwerte erstellen, die für den Vergleich und die Auswertung der EIT von POST-COVID-Erkrankten dringend benötigt werden“, erklärt einer der Studienleiter PD Dr. Philipp Reuken, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin IV.

Deshalb sucht das Universitätsklinikum Jena lungengesunde Freiwillige zwischen 30 und 65 Jahren für die Messung der Lungenbelüftung. Für die circa 10-minütige Untersuchung werden die Probanden mit freiem Oberkörper auf eine Liege gelegt. Ein Gürtel mit Messelektroden um den oberen Brustbereich misst die Verteilung der Luft während der normalen Atmung. Die Probanden spüren davon nichts, die EIT ist ein schmerz- und strahlungsfreies Verfahren. Inklusive Fragebogen und Einwilligung dauert die Untersuchung, die in den Räumlichkeiten der zentralen Notaufnahme durchgeführt wird, lediglich 20 Minuten.

Die Freiwilligen sollten keinen Herzschrittmacher, keine schwere Lungenerkrankung, wie Fibrose, COPD oder Asthma haben und nicht stark übergewichtig sein (BMI unter 50). Interessierte können sich unter der Telefonnummer 03641/9322084 oder per E-Mail yvonne.gremme@med.uni-jena.de melden und Termine zu flexiblen Zeiten vereinbaren. Alle Freiwilligen Probanden unterstützen die Forschung zu POST-COVID und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung.

Kontakt:
Yvonne Gremme
Tel: 03641/9322084 | yvonne.gremme@med.uni-jena.de


RegioVentPost-COVID-19
Studienleiter:
Dr. med. Jan-Christoph Lewejohann | Klinik für Notfallmedizin
PD Dr. med. Philipp A. Reuken | Klinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinikum Jena



25.07.2022

neue Veröffentlichung: CSCC-Studie zu Biomarker bei septischer Pilzinfektion

Pilz-Sepsis: Biomarker ist keine Entscheidungshilfe für frühe Therapie
Die CandiSep-Studie des Universitätsklinikums Jena testete (1,3)-β-D-Glukan als Marker für eine Pilzinfektion bei kritisch kranken Patienten. Die daran ausgerichtete antimykotische Behandlung brachte keinen Vorteil für die Patienten.
CandiSep-Studie der Uniklinik Jena: Die Biomarker-Blutdiagnostik für eine invasive Pilzinfektion bei Sepsispatienten führt zu einer vermehrten antimykotischen Therapie, aber nicht zu einem besseren Überleben. Foto: Inka Rodigast/UKJ
CandiSep-Studie der Uniklinik Jena: Die Biomarker-Blutdiagnostik für eine invasive Pilzinfektion bei Sepsispatienten führt zu einer vermehrten antimykotischen Therapie, aber nicht zu einem besseren Überleben. Foto: Inka Rodigast/UKJ

Jena (UKJ, vdG). Weil die moderne Medizin die Behandlung schwerst kranker und auch stark immungeschwächter Menschen ermöglicht, treten auf den Intensivstationen mit zunehmender Häufigkeit schwere Pilzinfektionen auf. Aufgrund ihrer Abwehrschwäche und der häufig erforderlichen starken Antibiotikatherapie sind Sepsispatienten auf der Intensivstation besonders anfällig für Infektionen mit dem Hefepilz Candida, der für Gesunde völlig harmlos ist. Je später die Behandlung mit einem Anti-Pilz-Medikament beginnt, desto größer ist die Sterblichkeit bei einer Pilz-Sepsis, die bis zu 80% beträgt. Besonders problematisch ist, dass der klassische mikrobiologische Nachweis von Candida im Blut nur in der Hälfte aller Fälle gelingt und mehrere Tage in Anspruch nimmt.
Aktuelle Leitlinien empfehlen deshalb eine frühe präventive Behandlung mit Antimykotika bei kritisch kranken Patienten mit einem hohen Risiko für schwere Candida-Infektionen. „Allerdings lässt sich dieses Risiko nur schwer einschätzen – es setzt sich aus weit über 20 Faktoren zusammen und quasi bei allen Intensivpatienten liegen mehrere vor“, so der Jenaer Intensivmediziner Dr. Daniel Thomas-Rüddel. Die Gabe der Antipilzmedikamente, ohne dass eine Pilzinfektion vorliegt, stellt aber eine unnötige Belastung für die schwerstkranken Patienten dar und verursacht zusätzliche Kosten. Auch besteht die Gefahr von Resistenzentwicklungen, zumal nur wenige antimykotische Wirkstoffklassen verfügbar sind.
(1,3)-β-D-Glukan als Biomarker für Candida-Infektion
Im Blut von Patienten mit schweren Candida-Infektionen lässt sich (1,3)-β-D-Glukan nachweisen, ein wichtiger Bestandteil der Zellwand von Candida, aber auch von anderen Pilzarten. Es gibt dafür einen standardisierten Test, der positiv ausfällt, oftmals schon Tage, bevor ein mikrobiologischer Pilznachweis gelingt. „Mit der CandiSep-Studie wollten wir testen, ob wir anhand dieses Biomarkers diejenigen Sepsispatienten erkennen können, die eine antimykotische Therapie benötigen, und ob wir durch diese individuellere Behandlung das Überleben der Patienten verbessern können“, beschreibt PD Dr. Frank Bloos das Ziel des Projektes, das im Rahmen des Centers for Sepsis Control and Care (CSCC) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.
Insgesamt 18 Intensivstationen in Deutschland nahmen an der multizentrischen randomisierten Studie teil und schlossen 339 Intensivpatienten mit neu aufgetretener schwerer Sepsis ein, bei denen Risikofaktoren für eine invasive Candida-Infektion wie künstliche Ernährung, große bauchchirurgische Eingriffe, vorbestehende Antibiotika-Therapie oder Nierenersatzverfahren vorlagen. Die Patienten wurden zufällig in Kontroll- und Interventionsgruppe aufgeteilt. Von allen Patienten wurden Blutkulturen zur mikrobiologischen Diagnostik einer invasiven Pilzinfektion angelegt. In der Interventionsgruppe wurde zudem beim Einschluss und einen Tag darauf der Biomarker bestimmt, bei einem positiven Ergebnis begann sofort die antimykotische Therapie, die beim Vorliegen des Blutkultur-Ergebnisses gegebenenfalls angepasst wurde. Bei den Patienten der Kontrollgruppe richtete sich die Antipilzbehandlung nur nach der Blutkultur. Insgesamt wurde 96 Stunden nach Aufnahme in die Studie für 14% aller Patienten eine Candida-Infektion mikrobiologisch nachgewiesen.
Frühere und häufigere Behandlung – keine Auswirkung auf das Überleben
Das Studienteam konnte jetzt seine Ergebnisse im Fachjournal Intensive Care Medicine veröffentlichen. Danach erhielten die Patienten der Biomarkergruppe wesentlich früher und häufiger eine antimykotische Therapie. Fast die Hälfte der Patienten dieser Gruppe wurde innerhalb von einem Tag so behandelt. In der Kontrollgruppe erhielten etwa 25% ein Antimykotium, das im Mittel erst nach vier Tagen gegeben wurde. Von dieser vermehrten Antipilzbehandlung konnten die Patienten der Biomarkergruppe jedoch nicht profitieren – in beiden Gruppen verstarben mehr als 30% innerhalb von vier Wochen. Diese hohe Sterblichkeit ist leider üblich in dieser schweren Erkrankung.
„Die erweiterte Diagnostik führte also zu einem erhöhten und früheren Einsatz von Medikamenten ohne Nutzen für die Patienten“, fasst Erstautor Frank Bloos zusammen. „Allerdings ist das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen. Trotz der Auswahl von Risikopatienten liegt der Anteil mit invasiver Pilzinfektion erstaunlich niedrig. Zudem erwies sich der Biomarkertest als weniger verlässlich im Vergleich zu Vorstudien, insbesondere bei bauchchirurgischen Patienten war er oft falsch positiv.“ Deshalb könnte der Biomarker bei der Behandlung von enger definierten Hochrisikopatienten oder für die Beendigung empirischer Therapien durchaus von Nutzen sein, so die Autoren. Hier sehen sie weiteren Forschungsbedarf. Die CandiSep-Studie verdeutliche, wie wichtig die Überprüfung von neuen Diagnostikansätzen im klinischen Alltag ist.

Originalpublikation:
Bloos F, et. al. (1 → 3)-β-D-Glucan-guided antifungal therapy in adults with sepsis: the CandiSep randomized clinical trial, Intensive Care Med. 2022 Jul; 48(7):865-875. DOI: 10.1007/s00134-022-06733-x
Detaillierte Studieninformationen: ClinicalTrials.gov (NCT02734550)

Kontakt:
PD Dr. Frank Bloos, Frank.Bloos@med.uni-jena.de, Dr. Daniel Thomas-Rüddel, Daniel.Thomas@med.uni-jena.de

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena



07.07.2022

TK-Gesund­heits­re­port zu COVID und Long COVID

Lange Krankschreibungen durch Long-COVID

In Ihrem Gesundheitsreport 2022 schaut die Techniker Krankenkasse auf 2 Jahre Pandemie zurück und widmet sich in einem Sonderkapitel der Frage, welche langfristigen Folgen hat eine Coronainfektion auf den Krankenstand der Beschäftigten in Deutschland hat. 

TK-Gesundheitsreport

https://www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/gesundheitsreport-2022-2129680?tkcm=ab

 



27.06.2022

DZIF Doktorandenpreis geht nach Jena

Dr. Lara Thieme erhält den diesjährigen Doktorandenpreis der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie
Dr. Lara Thieme (l) erhält DZIF-Preis durch Prof. Dr. Bernd Salzberger (Vorsitzender der DGI) (r)
Bild: Website der DGI
Dr. Lara Thieme (l) erhält DZIF-Preis durch Prof. Dr. Bernd Salzberger (Vorsitzender der DGI) (r) Bild: Website der DGI
Anlässlich der gemeinsamen Jahrestagung von DGI und DZIF wurde die Nachwuchswissenschaftlerin (Institut für Infektiologie und Krankhaushygiene) mit dem  DZIF-Doktorandenpreise der DGI ausgezeichnet.
 
Als eine der drei besten Bewerber*innen durften sie sich über ein Preisgeld von 500 Euro freuen. 
 
Frau Dr. Thieme wurde für ihre Promotion zum Thema „Evaluation of treatment options for Enterococcus faecalis endocarditis by assessing synergistic and anti-biofilm effects“ gewürdigt. 
 
 
Wir gratulieren ganz herzlich!
 
 

 



Austausch zur Mikrobiomforschung am UKJ

In Zusammenarbeit mit der Klinik für Geburtsmedizin organisiert das CSCC eine Veranstaltung zum interkollegialen Austausch in Bezug auf die Mikrobiomforschung am UKJ. 

Das Ziel der Veranstaltung ist es, dem wachsenden Bereich der Mikrobiom-Forschung am UKJ eine Möglichkeit des Networkings zu bieten.Neben der Vorstellung wissenschaftlicher Schwerpunkte, soll auch auf die genutzte Infrastruktur und zukünftige Entwicklungsperspektiven der Mikrobiomanalytik am UKJ eingegangen werden

Wann:             14. Juli 2022, ab 14:00 Uhr

Wo:                   Konferenzraum des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik
                        (Oval Office), Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1

Teilnahme:     eine Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung in der CSCC-Geschäftsstelle möglich

 

 

22.06.2022

Austausch zur Mikrobiomforschung



12.05.2022

test



09.05.2022

Material-Mikroben-Mikroumgebungen

Die DFG bewilligt ein neues Graduiertenkolleg von Friedrich-Schiller-Universität und UKJ, das sich der Entwicklung antimikrobieller Biomaterialien widmet
Im neuen materialwissenschaftlichen Graduiertenkolleg der Universität Jena wird erforscht, wie durch maßgeschneiderte antimikrobielle Biomaterialien besser biomaterialassoziierte Infektionen vermieden werden können. (Foto: Jan-Peter Kasper/Universität Jena)
Im neuen materialwissenschaftlichen Graduiertenkolleg der Universität Jena wird erforscht, wie durch maßgeschneiderte antimikrobielle Biomaterialien besser biomaterialassoziierte Infektionen vermieden werden können. (Foto: Jan-Peter Kasper/Universität Jena)

Jena (FSU) Am neuen materialwissenschaftlich-medizinischen Graduiertenkolleg (GRK) 2723 zu Mate­rial-Mikroben-Mikroumgebungen sind Forschende aus Physik, Chemie, Biologie, klinischer Medizin und Mikrobiologie der Universität Jena und des Universitätsklinikums (UKJ) beteiligt. Sie wol­len eine maßgeschneiderte Plattform antimikrobieller Biomaterialien entwickeln, um besser biomaterialassoziierte Infektionen zu vermeiden, wie sie z. B. bei Knochenimplan­taten auftreten können. Bisher werden solche biomate­rial­assoziierten Infektionen durch chirurgische Eingriffe in Verbindung mit einer Lang­zeitantibiotikatherapie behandelt. Um den Einsatz von Antibiotika und vor allem die Belastung für die betroffenen Patienten zu mindern, soll im GRK „Materials-Microbe-Microenvironment: Antimi­cro­bial biomaterials with tailored structures and properties” (M-M-M) eine Materialplattform, die auf unterschiedlichen nano­strukturierten Materialien basiert, entwickelt und in den klinischen Ein­satz überführt werden. Eine wichtige Rolle dabei spielen fortgeschrittene optische Methoden, die helfen, komplexe, multifaktorielle Wechselwirkungsmechanismen von Biomate­ria­lien, Zellen und Mikroben auf­zu­klären. Die entsprechende Ausstattung und das notwendige Know-how stehen in Jena zur Verfügung.

„Die für den Projekterfolg notwen­dige Forschung wird in sechs interdisziplinären Tandem-Projekten mit je zwei Promovieren­den behandelt, die sich in jedem Projekt mit kom­plementären material- und medizinwissen­schaft­lichen Aspekten befassen, betreut von einem Tandem aus Materialwis­sen­schaft und Medizin“, er­läutert der Materialexperte Prof. Dr. Klaus Jandt, der gemeinsam mit der Mikrobiologin Prof. Dr. Bettina Löffler Sprecher des neuen Kol­legs ist. Ein interdis­ziplinäres Qualifizierungsprogramm für die Promovierenden ist grund­le­gender Bestandteil des Kollegs. „M-M-M bildet eine gemeinsame Kommunikations­plattform von Materialwissenschaft und Medizin, die das Verständnis für die jeweils andere Disziplin fördert und so kreative Herangehensweisen und Lösungen ermöglicht“, beschreibt Prof. Löffler den Gewinn für Forschung und beteiligte Nachwuchskräfte.

Beteiligte Gruppen des UKJ:

  • Institut für Medizinische Mikrobiologie
  • Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene
  • Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie: Experimentelle Unfallchirurgie 
  • Professur für Orthopädie

Kontakt:

Prof. Dr. Bettina Löffler
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Jena
Bettina.Loeffler@med.uni-jena.de 



30.03.2022

Verleihung Hanse Promotionspreis an Elisa Jentho

CSCC-Nachwuchswissenschaftlerin erhält Preis zu Arbeit über "Heme Induces Trained Immunity"

Der  Hanse Promotionpreis für experimentelle Forschung in der Intensiv- und Notfallmedizin 2022 geht nach Jena. 

Elisa Jentho erhält den mit 2000,-€ dotierten Preis für Ihre Arbeiten zum Thema "Heme Induces Trained Immunity". Die Preisverleihung fand im Rahmen des Online Specials statt

Frau Dr. Jentho fertigte ihre Promotion in der Arbeitsgruppen von Prof. Sebastian Weis an und war dabei auch in CSCC geförderte Forschungsprojekte eingebunden. Aktuell setzt sie ihre Forschungsarbeit als PostDoc am Instituto Gulbenkian de Ciência in Portugal fort.  

 

Link zur Preisverleihung

 



Inhalt 1

30.03.2022

RTG Information event

CSCC Research Training Group

Information event about membership and structure. 

Wednesday 30.03.22 at 4pm

via ZOOM

For details please click here!



28.03.2022

Risk communication during the pandemic -insights from Israel

Public lecture as part of the seminar „Risk Communication in Public Health Emergencies“
Dr. Bruria Adini

Head, Department of Disaster Management | School of Public Health |
Sackler Faculty of Medicine, Tel Aviv University, Israel

Topics
  • Societal challenges to pandemic management in Israel with segregated communities;
  • Vaccine uptake;
  • Risk communication strategies;
  • Role of schools;
  • Concluding with resilience strategies
Time

2 p.m.

Join via ZOOM

https://uni-jena-de.zoom.us/j/62175852978

Meeting ID: 621 7585 2978
Passcode: 455873

This public lecture is part of the seminar „Risk Communication in Public Health Emergencies“ organized by PD Dr. Dr. Dickmann (Dept. of Anesthesiology and Intensive Care Medicine).

Download lecture announcement (pdf)

Kontakt:

PD Dr. Dr. Dickmann; Dept. of Anesthesiology and Intensive Care Medicine



21.03.2022

The Coronavirus Pandemic - lessons learned from Israel

Public lecture as part of the seminar „Introduction to Public Health“
Dr. Roee Singer

Deputy Director, Division of Epidemiology | Ministry of Health, Israel

Topics
  • System and approach to infection surveillance,
  • Digitalisation in health care,
  • Data availability
  • Health policy decision making
  • Risk communication/ segregated communities
  • Vaccine uptake
  • Hospitalisation/ surveillance
  • Role of schools (public, private, religious) and school closures
  • Test regimes
  • Role of socio-economic differences
Time

2 p.m.

Join via ZOOM

https://uni-jena-de.zoom.us/j/69259095164

Meeting ID: 692 5909 5164
Passcode: 077514

This public lecture is part of the seminar „Introduction to Public Health“ organized by PD Dr. Dr. Dickmann (Dept. of Anesthesiology and Intensive Care Medicine).

Download lecture announcement (pdf)

Kontakt:

PD Dr. Dr. Dickmann; Dept. of Anesthesiology and Intensive Care Medicine



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18.03.2022

Hämoadsorption bringt keinen Vorteil bei der chirurgischen Behandlung von Herzklappenentzündungen

Ergebnisse der CSCC-Studie REMOVE hochrangig publiziert
Hämoadsorption bringt keinen Vorteil bei der chirurgischen Behandlung von Herzklappenentzündungen Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Jena untersuchte in einer kontrollierten multizentrischen Studie, ob die Reduktion von Entzündungsmarkern im Blut bei der chirurgischen Behandlung von bakteriellen Infektionen im Herzinneren einen Vorteil bringt. Die jetzt im Fachjournal Circulation vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren keinen Einfluss auf den klinischen Erfolg der Behandlung hat, obwohl die Konzentration der Zytokine deutlich gesenkt werden kann
Die REMOVE-Studie des Universitätsklinikums Jena zeigte, dass die Reduktion von Entzündungsmarkern im Blut bei der chirurgischen Behandlung von Herzklappenentzündungen nicht zur Verringerung der Organschädigung führt. Foto: Anna Schroll/UKJ
Die REMOVE-Studie des Universitätsklinikums Jena zeigte, dass die Reduktion von Entzündungsmarkern im Blut bei der chirurgischen Behandlung von Herzklappenentzündungen nicht zur Verringerung der Organschädigung führt. Foto: Anna Schroll/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Die Entzündung der Herzklappen ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Eine solche Endokarditis kann entstehen, wenn Bakterien von einem entzündeten Zahn oder einem infizierten Venenzugang, in selteneren Fällen auch Pilze, mit dem Blut ins Herz gelangen und dort Entzündungen verursachen. In mehr als der Hälfte der Fälle bleibt nur die operative Entfernung der Entzündungsbereiche und die Rekonstruktion oder der Ersatz der infizierten Herzklappen. Wegen der hohen Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen erfasst die Infektion den gesamten Körper, so dass diese Herzoperation mit einem besonders großen Risiko verbunden ist.

Klinischer Nutzen der Hämoadsorption unzureichend belegt

Das intensivmedizinische Verfahren der Hämoadsorption bietet die Möglichkeit, durch einen Filterprozess außerhalb des Körpers ähnlich der Dialyse bestimmte Stoffe wie z.B. Entzündungsmarker aus dem Blut zu entfernen. Diese Methode wird bei generalisierten Entzündungen genutzt, um die Zytokinkonzentration im Blut zu verringern. Ziel dabei ist es, die Immunreaktion des Körpers besser zu beherrschen, die Gewebe und Organe schädigt. Zum Einsatz kommt die Hämoadsoption auf den Intensivstationen bei der Behandlung von Sepsis, schweren COVID-19-Erkrankungen und auch bei Endokarditis. „Allerdings ist der klinische Nutzen dieses plausibel klingenden Ansatzes nur unzureichend durch Studien geprüft“, betont der Intensivmediziner Prof. Dr. Michael Bauer, Sprecher des CSCC, das als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.

Im Rahmen des Zentrums startete ein interdisziplinäres Studienteam vor acht Jahren die REMOVE-Studie, um den Nutzen der Hämoadsorption bei Endokarditis-Operationen zu testen. „Wir wollten überprüfen, ob der Einsatz des Verfahrens bei der chirurgischen Behandlung der Herzklappenentzündung die organschädigenden Folgen der generalisierten Entzündung und damit das Risiko des Eingriffs verringern kann“, erklärt Studienleiter Dr. Mahmoud Diab von der Jenaer Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Da bei diesen Operationen die Herz-Lungen-Maschinen eingesetzt werden muss, stellt die extrakorporale Blutfilterung dabei kein zusätzliches invasives Verfahren dar.

Kontrollierte Multicenter-Studie mit klinischen Endpunkten

Das Besondere an der REMOVE-Studie: Als multizentrische kontrollierte und randomisierte Studie erfüllt sie die höchsten Qualitätskriterien, und erstmals bewertete sie nicht die Filterwirkung, sondern das klinische Ergebnis. Das Projektteam schloss an 14 herzchirurgischen Zentren in Deutschland insgesamt 282 Patienten ein, die wegen einer Endokarditis operiert werden mussten. Diese wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen geteilt – bei der einen kam während des Eingriffs der Adsorptionsfilter zu Einsatz, bei der Kontrollgruppe nicht.

In Zeitreihenmessungen wurde in beiden Studiengruppen bei jeweils 25 Patienten die Zytokinkonzentration im Blut erfasst. Das Hauptaugenmerk des Studienteams richtete sich jedoch darauf, ob und welchem Maße die generalisierte Entzündung nach der Operation die Funktion der Organe beeinträchtigte. Neben einer auf der abgestuften Funktionsbewertung von sechs Organsystemen beruhenden Einschätzung betrachtete die Studie auch die Sterblichkeit innerhalb eines Monats und wie lange Beatmung, medikamentöse Blutdruckunterstützung und Nierenersatztherapie notwendig waren.

Keine positive Auswirkung für die Organfunktion

Das REMOVE-Team konnte die Ergebnisse jetzt im Fachjournal Circulation veröffentlichen: Die Studie ergab für keine der betrachteten klinischen Zielgrößen einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Patientengruppen. Die Hämoadsorption brachte weder bezüglich der Schwere des Organversagens noch bezüglich der Sterblichkeit oder der notwendigen Unterstützungsverfahren einen Vorteil. Etwa ein Fünftel der Studienpatienten in beiden Gruppen verstarb innerhalb eines Monats. Häufige Komplikationen wie ein Schock oder akutes Nierenversagen traten in beiden Gruppen in gleichem Maße auf. Erstautor Mahmoud Diab: „Obwohl die Messungen eine deutliche Reduktion der Zytokinkonzentration in der Hämoadsorptions-Gruppe belegen, ergab sich daraus nicht die erhoffte Verbesserung für die Patienten. Unsere Studie zeigt, dass die Hämoadsorption bei Endokarditisoperationen keine positive Auswirkung für die Funktion der Organe und damit für das Behandlungsergebnis hat.“

„Multizentrische Vergleichsstudien mit einem so umfassenden Protokoll stellen einen gewaltigen Koordinationsaufwand dar und sind in der Herzchirurgie noch recht selten“, betont Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Jenaer Uniklinikum und Letztautor der Studie. „Aber nur die Prüfung in solchen Studien ermöglicht es uns, den Patienten nachweislich helfende Therapien zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns, dass wir mit REMOVE einen Beitrag zur evidenzbasierten Herzchirurgie leisten konnten.“

Originalpublikation:

Diab M, et al. Cytokine Hemoadsorption During Cardiac Surgery versus Standard Surgical Care for Infective Endocarditis (REMOVE): Results from a Multicenter, Randomized, Controlled Trial, Circulation. 2022 Feb 25. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.056940
Studienregister ClinicalTrials.gov: NCT03266302

Weitere Informationen: www.uniklinikum-jena.de/cscc/
Die Studie wurde im Rahmen des CSCC vom BMBF gefördert: FKZ 01EO1502

Kontakt:

PD Dr. med. Mahmoud Diab
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Mahmoud.Diab@med.uni-jena.de
Telefon: 03641 9-322978



13.01.2022

Post-COVID Umfrage in Jena

JenUP - Post-COVID Kohortenstudie
Dr. Benjamin Giszas (links) und PD Dr. Philipp Reuken (rechts), Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena (UKJ), leiten die JenUP-Studie. (Foto: UKJ/Szabó)
Dr. Benjamin Giszas (links) und PD Dr. Philipp Reuken (rechts), Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena (UKJ), leiten die JenUP-Studie. (Foto: UKJ/Szabó)

Jena (UKJ/Stadt Jena). Eine COVID-19-Erkrankung kann bekanntermaßen unabhängig vom ursprünglichen Verlauf der Erkrankung auch mehrere Wochen oder Monate nach Corona-Infektion Spätfolgen mit sich bringen. Um diese Langzeitfolgen in Jena weiter zu untersuchen, startet eine Forschergruppe aus dem Post-COVID-Zentrum um Prof. Dr. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena (UKJ), mit der JenUP-Studie eine Umfrage unter allen Einwohnern mit überstandener Corona-Infektion in der Region Jena. In Kooperation mit dem Gesundheitsamt und der Stadtverwaltung Jena werden in den kommenden Wochen alle Bürgerinnen und Bürger mit mindestens zwölf Wochen zurückliegendem positivem SARS-CoV2 PCR-Befund eingeladen, sich anonym an der Studie zu beteiligen. Hierfür werden weit über 4.600 Personen postalisch kontaktiert.

„Die Umfrage soll einen Überblick über das zurückliegende und aktuelle Wohlbefinden geben, aber auch Fragen zur Arbeitsfähigkeit von SARS-CoV-2-Infizierten klären“, so Dr. Benjamin Giszas und PD Dr. Philipp Reuken, Studienleiter der JenUP-Studie. Die Teilnahme ist sowohl digital über den heimischen Computer oder das Smartphone, als auch schriftlich über den im Brief beiliegenden Fragebogen möglich.

Jenas Oberbürgermeister, Dr. Thomas Nitzsche, unterstützt das Projekt:
„Sehr herzlich lade ich alle angeschriebenen Personen ein, sich an der Studie des Universitätsklinikums zu beteiligen. Trotz einer Vielzahl von Infektionen ist die Datenlage zu den Folgen dieser Erkrankung immer noch gering. Helfen wir alle mit, mit unseren Angaben an der Bewältigung dieser Pandemie zu arbeiten.“

Prof. Dr. Andreas Stallmach, Leiter der Post-COVID-Ambulanz am Universitätsklinikum Jena, weiß: „Mit jeder Welle nimmt auch die Zahl an Patienten mit COVID-Spätfolgen zu. Auswertungen von Krankenkassendaten durch Wissenschaftler der Universitätsklinik Dresden weisen auf ein deutlich erhöhtes Risiko, auch zwölf Wochen nach dem ersten positivem Coronatest an fortbestehenden Beschwerden zu leiden, hin. Dieses trifft auf alle Altersgruppen, auch junge Menschen zu.“

Neben anhaltenden Beschwerden der Infektion wie Husten, Luftnot sowie Geruchs- oder Geschmacksstörungen treten auch neue Krankheitszeichen wie chronische Müdigkeit, Depressionen und Konzentrationsstörungen auf. Bestehen diese Symptome fort spricht man vom sogenannten Long-COVID oder Post-COVID Syndrom. „Wie hoch ist die Dunkelziffer? Was ist mit all denen, die leiden ohne sich bisher professionelle Hilfe gesucht zu haben?“, ergänzt Dr. Giszas. Diese und weitere Fragen greift die Umfrage auf, um die persönlichen, aber auch gesellschaftlichen Folgen von Long-COVID besser einschätzen zu können.

Kontakt:
Dr. Benjamin Giszas und PD Dr. Philipp Reuken
Studienleiter JenUP-Studie
Post-COVID-Zentrum
Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena
Tel.: 03641 9-32 44 01

E-Mail: Benjamin.Giszas@med.uni-jena.de



JAMA Publikation zu Sepsis Langzeitfolgen

13.12.2021

JAMA Publikation zu Sepsis Langzeitfolgen

Sepsis-Langzeitfolgen: Jahrelanger Behandlungs- und Pflegebedarf  

Drei von vier Sepsis-Überlebenden sind von neuen Gedächtnisstörungen bzw. seelischen oder körperlichen Erkrankungen betroffen. Sogar in der Gruppe der unter 40-Jährigen leiden mehr als die Hälfte der Sepsis-Überlebenden daran. Das sind zwei Befunde einer jetzt im Fachjournal JAMA Network Open erschienenen anonymisierten Auswertung von Krankenversicherungsdaten. Das Autorenteam von Universitätsklinikum Jena, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Wissenschaftlichem Institut der AOK untersucht darin die Häufigkeit und die Kosten der gesundheitlichen Folgen einer Sepsiserkrankung.

Physiotherapeutische Frührehabilitation auf der Intensivstation. Das  Autorenteam einer Versorgungsstudie zu den Langzeitfolgen der Sepsis mahnt spezifische Nachsorgekonzepte an. Foto: Anna Schroll/UKJ

Jena/Berlin (vdG/UKJ). Als Sepsis definiert die Medizin eine gefährliche Organfehlfunktion, die durch die überschießende Immunreaktion auf eine Infektion verursacht wird. Dieser lebensbedrohliche Zustand tritt ein, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe so schädigt, dass Organe wie Niere oder Leber nicht mehr arbeiten. Weltweit ist Sepsis die führende infektionsbedingte Todesursache. In Deutschland werden jedes Jahr 320.000 Fälle im Krankenhaus behandelt, die Sterblichkeit im Krankenhaus liegt bei ca. 25% und ist damit alarmierend hoch. Auch die Mehrzahl der Behandelten mit schwerem COVID-19-Verlauf weisen aktuellen Untersuchungen zufolge eine Sepsis auf.

Forschungsergebnisse des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC) am Universitätsklinikum Jena (UKJ) haben nicht nur maßgeblich zur Vernetzung von patientennaher Grundlagenforschung mit klinischer Forschung im Bereich Sepsis beigetragen, das Zentrum hat auch Langzeitfolgen und Rehabilitation nach der schweren Erkrankung untersucht. Derzeit wird hier ein interdisziplinäres Post-Covid-Zentrum aufgebaut. Eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss mit Mitteln des Innovationsfonds geförderte Kooperation des UKJ und der Charité analysierte nun gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK die Folgeerkrankungen, Risikofaktoren, Versorgung und Kosten der Sepsis.

Für die Auswertung konnte das Studienteam auf die anonymisierten Gesundheitsdaten von mehr als 23 Millionen Versicherten der AOK der Jahre 2009 bis 2017 zurückgreifen, die gut für die deutsche Gesamtbevölkerung stehen können. Das Team identifizierte darunter 159 684 Versicherte im Alter von über 15 Jahren, die in den Jahren 2013 oder 2014 wegen einer Sepsis auf einer Normal- oder Intensivstation im Krankenhaus behandelt wurden. Für diese wurden sowohl die Vorerkrankungen erfasst, als auch Diagnosen, die in den drei Jahren nach der Sepsis neu auftraten, und der daraus resultierende Behandlungs- und Pflegebedarf. „Dabei suchten wir nach neuen körperlichen, psychischen und kognitiven Einschränkungen, wie sie bekanntermaßen als Folge einer Sepsis auftreten können – etwa Herz-Kreislauferkrankungen, kognitive bzw. motorische Störungen, das Erschöpfungssyndrom Fatigue oder Depressionen“, so Projektleiterin Dr. Carolin Fleischmann-Struzek.

Massive gesundheitliche Folgen – auch bei Jüngeren, leichteren Verläufen und wenig Vorerkrankungen

Allein im ersten Jahr nach der Entlassung kam bei dreiviertel der Sepsis-Überlebenden eine neue Diagnose hinzu, mehr als 30% verstarben noch im ersten Jahr. Sogar in der Gruppe der unter 40-Jährigen stellten sich bei mehr als 56% im ersten Jahr nach der Krankheit Folgeerkrankungen ein. Prof. Dr. Christiane Hartog, Versorgungsforscherin an der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité und Letztautorin der Studie, unterstreicht: „Psychische, kognitive und körperliche Folgen betreffen die Mehrzahl der Überlebenden und treten sogar häufig gemeinsam auf, was für die Betroffenen eine besondere Belastung ist. Erstaunlicherweise macht es dabei nur einen geringen Unterschied, ob die Sepsis weniger schwer verlief oder sie auf der Intensivstation behandelt werden musste. Insbesondere mit Blick auf das Infektionsfolgesyndrom nach Covid-19 ist dies von großer Relevanz.“

Das Studienteam analysierte auch die Kosten, die bei den Überlebenden für stationäre und ambulante Behandlungen, Rehabilitation, Heilmittel und Medikamente anfallen. Auf 29.000 Euro beziffert es die Behandlungskosten pro Fall in den ersten drei Jahren nach der Erkrankung. Darin sind Notfall- und Transportkosten, Hilfsmittel, Pflegekosten und indirekte Kosten wie Arbeitsausfall nicht enthalten. Mehr als 30% der Sepsis-Überlebenden wurden im Jahr nach der Krankenhausentlassung pflegebedürftig, nach einem schweren Verlauf mussten mehr als 13% neu in einem Pflegeheim betreut werden. Das Autorenteam konstatiert in seiner Studie auch, dass es kaum angepasste Nachsorgemaßnahmen gibt. Nur 5% der Sepsis-Überlebenden wurde in eine Rehabilitationseinrichtung entlassen. „Die Sepsis hat massive und langjährige Folgen – sowohl für Überlebende und ihre Angehörigen, als auch für das Gesundheitssystem. Deshalb bedarf es spezifischer Nachsorgekonzepte für die Sepsis“, betont Carolin Fleischmann-Struzek.

Originalpublikation:

Fleischmann-Struzek C, et al. Epidemiology and Costs of Postsepsis Morbidity, Nursing Care Dependency, and Mortality in Germany, 2013 to 2017JAMA Netw Open. 2021;4(11):e2134290. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.34290

Kontakt:

Dr. Carolin Fleischmann-Struzek
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
carolin.fleischmann@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9-32 31 46



09.12.2021

COVID-19-Vorlesungsreihe

CSCC bietet Vorlesungsreihe zum Thema COVID-19 für Medizinstudierende an

Die Vorlesungsreihe startet am 09.12.2021 und richtet sich an Studierende der Humanmedizin im zweiten Abschnitt und Medizinstudenten im praktischen Jahr.

Die Studierenden sollen einen Überblick über das Krankheitsbild COVID-19 erhalten. Dabei wird unter anderem auf intensivmedizinische Therapiemöglichkeiten, den Einfluss einzelner Vorerkrankungen auf den Krankheitsverlauf, Langzeit-Sequelae/Post-COVID,  Impfpräventionen und auf das COVID-19 Krankheitsbild bei Kindern und Jugendlichen eingegangen.

Die Vorlesungen werden digital via Zoom stattfinden.

Vorlesungstermine:

09.12.21               17:30-19:00 Uhr

16.12.21               16:30-18:00 Uhr

20.01.22               16:30-18:00 Uhr

27.01.22               16:30-18:00 Uhr

Die Wahllistenanmeldung erfolgt über DOSIS (Kursbaum -> WS 2. Abschnitt → Fakultative Veranstaltungen ohne Anrechnung -> Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung → CSCC-Vorlesungsreihe COVID-19).

Die Vorlesungen werden digital via Zoom stattfinden; die Einwahldaten sind im DOSIS hinterlegt.



Gewappnet für die nächste Virus-Pandemie

30.11.2021

Gewappnet für die nächste Virus-Pandemie

Das Universitätsklinikum Jena koordiniert ein jetzt startendes Verbundprojekt zur schnelleren Diagnostik von viralen Atemwegsinfektionen. In dem Forschungsvorhaben sollen anhand von COVID-19 Methoden und Technologien entwickelt werden, die virale Ausbrüche frühzeitiger erkennen und deren Eindämmung unterstützen können, um für künftige Epidemien besser gerüstet zu sein.
Die Mikrobiologin Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer koordiniert den BMBF-Forschungsverbund SARSCoV2Dx in Jena, der Methoden zur schnelleren Diagnostik von viralen Atemwegsinfektionen entwickelt. Foto: Anke Schleenvoigt/UKJ
Die Mikrobiologin Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer koordiniert den BMBF-Forschungsverbund SARSCoV2Dx in Jena, der Methoden zur schnelleren Diagnostik von viralen Atemwegsinfektionen entwickelt. Foto: Anke Schleenvoigt/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Ihre schnelle Veränderlichkeit und die leichte Übertragung, zumal in unserer globalisierten Welt, machen sie so tückisch: Viren, die die Atemwege infizieren. Allein in den letzten zwanzig Jahren haben Influenzavarianten als Schweine- und Vogelgrippe Tausende Tote gefordert. Coronaviren haben mit SARS, MERS und COVID-19 drei neue Krankheitsbilder hervorgebracht, letztere mit beispiellosen Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Weltwirtschaft. Im Forschungsverbund „SARSCoV2Dx“ wollen das Universitätsklinikum Jena, die Jenaer Leibniz-Institute für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI) sowie für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) und die Friedrich-Schiller-Universität Jena anhand der COVID-19 Erkrankung Methoden und Technologien entwickeln, die virale Ausbrüche frühzeitiger erkennen und deren Eindämmung unterstützen können.

„Wir werden im Bereich der Virusdiagnostik arbeiten, die Reaktion des infizierten Körpers auf die Erreger weiter erforschen und nach neuen Wirkstoffen und Ansätzen für die Therapie von COVID-19 suchen“, fasst Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer das Forschungsprogramm zusammen. Die Ärztin koordiniert das Verbundprojekt und arbeitet am Institut für Medizinische Mikrobiologie des UKJ, das vor allem an der Entwicklung einer standardisierten Probenvorbereitung, einer robusten molekularen und biochemischen Analytik für Viruspartikel und der Etablierung biologischer Modellsysteme für Virusinfektionen beteiligt ist.

Diese Testsysteme dienen auch der Entwicklung neuer diagnostischer Methoden auf der Basis spektroskopischer Verfahren. Stefanie Deinhardt-Emmer: „Dabei wollen wir nicht bei der Zellkultur oder dem Machbarkeitsnachweis stehen bleiben, sondern neue Methoden gegen die aktuellen diagnostischen Standards testen und in der klinischen Routine etablieren.“ Mittelfristig sollen die neuen Verfahren nicht nur die viralen Erreger schneller erkennen können, sondern auch Patientenmerkmale, die Aufschluss über den Krankheitsverlauf geben. Nach solchen Merkmalen suchen die Forschungsteams bei der Analyse der Immunantwort auf die Virusinfektion, und nach neuen Ansätzen für zielgerichtete antivirale Wirkstoffe und Therapien. Neben einem umfangreichen Datenmanagementprojekt umfasst das Forschungsprogramm des Verbundes auch den Bereich Public Health und Pandemiemanagement, der sich mit der gesellschaftlichen Dimension der Epidemie beschäftigt, von der Prävention bis zu den Eindämmungsmaßnahmen und den sozialen Folgen.

Die Erkenntnisse, Methoden und Technologien, die der Forschungsverbund „SARSCoV2Dx“ hervorbringt, sollen zunächst die Infektions- und Krankheitsmechanismen von COVID-19 weiter entschlüsseln, SARS-CoV-2 schneller in Patientenproben detektieren und neue Therapieansätze gegen COVID-19 aufzeigen. Das Verbundteam wird die etablierten Technologien in das sich im Aufbau befindliche Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) einbringen, um sie weiter nutzen und adaptieren zu können und so zur besseren Vorbereitung auf künftige Pandemien beitragen.

Prof. Dr. Thomas Kamradt, Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ, betont: „In den Verbund fließen die jahrelangen Erfahrungen im Jenaer Netzwerk der Sepsis- und Infektionsforschung ein und unsere aktuellen Erfahrungen während der Pandemie. So werden wir zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie und künftiger Epidemien beitragen.“ Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF fördert das auf fünf Jahre angelegte Verbundprojekt im Rahmen seines Programms „Photonik Forschung Deutschland“ mit insgesamt zwölf Millionen Euro.

Kontakt:

Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Jena
Stefanie.Deinhardt-Emmer@med.uni-jena.de             
Telefon: +49 3641 9-393640

nhalt



Verbundforschung zum Thema Long-COVID bei Kindern

09.10.2021

Verbundforschung zum Thema Long-COVID bei Kindern

In einem vom BMBF geförderten Verbund erforschen Kindermediziner des Universitätsklinikums Jena gemeinsam mit Partnern der Universitäten Ilmenau und Magdeburg das Krankheitsbild Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen
Kinderkardiologe Dr. Daniel Vilser erforscht das Krankheitsbild Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen. Foto: UKJ
Kinderkardiologe Dr. Daniel Vilser erforscht das Krankheitsbild Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen. Foto: UKJ

Jena (vdG/UKJ). Nach der Überwindung einer akuten SARS-CoV-2-Infektion können auch Kinder unter Spätfolgen leiden. Jedoch fehlen genaue Daten zur Long-COVID-Erkrankung, ebenso wie diagnostische und therapeutische Leitlinien oder spezielle Rehabilitationsprogramme für Kinder und Jugendliche. Das will ein Forschungsteam am Universitätsklinikum Jena, der TU Ilmenau und der Universität Magdeburg im Projekt LongCOCid ändern. Als einziger von insgesamt zehn Verbünden, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der Erforschung der COVID-19-Spätfolgen gefördert werden, widmet er sich speziell den Kindern. „Wir wollen zunächst ein umfassendes Bild der Erkrankung erhalten und katalogisieren dazu in unserer Long-COVID-Ambulanz systematisch die Beschwerdesymptomatik“, so Dr. Daniel Vilser. Der Kinderkardiologe und Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Jena koordiniert den Verbund.

In die Datensammlung fließen ebenso Ultraschalluntersuchungen von Herz, Lunge und Lungenfunktion mit Entzündungsmarkern sowie Analysen der Gefäßfunktion am Augenhintergrund ein. Mit Hilfe Herz-Lungen-Belastungstests wird die Leistungsfähigkeit der Betroffenen gemessen. Im Blut werden außerdem immunologische Marker und Stoffwechselprodukte erfasst, die auf eine Entzündung am Gefäßsystem oder Abbauprozesse im Gehirn hinweisen könnten. Dr. Vilser: „Die Förderung ermöglicht uns die so dringende wissenschaftliche Aufarbeitung der Versorgungdaten aus unserer Ambulanz.“

In einem weiteren Projektteil arbeitet das Team mit niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten zusammen, um die Krankheitslast von Kindern nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu erfassen. Sie wird mit der Belastung von Kindern verglichen, die an einer anderen Infektion erkrankt waren. Diese Kontrollgruppe dient der Abgrenzung der Post-COVID-Symptome von allgemeinen Folgen der Pandemie. Ziel des Forschungsteams ist es, mit fundierten Daten und Erkenntnissen über die Long-COVID-Erkrankung dazu beizutragen, spezielle Behandlungen für Kinder und Jugendliche sowie deren Rehabilitation zu etablieren.

Kontakt:

Dr. Daniel Vilser
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Jena
Daniel.Vilser@med.uni-jena.de            
Telefon: +49 3641 9-329543



CSCC-Nachwuchswissenschaftlerin erhält Preis für Studienprojekt

06.10.2021

CSCC-Nachwuchswissenschaftlerin erhält Preis für Studienprojekt

Intensivmedizinisches Studienprojekt aus Jena ausgezeichnet

Die Europäische Gesellschaft für Intensivmedizin (ESICM) vergibt ihren diesjährigen Levi-Montalcini Biomedical Science Award an Dr. Julia Leonhardt. Die junge Assistenzärztin der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena kann damit ihr Studienprojekt zur Untersuchung des Gallensäureprofils beim Leberversagen umsetzen.

Dr. Julia Leonhardt vom Universitätsklinikum Jena erhält den diesjährigen Levi-Montalcini Biomedical Science Award der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin (ESICM). Foto: Michael Szabó/UKJ
Dr. Julia Leonhardt vom Universitätsklinikum Jena erhält den diesjährigen Levi-Montalcini Biomedical Science Award der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin (ESICM). Foto: Michael Szabó/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Sie können weit mehr als Fett verdauen: Gallensäuren werden von der Leber in den Darm abgegeben, um hier Nahrungsfette zu emulgieren. Seit einigen Jahren weiß man jedoch, dass Gallensäuren auch als Botenstoffe wirken, über die Körperzellen miteinander kommunizieren können. Zum Beispiel binden Gallensäuren bei Abwehrzellen an einem speziellen Rezeptor, der die Immunzellen in ihrer Funktion abschaltet. Wahrscheinlich sorgen die Gallensäuren so dafür, dass sich die Abwehrzellen nicht gegen nützliche Darmbakterien richten.

Was geschieht jedoch, wenn sich durch ein Versagen der Leberfunktion die Gallensäuren ins Blut zurückstauen? Das Jenaer Forscherteam um Dr. Julia Leonhardt konnte in diesem Jahr erstmals zeigen, dass Gallensäuren im Blut von Patienten mit Leberversagen Blutimmunzellen abschalten und so die körpereigene Abwehrreaktion bei Infektionen schwächen. Dieser Mechanismus ist mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeit verbunden. Zur Fortführung dieses Forschungsprojektes hat die Preisjury der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin Frau Leonhardt nun mit dem Levi-Montalcini Biomedical Science Award ausgezeichnet.

„Wir möchten die Gallensäureprofile im Blut und ihren Einfluss auf das Immunsystem, Infektionen und die Sterblichkeit bei Intensivpatienten mit Leberversagen im Rahmen einer größeren multinationalen Studie systematisch untersuchen“, so die junge Assistenzärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Der Preis ermöglicht es der Nachwuchswissenschaftlerin, Blutserumproben und Daten von Intensivpatienten mehrerer europäischer Kliniken auszuwerten, um die Rolle der Gallensäuren und deren Potential für neue Behandlungsansätze gegen Immundysfunktionen bei Leberversagen weiter aufzuklären.

Bereits während ihres Medizinstudiums an der Charité Berlin forschte Julia Leonhardt erfolgreich an G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. In ihrer Dissertation analysierte sie die Funktion von Rezeptoren der Immun- und Blutdruckregulation. Für ihre Facharztweiterbildung wechselte sie an die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin nach Jena und bearbeitete unter der Leitung von Prof. Michael Bauer und Prof. Regine Heller eigene Projekte in der Grundlagenforschung am Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC. Sie nimmt am Mentoring-Programm der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin teil.

Der Förderpreis der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin ist nach der italienischen Medizinerin Rita Levi-Montalcini benannt, die für die Entdeckung körpereigener Faktoren für das Zellwachstum mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die über 9.000 Mitglieder zählende internationale Fachgesellschaft vergibt den mit 20.000 Euro dotierten Preis an junge Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen, um sie in der intensiv- und notfallmedizinischen Forschung zu unterstützen.  

Originalpublikation:
Leonhardt J, et al. Circulating Bile Acids in Liver Failure Activate TGR5 and Induce Monocyte Dysfunction. Cell Mol Gastroenterol Hepatol 2021;12(1):25-40. doi: 10.1016/j.jcmgh.2021.01.011.

Weitere Informationen:
https://www.esicm.org/awards-2021/

Kontakt:

Dr. Julia Leonhardt
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49 3641 9323101
E-Mail: Julia.Leonhardt@med.uni-jena.de   



13.09.2021

WELT SEPSIS TAG am 13.09.

WELT SEPSIS TAG am 13.09.

Auch in diesem Jahr bestimmt SARS-COV2 das aktuelle Geschehen rund um den Welt-Sepsis-Tag. Im schlimmsten Fall kann eine SARS-COV2-Infektion gar zu einer Sepsis führen. 

So stand das diesjährige SEPSIS UPDATE zu seinem 10-jährigen Jubiläum auch ganz unter dem Motto "BEYOND THE PANDEMIC". International renomierte Experten tauschten sich vom 08.-10.09. in Weimar zum aktuellen Wissenstand rund um das Thema COVID und Sepsis aus. Auch wenn es noch viele offenen Fragen zum Verlauf und möglichen Therapien gibt, eines steht fest: 

Impfungen und die Einhaltung der AHA-Regeln helfen Infektionen vorzubeugen und somit das Risiko einer Sepsis zu verringern!


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28.05.2021

Post-COVID: Geheilt, aber nicht gesund

Post-COVID: Geheilt, aber nicht gesund UKJ richtet fächerübergreifende Post-COVID-Arbeitsgruppe ein
Dr. Daniel Vilser, Leitender Oberarzt und Kardiologe in der Kinderklinik, versorgt Kinder und Jugendliche, die an einem Long-COVID-Syndrom leiden. Foto: UKJ / Rodigast
Dr. Daniel Vilser, Leitender Oberarzt und Kardiologe in der Kinderklinik, versorgt Kinder und Jugendliche, die an einem Long-COVID-Syndrom leiden. Foto: UKJ / Rodigast

Jena (UKJ). Mehr als 126.000 Thüringer haben sich bisher nachweislich mit SARS-COV-2 infiziert – die Höhe der Dunkelziffer ist unbekannt. Auch nach einer scheinbaren Heilung leiden viele von ihnen unter einem so genannten Post-COVID-Syndrom. „Dabei ist nicht ausschlaggebend, ob die Betroffenen stationär behandelt wurden oder milde Verläufe zu Hause auskurierten“, so Professor Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Zu den typischen Post-COVID-Symptomen zählen ein chronisches Erschöpfungssyndrom (chronische Fatigue), depressive und kognitive Störungen sowie eine eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Luftnot und Husten oder auch ein gestörter Geruchs- und Geschmackssinn. „Diese Beschwerden können über viele Monate anhalten und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen deutlich“, so Professor Stallmach. Rund 75 Prozent der Erwerbstätigen fühlen sich durch diese Symptomatik in ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Doch nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche können an einem Post-COVID-Syndrom erkranken. Die Verläufe ähneln sich. Auch Kinder und Jugendliche können durch die Symptome so sehr eingeschränkt sein, dass sie nicht in der Lage sind, am Schulunterricht oder an ihrer Berufsausbildung teilzunehmen.

Diagnose und Behandlung eines Post-COVID-Syndroms erfordern besondere Erfahrung und die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Daher ist am UKJ jetzt eine fächerübergreifende Post-COVID-Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die am Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung („Center for Sepsis Control and Care“, CSCC) angesiedelt ist. Experten der Inneren Medizin, Neurologie, Psychiatrie, Augenheilkunde und Hals-Nasen-Ohren-Medizin sowie Vertreter der Kinder- und Jugendmedizin arbeiten hier zusammen.

Das Ziel der Post-COVID-Arbeitsgruppe ist die fachübergreifende Versorgung von Betroffenen, unabhängig vom Lebensalter. Moderne Diagnose und Behandlungskonzepte gehören ebenso zum Konzept wie telemedizinische Therapien. Um möglichst schnell durch verbreitertes Wissen über das Post-COVID-Syndrom zu einer verbesserten Patientenversorgung beizutragen, werden die Daten der teilnehmenden Patientinnen und Patienten in einem Register erfasst.

 

Kontakt:

Koordinatorin der KIM IV Post-COVID-Ambulanz
Frau Geißler
Tel. 03641 - 9 324283



19.05.2021

EGIS- Gruppe veröffentlicht Übersichtsartikel zu SARS-CoV-2 ausgelösten Erkrankungen

EGIS- Gruppe veröffentlicht Übersichtsartikel zu SARS-CoV-2 ausgelösten Erkrankungen Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätklinikums Jena, des Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie in Wien und der Universitätsmedizin Göttingen
Coronavirus SARS-CoV-2: Die European Group on Immunology of Sepsis versteht die von ihm ausgelöste COVID-19-Erkrankung als neuartige schwere Lungeninfektion mit einem ausgeprägten vaskulären Entzündungsanteil. Quelle:CSCC/UKJ
Coronavirus SARS-CoV-2: Die European Group on Immunology of Sepsis versteht die von ihm ausgelöste COVID-19-Erkrankung als neuartige schwere Lungeninfektion mit einem ausgeprägten vaskulären Entzündungsanteil. Quelle:CSCC/UKJ

In einer aktuell in Lancet Respiratory Medicine erschienenen Übersichtsarbeit fasst die European Group on Immunology of Sepsis (EGIS) die wichtigsten Erkenntnisse der durch SARS-CoV-2 ausgelösten COVID-19-Erkrankung kritisch zusammen. Die von Wissenschaftlern aus Wien, Göttingen und Jena koordinierte Autoren-Gruppe versteht COVID-19 als eine neuartige virale Erkrankung mit einem ausgeprägten vaskulären Entzündungsanteil, die in schweren Verläufen durch eine fehlregulierte Immunantwort auf die virale Infektion gekennzeichnet ist.

Jena/ Wien/Göttingen (vdG/UKJ). Die seit anderthalb Jahren währende COVID-19-Pandemie hat einen beispiellosen Wettlauf um wissenschaftliche Erkenntnisse angestoßen, wie die Ansteckung zurückgedrängt und die Ausmaße und Folgen der Erkrankung begrenzt werden können. Die daraus entstehende Flut von wissenschaftlichen Daten nahezu aller biomedizinischen Fachdisziplinen ist selbst für Experten kaum noch beherrschbar. Es fällt zunehmend schwer, fundierte Erkenntnisse, vorläufige Befunde und Hypothesen auseinanderzuhalten – mit merklichen Folgen, auch was das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft betrifft.

Während Maßnahmen zur Infektionsprävention schnell bekannt und Impfungen im Rekordtempo entwickelt wurden, bleiben wichtige Fragen zu den Krankheitsmechanismen unterschiedlicher Krankheitsverläufe – asymptomatisch bis kritisch krank – ungeklärt. Ein Grund hierfür ist, dass die durch SARS-CoV-2 ausgelöste körpereigene Abwehrreaktion äußerst komplex und uneinheitlich ausfällt. Dadurch fehlen aber wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung evidenzbasierter Behandlungsstrategien gegen COVID-19.

Internationale, interdisziplinäre Kooperation für gesichertes COVID-19-Wissen

Koordiniert von Autoren aus Wien, Göttingen und Jena hat die European Group on Immunology of Sepsis, kurz EGIS, nun die Masse der erschienenen Publikationen gesichtet und kritisch ausgewertet. In einem ausführlichen Übersichtsartikel fasst die Autorengruppe die wichtigsten Erkenntnisse zur COVID-19-Pathophysiologie zusammen. 2018 als wissenschaftliche Diskussionsplattform für Fragen zur Immunologie der Sepsis etabliert, bietet das EGIS-Netzwerk durch seine Interdisziplinarität beste Voraussetzungen, um die ausufernde COVID-Datenmenge zu sichten und kritisch zu durchleuchten. EGIS umfasst 27 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zehn Ländern und verschiedenen Fachdisziplinen. „Die vorbehaltfreie Zusammenarbeit über Fächer- und Ländergrenzen hinweg ist entscheidend, gerade in der derzeitigen Situation“, betont einer der EGIS-Koordinatoren und Letztautor Dr. Ignacio Rubio vom Universitätsklinikum Jena. „Nur durch eine größtmögliche Bündelung wissenschaftlicher Expertise werden wir in unserem Streben nach gesichertem ‚COVID-19-Wissen‘ entscheidend vorankommen.

Welche Ergebnisse konnte das EGIS-Team nun zur Pathophysiologie, also den Krankheitsmechanismen von COVID-19 zusammentragen? Im Unterschied zu anderen Corona-Viren, die häufig nur milde bis moderate Erkältungssymptome verursachen, vermehrt sich SARS-CoV-2 in den unteren Atemwegen und löst so eine schwere Lungenentzündung bis hin zu akutem Lungenversagen aus. Ein entscheidender „infektiöser Vorteil“ von Sars-CoV-2 ist hierbei dessen gleichzeitig lang andauernde Besiedlung und Vermehrung auch in den oberen Atemwegen.  

SARS-CoV-2 schädigt das Gefäßendothel

Erstaunlich ist die Erkenntnis, dass wir in einer bestimmten Phase der Erkrankung Patienten sehen, deren Sauerstoffgehalt im Blut kritisch reduziert ist, die aber zunächst oft keine Einschränkungen der Lungenbelüftung zeigen. Patienten atmen selbst in Ruhe nicht selten ein Vielfaches als normal üblich. Dies ist neu für uns! Es ist vermutlich ein Ausdruck, dass die virale Infektion zunächst eher die Blutgefäße betrifft als die belüfteten Areale der Lunge und so den schweren Sauerstoffmangel verursacht. Durch eine virusbedingte Schädigung der innersten Zellschicht von Blutgefäßen, dem Endothel, erklären sich auch andere häufige COVID-19 typische Organkomplikationen durch z.B. Thrombosen oder Gerinnungsstörungen“, so Priv.-Doz. Dr. med. Martin Winkler von der Universitätsmedizin Göttingen.

Dazu kommt eine untypische Immunantwort. Im Vergleich zu Influenza und anderen schweren Infektionen werden bei COVID-19 länger entzündungsfördernde Botenstoffe, Zytokine genannt, produziert, jedoch in deutlich niedrigerer Konzentration. Dieses untypische Entzündungsprofil unterscheidet COVID-19 von anderen septischen Krankheitsbildern und erschwert möglicherweise die Immunantwort und damit auch die effiziente Elimination des Virus. Tatsächlich ist eine hohe virale Belastung mit der Erkrankungsschwere assoziiert.

COVID-19: eine neuartige schwere Lungeninfektion

Im Verbund mit einer fehlregulierten Entzündungsantwort kann die Schädigung des Endothels nicht nur die Lunge, sondern auch Organe wie Gehirn, Herz, Nieren, Darm und Leber in Mitleidenschaft ziehen. Verglichen mit einer Influenza-Grippe oder SARS treten bei COVID-19 Komplikationen wie Multiorganversagen und schwere Gerinnungsstörungen häufiger auf. Priv.-Doz. Marcin Osuchowski vom Ludwig Boltzmann Institut für Traumatologie, Forschungszentrum der AUVA in Wien: „SARS-CoV-2 ist ein neues infektiöses Pathogen, welches unser Immunsystem vor eine neue Herausforderung stellt. Es wird damit verständlich, dass unsere Herangehensweise nicht die sein darf, bekannte und bisher vertretene Konzepte schlicht auf COVID-19 zu übertragen. Es wird zunehmend deutlich, dass die Schwere von COVID-19-Erkrankungen mit einer fehlregulierten Antwort des Immunsystems in Zusammenhang steht, die sich von bislang bekannten Mechanismen und Ursachen einer Sepsis unterscheidet. Wir raten zur Vorsicht gegenüber der weit verbreiteten Vorstellung eines systemischen Zytokinsturms als führender Grund für die beobachteten Multiorganreaktionen. Die Datenlage dazu ist noch nicht eindeutig.“

In ihrer Übersicht formuliert die EGIS-Gruppe weiterhin Forschungsfragen, die mit hoher Priorität zu beantworten sind. Dazu zählen unter anderem die genauere Charakterisierung der bekannten und die Identifizierung neuer Prognosemarker für den Verlauf und Langzeitfolgen der Erkrankung sowie qualitativ hochwertige klinische Studien zur Optimierung der gerinnungshemmenden und immunmodulatorischen Therapien.

Weitere Informationen:
European Group on Immunology of Sepsis: http://www.egis-online.eu/

Kontakt:

Dr. Ignacio Rubio
European Group on Immunology of Sepsis
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49 3641 9 325876
E-Mail: Ignacio.Rubio@med.uni-jena.de    

Priv.-Doz. Dr. Martin Winkler
European Group on Immunology of Sepsis
Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin Göttingen
Tel.: 0551/39-67717
martin.winkler@med.uni-goettingen.de

Marcin Osuchowski DVM, PhD
European Group on Immunology of Sepsis
Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie, Wien
AUVA Forschungszentrum
Tel.: +43 5939341961
E-Mail: marcin.osuchowski@trauma.lbg.ac.at

 



10 Jahre Center for Sepsis Control and Care am UKJ

10.05.2021

10 Jahre Center for Sepsis Control and Care am UKJ

Erfolgreiche translationale Sepsisforschung und Nachwuchsförderung im CSCC/Zentrum besteht am Universitätsklinikum Jena fort und koordiniert die Forschung im Schwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin/Leistungsfähige Forschungsinfrastruktur für die Medizinische Fakultät und Partner 
Das vor zehn Jahren gegründete CSCC koordiniert als Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung die
Arbeit in diesem Forschungsschwerpunkt am UKJ. Foto: UKJ
Das vor zehn Jahren gegründete CSCC koordiniert als Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung die Arbeit in diesem Forschungsschwerpunkt am UKJ. Foto: UKJ

 Jena (vdG/UKJ). Vor zehn Jahren wurde am Universitätsklinikum Jena (UKJ) das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen, kurz CSCC, als eines von bundesweit acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren gegründet. Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, immerhin 50 Millionen Euro, widmeten sich Arbeitsgruppen am UKJ, an der Jenaer Universität und den Leibniz-Instituten HKI und IPHT der Erforschung der Sepsis – von den molekularen Mechanismen, über Prävention und schnellere Diagnostik, bis hin zu besseren Behandlungs- und Nachsorgemöglichkeiten dieser Erkrankung.

Für die Umsetzung des ehrgeizigen Forschungsprogramms schuf das UKJ wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen: Es erweiterte das Zentrum für Klinische Studien und etablierte eine Integrierte Biobank. Von diesen Einrichtungen profitieren jetzt alle klinischen Arbeitsgruppen der medizinischen Fakultät und Forschungspartner darüber hinaus. Das CSCC hat auch neue Strukturen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aufgebaut, wie beispielsweise ein Graduiertenkolleg, in dem nicht nur Promovierende der Natur- und Lebenswissenschaften strukturiert betreut werden, sondern auch Promovierende der Medizin und Postdocs. Diese Strukturen lieferten Anregungen für ein vereinheitlichtes Förderkonzept am UKJ, das alle Karrierestufen berücksichtigt.

Insgesamt arbeiteten die CSCC-Forschungsgruppen in über 160 Projekten, davon 37 klinische Studien mit mehr als 20.000 Teilnehmern, ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in über 800 Fachpublikationen. „Wir konnten zur Einwerbung neuer Forschungsgroßprojekte für Jena beitragen“, so der Sprecher des CSCC, Prof. Dr. Michael Bauer. „Als Beispiele seien des Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ oder das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung genannt.“ Maßgeblich war das CSCC auch an der aktualisierten wissenschaftlichen Definition der Sepsis beteiligt. Diese charakterisiert die Sepsis als  lebensbedrohliche Organdysfunktion, die in Folge einer fehlregulierten Antwort des Körpers auf eine Infektion auftritt. Bei der Entstehung einer Sepsis wird neben immunologischen Vorgängen jetzt auch Veränderungen des zellulären Stoffwechsels eine wesentliche Bedeutung beigemessen.

Nach dem Ende der Förderung besteht das CSCC nun als Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung am UKJ fort. „Das CSCC repräsentiert den Fakultätsschwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin und koordiniert die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich. Dabei profitieren die Mitglieder von der interdisziplinären Forschungskultur und  der Translation von Grundlagenforschung in die klinische Anwendung, die das CSCC von Beginn an prägen“, betont Prof. Dr. Thomas Kamradt, Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ.

Wie wichtig die Expertise in der Erforschung und Behandlung von Sepsis und Infektionskrankheiten ist, zeigt gerade die aktuelle pandemische Jahrhundertkrise nur allzu deutlich. Denn auch Virusinfektionen können eine Sepsis auslösen und viele COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen leiden an einer COVID-19-assoziierten Sepsis mit Organversagen. „Von den über 400 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der verschiedensten Disziplinen, die im CSCC gefördert wurden, arbeiten jetzt viele in regionalen, nationalen und internationalen Studien und Forschungsnetzwerken an der Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie. Sie beraten Landes- und Bundesregierung, arbeiten in Gremien der WHO, forschen an besseren Behandlungsoptionen für COVID-19-Patienten und sind dabei auch federführend für die Digitalisierung in der Medizin“, beschreibt CSCC-Co-Sprecher Prof. Dr. André Scherag die Einbindung der Jenaer Sepsis- und Infektionswissenschaftler in die weltweite Corona-Forschung und die digitale Medizin.

 

Weitere Informationen:

 

Kontakt:

Prof. Dr. Michael Bauer
Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49 3641 9 32 33 74
E-Mail: CSCC@med.uni-jena.de  



23.04.2021

Ausschreibung für Promotionsstellen

Die Jena School for Molecular Medicine schreibt PhD-Stellen aus

Aktuell schreibt die Jena School for Molecular Medicine (JSMM) naturwissenschaftliche Promotionsstellen aus.  

Bis zum 20. Mai 2021 können sich Projektleiter mit Themen im Bereich der molekularen und klinischen Medizin und an der Schnittstelle zur Biophotonik bewerben.

Weitere Details finden Sie in der Ausschreibung oder oder auf der JSMM-Website.



16.04.2021

Neue Juniorprofessor für Molekulare Medizin lebensbedrohlicher Infektionen

CSCC-Mitglied Adrian Press wird neuer Juniorprofessor für Molekulare Medizin lebensbedrohlicher Infektionen am UKJ
Dr. Adrian Press ist Juniorprofessor für Molekulare Medizin lebensbedrohlicher Infektionen am UKJ. Foto: Michael Szabó/UKJ
Dr. Adrian Press ist Juniorprofessor für Molekulare Medizin lebensbedrohlicher Infektionen am UKJ. Foto: Michael Szabó/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Eindringende Krankheitserreger können eine so massive Immunantwort auslösen, dass die Abwehrreaktion den gesamten Körper erfasst und die Funktion ganzer Organe schädigt. Bei einer solchen Infektion, die lebensbedrohlich werden kann, ist die Leber als zentrales Stoffwechselorgan besonders gefordert. „Die Hepatozyten, die ‚Arbeitstiere‘ in der Leber, müssen dann nicht nur die von den Erregern produzierten Gifte abbauen, sie haben auch das Blut von all den Signalstoffen und Zerfallsprodukten zu entgiften, die die Immunzellen hinterlassen“, beschreibt Adrian Press den Arbeitsauftrag an die Leberzellen. Er erforscht auf molekularer Ebene, wie durch eine so schwere Infektionserkrankung die Stoffwechselmechanismen verändert sind und wie dadurch die Organfunktion gestört wird. Seit Februar ist der 32-jährige Wissenschaftler Juniorprofessor für Molekulare Medizin lebensbedrohlicher Infektionen am Universitätsklinikum Jena.

Nach seinem Bachelorstudium in Furtwangen absolvierte Adrian Press den Masterstudiengang Molekulare Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und promovierte anschließend am Universitätsklinikum Jena in einem Forschungsprojekt zur Entwicklung funktionalisierter Nanopartikel für den zellspezifischen Wirkstofftransport. Als PostDoc baute er eine eigene Arbeitsgruppe „Nanophysiologie“ an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKJ auf und forschte als Gastwissenschaftler in Japan, Großbritannien und Schweden. Für die Juniorprofessur in Jena lehnte er das Angebot als Associate Professor an der Universität im chinesischen Hangzhou ab.

Seine Arbeitsgruppe kooperiert eng mit den Jenaer Gruppen in der Sepsis- und Mikrobiomforschung. „Wir untersuchen zum Beispiel, wie die Leber das Mikrobiom im Darm steuert und in Schach hält, oder wie schwere Infektionen in die Zelltodmechanismen der Hepatozyten eingreifen“, so Adrian Press. Der Molekularmediziner forscht auch an am medizinischen Einsatz von Nanopartikeln, die als „Taxis“ für Medikamente verwendet werden können und durch spezielle Oberflächeneigenschaften ihren Weg zum Zielort finden, um dort z. B. den Stoffwechsel der Zellen zu unterstützen. Dabei arbeitet Adrian Press mit modernsten biophotonischen Nachweis- und Bildgebungsmethoden: „Mithilfe zeitlich und räumlich hochauflösender Intravital-Mikroskopie gelingt es uns, den Weg von Stoffwechselprodukten im Gewebe nachzuvollziehen.“ Dieses Methodenwissen wird der Juniorprofessor  weitergeben – in einem neuen Spezialisierungsmodul im Masterstudiengang Medical Photonics.

Kontakt:

Jun.-Prof. Dr. Adrian T. Press
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9 323139
E-Mail: Adrian.Press@med.uni-jena.de



IZKF Ausschreibung Clinician Scientist Programm

31.03.2021

IZKF Ausschreibung Clinician Scientist Programm

Aktuell schreibt das IZKF Jena wieder Rotationsstellen für junge Ärztinnen und Ärzte in den Clinician Scientist Programmen aus.

Die Bewerbungsfrist endet am 7. Mai 2021 um 9:00Uhr.

Weitergehende Informationen erhalten sie unter https://www.uniklinikum-jena.de/izkf/Clinician_Scientist_Programm.html

 



DiagnosTech Academy: Basics in Bacteriology – in context of antibiotic resistance

18.02.2021

DiagnosTech Academy: Basics in Bacteriology

The lecture series is intended to introduce the participants to the basic processes in bacteria in order to deepen their understanding of the mechanisms behind antibiotic resistance or tolerance.

The series is organized by the InfectoGnostics Research Campus Jena in cooperation with University Hospital and the Center for Sepsis Control and Care (CSCC) .

The lecture series is aimed at PhD students or Bachelor/ Master students who are working with related topics or are interested in microbial resistances or who would like a refresher course in bacteriology.

Registration via the online form is required.

The link to the ZOOM conference room will be sent to participants after registration.

Topics:
  1. Membrane and Envelope
  2. Bacterial Chromosome
  3. Transcription and Gene Regulation
  4. Translation and Ribosomes
  5. Non-ribosomal Peptides and Polyketides
  6. Pili, Flagella and Secretion
  7. Main Metabolic Pathways

Speaker: Dr. Oliwia Makarewicz / Leader Research Lab UKJ/IIMK

Date: 18 February 2021 from 9:00 to 13:00 and 19 February 2021 from 9:00 to 13:00

Venue: ZOOM conference

Registration: Registration via the online form is required: www.infectognostics.de/dt-registration

Contact: Christin Weber | info@infectognostics.de

 



UKJ ist wichtiger Partner im bundesweiten COVID-19-Forschungsnetzwerk

01.10.2020

UKJ ist wichtiger Partner im bundesweiten COVID-19-Forschungsnetzwerk

Von Teststrategien bis Spätfolgen-App: Das Universitätsklinikum Jena ist an elf der 13 Verbundprojekte des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin zu COVID-19 beteiligt.

Jena (vdG/UKJ). Das von der Charité koordinierte bundesweite Netzwerk der Universitätskliniken zur Erforschung von COVID-19 stellte heute (1. Oktober 2020) seine 13 Verbundprojekte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vor. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Netzwerk mit 150 Millionen Euro. Neben dem besseren Verständnis der SARS-CoV-2-Infektionen, schneller Diagnostik und wirksamen Therapiekonzepten zielt die Arbeit des Netzwerkes auf den Aufbau nachhaltiger Strukturen für ein effektives Pandemie-Management.

Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist ein gefragter Partner in diesem Netzwerk, seine Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind in elf der 13 Verbünde integriert. So erweitern die Jenaer Notfallmediziner Notaufnahmeregister, die Versorgungsforschung in Echtzeit ermöglichen sollen. Die jeweiligen Jenaer Fachvertreter arbeiten auch an der Datenvereinheitlichung der radiologischen Lungenbefunde, im entstehenden Autopsie-Netzwerk und an der Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung in der Pandemie mit. Die Mitglieder des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ, kurz CSCC, bringen ihre besondere Expertise im Bereich der Sepsis und Infektionsmedizin ein. Sie nutzen beispielsweise Organ- und Infektionsmodelle, um die Risiken für schwere COVID-19-Verläufe besser abschätzen zu können, sie sind an der Entwicklung von Teststrategien und Konzepten zur Infektionsüberwachung ebenso beteiligt wie an der Umsetzung des neuen Wissens in intensivmedizinische Behandlungsleitlinien.

Da die Vereinheitlichung und der Austausch von Daten ein zentrales Thema des Forschungsnetzwerkes ist, sind auch die Erfahrungen gefragt, die die Datenwissenschaftler des UKJ im SMITH-Verbund der Medizininformatik-Initiative sammeln konnten. „Im Rahmen des Netzwerks soll eine zentrale Forschungsdateninfrastruktur entstehen, die unsere Vorarbeiten nutzt. Neben Themen wie Interoperabilität und Datenschutz sind hierbei insbesondere Datensicherheit und die Erweiterbarkeit wichtige Anforderungen“, so Prof. Dr. André Scherag. Der stellvertretende SMITH-Sprecher koordiniert die Beteiligung des UKJ am Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin. Ein weiterer IT-Verbund des Netzwerkes wird eine App zur Erfassung der Spätfolgen von COVID-19 erstellen. Schließlich wollen die Unimediziner eine Patientenkohorte aufbauen, deren Krankheitsverlauf im Sinne eines „deep phenotyping“ in allen Details und Besonderheiten erfasst wird, daran werden auch die Jenaer Biobankexperten mitwirken.

Für die Bearbeitung seiner Projektanteile soll das UKJ insgesamt zwei Millionen Euro erhalten, wobei die Projekte bereits im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein sollen. André Scherag: „Im Gegensatz zu vielen anderen Förderprogrammen stehen die Uniklinika im Nationalen Forschungsnetzwerk nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ziehen an einem Strang. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Corona-Pandemie zu bewältigen und für kommende Epidemien besser gerüstet zu sein.“

Weitere Informationen:

www.uniklinikum-jena.de/Forschung/Covid_19_Forschung.html
www.uniklinikum-jena.de/cscc/
www.smith.care
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de
Pressemitteilung des BMBF

Kontakt:

Prof. Dr. André Scherag
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften
E-Mail: Andre.Scherag@med.uni-jena.de  
Telefon: +49 3641 9-396951

 

Weitere Informationen zu den Netzwerken mit UKJ-Beteiligung



Organfunktion bei Intensivpatienten verbessern

25.09.2020

Organfunktion bei Intensivpatienten verbessern

Sina Coldewey ist neue Professorin für Klinische Anästhesiologie und Translationale Intensivmedizin an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die auch im CSCC aktiv forschende Ärztin übernimmt die Leitung der Sektion Anästhesiologie in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Jena.
Prof. Dr. Dr. Sina Coldewey übernimmt die Leitung der Sektion Anästhesiologie in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKJ. Foto: Michael Szabó/UKJ
Prof. Dr. Dr. Sina Coldewey übernimmt die Leitung der Sektion Anästhesiologie in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKJ. Foto: Michael Szabó/UKJ

Jena (UKJ/vdG) „Das breite interdisziplinäre Spektrum macht den Reiz des Faches Anästhesiologie aus, das ich auch wissenschaftlich voranbringen möchte“, sagt Prof. Dr. Dr. Sina Coldewey. Seit September hat die Anästhesistin, Intensivmedizinerin und Notärztin die Professur für Klinische Anästhesiologie und Translationale Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) inne. Als eine in ihrem Fachgebiet bestens ausgewiesene Wissenschaftlerin arbeitet sie bereits viele Jahre erfolgreich.

Sina Coldewey absolvierte ihr Studium und ihre klinische Ausbildung, begleitet von mehreren Auslandsaufenthalten, an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo sie mit Auszeichnung in der Medizin promoviert wurde. Anschließend forschte sie mehrere Jahre an der Queen Mary University of London und erwarb hier den Doctor of Philosophy. Seit 2014 arbeitete sie zunächst als Oberärztin, seit 2017 als leitende Oberärztin in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKJ und warb 2016 als Projektleiterin die Nachwuchsforschungsgruppe Translational Septomics am Jenaer Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics ein.

Forschung auf der Intensivstation und im Labor

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Beeinträchtigungen der Organfunktionen bei schweren Infektionserkrankungen wie Sepsis oder dem hämolytisch-urämischen Syndrom. Durch die körpereigene Abwehrreaktion gegen eine Infektion oder durch Bakteriengifte werden die Organe geschädigt – bis hin zum Organversagen. Prof. Coldewey erforscht die molekularen Mechanismen dieser Organfunktionsstörungen und ihre Bedeutung für die Langzeitprognose der Patienten. „Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die unmittelbare Verbindung intensivmedizinischer klinischer Studien und experimenteller Untersuchungen im Labor“, betont sie.

Mit ihrer mittlerweile etwa 25-köpfigen Nachwuchsforschungsgruppe am ZIK Septomics untersucht sie in einer umfangreichen klinischen Studie den akuten Verlauf und die Langzeitfolgen der Sepsis, insbesondere hinsichtlich der Herzfunktion. Hierbei werden die Patienten in der akuten Krankheitsphase bis ein Jahr nach ihrer Entlassung von der Intensivstation begleitet. Parallel hierzu arbeitet die Forschungsgruppe im Labor mit Modellsystemen für schwere Infektionserkrankungen, um die Organfunktionen bzw. die Funktionsstörungen auf molekularer Ebene umfassend zu charakterisieren. Gleich zwei multizentrische Projekte will Prof. Coldewey zur Erforschung der COVID-19-Sepsis starten: Eine Therapiestudie, in der die Wirksamkeit und Sicherheit eines entzündungshemmenden Antikörpers evaluiert werden soll, sowie eine Studie, in der die Rolle kardiologischer Ereignisse als Prognosefaktoren im Fokus steht.

Als Mitglied des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am UKJ und des ZIK Septomics ist Sina Coldewey bestens in den Sepsis-und Infektionsschwerpunkt in Jena eingebunden - sowohl in Forschungsprojekte als auch in die Vorstandsarbeit. „Wir freuen uns, dass sich Sina Coldewey trotz einer attraktiven Alternative für die Professur in Jena entschieden hat. Sie wird das wissenschaftliche Profil des Universitätsklinikums weiter stärken“, ist sich Prof. Dr. Michael Bauer, Sprecher des CSCC und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ, sicher. „Als Anästhesistin mit langjähriger Leitungserfahrung stärkt sie zudem die neue Leitungsstruktur unserer Klinik, mit der wir noch besser für die stetig wachsenden Anforderungen in der Universitätsmedizin gerüstet sind.“

Verantwortung für die anästhesiologische Versorgung am UKJ

In der Klinik übernimmt Prof. Coldewey die Leitung der Sektion Anästhesiologie, die über 50 Ärztinnen und Ärzte zählt. Damit verantwortet sie die gesamte anästhesiologische Versorgung im UKJ, unter anderem in den 24 Operationssälen, in denen jährlich über 22.000 Narkosen durchgeführt und überwacht werden. Die Begeisterung für ihr facettenreiches Fachgebiet und die universitäre Medizin möchte Sina Coldewey auch an den ärztlichen Nachwuchs weitergeben – deshalb engagiert sie sich als Mentorin in der forschungsorientierten Linie des Jenaer Medizinstudiums, betreut zahlreiche Doktoranden und Masterstudenten und organisiert Facharztweiterbildungen. Prof. Coldewey: „Es ist eines meiner zentralen Anliegen, die Bedeutung von Forschungsergebnissen für die Klinik bereits im Studium praxisnah zu vermitteln und frühzeitig an wissenschaftliches Arbeiten heranzuführen. Für eine Vielzahl von Krankheiten werden wir nur mittels enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Naturwissenschaftlern eine Weiterentwicklung und Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie erzielen können.“

Weiterführende Informationen:

https://www.septomics.de/de/translational-septomics.html

https://www.uniklinikum-jena.de/kai

Kontakt:

Prof. Dr. Dr. med. Sina Coldewey
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9 323190
E-Mail: Sina.Coldewey@med.uni-jena.de



World Sepsis Congress Spotlight by WHO and GSA

09.09.2020

WSC Spotlight: Free Online Congress by WHO and GSA

On 9 September 2020, the WHO and the GSA will host the World Sepsis Congress Spotlight: Sepsis, Pandemics, and Antimicrobial Resistance – Global Health Threats of the 21st Century. The WSC Spotlight is an innovative free online congress bringing together over 30 renowned experts from all around the world to talk on COVID-19, antimicrobial resistance, sepsis, and how they are all linked. The congress will be held in English and is open to everyone with an internet connection.

For more information on program, speakers, time zones, and to register for free, please visit wscspotlight.org.



COVID-19: Hydrokortison senkt Sterblichkeit

04.09.2020

COVID-19: Hydrokortison senkt die Sterblichkeit

In einer internationalen Kooperation von mehr als 250 Intensivstationen konnte die REMAP-CAP-Studiengruppe, an der auch Forscher des CSCC beteiligt sind, nachweisen, dass intravenös verabreichtes Hydrokortison dem Organversagen bei COVID-19 Patienten mit schwerer beatmungspflichtiger Lungenentzündung entgegenwirkt und die Überlebenschancen der Patienten erhöht. Die Studienergebnisse wurden jetzt im Journal of the American Medical Association veröffentlicht.
Die REMAP-CAP-Studienbeteiligung von derzeit 17 deutschen Intensivstationen wird am Uniklinikum Jena koordiniert. Foto: UKJ.
Die REMAP-CAP-Studienbeteiligung von derzeit 17 deutschen Intensivstationen wird am Uniklinikum Jena koordiniert. Foto: UKJ.

Jena (vdG/UKJ). Die REMAP-CAP-Studiengruppe ist ein von Intensivmedizinern und Infektiologen aufgebauter Zusammenschluss von Intensivstationen in 14 Ländern in Europa, Kanada, USA, Australien, Neuseeland und Saudi-Arabien. In dieser einzigartigen weltweiten Kooperation führt die Gruppe  randomisierte klinische Studien durch, um die Wirksamkeit bekannter Medikamente in der COVID-19-Pandemie zu untersuchen.  Die aus derzeit 17 Intensivstationen bestehende Studienbeteiligung in Deutschland wird am Zentrum für Klinische Studien des Universitätsklinikums Jena (UKJ) koordiniert.

Hydrokortison hilft COVID-19-Patienten mit schwerer Lungenentzündung

In einer jetzt im Journal of the American Medical Association erschienenen Arbeit berichten die Ärzte von einer Studie, die den Einsatz von Hydrokortison bei COVID-19-Erkrankungen mit sehr schwerem Verlauf testete. Bei 384 erwachsenen Patienten, die wegen einer schweren Lungenentzündung beatmet werden mussten, erwies sich die Behandlung mit dem überall verfügbaren und preiswerten Kortisonpräparat als sehr wirkungsvoll. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe verbesserte die intravenöse Behandlung mit Hydrokortison die Überlebensrate und minderte die Schwere des Organversagens mit 93%iger Wahrscheinlichkeit. Diese Ergebnisse sind in Übereinstimmung mit einer jüngsten Studie aus Großbritannien, die zeigen konnte, dass Dexamethason, ein anderes Kortisonpräparat, die Sterblichkeit bei schwerer COVID-19-Erkrankung um ein Drittel senkt.

Ergebnisse fließen in COVID-19-Behandlungsempfehlungen der WHO ein

„Bisher galten Kortisonpräparate als kontraindiziert bei Viruspneumonien. Die Ergebnisse zeigen, dass Hydrokortison eine ähnlich günstige Wirkung wie Dexamethason bei schwerer COVID-19-Pneumonie hat“, sagt Mathias Pletz. Der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ ist der Studienleiter für Deutschland. „Das Ergebnis ist auch hinsichtlich der sich weltweit abzeichnenden Verknappung von Dexamethason eine wichtige Botschaft.“ Die Studienresultate werden in die Behandlungsempfehlungen der WHO für COVID-19 einfließen, die ständig aktualisiert werden.

Valide COVID-19-Studienergebnisse nur in internationalen Kooperationen möglich

Seit März 2020 baut die weltweit vernetzte REMAP-CAP-Gruppe Studienprotokolle auf, die die Wirksamkeit und Sicherheit von bereits zugelassenen Medikamenten bei hospitalisierten COVID-19-Patienten testen. „Wir untersuchen derzeit parallel die Wirksamkeit und Sicherheit von 14 unterschiedlichen Behandlungen in einem adaptiven und multifaktoriellen Studiendesign, das auch von der WHO empfohlen wird”, sagt Frank Brunkhorst, der als Mitglied der globalen Lenkungsgruppe mitverantwortlich ist für Design und Protokolle der Studien. Der Leiter des Studienzentrums am UKJ kritisiert auch die gegenwärtige Zersplitterung der klinischen Forschung mit vielen kleinen Studien zu COVID-19 in Deutschland:  „In einer Pandemie wie dieser brauchen wir große Patientenzahlen, um schnell zu Erkenntnissen und Fortschritten in der Therapie zu kommen. Das ist nur im Rahmen von internationalen Kooperationen möglich. Wir brauchen die Ergebnisse dieses Jahr und nicht erst im Herbst 2021!“

Originalpublikation:

REMAP-CAP Investigators: Effect of Hydrocortisone on Mortality and Organ Support in Patients With Severe COVID-19, JAMA. September 2, 2020. doi:10.1001/jama.2020.17022

Weitere Informationen: www.remapcap.org

Kontakt:

Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst
Zentrum für Klinische Studien, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: frank.brunkhorst@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9-396687

Prof. Dr. Mathias Pletz
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: mathias.pletz@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9-32 47 94



Das Jenaer Biotechnologieunternehmen „Dynamic42“ wirbt siebenstelliges Investment ein

07.04.2020

„Dynamic42“ wirbt siebenstelliges Investment ein

Die Dynamic42 GmbH hat eine Start-up-Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abgeschlossen. Das im März 2018 aus dem „Center of Sepsis Control and Care“ (CSCC) des Universitätsklinikums Jena ausgegründete Unternehmen konnte die Investoren bm-t beteiligungsmanagement thüringen gmbh (bm|t), die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (MBG) und die Sparkasse Jena-Saale-Holzland überzeugen, sich am Unternehmen zu beteiligen und die Entwicklung des Unternehmens somit zu unterstützen. Die Dynamic42 GmbH bietet ihren Kunden miniaturisierte Organmodelle des Menschen (sog. mikrophysiologische Systeme), um an diesen Wirkstoff-Testungen vornehmen zu können. Mit Hilfe der Investitionen wird die Dynamic42 GmbH die Weiterentwicklung von Produkten/Dienstleistungen, den weiteren Aufbau der Unternehmensinfrastruktur und des Personals als auch die Verbesserung der Schutzrechtssituation und den Ausbau des Vertriebs vorantreiben.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Dynamic42.



Basics in Bacteriology - in context of antibiotic resistance

05.03.2020

Basics in Bacteriology - in context of antibiotic resistance

This blocked lectures address PhD students or Bachelor/ Master students who are working with related topics or are interested in microbial resistances or who would like a refresher course in bacteriology.

The lecture series is intended to introduce the participants to the basic processes in bacteria in order to deepen their understanding of the mechanisms behind antibiotic resistance or tolerance. The series is organized by the Jena University Hospital in cooperation with InfectoGnostics and the Center for Sepsis Control and Care.

The lecture series is aimed at PhD students or Bachelor/ Master students who are working with related topics or are interested in microbial resistances or who would like a refresher course in bacteriology.

Date: 5 - 6 March 2020 from 9:00 to 12:30

Venue: Seminar room 10, Research and Institute Building (FUI), House 2, University Hospital Jena

Contact: Dr. rer. nat. Oliwia Makarewicz

Oliwia.Makarewicz@med.uni-jena.de
Phone: +49 3641 9-324227

Lectures
  1. Membrane and Envelope
  2. Bacterial Chromosome
  3. Transcription and Gene Regulation
  4. Translation and Ribosomes
  5. Non-ribosomal Peptides and Polyketides
  6. Pili, Flagella and Secretion
  7. Main Metabolic Pathways

 

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Goldstandard der Sepsisbehandlung: S3-Leitlinie veröffentlicht

17.02.2020

Goldstandard der Sepsisbehandlung: S3-Leitlinie veröffentlicht

Die jetzt veröffentlichte S3-Leitlinie zur Sepsis bündelt erstmals auf dem höchsten methodischen Niveau das gesamte medizinische Wissen zur Behandlung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung. Die Federführung für die Erarbeitung der Leitlinie „Sepsis - Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge“ hatte die am Universitätsklinikum Jena ansässige Deutsche Sepsis-Gesellschaft inne.
Empfehlungen zur Sepsis-Behandlung sind jetzt erstmals als S3-Leitlinie veröffentlicht worden. Foto: Anna Schroll/UKJ
Empfehlungen zur Sepsis-Behandlung sind jetzt erstmals als S3-Leitlinie veröffentlicht worden. Foto: Anna Schroll/UKJ

Jena (vdG/UKJ). Wie soll ein Sepsispatient künstlich beatmet und gelagert werden, welches Nierenersatzverfahren sollte bei akutem Nierenversagen angewandt werden, wie sollten Patienten mit schwerem septischen Schock ernährt werden - bei diesen Entscheidungen helfen Leitlinien dem behandelnden Arzt. "Leitlinien sind keine juristisch verbindlichen Richtlinien oder Universalrezepte", stellt Professor Dr. Frank M. Brunkhorst klar, "sie sind Handlungs- und Behandlungsempfehlungen auf dem Stand des aktuellen Wissens, letztlich aber muss der Arzt immer anhand der individuellen Situation des Patienten entscheiden." Frank Brunkhorst hat die Professur für Klinische Sepsisforschung am Universitätsklinikum Jena inne und leitet hier das Zentrum für Klinische Studien. Als Generalsekretär der Deutschen Sepsis-Gesellschaft leitete er die dreijährige Erarbeitung der Sepsis-Leitlinie, an der insgesamt 14 wissenschaftlich-medizinische Fachorganisationen und mit der Sepsis-Hilfe auch eine Patientenvereinigung beteiligt waren.

Prof. Dr. Frank Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena leitete die Erarbeitung der Sepsis-Leitlinie. Foto: www.lindgruen-gmbh.com
Prof. Dr. Frank Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena leitete die Erarbeitung der Sepsis-Leitlinie. Foto: www.lindgruen-gmbh.com

Höchste methodische Qualität

Die Grundlage bildeten die internationalen Behandlungsrichtlinien der „Surviving Sepsis Campaign“, die 2017 veröffentlicht wurden. Das 34-köpfige Leitlinienteam hat deren Gliederung übernommen und um Kapitel zur Definition der Sepsis, Prävention, Impfungen und Spätfolgen ergänzt. Mittels systematischer Aktualisierungsrecherchen und Literaturbewertungen wurden auch in der Zwischenzeit erzielte neue Studienergebnisse und publizierte Daten in die Empfehlungen einbezogen. Je nach der Qualität der Studiendaten und der Einigkeit unter den Experten sind die über 100 Empfehlungen abgestuft formuliert. „Die Bewertung der Studien und die Konsensfindung der Experten erfolgten standardisiert, das macht die hohe methodische Qualität der Leitlinie aus“, so Brunkhorst.

S3-Leitlinie "Sepsis - Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge"

Hintergrundinformation Sepsis

Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine fehlgesteuerte Antwort des Körpers auf Infektionen hervorgerufen wird. Auslöser können Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze sein. Am häufigsten betrifft eine Sepsis ältere Menschen über 65 Jahre und Kinder unter einem Jahr. Ein besonderes Risiko besteht aber auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes, Lungen- oder Nierenerkrankungen, Krebs oder einem geschwächten Immunsystem. Sepsis ist noch immer eine häufige Komplikation von Infektionen, mit einer geschätzten Häufigkeit von 50 Millionen Fällen pro Jahr weltweit. In europäischen Ländern ist die Erkrankung eine der Haupt-Todesursachen im Krankenhaus und geht mit einer Sterblichkeit von 30-40% einher. Durch die Verfügbarkeit von Antibiotika und leistungsfähigen Intensivstationen konnte die Sepsis-bezogene Sterblichkeit deutlich gesenkt werden. Die Einführung von Therapien, die auf das Immunsystem gerichtet sind, könnte die Überlebens- und Heilungschancen für Betroffene weiter verbessern.

Kontakt:
Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst
Zentrum für Klinische Studien
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 0 3641 939 66 87
E-Mail: frank.brunkhorst@med.uni-jena.de

 



Jenaer Sepsisexperten erforschen im EU-Verbund personalisierte Immuntherapie bei Sepsis

11.02.2020

Jenaer Sepsisexperten erforschen im EU-Verbund personalisierte Immuntherapie bei Sepsis

Im EU-Projekt ImmunoSep untersucht ein Forschungsverbund mit insgesamt 14 Partnern, ob Sepsispatienten von einer spezifischen Immunbehandlung profitieren, die nicht bei allen Patienten gleich angewandt wird, sondern den individuellen Krankheitsverlauf von Patienten berücksichtigt. Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist als klinisches Studienzentrum an dieser Studie beteiligt. Das Vorhaben wird im Rahmen des Horizon 2020 Förderprogramms der Europäischen Union in den nächsten vier Jahren mit insgesamt über zehn Millionen Euro gefördert.
Im EU-Verbund ImmunoSep erforschen UKJ-Wissenschaftler eine personalisierte Immuntherapie für Sepsis-Patienten. Foto: Anna Schroll/UKJ
Im EU-Verbund ImmunoSep erforschen UKJ-Wissenschaftler eine personalisierte Immuntherapie für Sepsis-Patienten. Foto: Anna Schroll/UKJ

Jena/Nijmegen (UKJ/vdG). „Von Therapien, die entsprechend dem Patientenstatus auf das Immunsystem gerichtet sind, erhoffen wir uns einen großen Schritt in der Verbesserung der Überlebens- und Heilungschancen bei Sepsis“, so der Sprecher des CSCC, Prof. Dr. Michael Bauer. Antibiotika und moderne Intensivmedizin haben die Sterblichkeit der Sepsis in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich reduziert, jedoch stirbt immer noch etwa ein Drittel der Patienten an der Erkrankung, die durch eine fehlgesteuerte Antwort des Körpers auf Infektionen hervorgerufen wird. Dabei beeinflussen individuelle Unterschiede den Verlauf der Erkrankung und den Behandlungserfolg deutlich. Zum Beispiel steht bei einigen Patienten eine überschießende Entzündungsantwort im Vordergrund, bei anderen bestimmt eine geschwächte Abwehrantwort den Verlauf.

Diese Unterschiede nimmt ImmunoSep ins Visier und startet eine klinische Studie, um eine Individualisierung der Immuntherapie bei Sepsis zu testen. „Wir werden die Studienpatienten in Gruppen mit verstärkter und zu schwacher Abwehrreaktion einteilen und in beiden Gruppen eine immundämpfende bzw. eine immununterstützende Therapie mit der etablierten Standardtherapie vergleichen“, beschreibt PD. Dr. Sebastian Weis, der die Studie am UKJ mit Prof. Bauer leitet, das Vorgehen. In die Studie sollen knapp 300 Patienten in sechs europäischen Ländern aufgenommen werden. Jena ist das einzige klinische Studienzentrum in Deutschland.

In einem breit angelegten Screening erstellt ImmunoSep zudem von den Studienpatienten umfassende genetische, immunologische, mikrobiologische und Stoffwechselprofile, in denen mit systembiologischen Methoden nach charakteristischen Markern für den individuellen Krankheitsverlauf gesucht wird. Das Ziel des Projektes ist es, den Weg für eine individualisierte Immuntherapie zu ebnen, die die Sterblichkeit der Sepsis signifikant senken kann. „Wir freuen uns, die Jenaer Expertise in der klinischen Sepsisforschung in diese möglicherweise bahnbrechende Studie einbringen zu können, die das Potenzial hat, die Sepsistherapie nachhaltig zum Wohle der Patienten zu verändern“, betont Prof. Bauer.

Kontakt Jena:
Prof. Dr. Michael Bauer, PD Dr. Sebastian Weis
E-Mail: Sebastian.Weis@med.uni-jena.de

Pressemitteilung ImmunoSep (englisch)

Das CSCC

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control & Care, CSCC) ist eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren, die durch Förderung des Bundesministerium für Bildung und Forschung etabliert wurden. Das 2010 eingerichtete CSCC ist am Universitätsklinikum Jena angesiedelt und widmet sich der Erforschung von Sepsis und deren Folgeerkrankungen. Die über 100 Forscherinnen und Forscher des CSCC betrachten dabei alle Aspekte der Erkrankung, von der Risikobewertung und Prävention über die Akutbehandlung bis hin zur Nachsorge. Besonderen Stellenwert hat dabei der Transfer von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung.

Hintergrundinformation Sepsis

Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine fehlgesteuerte Antwort des Körpers auf Infektionen hervorgerufen wird. Auslöser können Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze sein. Am häufigsten betrifft eine Sepsis ältere Menschen über 65 Jahre und Kinder unter einem Jahr. Ein besonderes Risiko besteht aber auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes, Lungen- oder Nierenerkrankungen, Krebs oder einem geschwächten Immunsystem. Sepsis ist noch immer eine häufige Komplikation von Infektionen, mit einer geschätzten Häufigkeit von 50 Millionen Fällen pro Jahr weltweit. In europäischen Ländern ist die Erkrankung eine der Haupt-Todesursachen im Krankenhaus und geht mit einer Sterblichkeit von 30-40% einher. Durch die Verfügbarkeit von Antibiotika und leistungsfähigen Intensivstationen konnte die Sepsis-bezogene Sterblichkeit deutlich gesenkt werden. Die Einführung von Therapien, die auf das Immunsystem gerichtet sind, könnte die Überlebens- und Heilungschancen für Betroffene weiter verbessern.



Organmodelle für die Testung neuer Immunwirkstoffe

03.12.2019

Organmodelle für die Testung neuer Immunwirkstoffe

Das Universitätsklinikum Jena beteiligt sich am EU-Verbund imSAVAR, der innovative Modellsysteme für die Evaluation immunmodulierender Therapeutika entwickelt. In dem auf sechs Jahre angelegten Projekt sollen in Jena Testsysteme entstehen, die die Funktion und das Zusammenwirken verschiedener menschlicher Organe nachbilden. Diese Tests sollen die Untersuchung neuer Wirkstoffe erleichtern, die in Immunprozesse eingreifen.
UKJ-Wissenschaftler entwickeln im EU-Konsortium imSAVAR Testsysteme zur präklinischen Prüfung neuer Wirkstoffe, die in Immunprozesse eingreifen. Foto: AG Inspire/UKJ
UKJ-Wissenschaftler entwickeln im EU-Konsortium imSAVAR Testsysteme zur präklinischen Prüfung neuer Wirkstoffe, die in Immunprozesse eingreifen. Foto: AG Inspire/UKJ

Die Entwicklung solcher Wirkstoffe und Therapien hat durch die jüngsten Erfolge in der Immunonkologie einen neuen Schub erfahren. Eine wesentliche Herausforderung bei der Entwicklung neuer Therapien ist und bleibt jedoch der Nachweis der Wirksamkeit und der Sicherheit, der in Zellkulturen und im Tiermodell erbracht werden muss, bevor die klinische Testung am Menschen beginnen kann. Größtes Problem dabei ist die Komplexität des menschlichen Immunsystems. Im erkrankten Zustand, zum Beispiel bei Krebs-, Autoimmun-, oder Entzündungserkrankungen, interagieren die Zellen des Immunsystems anders als im gesunden Zustand. Es fehlt an nicht-klinischen Modellen, die das komplexe Zusammenspiel des menschlichen Immunsystems im Krankheitszustand nachbilden können.

Genau diesen Mangel will das EU-Konsortium imSAVAR in Angriff nehmen und neue Konzepte zur Überprüfung von Immuntherapien  entwickeln. Ziel ist dabei die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Modellsysteme, um unerwünschte Nebenwirkungen auf das Immunsystem zu identifizieren, neue Biomarker für die Diagnose und Prognose solcher Nebenwirkungen zu finden und die Mechanismen dieser Nebenwirkungen genauer zu erforschen. Das Projekt will damit die Grundlagen für neue, europaweite Standards in der Medikamentenentwicklung legen.

Einer der Projektpartner ist die Arbeitsgruppe Inspire am Universitätsklinikum Jena, die ihr Know-how in der Entwicklung von Organ-Biochips einbringt. „Wir arbeiten an einer mikrofluidischen Plattform, die die komplexen Funktionen und die Wechselwirkungen unterschiedlicher menschlicher Organe und eben auch des Immunsystem nachbildet“, so der Arbeitsgruppenleiter PD Dr. Alexander Mosig. Die Jenaer Wissenschaftler können in ihren künstlichen Miniorganen die Bedingungen so einstellen, dass sich die verschiedenen Zelltypen eines Organs in der richtigen Mikroanatomie organisieren und physiologisch interagieren. Auf diese Weise sollen Modelle für Darm, Leber und Lunge entstehen, jeweils mit wichtigen immunologischen Funktionen. Eingesetzt werden sollen diese Systeme unter anderem für die Testung  immunonkologischer Therapien wie Car-T-Zellen oder neuer Checkpoint-Inhibitoren. Die Überführung der Entwicklung in marktfähige Test-Kits übernimmt Dynamic42, eine Ausgründung aus dem Universitätsklinikum Jena, die ebenfalls am Projekt beteiligt ist.

Das interdisziplinäre Konsortium imSAVAR umfasst insgesamt 28 internationale Partner aus elf Nationen unter der wissenschaftlichen Koordination des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI in Leipzig und Novartis in Basel. Unter den Partnern befinden sich universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen und regulatorische Behörden. Das Projekt wird über eine Laufzeit von sechs Jahren mit insgesamt elf Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert. Die gleiche Summe bringen die Industriepartner als Eigenleistung in das Projekt ein.

Kontakt:

PD Dr. Alexander Mosig
Nachwuchsgruppe Inspire, Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC und Institut für Biochemie II, Universitätsklinikum Jena
Telefon: 03641-9390910
E-Mail: Alexander.Mosig@med.uni-jena.de

Pressemitteilung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI, das den Verbund koordiniert



28.11.2019

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, T. Skirecki

What do we know about the restoration of T cells after sepsis? Facts, Gaps and Perspectives Tomasz Skirecki, MD, PhD

Laboratory of Flow Cytometry at the Centre of Medical Postgraduate Education Warsaw, Poland

Date: Thursday, 28 November 2019, 4:00 pm

Location: Seminar room 10; Research and Institute Building, House F2,
Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Host: Ignacio Rubio

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A requested

Dr. Skireckis main research interest is the role of the immune system in development of organ failure in sepsis and the recovery of immune functions after sepsis. In particular, he is interested in the biology of T cells and monocyte/macrophages. To study these topics he is working on the development of improved animal models of sepsis.

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06.11.2019

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, S. Ludwig

Pursuing new avenues in anti-influenza therapy Prof. Dr. Stephan Ludwig

Westfälische Wilhelms-University Münster, Institute of Virology

Date: Wednesday, 6 November 2019, 5:15 pm

Location: Lecture Hall at the Hans Knöll Institute (HKI), Beutenbergstr. 11, 07745 Jena

Host: Prof. Dr. Christina Ehrhardt

 

Prof. Dr. Stephan Ludwig is the head of the Institute of Virology at the Westfälische Wilhelms-University in Münster. He is an expert in the regulation of pathogen-host interactions with focus on influenza virus-induced signal-transduction pathways and their impact on infection.
Influenza constitutes a major public health problem and is one of the most important causes of respiratory tract diseases, which is responsible for widespread morbidity and mortality every winter. Besides seasonal epidemics influenza A viruses occasionally cause worldwide pandemics. Remarkably, respiratory tract infections represent with 62.9% the most common cause of sepsis. Unfortunately, treatment options are rare, because the commonly used anti-influenza drugs provoke the development of resistant variants. Thus, novel treatment options are required.
A major aim of his work is - via gathering knowledge about the cellular processes which control virus replication - to learn more about viral reproduction strategies and to eventually find new targets for an antiviral intervention on the basis of cellular components. In doing so he pioneered the viral research and supported a paradigm change, not to target the pathogen itself, but virus-supporting cellular factors to reduce the development of resistances. He identified the Raf/MEK/ERK as well as the NF-kappa-B-signalling pathway, among others, as prominent targets for antiviral therapy. Interestingly, chemical substances that are already in clinical use for treatment of other diseases are promising candidates in anti-influenza therapy.  Meanwhile some of them are introduced in clinical development against influenza virus infections.

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Wege, das Erlebte zu verarbeiten

28.08.2019

Wege, das Erlebte zu verarbeiten

Ausstellung „Sepsis und Infektion im Spiegel der Kunst“ am UKJ / Vernissage am 30. August

Jena (UKJ/as). „Jetzt schlaf schön und ruhe dich gut aus.“ Noch kann der junge Mann nicht lesen, was die Pflegerin in sein Intensivtagebuch geschrieben hat. Auch die vielen Zeilen seiner Lebensgefährtin nicht, die sich seit seinem Unfall sehr um ihn sorgt. Damit er später, wenn er seine Umwelt wieder bewusst wahrnimmt, nachvollziehen kann, was in diesen Tagen auf der Intensivstation passiert ist, füllen die Menschen um ihn herum das Tagebuch. „Wir wissen, dass das Tagebuchschreiben die psychischen Belastungen, die nach einer intensivmedizinischen Behandlung auftreten können, minimiert“, so Dr. Teresa Deffner, Psychologin auf der Intensivstation am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Das zeigen die Gespräche mit Betroffenen, die eine schwere Erkrankung überlebt haben. Auszüge aus ihren Intensivtagebüchern sind nun Teil der Ausstellung „Sepsis und Infektion im Spiegel der Kunst“, die am 30. August um 18 Uhr in der Magistrale des Universitätsklinikums Jena (UKJ) eröffnet wird.

Nach einem Grußwort von Prof. André Scherag, Direktor des Instituts für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften am UKJ, wird das Organisatorenteam aus CSCC (Center für Sepsis Control and Care), Sepsis-Stiftung und ZIK Septomics das Projekt kurz vorstellen. Anschließend geben die Psychologin Dr. Teresa Deffner und die Fotografin Sibylle Kölmel eine Einführung in das Projekt der Intensivtagebücher. 

Vor dem Hintergrund des Welt-Sepsis-Tags am 13. September organisieren Jenaer Organisationen und Institutionen aus Forschung und Medizin jedes Jahr gemeinsame Aktionen, um die Erkrankung Sepsis bekannter zu machen. Mit der Ausstellung im Rahmen der Serie „Kunst in der Magistrale“ haben sie in diesem Jahr verschiedene künstlerische Herangehensweisen an das Thema Sepsis und Infektion gewählt. Gezeigt werden berührende Bilder, die Geschichten erzählen und im Gedächtnis bleiben. Wie das Erlebte verarbeitet werden kann, zeigen nicht nur die Intensivtagebücher, sondern beispielsweise auch Illustrationen des Sepsis-Überlebenden Gary Black, der seine Erlebnisse in einem Buch und zahlreichen Bildern verarbeitet hat. Die Werke des Illustrators Gary Andrews fokussieren auf die Perspektive der Angehörigen: Der Cartoonzeichner und Vater zweier Kinder führte ein grafisches Tagebuch über die Freuden des Familienlebens mit prägnanten Cartoons. Im Oktober 2017 verlor er völlig unerwartet seine Frau Joy durch eine Sepsis. Das Tagebuch, seine „Daily Scribbles“, führte er weiter. Einige der berührenden Zeichnungen sind nun in der Magistrale des Klinikums zu sehen.

Weltweit stirbt etwa alle vier Sekunden ein Mensch an einer Sepsis. Auch in Deutschland gilt die Erkrankung als dritthäufigste Todesursache. Was bedeutet dieser lebensbedrohliche Zustand für die Betroffenen? Lässt sich eine Sepsis verhindern? Was ist beim Behandeln wichtig? Mit verschiedenen visuellen Mitteln versucht die neue Ausstellung Antworten auf diese Fragen zu geben. Die Künstler und Protagonisten beleuchten die Fragen dabei aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Ein besonderer Fokus liegt auf der Darstellung aus Sicht der Betroffenen: der Überlebenden, aber auch der Angehörigen und des medizinischen Personals. Die Ausstellung zeigt aber auch Posterkampagnen zur Aufklärung über Sepsis aus aller Welt und unterhaltsame Bildungsangebote („Edutainment“) wie Comics, Malbücher und Kartenspiele.

Im Internet:

https://www.uniklinikum-jena.de/cscc/SepsisAusstellung2019.html

 

Kontakt:

Dr. Margit Leitner
Wissenschaftliche Assistenz & Öffentlichkeitsarbeit
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum
Sepsis und Sepsisfolgen
Center for Sepsis Control and Care (CSCC)
Universitätsklinikum Jena

Tel.: +49 3641 9 32 33 20
E-Mail: Margit.Leitner@med.uni-jena.de
Web: www.cscc.uniklinikum-jena.de

 

Termin:

Vernissage
„Sepsis und Infektion im Spiegel der Kunst“

Freitag, 30. August, 18 Uhr

Magistrale des Universitätsklinikums Jena
Dauer: bis Ende November 2019



Wissenschaftsnachwuchs am Schillertag ausgezeichnet

28.06.2019

Wissenschaftsnachwuchs am Schillertag ausgezeichnet

Prof. Dr. Tony Bruns erhielt den diesjährigen Habilitationspreis
Prof. Dr. Tony Bruns (Foto: Anne Günther/FSU)
Prof. Dr. Tony Bruns (Foto: Anne Günther/FSU)

Jena (FSU) Schiller „lebt“ an der nach ihm benannten Universität. Das zeigt der höchste Festtag der Universität Jena, der den Namen „Schillertag“ trägt, um an seine Antrittsvorlesung im Jahr 1789 zu erinnern. Aus Anlass des diesjährigen „Schillertages“ sind am heutigen Freitag (28.6.) auch die besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der vergangenen zwölf Monate ausgezeichnet worden.

Der mit 5.000 Euro dotierte Habilitationspreis wurde Prof. Dr. Tony Bruns überreicht. Der Mediziner, der inzwischen eine Professur am Aachener Uniklinikum innehat, ist für seine Arbeit „Untersuchungen zur immunologischen Vermittlung von Inflammation, Infektion und Organversagen im Verlauf chronischer Lebererkrankungen“ ausgezeichnet worden. Der Habilitationspreis wird von der Universität und ihrer Freundesgesellschaft finanziert.

Die mit jeweils 750 Euro dotierten Dissertationspreise werden ebenfalls von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der FSU gestiftet. Den Promotionspreis der Medizinischen Fakultät erhielt Dr. Uwe Haselmann.



Weimar Sepsis Update 2019

21.06.2019

Weimar Sepsis Update 2019

Der 9. internationale Kongress "Sepsis and Multiorgan Dysfunction" findet von 11. - 13. September 2019 in Weimar statt.

Der Kongress wird von der Deutschen Sepsis-Gesellschaft (DSG) unter dem Motto "a Tribute to Translation" organisiert. Parallel findet der 11. Intensivpflege-Kongress statt.

Das vorläufige Programm der beiden Veranstaltungen stehen auf den Seiten der DSG zum Download bereit.

Einreichung von Abstracts ist bis zum 30. Juni 2019 möglich.

 

 

 

The 9th international congress "Sepsis & Multiorgan Dysfunction" will take place from 11 - 13 September 2019 in Weimar.

Featuring "a Tribute to Translation", the congress is organized in connection with the 11th intensive care nursing congress by the German Sepsis Society.

A preliminary programme now available online.

Abstract Submission is open until 30 June 2019.



Ausgezeichnet mit dem Thüringer Forschungspreis

08.04.2019

Ausgezeichnet mit dem Thüringer Forschungspreis

Ein Wissenschaftlerteam des Leibniz-IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität und des Universitätsklinikums Jena entwickelt Schnelltest zur Erkennung von Infektionserregern.
Ein Chip, der Leben retten kann: der RamanBioAssayTM. Auf den Chip kommen Bakterien aus einer Patientenprobe. Ein lichtbasiertes Verfahren und eine computergestützte statistische Auswertung liefern Klarheit: Welcher Erreger ist es und wogegen ist er resistent?
Foto: Sven Döring/ Leibniz-IPHT
Ein Chip, der Leben retten kann: der RamanBioAssayTM. Auf den Chip kommen Bakterien aus einer Patientenprobe. Ein lichtbasiertes Verfahren und eine computergestützte statistische Auswertung liefern Klarheit: Welcher Erreger ist es und wogegen ist er resistent? Foto: Sven Döring/ Leibniz-IPHT

Mit einem Schnelltest zur Erkennung von Infektionserregern und deren Antibiotika-Resistenzen erhielt ein Jenaer Wissenschaftlerteam des Leibniz-IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität und des Universitätsklinikums Jena den Thüringer Forschungspreis 2019. Das von ihm erforschte laserbasierte Verfahren kann Bakterien und ihre Resistenzen direkt diagnostizieren: In 3 Stunden liegt das Ergebnis vor, auf das Mediziner mit derzeitigen Verfahren bis zu 3 Tage warten müssen. Der Test ermöglicht es Ärzten, Infektionen zielgenau zu therapieren und könnte damit einen entscheidenden Beitrag leisten im Kampf gegen resistente Keime. Der Thüringer Forschungspreis wurde am 8. April um 17 Uhr in Jena vergeben.

Immer öfter infizieren sich Menschen mit Keimen, gegen die verfügbare Antibiotika nicht mehr helfen. Solche resistenten Keime gefährden Menschen weltweit. Denn sie könnten dazu führen, dass von Krankheiten, die heute gut zu behandeln sind, in naher Zukunft wieder eine tödliche Gefahr ausgeht und scheinbar einfache Routineeingriffe zum unkalkulierbaren Risiko werden. Die Ursache ist ein Teufelskreislauf: Weil es an schnellen Verfahren für die Diagnose fehlt, werden Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Infektionen unter Zeitdruck zunächst mit Breitband- oder Reserveantibiotika behandelt. In der Folge treten immer mehr Resistenzen auf, auch gegen Reserveantibiotika. Diese Substanzen werden zunehmend wirkungslos — und die Resistenzlage verschärft sich weiter.

Ein Chip, der Leben retten kann

Ein Wissenschaftlerteam des Leibniz-IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität und des Universitätsklinikums Jena hat eine Lösung erforscht mit dem Potential, die Infektionsdiagnostik zu revolutionieren: einen laserbasierten Schnelltest, der Ärztinnen und Ärzten in kürzester Zeit die entscheidenden Informationen liefert, um mit der optimalen Behandlung zu starten. Mit dem RamanBioAssy™ können Bakterien und Resistenzen innerhalb von 3 Stunden diagnostiziert werden. Bei derzeit angewandten mikrobiologischen Verfahren müssen Mediziner bis zu 3 Tage auf das Ergebnis warten.

Prof. Ute Neugebauer vom Leibniz-IPHT und dem integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum „Center for Sepsis Control and Care“ des Universitätsklinikums Jena (UKJ) und Prof. Michael Bauer, Leiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ. Sie sind Teil des Wissenschaftlerteams des Leibniz-IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität und des UKJ, das den Schnelltest zur Erkennung von Infektionserregern und deren Antibiotika-Resistenzen erforscht.
Foto: Sven Döring/ Leibniz-IPHT
Prof. Ute Neugebauer vom Leibniz-IPHT und dem integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum „Center for Sepsis Control and Care“ des Universitätsklinikums Jena (UKJ) und Prof. Michael Bauer, Leiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ. Sie sind Teil des Wissenschaftlerteams des Leibniz-IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität und des UKJ, das den Schnelltest zur Erkennung von Infektionserregern und deren Antibiotika-Resistenzen erforscht. Foto: Sven Döring/ Leibniz-IPHT

Die Alternative der Jenaer Forscher ist schnell, kostengünstig und universell einsetzbar: ein Chip, der ein Labor ersetzt. Wenige Tropfen einer Patientenprobe genügen, damit Ärzte Krankheitserreger und Antibiotika-Resistenzen einfach ablesen können.

„Eine potentiell lebensrettende Entwicklung. Mit Potential sowohl für den einzelnen Patienten als auch für das Gesundheitssystem“, urteilt Prof. Michael Bauer, der am Uniklinikum Jena die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin leitet: „Sie könnte helfen, uns aus der Resistenz-Misere zu befreien.“

Das Forscherteam am Leibniz-IPHT arbeitet bereits an einem tragbaren System. „Unser Ansporn ist es, nun die nächsten Schritte zu gehen und Ärzten ein Mittel an die Hand zu geben, das sie dort einsetzen können, wo es am meisten gebraucht wird: in der patientennahen Diagnostik“, sagt Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT und des Instituts für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. So könnte der Schnelltest Ärzten auf dem Land, wo keine Klinik in der Nähe ist, zu einer präzisen Diagnose und ihren Patienten zu einer passenden Behandlung verhelfen. Und bei lebensbedrohlich erkrankten Patienten in der Klinik, für die jede Minute zählt, erspart es den zeitaufwändigen Probentransport ins Labor.

„Es freut uns zu sehen, dass wir mit spektroskopischen Techniken eine Lösung für einen dringenden medizinischen Bedarf bereitstellen können“, ergänzt Prof. Ute Neugebauer vom Leibniz-IPHT, die am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen des Uniklinikums Jena forscht.

Für den Chip, der Leben retten kann, wurde das Jenaer Forscherteam 2018 mit dem 3. Preis des Berthold-Leibinger-Innovationspreises ausgezeichnet. Er hat zudem bereits zur Gründung der Firma Biophotonics Diagnostics geführt. Das Potential ist groß. Patientinnen und Patienten wird schnell geholfen. Die weitere Ausbreitung von Resistenzen wird durch passgenaue Therapien eingedämmt und in den Gesundheitssystemen werden erhebliche Kosten eingespart.

Hintergrund:

Mit dem Thüringer Forschungspreis ehrt das Land Thüringen seit 1995 einmal im Jahr Spitzenleistungen in der Forschung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes. Ausgezeichnet werden Arbeiten der Grundlagen- und der angewandten Forschung mit einem Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro. Über die Vergabe entscheidet eine Jury aus erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland.



Vergabe von Stipendien an Medizindoktoranden

18.05.2018

Vergabe von Stipendien an Medizindoktoranden

Mit Start des Sommersemester 2018 können sich drei Medizindoktoranden über Unterstützung durch CSCC-Stipendien freuen. Die feierliche Übergabe der Urkunden fand im Rahmen des Jahresempfangs des Universitätsklinikums statt.

Claudia Lemke wird an der Klinik für Neurochirurgie den „Einfluss einer chronischen Infektion mit intrazellulär persistierenden Staphylococcus aureus small colony variants auf das Wachstum vom Glioblastomzellen“ untersuchen. In der Biophotonik-Arbeitsgruppe widmet sich Richard Grohs der „Erforschung und Testung eines Schnelltests zur Bestimmung von Antibiotikaresistenzen bei Urosepsis mit einem Fokus auf multiresistenten Gram-Bakterien“. In den Forschungslaboren der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie untersucht Micha Ploner „PKC-Isoformen ɑ und ζ als Regulatoren der septischen Cholestase im PI3K/PKC Signalweg“.

Wir wünschen den Stipendiaten viel Erfolg für ihre Projekte und heißen sie in der CSCC-RTG herzlich willkommen.

 



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08.05.2018

CSCC-Vortragsreihe, A. Peschel

A different approach towards molecular diagnostics of bloodstream infections Dr. Kai Sohn

Fraunhofer Institute for Interfacial Engineering and Biotechnology, Stuttgart

Date: Tuesday, 8 May 2018, 4:00 pm

Location: Seminar room 10; Research and Institute Building, House F2, Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A

The Functional Genomics research group headed by Dr. Kai Sohn develops and applies innovative methods (e.g. next-generation sequencing, synthetic biology) for the identification of biomarkers for personalized diagnostics of various clinical indications, in particular for the molecular analysis of infection processes, but also for the characterization of microorganisms in industrial biotechnology. Furthermore, methods for the qualitative and quantitative characterization of complex microbial metagenomes and metatranscriptomes are developed and applied to diagnostics and environmental biotechnology. Our automated sample preparation, next generation sequencing and high performance computing workflows are available for cooperation and joint research projects, as well as research projects of industrial clients.

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07.05.2018

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen: M. Szibor

Xenotopic expression of alternative electron transport enzymes in mammals - impact on health and disease Marten Szibor, MD

Faculty of Medicine and Life Sciences, University of Tampere, Finland

Date: Monday, 07 May 2018, 12:30

Location: Conference Room of the Institute for Clinical Chemistry and Laboratory Diagnostics (Oval Office), Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Host: Michael Schwarzer and Michael Bauer

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24.04.2018

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen: C. G. Antoniades

VERANSTALTUNG ENTFÄLLT!
VERANSTALTUNG ENTFÄLLT! Innate immune imprinting and memory in acute liver injury Charalambos Gustav Antoniades, MD

Imperial College London & Liver Intensive Care Unit, King’s College London

Date: Tuesday, 24.04.2018, 10:00 am

Location: Conference Room of the Institute for Clinical Chemistry and Laboratory Diagnostics (Oval Office), Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A

Dr. Antoniades gained a First class Degree in Immunology and Honours in Medicine from UCL & Royal Free Hospital School of Medicine. After completing his doctoral thesis on monocyte dysfunction in acute liver failure at the Institute of Liver Sciences, he was appointed as an NIHR Clinical Lecturer in Hepatology and presently holds the MRC Clinician Scientist Fellowship.
His areas of clinical expertise include management of critically ill patients with both acute and chronic liver failure. He has a research interest in the acute liver injury and the immunological processes that govern this condition and has a number of publications in biomarker and mechanistic aspects of acute liver failure. He currently runs his laboratory groups between both Imperial and Kings College London sites examining the role of monocytes in both human and experimental models of liver injury.

Host: Alexander Mosig and Tony Bruns

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Sepsis CamPetition: Start in die zweite Runde

19.04.2018

Sepsis CamPetition: Start in die zweite Runde

In der Neuauflage ihres Wettbewerbs suchen Jenaer Forschungsverbünde Kurzfilme und diesmal auch grafische Arbeiten zum Thema Sepsis. Einreichungsschluss ist der 13. August.

Jena (UKJ/ vdG) Motiviert von den Ergebnissen des Vorjahres starten die Organisatoren der Sepsis CamPetition, Jenaer Organisationen und Institutionen aus Forschung und Medizin, in eine zweite Runde des Wettbewerbs. Kurzfilme werden wieder im Fokus stehen, aber zusätzlich soll der Wettbewerb dieses Jahr auch für grafische Arbeiten geöffnet werden. „Egal ob bewegte oder unbewegte Bilder – gesucht sind Bilder, die etwas bewegen“, fasst Dr. Margit Leitner, die Intention des Wettbewerbs zusammen. „Wir wollen nicht nur Menschen dazu bringen, sich mit dem Thema Sepsis auseinanderzusetzen, sondern deren kreative Werke dann auch als Multiplikator für die Aufklärung nutzen“, so die Koordinatorin der Sepsis CamPetition für das Center for Sepsis Control and Care am Universitätsklinikum Jena weiter.

Denn wie alle Veranstaltungen zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September soll der Wettbewerb helfen, Sepsis bekannter zu machen und so eine raschere Erkennung und erfolgreichere Behandlung ermöglichen. Noch immer wird die umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannte Erkrankung oft zu spät erkannt und als medizinischer Notfall unterschätzt. „Sepsis ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern nach Unfällen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Kinder bereits in der Schule über Sepsis und deren Symptome aufgeklärt werden. Daher möchten wir mit einer U20-Wertung insbesondere Jugendliche ermutigen, an dem Wettbewerb teilzunehmen“, führt Tobias Gothow, Geschäftsführer der Sepsis-Stiftung, weiter aus.

Der Wettbewerb ist offen für alle, die helfen wollen, Sepsis bekannter zu machen – „egal ob Ärzte, Studierende, Schulklassen oder Videomacher, Grafiker, Cartoonisten, Fotografen, ob einzeln oder im Team“, betont Dr. Ursula Frischmann vom ZIK Septomics. Neben der Bewertung durch eine Jury ist auch die Meinung des Publikums wieder gefragt: Ergebnisse einer Online-Abstimmung werden in die Gesamtwertung eingehen. Und bestenfalls kann die Wettbewerbsteilnahme mehr einbringen als Wissensgewinn: Sepsis-Stiftung und Center for Sepsis Control and Care stellen ein Preisgeld von insgesamt 3.000 Euro zur Verfügung. Daneben wird es auch wieder Sachpreise zu gewinnen geben.

Termine und Fristen:
  • Beitrag einreichen von 1. Mai bis zum 13. August 2018 über www.uniklinikum-jena.de/cscc/WST.html
  • Online-Abstimmung für die Publikumswertung: 14. bis 27. August 2018
  • Preisverleihung, öffentliche Bekanntgabe der Gewinner und Präsentation der Beiträge: Welt-Sepsis-Tag, 13. September 2018
Kontakt:

Dr. Margit Leitner
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9323320
E-Mail: wsd@med.uni-jena.de

Sepsis CamPetition:

YouTube-Kanal: http://bit.ly/SepsisCamPetition

Wettbewerbsunterlagen und Teilnahmebedingungen: www.uniklinikum-jena.de/cscc/WST.html

Die Sepsis CamPetition ist ein gemeinsames Projekt von Center for Sepsis Control and Care und ZIK Septomics (beides vom BMBF geförderte Sepsisforschungszentren in Jena), Sepsis-Stiftung, Deutscher Sepsis-Hilfe e.V., Global Sepsis Alliance und Universitätsklinikum Jena.

Hintergrund:

Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigt. Sepsis kann zu Schock, multiplem Organversagen und letztlich zum Tod führen, insbesondere, wenn sie nicht früh erkannt und schnell behandelt wird. Sepsis ist weltweit die führende infektionsbedingte Todesursache.

Sepsis kann als Komplikation jeder Infektion, wie z. B. Lungenentzündung oder Harnwegsinfektion, auftreten, aber auch nach Verletzungen und chirurgischen Eingriffen. Die Entzündungsantwort des gesamten Körpers, verbunden mit Organversagen, macht Sepsis zu einer hochkomplexen und dynamischen Erkrankung. Durch die unspezifischen Symptome, verbunden mit einem Mangel an Aufklärung über die Frühsymptome sowie leistungsfähigen Diagnosemethoden, wird eine Sepsis oft erst spät erkannt.



06.03.2018

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, M. Möbius

Somatic cellular therapeutics for the critically ill patient Marius Möbius

University Hospital Carl Gustav Carus, Department of Neonatology and Pediatric Intensive Care

Date Tuesday, 06.03.2018, 3:00 p.m.

Location: Seminar room 10; Research and Institute Building, House F2, Jena University Hospital, Am Klinikum 1  

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A, requested

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14.12.2017

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, J. F. Bermejo-Martín

Profiling dysregulated response to infection in sepsis and pneumonia Jesús F Bermejo-Martín MD PhD

Hospital Clínico Universitario de Valladolid, Spain

Date: Thursday, 14 December 2017, 3:00 pm

Location: Seminar room 10; Research and Institute Building, House F2, Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A, requested

Jesús Bermejo-Martin is an expert in systems immunology of severe infections. He is an active member in european an Spanish consortia working on system biology approaches for the study of sepsis immunology.

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Leber auf dem Chip ersetzt Tierversuche

15.11.2017

Leber auf dem Chip ersetzt Tierversuche

Jena (UKJ/vdG) Der Wissenschaftler PD Dr. Alexander Mosig vom Universitätsklinikum Jena wurde heute (15.11.) mit dem Tierschutz-Forschungspreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet. Der Preis würdigt die von dem Forscher und seiner Arbeitsgruppe entwickelten Biochips, die komplexe Organfunktionen z.B. der Leber oder der Blut-Hirn-Schranke nachbilden. Diese Organmodelle konnten bei der Untersuchung von Entzündungsprozessen und in der Wirkstoffcharakterisierung schon erfolgreich als Alternativen zu Tierversuchen eingesetzt werden.
Für die Entwicklung von Organ-Biochips, die in der biomedizinischen Forschung Tierversuche ersetzen können, geht der Tierschutz-Forschungspreis des BMEL an PD Dr. Alexander Mosig vom Uniklinikum Jena. Foto: Martin Rasch/ Inspire, UKJ
Für die Entwicklung von Organ-Biochips, die in der biomedizinischen Forschung Tierversuche ersetzen können, geht der Tierschutz-Forschungspreis des BMEL an PD Dr. Alexander Mosig vom Uniklinikum Jena. Foto: Martin Rasch/ Inspire, UKJ

Kleine Flüssigkeitstanks sind an den Kunststoff-Objektträger angeschlossen, schmale Hohlräume in seinem Inneren mit Zu- und Abflüssen verbunden – das Aussehen des Biochips ist weit entfernt von dem einer menschlichen Leber. Aber in der Funktion kommt das Modell dem Organ schon sehr nahe. Denn in ihm sind nicht nur alle relevanten Zelltypen der Leber strukturell korrekt angeordnet, die Zellen erfüllen auch ihre Stoffwechsel- und Gewebefunktionen, und das über mehrere Wochen hinweg. Die kleinen Tanks und Schläuche sind der Schlüssel dafür, sorgen sie doch für die richtigen Strömungsbedingungen im Chip-Organ. „Durch ein Mikroflusssystem können wir für eine realitätsnahe Perfusion sorgen, die erst die spezifische Kommunikation zwischen den Zelltypen und die gegenseitige Stabilisierung ermöglicht“, so PD Dr. Alexander Mosig. „Mit Hilfe von Sensoren können wir sogar die Sauerstoffsättigung gezielt regulieren.“

An den Gewebemodellen menschlicher Organe, die der 41-jährige Biochemiker mit seiner Arbeitsgruppe Inspire im Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen des Uniklinikums Jena entwickelt, können gezielt Aspekte von Organfunktionen unter Laborbedingungen untersucht werden. Bislang war das nur im Tierversuch möglich. Alexander Mosig sieht den Organ-Chip klar im Vorteil: „Wir arbeiten hier mit menschlichen Zellen und Gewebemodellen, so dass die Aussagekraft der Versuche viel größer ist als bei Versuchen mit Nagetieren.“

Das Inspire-Team setzte die Organ-Biochips schon in Kooperationsprojekten mit Medizinern, Chemikern und Pharmakologen ein, in der Grundlagenforschung zur Untersuchung der Ursachen von Entzündungen und Infektionen, aber auch bei der Entwicklung neuer Therapieoptionen. Zum Beispiel entwickelten sie das Modell einer Leber, deren Funktion entzündungsbedingt gestört ist. Die „Leber auf dem Chip“ zeigte dabei spezifische Immunreaktionen und war zudem zu Regenerationsprozessen in der Lage. Die Organchip-Technik floss auch in die Entwicklung eines humanen Krebsmodells ein, an dem der Wirkmechanismus einer Antitumor-Substanz aufgeklärt wurde.

Für die Testung von Nanotransportern als Wirkstoffträger haben die Wissenschaftler um Alexander Mosig die Blut-Hirn-Schranke auf dem Chip nachgebildet. Sie arbeiten an einem Modell dieser Barriere zwischen Blutkreislauf und Zentralnervensystem, das wichtige Aspekte entzündlicher Nervenerkrankungen aufweist und bei der Optimierung der Wirkstofftransporter eingesetzt werden soll.

PD Dr. Alexander Mosig.  Foto: privat
PD Dr. Alexander Mosig. Foto: privat

„Wir konnten unsere Organchip-Systeme bereits mehrfach anstelle von Tierversuchen einsetzen und damit einen Beitrag zur Reduktion und Vermeidung von Tierversuchen zu leisten“, betont Alexander Mosig. „Unsere Gruppe arbeitet an Organ-Modellen von Darm, Lunge, Knochen und Niere, um die Technik als Alternative zu Tierversuchen für die Infektionsforschung, die Wirkstofftestung und perspektivisch auch für toxikologische Untersuchungen zu etablieren.“ Für dieses Engagement erhält Alexander Mosig den diesjährigen Tierschutz-Forschungspreis, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Mit dem Preis zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bereits zum 36. Mal innovative, wissenschaftliche Arbeiten aus, durch die Tierversuche reduziert oder ersetzt werden können.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sagte zur heutigen Preisverleihung: „Mein Ziel ist es, Tierversuche auf das unerlässliche Maß zu beschränken und Versuchstieren den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Deshalb habe ich im Rahmen meiner Initiative „Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl“ auch im Herbst 2015 das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eröffnet. Damit nimmt Deutschland bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen eine Vorreiterrolle ein. Mit der jährlichen Verleihung des Tierschutzforschungspreises treibt mein Haus die Erforschung von Alternativen zum Tierversuch aktiv voran. Mein Dank gilt Wissenschaftlern wie dem Preisträger Dr. Alexander Mosig und den Mitarbeitern seiner Arbeitsgruppe Inspire, die daran arbeiten, dass Tierversuche künftig überflüssig werden.“

 

Ansprechpartner:

PD Dr. Alexander Mosig
Nachwuchsgruppe Inspire, Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641-9390910, E-Mail: Alexander.Mosig@med.uni-jena.de

 

 



Chronische Schmerzen nach einer Behandlung auf der Intensivstation: Häufiger als gedacht

09.11.2017

Chronische Schmerzen nach einer Behandlung auf der Intensivstation: Häufiger als gedacht

Interdisziplinäre Studie aus Jena identifiziert Risikofaktoren und liefert neue Ansätze zur Vorbeugung
Eine interdisziplinäre Studie Jenaer Wissenschaftler liefert Erkenntnisse über die Häufigkeit und Risikofaktoren chronischer Schmerzen nach Behandlung auf der Intensivstation. Bildquelle: Anna Schroll/ UKJ.
Eine interdisziplinäre Studie Jenaer Wissenschaftler liefert Erkenntnisse über die Häufigkeit und Risikofaktoren chronischer Schmerzen nach Behandlung auf der Intensivstation. Bildquelle: Anna Schroll/ UKJ.

Jena (UKJ) Immer mehr Patienten überleben dank moderner Intensivmedizin auch schwere Erkrankungen und Verletzungen. Aber wie geht es ihnen Monate oder Jahre später? Dazu untersuchte eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Psychologen Philipp Baumbach und des Schmerzmediziners Winfried Meissner am Universitätsklinikum Jena (UKJ) die Häufigkeit und Risikofaktoren chronischer Schmerzen bei mehr als 200 Patienten nach einer Intensivbehandlung und verglich diese mit gesunden Probanden.

Das Ergebnis: Ein Drittel aller Überlebenden berichtete von bedeutsamen Schmerzen auch bis zu einem Jahr nach der Entlassung. Dadurch waren Alltagstätigkeiten, Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität teilweise erheblich beeinträchtigt. Interessanterweise spielte es kaum eine Rolle, ob – wie zunächst vermutet – die Patienten während ihres Intensivaufenthaltes unter einer Sepsis litten, einer lebensbedrohlichen Entzündungsreaktion, oder nicht. Allerdings war der Entzündungswert CRP mit einem erhöhten Risiko für chronische Schmerzen nach Intensivbehandlung verbunden.

Früherkennung von Risikofaktoren und Nervenfehlfunktion für neue Präventionsansätze

In einem weiteren Teil des Projektes wurden Auffälligkeiten der Reizverarbeitung untersucht. Etwa die Hälfte der Patienten wies eine ausgeprägte Fehlfunktion dünner Nervenfasern auf. Im Vergleich zu Patienten ohne diese Veränderungen berichtete diese Patientengruppe über eine erhöhte Schmerzbeeinträchtigung und damit einhergehend eine geringere Lebensqualität. „Ein frühes Screening auf diese Veränderungen könnte dazu führen, dass gefährdete Patienten erkannt und rechtzeitig behandelt werden“, betont Projektleiter Baumbach.

Der letzte, soeben publizierte Teil der Untersuchung identifizierte weitere mögliche Risikofaktoren für chronische Schmerzen nach einer Intensivbehandlung, darunter vorbestehende Schmerzen, niedrigeres Alter, vor allem aber starke Schmerzen unmittelbar nach der Intensivbehandlung. „Diese Ergebnisse sind besonders interessant, denn sie ähneln unseren Befunden bei Operationsschmerzen“, so Seniorautor Winfried Meissner. Hier ist bekannt, dass die Gabe bestimmter Medikamente während und unmittelbar nach der Operation einer Chronifizierung entgegenwirken kann. „Sollten dieses Wissen übertragbar sein, eröffnen sich auch für Intensivpatienten neue Ansätze zur Vorbeugung chronischer Beschwerden.“

Das Projekt ist zugleich ein Beispiel für die interdisziplinäre Kooperation der Jenaer Schmerzmediziner: Beteiligt an diesem Teilprojekt des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC) waren neben Anästhesisten auch Mitarbeiter der Klinik für Neurologie des UKJ und des Instituts für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

 

Originalliteratur:

Baumbach P, Götz T, Günther A, Weiss T, Meissner W (2016) Prevalence and Characteristics of Chronic Intensive Care-Related Pain: The Role of Severe Sepsis and Septic Shock. Crit Care Med 44: 1129-1137. DOI: 10.1097/CCM.0000000000002309

Baumbach P, Götz T, Günther A, Weiss T, Meissner W (2017) Somatosensory Functions in Survivors of Critical Illness. Crit Care Med 45: e567-e574. DOI:10.1097/CCM.0000000000001635.

Baumbach P, Götz T, Günther A, Weiss T, Meissner W (2017) Chronic intensive care-related pain: Exploratory analysis on predictors and influence on health-related quality of life. Eur J Pain. DOI: 10.1002/ejp.1129

Kontakt:

Philipp Baumbach
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: Philipp.Baumbach@med.uni-jena.de  
Tel.: 03641-9325798



Innovative Unternehmensstrategie prämiert - Preis für UKJ/CSCC-Ausgründung OrganiX

23.10.2017

Innovative Unternehmensstrategie prämiert - Preis für UKJ/CSCC-Ausgründung OrganiX

Das Gründerteam von „OrganiX“ konnte beim 6. Thüringer Strategiewettbewerb für innovative Gründungen mit seinem Organ-on-a-Chip-System überzeugen.

Biochipsysteme sind ein vielversprechendes und wirksames Werkzeug, komplexe zellbiologische Fragestellungen in der Grundlagenforschung und der medizinischen Wirkstoff- und Therapieentwicklung zu untersuchen. Die Erstellung von organähnlichen Strukturen als Organ-on-a-Chip-System bis hin zu Multi-Organ-Systemen auf einem kleinen Biochip kann ein effizienteres Wirkstoff-Screening ermöglichen und hilft, den Bedarf an Tierversuchen in der medizinischen Forschung zu verringern. Durch Nachbildung von Krankheitsverläufen in diesen Systemen wird zudem der Weg zur individualisierten Medizin eröffnet.

Ziel der Unternehmensgründung von „OrganiX“ ist die Entwicklung und Vermarktung von humanen Organnachbildungen und Multiorgansystemen basierend auf diesen mikrofluidischen Biochips. Das Strategiekonzept des Gründerteams Dr. Nancy Blaurock, Martin Raasch und Dr. Knut Rennert wurde nun mit 5000 Euro prämiert. Damit soll die Umsetzung des Vorhabens und der Weiterentwicklung gefördert werden. Unterstützt wird das Team durch den wissenschaftlichen Mentor PD Dr. Alexander Mosig, Leiter der AG „INSPIRE“ am Center for Sepsis Control and Care, in dessen Arbeitsgruppe die Entwicklung und Validierung verschiedener Organmodelle erfolgt.

 Die Kombination von humanen Zell- und Gewebekulturen mit den technischen Möglichkeiten der Miniaturisierung in Lab-on-a-Chip-Systemen ergibt vollständig neue Chancen in der Biomedizin. Zurzeit werden im Zuge der Wirkstoffentwicklung potentielle Medikamente für den Menschen im Tierversuch auf ihre Toxizität überprüft. Tierversuche sind jedoch häufig nicht ausreichend aussagekräftig bezüglich der Wirkung des Medikamentes auf den Menschen und zudem ethisch umstritten, teuer und zeitaufwendig. Dagegen kann die Nutzung menschlicher Lab-on-a-Chip-Systeme die Aussagekraft der erhaltenen Forschungsergebnisse deutlich erhöhen. Ferner kann diese Technologie dabei helfen, Tierversuche zu verringern. Bei der Entwicklung neuer Therapieansätze können potentielle Wirkstoffe mit Organ-on-a-chip Systemen direkt an menschlichem Gewebe getestet werden. Dadurch kann eine potentielle Toxizität von Wirkstoffkandidaten bereits vor dem Tierversuch erkannt werden. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 58.000 Patienten durch Nebenwirkungen von Medikamenten und eine noch größere Zahl von Patienten trägt schwere Schäden unvorhergesehener Medikamentenwirkungen davon. Organ-on-a-chip Systeme von OrganiX sollen dazu beitragen, die Entwicklung von Wirkstoffen für den Patienten sicherer zu machen.

 

Kontakt:

Dr. Knut Rennert
Junior Research Group INSPIRE 

Center for Sepsis Control and Care / Institut für Biochemie II
Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena
Email: knut.rennert@med.uni-jena.de



05.10.2017

Die Versorgung nach einer Sepsis verbessern

Erstes Teilnehmertreffen der Mitteldeutschen Sepsis Kohorte am 7. Oktober 2017 am UKJ
Unterschätzte Gefahr: Auch heute noch wird eine Sepsis häufig zu spät diagnostiziert. Foto: UKJ/ Schroll
Unterschätzte Gefahr: Auch heute noch wird eine Sepsis häufig zu spät diagnostiziert. Foto: UKJ/ Schroll

Jena (ukj). Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Nervenschäden, Lähmungen der Extremitäten oder Depressionen: Etwa 65.000 Patienten leiden jährlich an den Folgen ihrer Sepsis-Erkrankung. „Die Krankheitslast durch Folgeerkrankungen nach Sepsis ist aktuell noch viel zu wenig bekannt“, weiß Prof. André Scherag, epidemiologischer Studienleiter der Mitteldeutsche Sepsis Kohorte (MSC). Um die Nachbehandlung von Patienten, die eine Sepsis überlebt haben, zu optimieren, baut das Center für Sepsis Control and Care (CSCC) am UKJ gemeinsam mit den Universitätskliniken Halle und Leipzig, dem Zentralklinikum Bad Berka und dem Helios Klinikum Erfurt die MSC auf. Am 7. Oktober 2017 findet das erste Teilnehmertreffen der MSC am UKJ statt. Mehr als 100 Sepsis-Überlebende und Angehörige werden erwartet.

Die Sepsis-Experten des UKJ und der Klinik Bavaria in Kreischa vermitteln den Betroffenen und interessierten Gästen bei der Veranstaltung in verschiedenen Kurzvorträgen Informationen zum Thema Sepsis, aber auch zu möglichen Sepsisfolgen wie Muskel- und Nervenschwäche, Posttraumatische Belastung, Angst und Depression und Gedächtnisstörungen. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, mit den Medizinern in Kleingruppen ins Gespräch zu kommen und individuelle Fragen zu stellen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass Ministerpräsident a.D. Prof. Kurt Biedenkopf, der die Schirmherrschaft für die Sepsis-Stiftung übernommen und vor wenigen Monaten selbst eine lebensbedrohliche Sepsis erlitten hat, unsere Initiative bei dieser Veranstaltung mit einem Grußwort unterstützt“, so Prof. Konrad Reinhart, Vorsitzender der Global Sepsis Alliance und Seniorprofessor am UKJ.

Aktuell gestaltet es sich schwierig, geeignete Rehabilitationseinrichtungen für Sepsisüberlebende zu finden. Denn sofern die Betroffenen in Rehabilitationseinrichtungen behandelt werden, geschieht dies meist in Einrichtungen, die nur auf die Behandlung von Erkrankungen einzelner Organe wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder schweren Traumen spezialisiert sind. „Die Patienten sind unzufrieden mit den bestehenden Versorgungsleistungen“, sagt Prof. Reinhart. „Deshalb wird in einem von zahlreichen Fachgesellschaften unterstützten Memorandum für einen Nationalen Sepsisplan gefordert, dass alle Patienten nach einer Sepsiserkrankung eine krankheitsspezifische und bedarfsgerechte Nachsorge mit geeigneten Rehabilitationsmaßnahmen erhalten.“

Hintergrund zur Mitteldeutschen Sepsis Kohorte

In der fünfjährigen Langzeitbeobachtungsstudie werden Sepsisüberlebende der Universitätskliniken Jena, Halle und Leipzig, des Zentralklinikums Bad Berka und des Helios Klinikums Erfurt nachbetreut und nachuntersucht, um die Folgen einer Sepsis besser verstehen und geeignete Behandlungskonzepte und Versorgungsangebote entwickeln zu können. Prof. Dr. Konrad Reinhart und Prof. Dr. André Scherag leiten die Studie. Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Kurt Goldstein Institut der Klinik Bavaria, Kreischa.

 

Programm auf einen Blick

Erstes MSC-Teilnehmertreffen
Datum und Uhrzeit: 7.10.2017, 10.00 bis 16.00 Uhr
Ort: Universitätsklinikum Jena, Gebäude A, Cafeteria Hanfried, Am Klinikum 1, 07747 Jena

10.00 Uhr Anreise und Registration

11.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung, Grußwort Prof. Kurt Biedenkopf

Kurzvorträge:

  • Was tun wir gegen Sepsis (Prof. Konrad Reinhart, Vorsitzender der Global Sepsis Alliance und Seniorprofessor am UKJ)
  • Warum die Mitteldeutsche Sepsis Kohorte wichtig ist, um die Versorgung nach Sepsis zu verbessern (Prof. André Scherag, epidemiologischer Studienleiter der MSC am CSCC)
  • Muskel- und Nervenschwäche (Wolfgang Sauter, Chefarzt an der Klinik Bavaria, Kreischa)
  • Posttraumatische Belastung, Angst und Depression (Psychologin Romina Gawlytta, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am UKJ)
  • Vergesslichkeit, Kognitive Störungen (PD Dr. Christoph Preul, Oberarzt an der Klinik für Neurologie am UKJ)
  • Versorgung nach Sepsis – Wunsch und Wirklichkeit (PD Dr. Christiane Hartog, Leiterin Studienzentrale Jena der MSC am CSCC)

12.00 Uhr Mittagspause, Gelegenheit zu geselligem Austausch

13.00 - 15.30 Uhr Sprechstunde in Kleingruppen, Austausch mit behandelnden Ärzten und Pflegenden

15.30 - 16.00 Uhr Ausklang und Ausblick mit Kaffee und Kuchen

 

Kontakt

Mitteldeutsche Sepsis Kohorte
PD Dr. Christiane Hartog
Leiterin Studienzentrale Jena
Universitätsklinikum Jena 
Am Klinikum 1
07747 Jena

E-Mail: msc@med.uni-jena.de
Tel.: +49 3641 9-323148



14.09.2017

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, F. Kordbacheh

The novel effect of Neutrophil Extracellular Traps (NETS) in inducing the anaemia associated with sepsis Farzaneh Kordbacheh, PhD

Australian National University Canberra, The John Curtin School of Medical Research (JCSMR)

Date: Thursday, 14th of September 2017, 3:00 pm

Location: Seminar room 10; Research and Institute Building, House F2, Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A, requested

Dr. Farzaneh Kordbacheh investigates the role of Neutrophil Extracellular Traps (NETs) and their associate histones in sepsis. She discovered that free and NET-associated histones released into the blood can enhance the fragility of RBC membranes such that when they are subjected to the sheer stress associated with flow through the vascular system and also induce acute and rapid thrombocytopenia. In addition to losing the oxygen-carrying capacity of the RBC and causing sepsis associated anaemia, the cell contents can promote NET formation, cytotoxicity and inflammatory responses in different tissues. 



04.09.2017

Sepsis: Kurze Filme für schnelles Erkennen und Behandeln

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September steht in diesem Jahr die Preisverleihung des Sepsis CamPetition im Theaterhaus Jena. Das Ziel des thematischen Kurzfilmwettbewerbs und aller weiteren Veranstaltungen zum Welt-Sepsis-Tag: zu informieren über diese noch immer wenig bekannte, schwere Krankheit.

Jena/ UKJ. Mit dem Ergebnis des Filmwettbewerbs sind die Organisatoren, Jenaer Organisationen und Institutionen aus Forschung und Medizin, sehr zufrieden „Neun Einreichungen mag bescheiden klingen. Doch in Anbetracht des schwierigen Themas ist die Zahl durchaus als Erfolg zu werten“, resümiert die Jury. „Besonders gefallen haben uns die ganz unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema.“ Kurze Spots mit szenischen bis hin zu abstrakten Inszenierungen, Dokumentation und Betroffenenberichte waren mit dabei. „Wir wollten den Gestaltungsspielraum der Teilnehmer nicht einschränken und hatten uns bewusst gegen eine Einteilung in Kategorien entschieden“, erläutert Margit Leitner, Koordinatorin des Wettbewerbs für das Center for Sepsis Control and Care am Universitätsklinikum Jena.

Was die Sache spannender und bunter, die vergleichende Bewertung der Filme aber nicht eben leichter machte. Nun stehen die Gewinner fest und werden am 13. September um 17 Uhr im Theaterhaus Jena prämiert. Das Preisgeld in Gesamthöhe von 2.000 Euro stellte die Sepsis-Stiftung zur Verfügung, die Universitätsbuchhandlung Thalia und Kahla/Thüringen Porzellan GmbH spendeten weitere Sachpreise. Selbstverständlich sind auch die eingereichten Filme zu sehen.

Schon ab 14 Uhr finden Interessierte auf dem Theatervorplatz Informationen zu Sepsis, Infektionsprävention und zur Sepsis-Forschung in Jena, während die kleinen Besucher Gelegenheit zum Spielen, Basteln und zum Erkunden eines Rettungswagens haben. Margit Leitner: „Wie bereits in vergangenen Jahren versuchen wir, Information mit Spiel und Spaß zu verbinden. Und wer weiß, vielleicht findet am Ende eine kleine ungefährliche Mikrobe – ob gemalt oder gebastelt – ihren Weg mit nach Hause.“

Terminhinweis:

Welt-Sepsis-Tag, Mittwoch, 13. September 2017, Schillergäßchen 1, 07745 Jena
14.00 Uhr Theatervorplatz: Infostände und Mitmach-Aktionen
17.00 Uhr Theaterhaus Jena: Preisverleihung des Sepsis CamPetition

Kontakt:

Dr. Margit Leitner
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9323320
E-Mail: wsd@med.uni-jena.de

Sepsis CamPetition:

Youtube-Kanal: http://bit.ly/SepsisCamPetition

Die Sepsis CamPetition ist ein gemeinsames Projekt von Center for Sepsis Control and Care und ZIK Septomics (beides vom BMBF geförderte Sepsisforschungszentren in Jena), Deutscher Sepsis-Gesellschaft, Deutscher Sepsis-Hilfe e.V., Fachschaft Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Global Sepsis Alliance, MRE Netzwerk Jena (Stadt Jena), Sepsis Stiftung und Universitätsklinikum Jena.

Welt-Sepsis-Tag:

http://www.cscc.uniklinikum-jena.de/WST.html
https://www.world-sepsis-day.org/

Hintergrund:

Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigt. Sepsis kann zu Schock, multiplem Organversagen und letztlich zum Tod führen, insbesondere, wenn sie nicht früh erkannt und schnell behandelt wird. Sepsis ist weltweit die führende infektionsbedingte Todesursache.

Sepsis kann als Komplikation jeder Infektion, wie z. B. Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen, auftreten, aber auch nach Verletzungen und chirurgischen Eingriffen. Die Entzündungsantwort des gesamten Körpers, verbunden mit Organversagen, macht Sepsis zu einer hochkomplexen und dynamischen Erkrankung. Durch die unspezifischen Symptome, verbunden mit einem Mangel an leistungsfähigen Diagnosemethoden, wird eine Sepsis oft erst spät erkannt.



31.08.2017

Neue Ausschreibungen im CSCC

flexible Projektmittel und Rotationsstellen

Das CSCC schreibt aktuell Rotationsstellen und letztmalig in der Förderperiode flexible Projektmittel aus.

Bitte gelangen Sie hier zu den Ausschreibungstexten.

 

Die Ausschreibung endet am 20. Oktober

 



01.08.2017

Ausschreibung Reisebeihilfen

Das CSCC schreibt Reisebeihilfen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus.

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Stärkung der nationalen und internationalen Vernetzung vergibt das CSCC Reisebeihilfen an Promovierende im CSCC und Postdocs in einem frühen Karrierestadium.

Es können Mittel beantragt werden für:

  • Besuche nationaler oder internationaler Kongresse
  • Teilnahmen an Workshops
  • Forschungsaufenthalte bei Kooperationspartnern

Die Mittel sollten unterjährig bzw. im ersten Quartal 2018 verausgabt werden und decken Teilnahmegebühren sowie Reise- und Unterbringungskosten in angemessener Höhe, jedoch keine Tagegelder.

Bewerbungsschluss ist der 8. September 2017

Vollständiger Ausschreibungstext (pdf)

Call for Applications, Travel Grants (English version, pdf)



22.06.2017

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, S. David

Role of the Angiopoietin/Tie2 system in sepsis: From Bedside to Bench PD Dr. med. Sascha David

Hannover Medical School, Department of Medicine, Division of Nephrology

Date: Thursday, 22 June 2017, 3:00 pm

Location: Conference Room 2 (container), Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A, requested

Sascha David is a medical specialist for internal medicine at the MHH / Division of Nephrology. After a research stay at the Harvard Medical School from 2009-2011 he established his own research group in Hannover. His group is investigating molecular mechanisms regulating endothelial barrier function in response to inflammation with special focus on the Angiopoietin (Angpt)/Tie2 ligand receptor system. He has won several prizes for his research activities, including the Hugo-Schottmueller Award of the German Sepsis Society.



04.04.2017

Sepsis CamPetition: Aufruf zum Kurzfilmwettbewerb

Anlässlich des Welt-Sepsis-Tages, der sich am 13. September zum sechsten Mal jährt, starten Jenaer Organisationen und Institutionen den Kurzfilmwettbewerb Sepsis CamPetition. Gesucht sind kreative Filmschaffende und Nachwuchstalente, die im Videoformat ideenreich über Sepsis informieren wollen. Bis zum 1. Juli können Wettbewerbsbeiträge eingereicht werden, es winken Geld- und Sachpreise.

Jena/ UKJ. Von Jena ausgehend wird seit 2012 am 13. September jedes Jahr der Welt-Sepsis-Tag begangen. Das Ziel: Sepsis muss bekannter werden! „Während wir anfangs vor allem darauf gezielt haben, die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Thema Sepsis zu lenken, möchten wir nun Menschen dazu anregen, sich auch stärker inhaltlich mit dieser noch immer weitgehend unbekannten Krankheit auseinanderzusetzen“, so Margit Leitner, Koordinatorin des Sepsis CamPetition Wettbewerbs für das Center for Sepsis Control and Care am Universitätsklinikum Jena.

Dafür sind Kurzfilme ideal! Sie helfen, mit breiter Wirkung auf das Krankheitsbild hinzuweisen und aufzuklären. „Das Webvideo ist bei jungen Menschen eines der meist genutzten Medien. Um diese zu erreichen, für Wissenschaft zu interessieren und zu begeistern, brauchen wir mehr und bessere Webvideos von Wissenschaftlern und Wissenschaftskommunikatoren", erläutert dazu Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. Deren Webvideo-Wettbewerb Fast Forward Science ist Vorbild für die Sepsis CamPetition.

Vom 1. Mai bis 1. Juli 2017 können Videos zur Teilnahme eingereicht werden. Das vorgegebene Thema ist natürlich Sepsis. Davon abgesehen sind den Teilnehmern kaum kreative Grenzen gesetzt. Animation oder Realfilm, Handykamera oder Camcorder, Schwarz-Weiß oder Farbe, Dokumentation oder Fiktion. Gerade in der Vielzahl der Möglichkeiten liegt der Reiz. Ein Trailer auf dem YouTube-Kanal des Wettbewerbs lädt alle zum Mitmachen ein.

Egal ob Arzt, Studierende, Schulklassen oder Videomacher, egal ob Team- oder Einzeleinreichungen: Wer helfen will, Sepsis bekannter zu machen und damit frühe Erkennung und Behandlung zu verbessern, kann teilnehmen. „Wir wollen aber auch Jugendliche gezielt ansprechen und zum Mitmachen motivieren“, betont Margit Leitner. Deshalb wird der beste U20-Film ausgezeichnet – also ein Beitrag von Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren. „Neben den Bewertungen der Jury wird das Publikum seinen Liebling unter allen Einsendungen krönen“ ergänzt Wibke Wetzker, Geschäftsführerin der Sepsis Stiftung.

Technische Fertigkeiten stehen dabei nicht unbedingt im Vordergrund. Wibke Wetzker dazu: „Sicher kommen künstlerisch und handwerklich gut gemachte Arbeiten besser an, aber im Wettbewerb haben vor allem originelle Ideen eine Chance, die bewegen und sich mutig diesem nicht ganz leichten Thema stellen.“ Und das wird auch belohnt: Die Sepsis Stiftung stellt ein Preisgeld in Gesamthöhe von 2.000 Euro zur Verfügung, daneben gibt es Sachpreise zu gewinnen. Mehr wird noch nicht verraten, etwas Überraschung muss sein.

 

Kontakt:

Dr. Margit Leitner
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9323320
E-Mail: wsd@med.uni-jena.de

 

Sepsis CamPetition:

YouTube-Kanal: http://bit.ly/SepsisCamPetition

Wettbewerbsunterlagen und Teilnahmebedingungen:
http://www.cscc.uniklinikum-jena.de/WST.html

Die Sepsis CamPetition ist ein gemeinsames Projekt von Center for Sepsis Control and Care und ZIK Septomics (beides vom BMBF geförderte Sepsisforschungszentren in Jena), Deutscher Sepsis-Gesellschaft, Deutscher Sepsis-Hilfe e.V., Fachschaft Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Global Sepsis Alliance, MRE Netzwerk Jena (Stadt Jena), Sepsis Stiftung und Universitätsklinikum Jena.

 

Hintergrund:

Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigt. Sepsis kann zu Schock, multiplem Organversagen und letztlich zum Tod führen, insbesondere, wenn sie nicht früh erkannt und schnell behandelt wird. Sepsis ist weltweit die führende infektionsbedingte Todesursache.

Sepsis kann als Komplikation jeder Infektion, wie z. B. Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen, auftreten, aber auch nach Verletzungen und chirurgischen Eingriffen. Die Entzündungsantwort des gesamten Körpers, verbunden mit Organversagen, macht Sepsis zu einer hochkomplexen und dynamischen Erkrankung. Durch die unspezifischen Symptome, verbunden mit einem Mangel an leistungsfähigen Diagnosemethoden, wird eine Sepsis oft erst spät erkannt.



24.03.2017

CSCC vergibt Travel Grants an wissenschaftlichen Nachwuchs

Das CSCC möchte dem wissenschaftlichen Nachwuchs vermehrt die Gelegenheit zu fachlichem Austausch und zur Etablierung von Netzwerken mit anderen Arbeitsgruppen in ihrem Fachgebiet geben und hat daher erstmalig in seiner Laufzeit Travel Grants vergeben. Drei Promovierende, eine Postdoktorandin und eine Assistenzärztin dürfen sich über finanzielle Unterstützung für Kongress- bzw. Workshop-Teilnahmen freuen.

Während Nadine Reiher (Projekt MoPaRec), Marko Gröger (Projekt Guliver), Johanna Niemiec (Projekt CanBac) und Carolin Fleischmann (Studie MSC) CSCC-Projektergebnisse bei internationalen Kongressen präsentieren werden, wird Awais Afzal (Projekt ALR) an einem EMBL-Workshop im Sommer teilnehmen.

Wir wünschen allen Geförderten spannende Veranstaltungen und freuen uns auf die Erfahrungsberichte.



01.03.2017

Sepsis: Forschung zu weltweiter Krankheitslast ausgezeichnet

UKJ-Ärztin Carolin Fleischmann erhält Hanse-Promotionspreis für klinische Forschung in der Intensiv- und Notfallmedizin.
UKJ-Ärztin Carolin Fleischmann (2.v.r., mit der Preis-Jury und Preisträgerin Dr. Tatjana Stöppler vom Uniklinikum Essen) erhielt Hanse-Promotionspreis für klinische Forschung in der Intensiv- und Notfallmedizin. Bildquelle: MESSE BREMEN/Jan Rathke.
UKJ-Ärztin Carolin Fleischmann (2.v.r., mit der Preis-Jury und Preisträgerin Dr. Tatjana Stöppler vom Uniklinikum Essen) erhielt Hanse-Promotionspreis für klinische Forschung in der Intensiv- und Notfallmedizin. Bildquelle: MESSE BREMEN/Jan Rathke.

Jena (UKJ). Für ihre Promotion zur weltweiten Häufigkeit und Verteilung von Sepsisneuer- krankungen und –todesfällen wurde Dr. Carolin Fleischmann, Ärztin in Weiterbildung am Universitätsklinikum Jena (UKJ), mit dem Hanse-Promotionspreis ausgezeichnet. Dieser wird vom Wissenschaftlichen Verein zur Förderung der klinisch angewendeten Forschung in der Intensivmedizin für hervorragende Promotionsarbeiten aus dem Bereich der Intensivmedizin oder Notfallmedizin jährlich vergeben. Der Preis ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert und wurde im Februar auf dem Symposium Intensivmedizin und Intensivpflege in Bremen an zwei Preisträger übereicht.

Hochrechnung zu Sepsis-Krankheits- und Todesfällen weltweit

Sepsis ist die schwerste Komplikation von Infektionserkrankungen und daher eine Herausforderung für Gesundheitssysteme überall auf der Welt. In ihrer Promotionsarbeit fasste Carolin Fleischmann erstmals auf systematische Weise vorhandene Daten zur weltweiten Krankheitslast durch Sepsis zusammen und ermittelte eine Schätzung für die globale Zahl von jährlichen Sepsisneuerkrankungen und Todesfällen. Basierend auf diesen Daten muss von jährlich weltweit 31,5 Million Sepsisfällen und 19,4 Millionen Fällen von schwerer Sepsis ausgegangen werden. Mindestens 5,3 Millionen Menschen verstarben mit oder an einer Sepsis. „Da insbesondere aus Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens nur wenige Daten vorliegen, dort aber sehr viele Menschen an Infektionserkrankungen leiden, ist es wahrscheinlich, dass die Häufigkeit der Sepsis sogar noch höher ist als auf der Datengrundlage ermittelt“, so die junge Ärztin, die im Zentrum für Notfallmedizin am UKJ ihre Facharztausbildung absolviert und in einem Forschungsprojekt des Center for Sepsis Control and Care (CSCC) mitarbeitet .

Sepsis auf der Agenda der World Health Assembly

Ihre Ergebnisse, die in Kooperation mit Epidemiologen und Medizinstatistikern des UKJ und Sepsisforschern aus den USA, Kanada und Griechenland entstanden und international publiziert wurden, bestätigen die Notwendigkeit globaler Strategien, um die Zahl der Sepsisfälle zu senken und die Sterblichkeitsrate zu reduzieren. „Diese Arbeit hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die World Health Assembly, in der alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen vertreten sind, Sepsis für ihre diesjährige Jahrestagung auf die Tagesordnung gesetzt hat.“, betont Doktorvater Professor Konrad Reinhart.

Originalarbeit:

Fleischmann C, Scherag A, Adhikari NK, Hartog CS, Tsaganos T, Schlattmann P, Angus DC, Reinhart K; International Forum of Acute Care Trialists. Assessment of Global Incidence and Mortality of Hospital-treated Sepsis. Current Estimates and Limitations. Am J Respir Crit Care Med. 2016 Feb 1; 193(3):259-72.

Ansprechpartner: Dr. med. Carolin Fleischmann
Center for Sepsis Control & Care, Universitätsklinikum Jena
Carolin.Fleischmann@med.uni-jena.de



20.02.2017

Durch Online-Therapie psychische Folgen einer Sepsis überwinden

Studie untersucht internetbasierte Schreibtherapie zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Sepsis-Überlebenden und deren Partnern
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Jena (UKJ). Sie haben nach tage- oder gar wochenlangem Aufenthalt die Intensivstation hinter sich gelassen, oft auch längere Krankenhaus- und Rehabilitationsbehandlungen erlebt und versuchen, in einen normalen Alltag zurückzufinden. Patienten, die eine so schwerwiegende Erkrankung wie eine Sepsis überlebt haben, kämpfen häufig nicht nur mit körperlichen Langzeitfolgen – die Erfahrung, völlig machtlos einer so akuten Lebensbedrohung ausgesetzt zu sein, kann auch psychische Spuren hinterlassen. „Wir wissen, dass mehr als ein Fünftel der Überlebenden einer Sepsis eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt und auch die Lebenspartner der Patienten sehr oft betroffen sind. Zutage tritt diese Störung meist einige Monate, nachdem das Schlimmste überwunden ist“, beschreibt PD Dr. Jenny Rosendahl das Ergebnis einer Untersuchung des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am Uniklinikum Jena.

Die Psychologin leitet gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Dr. Christine Knaevelsrud von der Freien Universität Berlin eine jetzt startende Studie, die diesen Patienten und ihren Partnern in Form der internetbasierten Schreibtherapie „zwei leben“ Hilfe anbietet. Christine Knaevelsrud ist von der Wirksamkeit der internetbasierten Schreibtherapie überzeugt: „Aktuelle Studien belegen, dass internetbasierte Behandlungen genauso wirksam sein können wie Sprechzimmertherapien.“ Bei der Kommunikation per Internet falle es den Patienten mitunter sogar leichter, angst- und schambesetzte Erfahrungen sowie Gedanken und Gefühle anzusprechen und sich dem Therapeuten gegenüber zu öffnen.

Bislang wurde die Wirksamkeit der internetbasierten Schreibtherapie in verschiedenen Patientengruppen traumatisierter Menschen überprüft und bestätigt. In der aktuellen Studie wollen die Wissenschaftlerinnen testen, wie wirksam die internetbasierte Schreibtherapie für Sepsis-Überlebende und deren Partner mit einer PTBS sein kann. Entsprechend wurde das Behandlungsangebot erstmals speziell für die traumatischen Erfahrungen aus der intensivmedizinischen Behandlung angepasst. Neu ist zudem, dass auch die Lebenspartner der Patienten aktiv in die Behandlung einbezogen werden und ebenso eine Therapie in Anspruch nehmen können, wenn eine PTBS vorliegt. Etwa 100 betroffene Paare suchen die Forscher dafür.

Projektmitarbeiterin Romina Gawlytta zum Ablauf der Studie: „Bevor die Behandlung beginnen kann, untersuchen wir zunächst, ob eine PTBS vorliegt.“ Charakteristisch dafür sind u.a. das ungewollte Wiedererleben sowie Alpträume von den traumatischen Erlebnissen auf der Intensivstation, Vermeidungsverhalten in Bezug auf Orte und Personen, die mit dem Trauma verbunden sind, sowie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen oder Schreckhaftigkeit. „Liegen bei mindestens einem der Partner entsprechende Symptome vor, kann eine Behandlung erfolgen“, so die Psychologin weiter. In der Therapie bekommen die Studienteilnehmer wöchentlich zwei Schreibaufträge, insgesamt sind es zehn. Wann sie diese bearbeiten, können sie flexibel gestalten. „Sie erhalten innerhalb eines Werktages die individuelle Rückmeldung ihrer persönlichen Therapeutin und eine Anleitung für das weitere Vorgehen“, betont Romina Gawlytta. Durch die Behandlung sollen so schließlich die traumatischen Erlebnisse verarbeitet und die Symptome gelindert werden. Der Erfolg der Behandlung wird nach deren Abschluss überprüft.

Jenny Rosendahl: „Wenn wir die Wirksamkeit der internetbasierten Schreibtherapie für traumatisierte Patienten und deren Partner nach intensivmedizinischer Behandlung bestätigen können, kann dieser belasteten Patientengruppe relativ unkompliziert und ohne lange Wartezeit die benötigte psychologische Unterstützung angeboten werden.“

Patienten und deren Partner, die sich für die Studie interessieren, können sich unter www.zweileben.net informieren. Das Studienteam ist darüber hinaus unter zweileben@med.uni-jena.de für Fragen erreichbar. Die Teilnahme an der Studie, die als Kooperation vom Universitätsklinikum Jena und der Freien Universität Berlin als Projekt des CSCC vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, ist kostenlos.

CSCC: Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control & Care, CSCC) ist eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Das 2010 eingerichtete CSCC ist am Universitätsklinikum Jena angesiedelt und widmet sich der Erforschung von Sepsis und deren Folgeerkrankungen. Die über 100 Forscherinnen und Forscher des CSCC betrachten dabei alle Aspekte der Erkrankung, von der Risikobewertung und Prävention über die Akutbehandlung bis hin zur Nachsorge.

Flyer "zwei leben"

Ansprechpartner:Romina Gawlytta, M.Sc.
Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie und CSCC, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/935482
zweileben@med.uni-jena.de

 



27.01.2017

Fraunhofer Life Science Symposium 2017

vom 8. - 9. November 2017 in Leipzig: Thematischer Schwerpunkt ist die Diagnostik von Infektionserkrankungen.

Am 8. und 9. November 2017 findet in Leipzig, organisiert vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, das Fraunhofer Life Science Symposium statt. Themenschwerpunkte sind:

  • Point-of-care diagnostic
  • Nucleic acid based diagnostics
  • Serology bases diagnostics
  • Sepsis diagnostics
  • Diagnosis of emerging infections
  • Biomarker development for diagnostic use
  • Veterinary diagnostics
  • Next generation sequencing in diagnostics

Weitere Informationen finden Sie im Flyer (pdf-Download) oder auf der Website www.fs-leipzig.com



19.12.2016

CSCC Forschung im TV

Am Montag, den 19.12.2016, berichtete Volle Kanne - Service täglich (ZDF) über Sepsisforschung an Center for Sepsis Control and Care und Universitätsklinikum Jena.

Der Beitrag "Neue Mittel gegen Blutvergiftung" ist noch ein Jahr lang in auf der Webseite der Sendung abrufbar.



14.12.2016

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, B. Scicluna

Classification of sepsis patients to four blood genomic endotypes with pathophysiologic and prognostic implications Brendon Scicluna, PhD

Center for Experimental and Molecular Medicine; Academic Medical Center, Amsterdam, Netherlands

Download printable poster (pdf)

Date:
Wednesday, 14 December 2016, 2:00 pm

Location:
Conference Room of the Institute for Clinical Chemistry and Laboratory Diagnostics (Oval Office), Jena University Hospital, Am Klinikum 1

Continuing education credits LÄK Thuringia: 2 points category A

Brendon Scicluna received his PhD in Medicine from the Academic Medical Center, University of Amsterdam, with a focus on applying systems biology and computational techniques to identifying novel genes influencing the susceptibility to lethal cardiac arrhythmias. Currently, he works as a post-doctorate researcher at the Center for Experimental Molecular Medicine and Department of Clinical Epidemiology, Biostatistics and Bioinformatics of the Academic Medical Center in Amsterdam, where he focusses on big data analysis with a special focus on blood genomic analyses and sepsis, aiming at elucidation of genomic/transcriptomic biomarkers for the molecular diagnosis and risk stratification (MARS project, www.ctmm.nl). Results of these investigations have been published in high impact journals (Scicluna BP et al., AJRCCM 2015; Cheng SC et al. Nature Immunology 2016, van Vught LA et al., AJRCCM 2016) and led to a patent for a novel molecular biomarker for the rapid diagnosis of community-acquired pneumonia.



20.10.2016

IFB-Symposium Karriereförderung

Karriereförderung und -strukturen in der klinischen Forschung sind die Themen eines Symposiums in Hannover von 24. - 25.10.2016.

Es ist für Mediziner nicht leicht, sich neben ihren ärztlichen Aufgaben auch der Forschung und damit der laufenden Verbesserung der medizinischen Versorgung zu widmen. Die Schwierigkeiten beginnen bereits im Studium, in dem der Forschung oft wenig Bedeutung beigemessen wird. Häufig sind Ausbildungsstrukturen für diesen Bereich entsprechend schwach entwickelt. Zudem ist es für Ärzte äußerst fordernd, neben der Patientenversorgung auch noch Zeit für Forschung zu finden.

Zu den wesentlichen Zielen aller Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFBs) gehören deshalb die Verbesserung der wissenschaftlichen Ausbildung von Medizinstudierenden, die erleichterte Planbarkeit von Forschungskarrieren in der Klinik und die Schaffung von Forschungsfreiräumen für Ärzte.

Alle acht BMBF-geförderten IFBs haben Maßnahmen ergriffen, die Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Ausbildung in der Medizin und die klinische Forschung in ihren Bereichen zu verbessern. Kommende Woche treffen sich Vertreter aus den IFBs sowie aus Politik und Forschungsorganisationen zum Erfahrungsaustausch und Diskussion künftiger Herausforderungen an der Medizinischen Hochschule Hannover. Auch das Center for Sepsis Control and Care wird seine Konzepte in der Ausbildung und Förderung klinischer Forscher vorstellen.

Zur Pressemitteilung des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums Transplantation (IFB-Tx) in Hannover.

Weitere Informationen über die Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren erhalten Sie auch unter www.ifb-portal.de.



31.08.2016

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen, S. Rieg

VortragsreiheSepsisMultiresistente Erreger - erleben wir den Beginn der postantibiotischen Ära? PD Dr. med. Siegbert Rieg

Abteilung Infektiologie, Klinik für Innere Medizin II &
IFB-Zentrum für Chronische Immundefizienz (CCI), Universitätsklinikum Freiburg

Veranstaltungsplakat herunterladen

Termin:
Mittwoch, 31. August 2016, 17:00 Uhr

Ort:
Konferenzraum der Medizinischen Universitätslaboratorien (Oval Office)
Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena

Fortbildungspunkte LÄK Thüringen: 2 Punkte, Kategorie A, beantragt.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Rieg beschäftigt sich mit Aspekten der Host-Pathogen-Interaktion bei Besiedlung und Infektion mit Staphylococcus aureus. Neben der Pathogen-Charakterisierung steht hierbei die Bedeutung von antimikrobiellen Peptiden der angeborenen Immunität im Fokus. Klinische Schwerpunkte sind Untersuchungen zum Management der Staphylococcus aureus-Bakteriämie. Weitere Themen sind neue Dekolonisierungsstrategien und Therapie von Infektionen mit multiresistenten Gram-negativen Erregern.



08.07.2016

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen

Hans J. Vogel, PhD
VortragsreiheSepsisMetabolomics of sepsis, biomarkers for diagnosis and prognosis Hans J. Vogel, PhD

Department of Biological Sciences, University of Calgary, Canada

Veranstaltungsplakat herunterladen

 

Termin:
Freitag, 8. Juli 2016, 14:00 Uhr

Ort:
Seminarraum 7,
Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena

Fortbildungspunkte LÄK Thüringen: 2 Punkte, Kategorie A, beantragt.

Dr. Hans J. Vogel is one of Canada's leading biochemists. He was originally trained as an NMR spectroscopist in the Netherlands, Canada and Sweden. Over the years, his research has dealt with protein phosphorylation and with regulatory calcium binding proteins, such as calmodulin. His group has also been very active in studies of various antimicrobial and anticancer peptides. In recent years he has been leading the metabolomics research program in Calgary, where the emphasis has been on disease diagnosis and prognosis of cancer, osteoarthritis and sepsis. The latter studies were focused on adults and children of varying ages. In 2012 he was elected as a Fellow of the Royal Society of Canada.

 

 



30.06.2016

Hausärzte sichern Sepsis-Nachsorge

Allgemeinmediziner des Universitätsklinikums Jena entwickelten ein interdisziplinäres Nachsorgeprogramm für Sepsispatienten, das Sie in einer multizentrischen kontrollierten Studie testeten. Obwohl sich die so betreuten Patienten in ihrer allgemeinen Lebensqualität nicht von der Kontrollgruppe unterschieden, waren sie etwas mobiler und kamen im Alltag besser zurecht. Das zeigt zum einen die Qualität der hausärztlichen Nachsorge und zum anderen, wo weitere Forschung ansetzen sollte, so die Autoren der Studie des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen, die im Fachblatt JAMA veröffentlicht wurde.

In dem interdisziplinären Sepsis-Nachsorge- programm stand ein Liaison-Arzt den Hausärzten mit klinischem Rat zur Seite. Foto: UKJJährlich erkranken in Deutschland über 200.000 Menschen an einer Sepsis, einer Infektion des gesamten Organismus. Diese oft lebensbedrohliche Erkrankung erfordert intensivmedizinische Behandlung und hinterlässt zum Teil langwierige gesundheitliche Folgen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus werden die Patienten meist in Hausarztpraxen weiter behandelt. „Wir wollten die Kompetenz der Hausärzte in der Langzeitbetreuung für die Sepsisüberlebenden nutzen und entwickelten ein entsprechendes Nachsorgeprogramm“, so Prof. Dr. Jochen Gensichen. Der Allgemeinmediziner leitete das Projekt, das im Rahmen des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen um Uniklinikum Jena vom BMBF gefördert wurde.

Dieses Nachsorgeprogramm bestand aus drei Bereichen: Zunächst wurden Hausärzte und Patienten speziell zur Sepsisnachsorge geschult. Dann hielten Studienschwestern als Case Manager engen Kontakt zu den Patienten. In monatlichen telefonischen Befragungen erfassten sie auftretende Komplikationen und berichteten diese an einen Liaison-Arzt, der dann im Bedarfsfall dem Hausarzt mit klinischem Rat zur Seite stand. Eingebettet in ein strukturiertes Entlassungsmanagement konnte die Begleitung für diese schwerstkranken Patienten ohne Informationsverlust bei den Übergängen von Intensiv- bis zur hausärztliche Versorgung gesichert werden.

„Für die Evaluierung des Programms konnten wir 16 Intensivstationen an neun Klinikstandorten in Deutschland gewinnen. Letztlich wurden 291 Patienten, die eine Sepsis oder gar einen septischen Schock überlebt hatten, sowie 307 Hausarztpraxen in die Studie aufgenommen“, beschreibt der ärztliche Studienleiter Dr. Konrad Schmidt den Umfang des Projektes, der ersten großen, kontrollierten klinischen Studie überhaupt, die sich mit der hausärztlichen Versorgung ehemaliger Sepsispatienten beschäftigte. Die Studienteilnehmer wurden zufällig in zwei Gruppen geteilt, die das spezifische Nachsorgeprogramm absolvierten bzw. die normale Nachversorgung erhielten. Sechs und zwölf Monate nach der Entlassung von der Intensivstation wurden die Teilnehmer zu ihrer Lebensqualität und anderen klinischen Größen befragt.

In der Auswertung zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der allgemeinen Lebensqualität. In Detailaspekten konnten die Wissenschaftler jedoch Unterschiede ausmachen: Die Absolventen des Nachsorgeprogramms schätzten ihre Alltagskompetenz etwas besser ein als die Kontrollgruppe. Ihnen fielen Bewegungsabläufe wie Treppensteigen und Ankleiden leichter oder auch komplexere Vorgänge wie zum Beispiel Einkaufen. Jochen Gensichen: „Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Hausärzte als Spezialisten für die Langzeitversorgung die Erfolge der modernen Akutversorgung durch Intensivmediziner absichern können.“

Hier sehen die Wissenschaftler auch wichtige Ansatzpunkte für die weitere Forschung zur Langzeitversorgung von Patienten, die schwerste Erkrankungen überstanden haben. Entsprechende Empfehlungen können dann Eingang in die Behandlungsleitlinien zur Sepsis finden.

Die Charité – Universitätsmedizin in Berlin beteiligte sich mit ihren Intensivstationen an der Studie. Der Vorstandvorsitzende der Charité, Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, hält den Interventionsansatz trotz ausbleibender Haupteffekte für einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung: „Die Studie ist ein erster aber wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und Kliniken. Auch wenn die Studie das vorgegebene Ziel einer signifikanten Verbesserung nicht belegen konnte, gab sie doch Anhaltspunkte, wie mit einem neuen Studiendesign jenes Patientenkollektiv definiert werden kann, das möglicherweise von einer solchen Kooperation profitieren könnte.“

Originalpublikation:

Schmidt, K. et al. Effect of a Primary Care Management Intervention on Mental Health-Related Quality of Life Among Survivors of Sepsis, JAMA. 2016 June 28; 315(24):2701-2711. doi:10.1001/jama.2016.7207
http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?doi=10.1001/jama.2016.7207

Ansprechpartner: Prof. Dr. Jochen Gensichen
Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/395800
Jochen.Gensichen@med.uni-jena.de

 


28.04.2016

Innovationspreis der BioRegionen geht nach Jena

Dr. Alexander Mosig und Dr. Knut Rennert vom InfectoGnostics-Partner Center for Sepsis Control & Care am Universitätsklinikum Jena erhalten den Innovationspreis des Arbeitskreises der BioRegionen Deutschland. Sie bekommen die Auszeichnung für den von ihnen entwickelten Biochip, mit dem Funktionen von Organen nachgebildet werden. Die Innovation stellt eine Alternative zu Verträglichkeitstest von neuen Medikamenten an Tieren dar.

Das Herzstück des Biochips sind Membranen mit menschlichen Gewebeschichten, die über ein Mikrofluidiksystem mit Zellkulturmedium versorgt werden. Dadurch werden in Biochips körperähnliche physiologische Vorgänge abgebildet. Durch die zusätzliche Integration von Sensoren können zudem Temperatur oder Sauerstoffgehalt des Kulturmediums überwacht werden. Die Nutzung Biochip-gestützter Organmodelle beschleunigt die Entwicklung von neuen Therapieoptionen, erhöht die Aussagekraft von Wirkstoffstudien und minimiert die Anzahl an Tierversuchen. Der Biochip wurden gemeinsam mit dem InfectoGnostics-Partner microfluidic ChipShop GmbH entwickelt.

Verträglichkeitstests neuer Medikamente basieren gegenwärtig vor allem auf einer Testung in kultivierten Zellkulturen oder Tiermodellen. Die menschliche Physiologie kann durch diese Modelle aber nur unzureichend abgedeckt werden. Etwa 90% potentieller Wirkstoffe scheitern daher in klinischen Studien, obwohl ihre Wirksamkeit zuvor in den Modellen vorhergesagt wurde. Durch den Biochip werden diese Limitationen umgangen.

Der Innovationspreis der BioRegionen Deutschlands wurde am 26. April im Rahmen der 16. Deutschen Biotechnologietage in Leipzig verliehen. Mit dem Preis werden jährlich drei herausragende wissenschaftliche Ideen aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen prämiert. Neben einer neuartigen, wissenschaftlichen Idee aus der Biotechnologie steht dabei auch die wirtschaftliche Nutzung der Erfindung im Vordergrund. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von jeweils 2.000 Euro verbunden.

Kontakt:

Dr. Alexander Mosig, alexander.mosig@med.uni-jena.de, Tel.: 03641/9396418,
Dr. Knut Rennert, knut.rennert@med.uni-jena.de, Tel.: 03641/9396416
Institut für Biochemie II und CSCC



16.03.2016

„Sepsis-Gipfel“ in Jena: 68.000 Todesfälle in Deutschland im Jahr 2013 / Maßnahmen sollen weltweit umgesetzt werden

Spitzenvertreter der Vereinten Nationen, der WHO, Gesundheitsbehörden, internationale Sepsisexperten und Betroffene im Dialog

Wollen den Kampf gegen Sepsis auch auf globaler Ebene ausbauen: (v.l.) Prof. Dr. Konrad Reinhart vom Universitätsklinikum Jena (UKJ), Prof. Nakoko Shindo (Weltgesundheitsorganisation), Achim Steiner, Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Prof. Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI). Foto: UKJ/SchleenvoigtJena (ukj/dre). Der Kampf gegen Sepsis soll zukünftig weltweit intensiviert werden: Dazu zählen u.a. Aufklärung, Prävention und Schulungsmaßnahmen für medizinisches Personal. Spitzenvertreter der Vereinten Nationen (UN), der Weltgesundheitsorganisation WHO, des Robert-Koch-Institutes und internationale Sepsis-Experten diskutieren bis morgen (11. März) darüber in Jena am. Den Eröffnungsvortrag zum Leopoldina-Symposium „Sepsis – Herausforderungen für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ hielt heute (10. März) Achim Steiner, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen.

Der Jenaer Sepsisspezialist Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, zählt zu den Organisatoren der Tagung. Er ist überzeugt: „Dieses Symposium ist ein wichtiger Beitrag, um den Kampf gegen die Sepsis auch auf globaler Ebene voranzutreiben und bestehende Initiativen enger zu vernetzen. In Entwicklungsländern gehen 60 bis 80 Prozent aller infektionsbedingten Todesfälle auf eine Sepsis zurück. Und auch in den industriell entwickelten Ländern verursacht Sepsis mehr Todesfälle als Brustkrebs, Prostatakrebs und AIDS/HIV zusammen.“ Auch daher wertet Prof. Reinhart es als einen großen Erfolg, dass nun geplant ist, Maßnahmen zum Kampf gegen Sepsis zum Gegenstand einer Beschlussvorlage bei der WHO zu machen: „Das Jenaer Symposium ist ein Meilenstein, die 194 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen hinter diesem Ziel zu vereinen.“ Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist Schirmherr der Veranstaltung in Jena.

Die bestehenden Sepsisstrategien in Deutschland wurden beim Symposium u.a. von Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI) vorgestellt, das Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation erläuterte Prof. Nakoko Shindo vom „Pandemic and Epidemic Department“ der WHO.

In der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts (Jg. 113, Heft 10) ist eine Arbeit veröffentlicht, die unter der Verantwortung von Prof. Reinhart von einem Autorenteam auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes zur Häufigkeit und Sterblichkeit der Sepsis in Deutschland erstellt wurde. Fazit: 2013 erkrankten ca. 280.000 Menschen an einer Sepsis, davon verstarben 68.000 Menschen an oder mit einer Sepsis.

Weitere Informationen:

www.leopoldina.org

www.cscc.uniklinikum-jena.de

www.world-sepsis-day.org

Keynote Lecture by Achim Steiner (UNEP Executive Director)

 


14.03.2016

Leopoldina Symposium on Sepsis

In March 2016, a Leopoldina Symposium brought together policy makers, representatives of health care authorities, clinical and basic scientists, and many other experts in the field to discuss urgent issues in sepsis research and treatment.
Leopoldina Symposium Sepsis - the challenges of science, politics and society 10 – 11 March 2016 

Main Lecture Hall (Aula) | Friedrich Schiller University Jena
Fürstengraben 1 | 07743 Jena

Sepsis continues to cause millions of deaths worldwide, of which at least two million fatalities could be avoided each year by preventive measures, such as vaccination of at risk populations, better sanitation and clean care, as well as by early recognition and most basic elements of care. In addition, at least 2 million sepsis survivors per year suffer from significant long term complications of the syndrome. Currently, adequate treatment facilities for most of these patients are missing. Despite its high and increasing incidence sepsis is poorly recognized by health authorities, health care workers, policymakers, lay people and media. The implementation of effective measures for sepsis control and the development of improved infection and sepsis diagnostics, effective antimicrobials and sepsis specific therapies are urgently needed.

German National Academy of Sciences Leopoldina

Founded in 1652, the Leopoldina brings together some 1,500 outstanding scientists from about 30 countries. It is dedicated to the advancement of science for the benefit of humankind and to shaping a better future. In its role as the German National Academy of Sciences, the Leopoldina represents the German scientific community in international committees. It offers unbiased scientific opinions on political and societal questions, publishing independent studies of national and international significance. The Leopoldina promotes scientific and public debate, supports young scientists, confers awards for scientific achievements, conducts research projects, and campaigns for the human rights of persecuted scientists.

We are pleased that this Leopoldina Symposium brought together highly ranked policy makers, representatives of national and international health care authorities, most renowned clinical scientists, basic researchers, representatives of highly innovative diagnostic and pharmaceutic companies, media and communication experts and sepsis survivors to learn from each other about the most effective ways to:

  • Increase vaccination rates and adherence to hygienic standards
  • Improve preparedness in case of further pandemics
  • Increase awareness for sepsis among lay people and health care providers
  • Foster quality improvement projects in the hospital and outpatient setting
  • Implement antibiotic stewardship programs and stop the misuse of antimicrobials
  • Overcome the gap between resistance, novel and effective antimicrobials
  • Encourage the development of cost-effective diagnostics and sepsis-specific therapeutics
  • Develop and provide adequate treatment concepts for sepsis sequelae

We are convinced that the outcomes of this symposium will increase the understanding of the need for national and international efforts, action plans and resolutions to fight life-threatening infections and sepsis.

The scientific organizers,

Prof. Dr. Michael Bauer
Center for Sepsis Control and Care 
Jena University Hospital

Prof. Dr. Axel Brakhage, ML
InfectControl2020
Leibniz Institute for Natural Product Research  and Infection Biology, Hans Knöll Institute

Prof. Dr. Konrad Reinhart, ML (Coordinator)
Department of Anesthesiology and  Intensive Care Medicine
Jena University Hospital

 

Supporters
  • Center for Sepsis Control and Care
  • InfectControl 2020
  • Sepsis Stiftung
  • Global Sepsis Alliance
  • InfectoGnostics
  • Kompetenznetz Sepsis
  • Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
  • ZIK Septomics
  • Deutsche Sepsis-Gesellschaft e.V.
  • Deutsche Sepsis-Hilfe e.V.
  • DFG


24.02.2016

Sepsis-Update: Neudefinition und Bewertungskriterien

Was ist Sepsis und wie kann man sie schnell und sicher erkennen – Jenaer Sepsis-Spezialisten sind an der Beantwortung dieser Fragen auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand beteiligt. In zwei Publikationen im Journal of the American Medical Association hat ein internationales Expertengremium sowohl die Definition der Sepsis überarbeitet und präzisiert, als auch klinische Kriterien zur Krankheitsbewertung evaluiert.

Sepsis ist lebensgefährlich. Sepsis hat oft unspezifische Symptome und kann durch verschiedenste Krankheitserreger und als Komplikation jeder Infektion entstehen. Aber was ist Sepsis überhaupt und wie kann sie schnell erkannt werden? Diese Frage treibt nicht nur den interessierten Laien um, auch Experten aus Forschung und Klinik haben auf diese Fragen keine endgültige Antwort.

„Seit der letzten Überarbeitung der Definition vor 15 Jahren haben zahlreiche Erkenntnisse hinsichtlich Pathophysiologie, Epidemiologie und klinischem Management den Blick auf das Syndrom stark verändert und somit eine Aktualisierung nötig gemacht“, erklärt Professor Michael Bauer, der Sprecher des Integrierten Forschung- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am Universitätsklinikum Jena. Das CSCC hat zu diesem neuen Wissen zur Sepsis beigetragen. Michael Bauer und weitere Forscher des CSCC gehörten der Expertengruppe an, die von internationalen Fachgesellschaften mit der Neufassung der Sepsis-Definition beauftragt worden waren; diese liegt jetzt vor.

Sepsis: lebensbedrohliche Organdysfunktion nach fehlregulierter Reaktion auf eine Infektion

Sie empfiehlt, Sepsis als lebensbedrohliche Organdysfunktion zu definieren, die als Folge einer fehlregulierten Antwort des Körpers auf eine Infektion auftritt. Von einem septischen Schock soll künftig die Rede sein, wenn besonders schwere Störungen der Zirkulation und des Stoffwechsels die Sterblichkeit deutlich erhöhen. Auf die Verwendung von Begriffen wie Sepsis-Syndrom oder Septikämie soll verzichtet werden. Michael Bauer: „Unklare Begrifflichkeiten führten bislang zu erheblichen Diskrepanzen in der Erfassung von Häufigkeit und Sterblichkeit und erschwerten so die Forschung. Klare klinische Definitionen erleichtern Ärzten und Pflegekräften die Arbeit und wirken sich somit direkt auf den Patienten aus.“

Schnelle Klarheit ist auch das Anliegen einer weiteren Arbeit, die eng mit der Neudefinition zusammenhängt. Darin haben die Autoren, darunter mit Prof. Frank Brunkhorst und Prof. André Scherag auch Wissenschaftler des CSCC, klinische Kriterien zur Einschätzung des Zustandes eines Patienten unter die Lupe genommen. Sie testeten die Aussagekraft und Treffsicherheit standardisierter Bewertungsskalen in Bezug auf Sepsis.

Schnelle Atmung + niedriger Blutdruck + veränderter Bewusstseinszustand = Sepsisverdacht

Dafür durchforsteten sie 1,3 Millionen elektronischer Patientenakten aus amerikanischen Krankenhäusern nach Infektionsfällen, bewerteten diese nach gängigen und neuen klinischen Kriterien und verglichen mit dem tatsächlichen Krankheitsverlauf. Zur Bestätigung wurden weitere 700.000 Fälle aus weltweit 165 Krankenhäusern ausgewertet, u. a. aus der CSCC-Studie ALERTS. Dabei zeigte sich, dass schon ein minimales Bewertungsschema zur Erkennung ausreicht: Zeigt ein Infektionspatient beschleunigte Atmung, niedrigen Blutdruck und veränderten Bewusstseinszustand, so liegt der Verdacht einer Sepsis nahe. Dieses Schema kann einfach und ohne Ressourceneinsatz angewendet werden – also auch, wenn Labordaten und Geräte nicht schnell zur Verfügung stehen.

„Die Anpassung der Sepsis-Definition ist ein kontinuierlicher Prozess, der angesichts neuer Erkenntnisse in der Zukunft natürlich fortgeführt werden muss“, betont Michael Bauer. „Wichtig ist jedoch, dass eine standardisierte Definition und klinische Kriterien eine klare Kommunikation und damit die fundierte Abschätzung des Krankheitsausmaßes ermöglichen.“

Originalliteratur:

Seymour CW, Liu VX, Iwashyna TJ, et al. (2016) Assessment of clinical criteria for sepsis: For the third international consensus definitions for sepsis and septic shock (sepsis-3). JAMA 315: 762-774

Singer M, Deutschman CS, Seymour C, et al. (2016) The third international consensus definitions for sepsis and septic shock (sepsis-3). JAMA 315: 801-810

Weitere Informationen:

Das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am Universitätsklinikum Jena ist eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Das CSCC widmet sich der Erforschung der Sepsis und deren Folgeerkrankungen. Hierbei betrachten Forscherinnen und Forscher alle Aspekte der Erkrankung, von der Risikobewertung und Prävention über die Akutbehandlung bis hin zur Nachsorge. Daneben sieht das Programm den Ausbau der Forschungsinfrastruktur und die Fortführung der Karriereentwicklungsmaßnahmen für klinische Forscher vor.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Bauer
Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen, Universitätsklinikum Jena
Tel. Michael.Bauer@med.uni-jena.de
03641/ 9323110



20.01.2016

Jenaer Sepsisforscher im TV

Am Montag, dem 18. Januar 2016, waren einige unserer Jenaer Sepsis-Experten in der Sendereihe „Faszination Wissen“ des Bayerischen Rundfunks zu sehen.

Der Beitrag „Blutvergiftung. Warum sie immer noch so gefährlich ist“ kann in der BR-Mediathek angesehen werden.



27.11.2015

Eugen Münch Preis für Smooth-Studie

Sicher leben nach Sepsis: Hausärzte verbessern Sepsisfolgen.

Prof. Dr. Jochen Gensichen, Direktor des Jenaer Institutes für Allgemeinmedizin und Principal Investigator. Foto: Michael Fuchs, RemseckJena (ukj/dre). Wie können Sepsis-Patienten auch nach dem Krankenhausaufenthalt optimal versorgt werden? Wie können Langzeitfolgen reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Studie des Institutes für Allgemeinmedizin im Forschungs- und Behandlungszentrums Sepsis und Sepsisfolgen („Center for Sepsis Control & Care“, kurz CSCC) am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Am 24. November wurden die über 40 Forscher der Studiengruppe mit dem Eugen Münch-Wissenschaftspreis der Münch-Stiftung ausgezeichnet. Dieser erstmalig ausgelobte Wissenschaftspreis ist mit insgesamt 25.000.- Euro dotiert und wurde an drei Forschergruppen vergeben.

Die Studie mit dem Titel „SMOOTH“ (Sepsis survivors monitoring and coordination in outpatient care – „Sicher Leben nach Sepsis“) umfasste 290 Patienten, die auf einer deutschen Intensivstationen eine Sepsis überlebt hatten.

Prof. Dr. Jochen Gensichen, Direktor des Jenaer Institutes für Allgemeinmedizin und Principal Investigator begründet diese vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte - weltweit einzigartige- Studie: „Dank der erfolgreichen Fortschritte in der Intensivmedizin steigen die Überlebenschancen nach einer Sepsis. Für die Patienten bedeutet diese hochtechnisierte Medizin jedoch einen großen Einschnitt. Nicht wenige leiden im weiteren Verlauf noch unter körperlichen und psychischen Folgen. In der sehr spezialisierten Aufteilung unseres Gesundheitswesens gehen leider oft viele wichtige Informationen für die Heilung verloren. Letztlich laufen dann die Fäden bei dem aufmerksamen Hausarzt zusammen, so daß er gut helfen kann -  also „sicher leben nach Sepsis!“

Dr. Konrad Schmidt, ärztlicher Leiter der Studie. Foto: UKJ/privat.Intensivmediziner, Klinikärzte, Hausärzte und so genannte Case Manager wurden vernetzt, um den Informationsfluss zu verbessern und die langfristige Behandlung abgestimmt durchzuführen. Dazu gehört auch die aktive Begleitung der Patienten von der Klinik in die Rehabilitation und die weitere Betreuung durch den Hausarzt. „Die enge und kontinuierliche Vernetzung der verschiedenen Behandlungsebenen also ‚Hand in Hand von der ITS bis zum Hausarzt‘ führt zu einer deutlichen Verbesserung der Patientensituation,“ so Gensichen.

Dr. Konrad Schmidt, ärztlicher Leiter der Studie erklärt: „Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Berufsgruppen war hervorragend und hat diese Studie letztlich möglich gemacht: Für die Hausärzte bedeutete SMOOTH eine konkrete Hilfe im Praxisalltag, bei den Intensivmedizinern bestand großes Interesse am weiteren klinischen Verlauf ihrer Patienten, die sie oft sehr lange auf der Intensivstation betreut hatten. Beide arbeiten ja letztlich für ein und denselben Patienten.“

Zweck der Eugen Münch-Stiftung, die den Preis nun erstmals verliehen hat, ist die Förderung einer sozialen Gesundheitswirtschaft in Deutschland, insbesondere durch die Förderung der Netzwerkmedizin. Der Eugen Münch-Preis wird jährlich vergeben. Mit dem Preis sollen praxisnahe neue Denkansätze, innovative Konzepte und mutige Ideen unterstützt werden. Mehr Information zum Preis und zur Stiftung: www.stiftung-muench.org.

 

Hintergründe: Institut für Allgemeinmedizin am UKJ:

Das Team um Institutsleiter Prof. Jochen Gensichen versteht sich als Brückenbauer zwischen der medizinischen Wissenschaft einerseits und der hausärztlichen Praxis andererseits. Konkret gilt es, den neuesten Stand medizinischer Wissenschaft der Hausarztpraxis leichter zugänglich zu machen. Umgekehrt greift das 2008 gegründete Institut Themen und Fragestellungen aus der alltäglichen Praxis auf und trägt sie in die Forschung. Mit einer strukturierten Nachwuchsförderung will das Institut auch zur hausärztlichen Versorgung der Menschen in Thüringen beitragen.

CSCC am UKJ:

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control & Care, kurz CSCC) ist eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Das CSCC ist am Universitätsklinikum Jena (UKJ) angesiedelt und widmet sich der Erforschung von Sepsis und deren Folgeerkrankungen.

Smooth-Studiengruppe:

Dr. Pawel Bak, Frankfurt; Mareike Bänfer, Berlin; Dr. Christian Berhold, Berlin; Anne Bindara-Klippel, Jena; Dr. Katja Brenk-Franz, Jena; Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst, Jena; Dr. Marcel Corea, Berlin; Prof. Dr. Dimitry Davydow, Seattle; Dr. Leila Eckoldt, Berlin; Prof. Dr. Ulrike Ehlert, Zürich; PD Dr. Christoph Engel, Leipzig; Carolin Fleischmann, Jena; Dr. Adrian Freitag, Berlin; Dr. Antje Freytag, Jena; Prof. Hartwig Gauder, Erfurt; Dr. Sabine Gehrke-Beck, Berlin; Andrea Geist, Bad Berka; Prof. Dr. Jochen Gensichen, Jena, Prof. Dr. Herwig Gerlach, Berlin; Dr. Anton Goldmann, Berlin; Prof. Dr. Jürgen Graf, Stuttgart; Prof. Dr. Farsin Hamzei, Bad Klosterlausnitz; Prof. Dr. Michael Hartmann, Jena; PD Dr. Christiane Hartog, Jena; PD Dr. Christoph Heintze, Berlin; Ursula Jakobi, Berlin; Dr. Stephan Kausche, Jena, PD Dr. Hartmut Kern, Berlin; Susan Kerth, Zürich; Miriam Kesselmeier, Jena; PD Dr. Didier Keh, Berlin; Dr. Frank R. Klefisch, Berlin; Prof. Dr. Michael von Korff, Seattle; Dr. Rainer Kühnemund, Berlin; Heike Kuhnsch, Jena; Dr. Josefa Lehmke, Berlin; Prof. Dr. Markus Löffler, Leipzig; Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Erfurt; Dr. Juliane Mühlberg, Leipzig; Dr. Friederike Mueller, Kleinmachnow; Prof. Dr. Frank Oehmichen, Kreischa; Prof. Dr. Günter Ollenschläger, Berlin; PD Dr. Michael Oppert, Potsdam; Dr. Christine Pausch, Leipzig; Prof. Dr. Marcus Pohl, Kreischa; Dr. Sybille Rademacher, Berlin; Prof. Dr. Konrad Reinhart, Jena; Lorenz Reill, Berlin; Dr. Ute Rohr, Berlin; Dr. Harry Roth, Berlin; Prof. Dr. Armin Sablotzki, Leipzig; Mercedes Schelle, Jena; Prof. Dr. Gustav Schelling, München; Prof. Dr. Andre Scherag, Jena; Dr. Mark Simon, Jena; Dr. Konrad Schmidt, Jena; Katja Schmücker, Jena; Nico Schneider, Jena; PD Dr. Torsten Schreiber, Bad Berka; Prof. Dr. Claudia Spies, Berlin; Prof. Dr. Bernhard Strauss, Jena; Dr. Paul Thiel, Deggendorf; Dr. Günter Tiedemann, Berlin; Dr. Susanne Toissaint, Berlin; Dr. Lars Töpfer, Berlin; PD Dr. Siegfried Veit, Berlin; Prof. Dr. Michel Wensing, Nijmegen; Susanne Worrack, Jena.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Jochen Gensichen
Universitätsklinikum Jena
Institut für Allgemeinmedizin
07743 Jena, Bachstraße 18
Tel.: 03641/9 39 58 00
Fax: 03641/9 39 58 02
E-Mail: Jochen.Gensichen@med.uni-jena.de



23.11.2015

Thüringer Innovationspreis 2015

Die SmartDyeLivery GmbH, eine aus dem CSCC hervorgegangene Ausgründung von Universität und Klinikum, wurde am 18.11.2015 zum innovativsten Jung-Unternehmen Thüringens gekürt.


06.11.2015

Gründerchamp 2015

Beim Gründer- und Innovationstag am 29. Oktober in Jena sind sowohl der Jury- als auch der Publikumspreis an ein und dasselbe Team überreicht worden: Dr. Knut Rennert, Martin Raasch und Nancy Blaurock von "OrganiX" konnten sich bei der vierten Auflage des Gründertages durchsetzen, der in diesem Jahr unter dem Motto "Nachhaltige Innovationen: Chance oder Sackgasse für Start-ups?" stand. Nur 60 Sekunden hatten die ausgewählten Gründungsprojekte Zeit, um ihre Idee einer Jury und dem Publikum zu präsentieren.

Überzeugen konnte das OrganiX-Team aus der Projektgruppe von Dr. Alexander S. Mosig vom Center of Sepsis Control and Care (CSCC) des Universitätsklinikums Jena mit seinem Chip-basierten humanen Lebermodell im Objektträgerformat. Dieses Lebermodell besitzt das Potenzial, kosteneffizient die Aussagekraft von humanen Wirkstoffstudien zu erhöhen. Das verringert die Anzahl von Tierversuchen und beschleunigt zugleich die Entwicklung neuer Therapieoptionen.

Link zur vollständigen Pressemitteilung der FSU Jena



29.10.2015

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen

The PKC/PKD link Dr. Michael Leitges

University of Oslo, The Biotechnology Centre of Oslo

 

Termin:
Donnerstag, 29. Oktober 2015, 17.00 Uhr

Ort:
Konferenzraum der Medizinischen Universitätslaboratorien (Oval Office); Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena

 

Fortbildungspunkte LÄK Thüringen: 2 Punkte, Kategorie A, beantragt

 

Forschungsschwerpunkt

Dr. Leitges und seine Arbeitsgruppe beschäftigen sich mit der in vivo Expression und Funktionsanalyse von PKC-Isoformen in Mausmodellen und deren Einfluss auf verschiedene Krankheiten. Weiterführende Informationen können Sie der Website der Arbeitsgruppe entnehmen.



17.09.2015

Qualität im Interesse der Patienten

Der Lohfert-Preis 2015, der nunmehr zum dritten Mal verliehen wird, geht an zwei gleichrangige Preisträger - das Projekt „MEDUSA – Medical EDUcation for Sepsis source control and Antibiotics“ am Universitätsklinikum Jena und das Projekt „Interdisziplinäres Chemotherapiemanagement zur Fehlermes-sung und Fehlerprävention“ am Universitätsklinikum Freiburg.

Lohfert Stiftung, Hamburg, 17. September 2015

In Anwesenheit der Schirmherrin Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks überreichte der Stifter Dr. Christoph Lohfert den Lohfert-Preis 2015 an die diesjährigen Preisträger: das Projekt „MEDUSA – Medical EDUcation for Sepsis source control and Antibiotics“ am Universitätsklinikum Jena und das Projekt „Interdisziplinäres Chemothe-rapiemanagement zur Fehlermessung und Fehlerprävention“ am Universitätsklinikum Freiburg. Die feierliche Preisverleihung fand in Hamburg im Rahmen des 11. Gesundheitswirtschaftskongresses statt. Die Auszeichnung ist dotiert mit 20.000,- Euro.

Das Projekt „MEDUSA – Medical EDUcation for Sepsis source control and Antibiotics“ am Universitätsklinikum Jena wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Konrad Reinhart und den Mitarbeitern Dr. Frank Bloos, Ph.D. und Dr. Hendrik Rüddel von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und dem dort angesiedelten Integrierten Forschungs- und Behandlungsbereich „Sepsis und Sepsisfolgen“ initiiert.

Das Projekt „Interdisziplinäres Chemotherapiemanagement zur Fehlermessung und Fehlerprävention“ am Universitätsklinikum Freiburg steht unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Engelhardt und den Mitarbeitern Frau Simona Kaiser und Heike Reinhardt, Klinik für Innere Medizin I, Hämatologie, Onkologie & Stammzellentransplantation sowie Herrn Dr. Markus Ruch, Medizinische Planungs- und Analysesysteme GmbH.

Der Lohfert-Preis stand 2015 unter dem Thema: „Verfahren und Konzepte zur systematischen Fehlermessung in der stationären Krankenversorgung“. Die diesjährigen Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury mit namhaften Vertretern aus dem Gesundheitswesen aus 45 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt.

Die Lohfert Stiftung prämiert und fördert mit dem Lohfert-Preis praxiserprobte und nachhaltige Konzepte, die den stationären Patienten im Krankenhaus, seine Bedürfnisse und seine Interessen in den Mittelpunkt rücken. Der Lohfert-Preis unterstützt insbesondere Projekte, die in der Lage sind, den Weg des Patienten im Krankenhaus, die Kommunikation dort und die Patientensicherheit nachhaltig zu verbessern.

Auch für das Jahr 2016 lobt die Lohfert Stiftung erneut den Lohfert-Preis aus. Diesmal steht der Preis unter dem Titel: „Konzepte zur Entwicklung der Kommunikationskompetenz in der stationären Krankenversorgung“. Bewerbungen können ab sofort unter: bewerbung@lohfert-stiftung.de eingereicht werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 29. Februar 2016.

Für Rückfragen zum Lohfert-Preis:
Lohfert Stiftung
Am Kaiserkai 19
20457 Hamburg
Tel.: 040-55 77 54 00
Mail: info@lohfert-stiftung.de

http://www.lohfert-stiftung.de/

 



11.09.2015

Welt-Sepsis-Tag am 13. September: UKJ-Experten laden zum Entdeckertag ein

Vorträge zum Thema Sepsis und Kinderprogramm auf der Paradieswiese in Jena/ Jährlich sterben 65.000 Menschen in Deutschland an Sepsis

Jena (ukj/boe). Zahlen, die erschüttern: Weltweit verliert alle vier Sekunden ein Mensch sein Leben aufgrund einer Sepsis. Allein in Deutschland erkranken jährlich 275.000 Menschen daran, mehr als 65.000 sterben. Damit fordert die Erkrankung mehr Menschenleben als Brust- und Darmkrebs zusammen. Dennoch ist weiten Teilen der Öffentlichkeit die Sepsis unbekannt oder wird als Blutvergiftung missverstanden. Doch was genau ist eigentlich eine Sepsis? Wie kann sie behandelt werden? Und gibt es Vorbeugungsmöglichkeiten? Diese und andere Fragen möchten die Mitarbeiter der Forschungszentren des Universitätsklinikums Jena (UKJ), der Deutschen Sepsis-Hilfe und des Gesundheitsamtes der Stadt Jena anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am 13. September in einer gemeinsamen Veranstaltung mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung beantworten und damit über Sepsis aufklären. Die Veranstaltung richtet sich in besonderem Maße an Familien und Kinder. Auch Sepsis-Betroffene und Mitglieder der Deutschen-Sepsis-Hilfe sind zum gemeinsamen Austausch eingeladen.

Auf der Paradieswiese in Jena erwarten die kleinen und großen Entdecker an diesem Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr zahlreiche Aktionen, die über die Erkrankung Sepsis aufklären. Bereits die Kleinsten können sich bei Bastelstraße, Teddybärklinik und Hüpfburg austoben und einen Rettungswagen erkunden. Die erwachsenen Besucher erhalten bei dieser Veranstaltung die Möglichkeit, an verschiedenen Informationsständen mit den Jenaer Experten zum Thema ins Gespräch zu kommen und erhalten dabei einen Einblick in die Notfallmedizin. In anschaulichen Vorträgen wird darauf eingegangen, was unter einer Sepsis zu verstehen ist und wie diese Erkrankung entsteht. Einen besonderen Schwerpunkt setzen die Vortragenden auch darauf, über vorbeugende Maßnahmen wie Impfungen aufzuklären. Umrahmt werden die informativen Aktionen durch Live-Musik der „Sandmen United & Septic Shockers“, einer aus Medizinern des UKJ bestehenden Band.

Termin auf einen Blick: Welt-Sepsis-Tag in Jena

Sonntag, 13. September 2015, 13-17 Uhr,
Rasenmühleninsel/Paradieswiese, Schulgelände der UniverSaale/SteinMalEins-Grundschule

Mehr zum Welt-Sepsis-Tag in Jena auf der CSCC-Webseite
Mehr zum Welt-Sepsis-Tag unter: www.world-sepsis-day.org

Ansprechpartner: Prof. Dr. Konrad Reinhart
World Sepsis Day Head Office, Center for Sepsis Control & Care, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641-9323101
konrad.reinhart@med.uni-jena.de

 


28.08.2015

CSCC 2.0 – Jenaer Sepsiszentrum geht in die 2. Runde

BMBF fördert Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ bis 2020 mit weiteren 24 Millionen Euro

Die neuen Forschungsvorhaben des Center for Sepsis Control and Care am Universitätsklinikum Jena umfassen 21 Kernprojekte, die sich den Themen schwer behandelbare Infektionen, neue Behandlungsstrategien gegen lebens- bedrohliche Infektionen und septisches Organversagen sowie den Langzeit- folgen und der Rehabilitation widmen. Daneben sieht das Programm den Ausbau der Forschungsinfrastruktur und die Fortführung der Karriere- entwicklungsmaßnahmen für klinische Forscher vor. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für weitere fünf Jahre mit 24 Millionen Euro.

Das Integrierte Forschungs- Das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ erhält weitere 24 Mio. Euro. Foto: M. Szabo/UKJ

Das Integrierte Forschungs- Das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ erhält weitere 24 Mio. Euro. Foto: M. Szabo/UKJ
Wegen der Sepsisforschung ist Sina Coldewey ans Universitätsklinikum Jena gekommen: Die Anästhesistin führt neben dem medizinischen einen naturwissenschaftlichen Doktortitel, sie arbeitet als Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und leitet zusammen mit weiteren Wissenschaftlern ein Projekt im Center for Sepsis Control and Care (CSCC). „Mich haben die Forschungs- möglichkeiten zu Sepsis und Organversagen gereizt und die gute Vereinbarkeit von ärztlicher und wissenschaftlicher Tätigkeit“, begründet Sina Coldewey ihren Wechsel nach Jena. Sie ist damit ein guter Beleg für die erfolgreiche Arbeit des Zentrums, das vor fünf Jahren mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Jenaer Uniklinikum etabliert wurde.

„Das CSCC hat sich zu einem leistungsfähigen und international sichtbaren Forschungszentrum entwickelt, das wichtige Impulse für die Nachwuchsförderung in der klinischen Forschung und für neue Organisationsformen in der Hochschulmedizin setzt“, betont Prof. Dr. Michael Bauer. Der Sprecher des CSCC kann auf eindrucksvolle Ergebnisse der vergangenen fünf Jahre verweisen. Von Abschlussarbeiten bis hin zu multizentrischen klinischen Studien realisierten die knapp 200 CSCC-Mitglieder rund 100 wissenschaftliche Projekte, deren Ergebnisse in 400 Fachartikeln veröffentlicht wurden und sogar zu zwei Ausgründungen führten.

Interdisziplinäre Heimat für Sepsisforschung

Die Grundlage für diese Erfolge bildete das starke Forschungsnetzwerk im Bereich der Infektionsmedizin und klinischen Sepsisforschung an Universität, Klinikum und den Leibniz-Instituten in Jena, das um die Expertise auf den Gebieten Infektionsbiologie, Biophotonik und Nanomedizin erweitert wurde. Michael Bauer: „Das CSCC wird als interdisziplinäre Heimat für Sepsisforschung anerkannt.“ Neben der BMBF-Förderung der ersten Runde unterstützten die Medizinische Fakultät und der Freistaat das CSCC mit Infrastrukturmaßnahmen. „Das Zentrum für klinische Studien wurde erheblich ausgebaut, ebenso die Biobank“, nennt CSCC-Geschäftsführerin PD Dr. Cornelia Platzer, „und neun Professuren wurden mit Blick auf das Zentrum geschaffen und besetzt.“

Die Professur für Klinische Epidemiologie hat seit knapp zwei Jahren André Scherag inne. Mit seiner Arbeitsgruppe bietet er methodische Unterstützung für die Projekte der im August gestarteten zweiten Förderphase, für die das BMBF erneut 24 Millionen Euro bereitstellt. „Als Core Unit sind wir beteiligt an Planung und Design von Studien und Experimenten, sowie an der statistischen Auswertung mit Methoden, die so oft nicht in Standardsoftwarelösungen enthalten sind“, beschreibt André Scherag den Beitrag der Epidemiologie. Dazu kommt als eigenständiges Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Konrad Reinhart im CSCC der Aufbau einer Mitteldeutschen Sepsiskohorte als langfristig angelegte Beobachtungsstudie, die von der Klinik Bavaria Kreischa finanziell unterstützt wird. „Geplant ist, 3000 Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock von der Intensivstation ausgehend über Jahre zu begleiten und systematisch nachzuuntersuchen. Diese Daten über die post-akute Phase sollen bessere Langfristprognosen und damit individualisierte Therapie und Rehabilitation ermöglichen.“

4 Themen – 21 Projekte – 8 Studien

Das jetzt in Angriff genommene Forschungsprogramm des CSCC 2.0 gliedert sich in vier Bereiche: schwer behandelbare Infektionen, neue Strategien für antimikrobielle Therapien, gezieltes Vorgehen gegen Organversagen und Spätfolgen der Sepsis. Unter den 21 Kernprojekten sind allein acht klinische Studien. In einem der klinisch-experimentellen Projekte untersucht Sina Coldewey in einem Team von Wissenschaftlern und Ärzten die Schädigung der Blutgefäßwände, die durch die systemische Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion verursacht wird. „Durch die geschädigten Gefäßwände kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit und einer Flüssigkeitseinlagerung ins Gewebe. Dieser Prozess trägt maßgeblich dazu bei, dass die Organe beim septischen Schock nicht mehr ausreichend versorgt werden“, erklärt die Ärztin die Störung der Gefäßbarriere. „Wenn es uns gelingt, diese Gefäßschäden frühzeitig festzustellen und ihre Entstehung weiter aufzuklären, können wir Strategien entwickeln, welche die Barrierefunktion der Gefäßwände und damit auch die Organfunktion unserer Patienten verbessern könnten“, so Sina Coldewey.

Das CSCC wird sich auch weiterhin der Karriereförderung von Nachwuchswissenschaftlern widmen: Die Mitglieder engagieren sich im Forschungszweig des reformierten Jenaer Medizinstudienganges, das Zentrum vergibt Promotions- und Reisestipendien sowie Rotationsstellen für forschende Kliniker und bietet ein Mentoring-Programm. Stolz verweist Cornelia Platzer auf die 2012 gestartete Doktorandenschule: „Zwei Drittel unserer Promovenden, sowohl Naturwissenschaftler als auch Mediziner, nehmen daran teil.“ Fortsetzen will das Zentrum auch die Beteiligung an Aktionen, die das öffentliche Bewusstsein für die Sepsis als eine Haupttodesursache und wesentlichen Kostenfaktor in der Medizin fördern – wie am Welt-Sepsis-Tag, dem 13. September.

Ziel: Internationales Referenzzentrum

Die CSCC-Mitglieder sind in langfristige Verbundprojekte eingebunden, wie z.B. den Forschungscampus InfectoGnostics oder den Sonderforschungsbereich FungiNet. Insgesamt konnten sie zusätzlich über 34 Mio. Euro weiterer Drittmittel einwerben. Und die Planungen der Jenaer Sepsis-Forscher reichen über das Ende der zweiten CSCC-Förderphase hinaus: „Wir wollen uns zu einem internationalen Referenzzentrum für lebensbedrohliche Infektionen entwickeln, in dem der translationale Forschungsprozess vom Labor bis zum Krankenbett ebenso berücksichtigt werden soll wie unterschiedliche Interessengruppen, von Patienten bis zu Ärzten“, beschreibt Michael Bauer das Ziel.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Bauer
Sprecher des CSCC
Tel. 03641/ 9323110
Michael.Bauer@med.uni-jena.de



23.06.2015

Lohfert-Preis für Sepsisstudie Medusa

Team um Prof. Dr. Konrad Reinhart wird ausgezeichnet / Studie soll frühzeitige Sepsiserkennung optimieren

Prof. Dr. Konrad Reinhart, Studienleiter des Medusa-Projektes und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (Foto: UKJ)

(UKJ / me) Die Sepsisforschung am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wurde nun einmal mehr ausgezeichnet. Das Medusa-Projekt am UKJ, Medical EDUcation for Sepsis Source Control and Antibiotics, eine der deutschlandweit größten Sepsisstudien, erhält den Lohfert-Preis 2015. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird am 16. September 2015 in Hamburg verliehen.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Ziel der Studie ist die frühzeitige Erkennung und schnelle Primärversorgung von Sepsispatienten zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Konrad Reinhart, zusammen mit PD. Dr. Frank Bloos, Studienleiter des Medusa-Projektes und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ.

Mit 75.000 Todesfällen gilt die Blutvergiftung als dritthäufigste Todesursache. Medusa wurde 2011 vom Center for Sepsis Control and Care, CSCC, intiiert. Insgesamt beteiligen sich 43 Kliniken in Deutschland an der Studie. Das CSCC wird als eines von insgesamt acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFB) in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Hintergrund Lohfert-Preis 2015: Der Lohfert-Preis wurde ausgeschrieben zum Thema: „Verfahren und Konzepte zur systematischen Fehlermessung in der stationären Krankenversorgung“. Mit dem Preis prämiert die Lohfert-Stiftung praxiserprobte und nachhaltige Konzepte, die den stationären Patienten im Krankenhaus, seine Bedürfnisse und Interessen in den Mittelpunkt rücken.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Konrad Reinhart
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9- 32 31 01



07.05.2015

Patienten mit Sepsis vor Herzversagen bewahren

Die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Dr. med. Sina Coldewey vom Universitätsklinikum Jena erhält das Fresenius-Forschungsstipendium 2015 der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Damit würdigt die Fachgesellschaft die experimentellen Ergebnisse der Anästhesistin, in denen sie Bedeutung und Signalwege eines Botenstoffes aus dem Fettstoffwechsel für die Herzmuskelschwäche bei Sepsis aufklären konnte.

TDr. Dr. med. Sina Coldewey (Foto: UKJ)rotz verbesserter intensivmedizinischer Behandlungs- möglichkeiten stirbt etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Patienten an dieser Erkrankung, die im Volksmund häufig „Blutvergiftung“ genannt wird. Eine Sepsis entsteht, wenn die körpereigene Abwehrreaktion gegen eine Infektion das eigene Gewebe und die Organe schädigt. Von einer solchen Störung kann auch die Herzfunktion betroffen sein.

Sina Coldewey und ihre Kollegen untersuchten das Zusammenspiel von Sphingosin-1-Phosphat, einem Signalmolekül aus dem Fettstoffwechsel, und dessen Rezeptoren, wenn eine Infektion die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt. „Dabei konnten wir nicht nur wesentliche Schritte der Signalkette aufklären, sondern auch zeigen, dass die medikamentöse Erhöhung der Konzentration des Botenstoffs S1P im Serum die Herzfunktion verbessert“, so die Wissenschaftlerin und Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensiv- medizin. „Das eröffnet Ansätze für die Entwicklung neuer pharmakologischer Behandlungsstrategien der septischen Kardiomyopathie.“

In Würdigung ihrer „herausragenden wissenschaftlichen Leistungen“ zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Sina Coldewey mit dem von der Fresenius-Stiftung gestifteten DGAI-Forschungsstipendium 2015 aus. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 7. Mai bei der feierlichen Eröffnung des jährlichen Deutschen Anästhesiekongresses in Düsseldorf übergeben.

Sina Coldewey studierte Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo sie auch ihre Facharztausbildung absolvierte. Nach einem mehrjährigen Forschungsaufenthalt am William Harvey Research Institute der Queen Mary University of London wechselte sie wegen des Sepsisschwerpunktes an das Jenaer Universitätsklinikum, wo sie in einer eigenen Arbeitsgruppe mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am „Center for Sepsis Control and Care“ Forschungsprojekte zur Sepsis und anderen Infektionskrankheiten bearbeitet.

 

Ansprechpartner: Dr. Dr. med. Sina Coldewey
Klinik für Anästhesiologie und lntensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641 9323190
Sina.Coldewey@med.uni-jena.de



27.04.2015

Biochip statt Tierversuch

CSCC-Forscher stellen Ansätze zur Reduktion von Tierversuchen im TV vor.

Tierversuche sind aus der heutigen medizinischen Forschung nicht wegzudenken. Dennoch sind sie nicht nur ethisch oft bedenklich, sondern ihre Ergebnisse auch nicht uneingeschränkt auf den Menschen übertragbar. Im CSCC werden daher Methoden entwickelt, die zur Reduktion von Tierversuchen in der medizinischen Forschung beitragen können. Zwei Beispiele erklärten Wissenschaftler des CSCC in der Sendung nano vom 23. April 2015. Der Beitrag ist in der 3sat-Mediathek verfügbar.



06.03.2015

Informationen zur Sepsis im TV

Wie kommt es zu einer Sepsis, was passiert bei einem septischen Schock, unter welchen Spätfolgen leiden Betroffene?

Die Sendung „Alles Wissen“ des Hessischen Rundfunks sendete am 4. März 2015 einen informativen Beitrag zum Thema Sepsis. Unter anderem erläutert Prof. Dr. Frank Brunkhorst, Vorstandsmitglied des CSCC, die Problematik der häufig zu spät erkannten lebensbedrohlichen Situation. Das Video kann auf hr-online abgerufen werden.



05.03.2015

DGAI-Forschungsstipendium für Sepsisforscherin am UKJ

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) veranstaltete die 29. Wissenschaftlichen Arbeitstage vom 27. - 28.02.2015 in Würzburg. Seit 1992 wird bei diesem Anlass das DGAI-Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung für eine hervorragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Grundlagenforschung bzw. der klinischen Forschung an ausgewählte Referenten vergeben.

Mit diesem Stipendium über 15.000 EUR wurde dieses Jahr Frau Dr. med. Sina M. Coldewey (PhD) ausgezeichnet, die in der zweiten Förderphase des CSCC ein translationales Projekt mit leiten wird. Gewürdigt wurden Frau Coldeweys Arbeiten zur Bedeutung der S1P-S1PR Achse in der septischen Kardiomyopathie.

Wir gratulieren herzlich!

Frau Coldewey arbeitet seit 2014 an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena und kooperiert in diesem Rahmen mit den CSCC-Projektleitern Prof. Dr. Markus Gräler und Prof. Dr. Regine Heller. Gemeinsam werden sie in einem translationalen Projekt der zweiten CSCC-Förderphase Signaltransduktionswege mit einer stabilisierenden Wirkung auf die endotheliale Barrierefunktion untersuchen und deren mögliche diagnostische und therapeutische Anwendbarkeit bei Sepsis prüfen.



04.03.2015

"Point-of-Care" Diagnostik der Sepsis

Das CSCC-assoziierte Projekt FastDiagnosis entwickelt einen Schnelltest für drohende Sepsis.

In Deutschland treten jährlich ca. 154.000 neue Sepsisfälle auf, täglich sterben deutschlandweit im Durchschnitt 150 Patienten. Eine schnelle Diagnose ist für die erfolgreiche Therapie ausschlaggebend. Um schnellstmöglich eine optimale Behandlung einzuleiten, müssen die zugrunde liegenden Erreger identifiziert werden. Zurzeit werden diese über Blutkulturen nachgewiesen – eine zeitaufwendige und fehleranfällige Methode.

An diesem Punkt setzt das Projekt FastDiagnosis an und etabliert innovative Diagnostik. Prof. Dr. Michael Bauer, Sprecher des CSCC, erläutert in einem Interview mit dem SWR, wie das BMBF-geförderte Forschungsvorhaben die Sepsisdiagnose beschleunigt.

Link zur SWR-Mediathek



10.12.2014

5.000-Euro-Spende für Sepsis-Stiftung

Angehöriger unterstützt den Kampf gegen die Sepsis

Jena (ukj/boe). SSören Polster (r.) und sein Vater Lutz Polster (mitte) bei der Spendenübergabe mit Prof. Dr. Konrad Reinhart im Universitätsklinikum Jena. Foto: UKJ/Rieseören Polster ist dankbar: Anfang November konnte sein Vater Lutz Polster Geburtstag feiern – im Kreise der Familie und der Enkelkinder. Zuvor hatte Lutz Polster  eine schwere Sepsis-Erkrankung überstanden und ist inzwischen auf dem Weg der Genesung. Daher spendete Sören Polster, geschäftsführender Gesellschafter der „sogut Gruppe“, welche u.a. 90 Fleischereifilialen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen betreibt,  heute (10.12.) 5.000 Euro zu Gunsten der Sepsis-Stiftung  mit Sitz in Jena. „Die Ärzte am Uniklinikum Jena haben die Sepsis meines Vaters frühzeitig erkannt und ihn optimal behandelt“, so Sören Polster: „Meine Spende soll eine kleine Unterstützung im Kampf gegen die Sepsis darstellen.“

Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena: „Angesichts von jährlich 250.000 Sepsiserkrankungen und mehr als 60.000 Todesfällen brauchen wir dringend einen Nationalen Aktionsplan gegen Sepsis und vermehrte Forschungsanstrengungen.  Die Sepsis-Stiftung unterstützt die Forderung von zwölf medizinischen Fachgesellschaften und Experten für einen Aktionsplan gegen Sepsis, die Forschung des deutschlandweit aufgestellten Forschungsnetzwerkes SepNet und die Organisation des von Jena aus organisierten Welt-Sepsis-Tages (www.world-sepsis-day.org), der jährlich im September stattfindet. Mit der Spende wird diese wichtige Arbeit unterstützt.“

Mehr zum Welt-Sepsis-Tag:

www.world-sepsis-day.org



03.12.2014

Bunte Nanoguides zur Leber

Jena (UKJ/vdG). Jenaer Wissenschaftlern gelang die Herstellung hochspezifischer Nanopartikel, die ihre Wirkstoffladung in Abhängigkeit wegweisender Farbstoffe zielgerichtet zu Leber- oder Nierengewebe transportieren. Die Farbstoffmarkierung ermöglicht zudem die Überwachung des Transports durch Intravitalmikroskopie oder nicht-invasiv durch multispektrale optoakustische Tomographie. Als Funktionsnachweis des Prinzips diente die durch siRNA vermittelte Drosselung der Cholesterinproduktion, wie jetzt im Fachjournal Nature Communications berichtet.

 Nanopartikel mit Wirkstoffbeladung im Inneren (lila) und spezifischen Farbmarkierungen (blaue Punkte). Quelle: JCSM/SmartDyeLivery GmbHNanopartikel mit Wirkstoffbeladung im Inneren (lila) und spezifischen Farbmarkierungen (blaue Punkte). Quelle: JCSM/SmartDyeLivery GmbH

Sie sind ein Hoffnungsträger für zielgerichtete Therapieansätze: Die so genannten small interfering RNA-Moleküle, siRNA. Diese können spezifisch Gene stumm schalten, indem sie verhindern, dass die darauf codierten Proteine produziert werden. Dazu muss das genetische Material aber in die Zielzellen gebracht werden, um dort und nur dort zu wirken und nicht einfach wieder ausgeschieden zu werden oder, schlimmer noch, gesundes Gewebe zu schädigen. Und das macht die Handhabung von siRNA extrem schwierig. Mediziner und Chemiker aus Jena, München und den USA ist es jetzt gelungen, Nanotransporter für das genetische Material herzustellen, die ihren Weg zielgerichtet und effizient zu einem ausgewählten Zelltyp finden und dort den Wirkstoff freisetzen.

Farbstoffe sind Adressaufkleber und Trackingnummer in einem

Die auf Polymeren basierenden Partikel sind mit Nahinfrarot-Fluoreszenzfarbstoffen markiert und mit siRNA beladen. Die Farbstoffe wirken für die Partikel wie Adressaufkleber und Trackingnummer in einem. „In Abhängigkeit von der chemischen Struktur der Farbstoffe wurden die Partikel entweder über das Nierengewebe oder über Zellen der Leber aus dem Blut gefiltert. Gleichzeitig ließ sich dieser Weg anhand der Farbstoffe durch optische Verfahren leicht nachverfolgen“, beschreibt Intensivmediziner Professor Michael Bauer die Funktionsweise. Seine Arbeitsgruppe im BMBF-geförderten Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC) am Universitätsklinikum Jena konnte zudem zeigen, dass der Farbstoff spezifisch von einem Zelltransporter der Leberepithelzellen aufgenommen und in die Zellen geschleust wird.

Werkzeugkasten für die Nanomedizin

So wird die Wirkstoffladung siRNA exklusiv nur in den Zielzellen freigesetzt. Entworfen und hergestellt wurden die spezifischen Farbnanocontainer in den Laboren des Jena Center for Soft Matter (JCSM) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Dieses Prinzip kann als eine Art „Werkzeugkasten“ für eine Vielzahl unterschiedlicher siRNA-Nanotransporter angesehen werden, welche das gezielte Ausschalten spezifischer Proteinbiosynthesen in unterschiedlichen Zelltypen gewährleisten können“, ist sich der Sprecher des Zentrums, Professor Ulrich S. Schubert, sicher. Mit der Möglichkeit, die Spezifität der unbeladenen Partikel vorab zu testen und dann gezielt krankheitsassoziierte Gene auszuschalten, bietet das Prinzip neue Ansätze zur personalisierten Therapie verschiedenster Krankheitsbilder. In der neugegründeten SmartDyeLivery GmbH wollen die Jenaer Wissenschaftler die Technologie weiterentwickeln, um möglichst bald damit auch zur klinischen Anwendung zu kommen, insbesondere bei akuten septischen Infektionen.

In ihrer jetzt im Fachjournal Nature Communications erschienenen Arbeit verdeutlichen die Jenaer Nanomedizin-Forscher die Arbeitsweise ihres Werkzeugkastens am Beispiel der Cholesterinproduktion: Sie beluden die Farbstoff-geleiteten Nanopartikel mit siRNA-Molekülen, die in die Cholesterin-Produktion in Hepatozyten eingreifen, und konnten damit im Tiermodell eine deutliche Senkung des Cholesterinspiegels im Blut erreichen.

Originalliteratur:

A. T. Press, A. Traeger, C. Pietsch, A. Mosig, M. Wagner, M. G. Clemens, N. Jbeily, N. Koch, M. Gottschaldt, N. Bézière, V. Ermolayev, V. Ntziachristos, J. Popp, M. Kessels, B. Qualmann, U. S. Schubert, M. Bauer, "Cell type-specific delivery of short interfering RNAs by dye-functionalized “theranostic” nanoparticles", Nat. Commun. 2014, DOI: 10.1038/ncomms6565.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Michael Bauer
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641-9 323111
E-Mail: Michael.Bauer@med.uni-jena.de

Prof. Dr. Ulrich S. Schubert
Jena Center for Soft Matter (JCSM), Friedrich-Schiller-Universität Jena
Tel.: 03641-9 48200
E-Mail: Ulrich.Schubert@uni-jena.de



05.11.2014

Preis für innovative Biochips

Vom 30. Oktober bis 2. November 2014 fand in Nürnberg die Erfindermesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA statt. Dr. Alexander Mosig, designierter Juniorgruppenleiter in der zweiten Förderphase des CSCC, gewann gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Knut Rennert eine Goldmedaille für die Entwicklung innovativer Biochips. Diese ermöglichen die dreidimensionale Nachbildung von menschlichem Darm- und Lebergewebe in Kultur und erlauben somit die Durchführung von Experimenten in vitro – also im Reagenzglas – unter vergleichsweise „lebensechten“ Bedingungen. Da hierbei menschliche Zellen und Gewebe verwendet werden, lassen sich Ergebnisse leichter auf den Menschen übertragen als bei der Verwendung von Tiermodellen. Die neuartigen Biochips werden zudem dazu beitragen, die Zahl der nötigen Tierversuche in der medizinischen Forschung weiter zu verringern.

Siehe auch Pressemitteilung PATON | Landespatentzentrum Thüringen

 



30.10.2014

Wirkung von Medikamenten ausreizen

Erkrankt ein Patient an einer bakteriellen Infektion, wird er mit einem Antibiotikum behandelt. Doch immer häufiger kommt es vor, dass das Medikament nicht mehr wirkt, weil der Erreger den Wirkstoff kennt und sich dagegen zur Wehr setzt. Da in den kommenden Jahren kaum neue Antibiotika zu erwarten sind, ist es wichtig, die vorhandenen Mittel maximal und optimal einzusetzen. Für ihre Arbeit in diesem Bereich erhielt die Forschungsgruppe Infektionen in der Hämatologie/Onkologie (Universitätsklinikum Jena, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI), Center for Sepsis Control and Care) nun einen Posterpreis.

Durch die intensive Behandlung mit Medikamenten ist das Immunsystem von Krebspatienten häufig so geschwächt, dass beinahe jeder Patient im Laufe der Therapie an einer Infektion erkrankt. Eingesetzt wird dann beispielsweise das Antibiotikum Piperacillin/Tazobactam. Doch wirkt es längst nicht bei jedem Patienten. „Fakt ist, dass bei etwa 20 Prozent der Krebspatienten die Behandlung mit diesem Antibiotikum aus ungeklärten Gründen nicht anschlägt“, so Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal von der  Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Jena. „Wir haben uns gefragt: Warum ist das so?“

Die Vermutung: Unterdosierung und eine zu niedrige Wirkstoffkonzentration im Blut. 44 Patienten aus der Klinik , die an verschiedenen Krebsarten erkrankt sind, wurden im Rahmen eines Pilotprojektes von Ärzten der KIM II und des Centers for Sepsis Control and Care (CSCC) getestet. Bei 21 dieser Patienten zeigte sich eine zu niedrige Wirkstoffkonzentration. Die Vermutung erhärtet sich langsam, zur endgültigen Klärung ist ab 2016 eine prospektive klinische Studie im Rahmen des CSCC geplant. „Wenn sich herausstellt, dass die niedrige Wirkstoffkonzentration der Grund für das Versagen der Medikamente ist, wäre das bahnbrechend“, erzählt Marie von Lilienfeld-Toal. „Die Umsetzung in die Praxis wäre dann sofort machbar, indem die Medikamentendosis dem Spiegel angepasst wird. Die Wirkung der Antibiotika würde dann deutlich mehr ausgeschöpft. Darüber hinaus könnten die Krankenhäuser sogar sparen, denn der Einsatz eines neuen Medikaments ist immer teurer als das Ausschöpfen eines bereits verwendeten.“

Für ihre bisherige Forschung in diesem Feld erhielt die Arbeitsgruppe Infektionen in der Hämatologie/Onkologie nun einen Posterpreis auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal
Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9324201
Marie.von_Lilienfeld-Toal@med.uni-jena.de



17.09.2014

Wie Bakterien ihren Wirt austricksen um Dauergast zu werden

Bettina Löffler ist neue Professorin für Medizinische Mikrobiologie am Uniklinikum Jena

Jena (UKJ/vdG) Die Erfahrung, wie heftig und schmerzhaft Bakterieninfektionen sein können, hat nahezu jeder schon einmal gemacht – die schnelle und konsequente Antibiotikagabe lässt Mittelohrentzündung oder Harnwegsinfekt aber meist rasch wieder ausheilen. Manchmal jedoch schaffen es die Bakterien, im Körper in Deckung zu gehen, sich festzusetzen und die Entzündung später wieder aufflammen zu lassen. Wie sich die Krankheitserreger tarnen und was einen neuen Infektionsschub auslösen kann, ist Forschungsgegenstand von Bettina Löffler. Als neu ernannte Professorin für Medizinische Mikrobiologie leitet die 41-jährige Medizinerin seit August das gleichnamige Institut am Universitätsklinikum Jena. 

Prof. Dr. Bettina Löffler (Foto: Szabo/UKJ)

Prof. Dr. Bettina Löffler (Foto: Szabo/UKJ)
Ihr besonderes Augenmerk gilt Infektionen mit dem Bakterium Staphylococcus aureus, das zum Beispiel schwer zu behandelnde Herzklappenentzündungen, Knocheninfek- tionen oder Protheseninfektionen verursachen kann. „Den Bakterien gelingt es, in einer Art Ruhemodus mit heruntergefahrenem Stoffwechsel in den Wirtszellen auszu- harren und so sowohl der Immunantwort als auch Antibiotika zu trotzen“, beschreibt die Wissenschaftlerin den Mechanismus, den sie in Jena weiter untersuchen wird. „Dabei wollen wir weitere Infektionsmodelle einbeziehen, beispielsweise auch mit Chlamydien, deren Erforschung in Jena gut etabliert ist“, so Prof. Löffler. Als eine wichtige Partnerin im Sepsis- und Infektionsforschungsschwerpunkt plant die Mikrobiologin ein eigenes Projekt im Zentrum für Sepsis- und Sepsisfolgen CSCC, knüpft aber auch Kontakte zu behandelnden Ärzten, wie Orthopäden und Kardio- chirurgen.

Mit über 150.000 Befunden jährlich leistet das Institut für Medizinische Mikrobiologie einen wichtigen Beitrag zur Krankenversorgung im Jenaer Uniklinikum, der nicht nur bakteriologische, serologische und virologische Untersuchungen von Patientenproben umfasst, sondern auch eine Vielzahl krankenhaushygienischer Befunde. Perspektivisch möchte die neue Direktorin die Kompetenz ihres Institutes noch erweitern: „So lassen sich durch die molekularbiologische Identifizierung von Erregerstämmen vor Ort Infektionsketten schneller aufklären, entsprechend kann für nicht betroffene Bereiche auch schneller Entwarnung gegeben werden.“

Die Mutter dreier schulpflichtiger Kinder ist in München geboren, hat in ihrer Heimatstadt an der LMU Medizin studiert und promoviert. Mit einem Stipendium der DFG forschte sie anschließend am Gaubiuslaboratorium der Niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung in Leiden zu zellphysiologischen Prozessen bei Entzündungen. Danach wechselte Bettina Löffler an das Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Münster. Hier baute sie eine eigene Forschungsgruppe zur zellulären Mikrobiologie auf, absolvierte parallel die Ausbildung zur Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie und habilitierte sich über die Auswirkung von Infektionen durch Staphylococcus aureus an Zellbarrieren.

Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Bettina Löffler
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9393501
Bettina.Loeffler@med.uni-jena.de

 


13.09.2014

Welt Sepsis Tag in Jena

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Pink Picknick und wichtige Fakten: Mediziner informieren zum

Welt-Sepsis-Tag am 13. September in Jena

Jena, 09. September 2014  

Die Fakten sind erschreckend: In Thüringen erkranken jährlich mehr als 4500 Menschen an einer Sepsis. Weltweit verliert alle 4 Sekunden ein Mensch sein Leben aufgrund einer Sepsis. Die Erkrankung fordert demnach mehr Leben Menschenleben als der Herzinfarkt.  Sepsis ist jedoch in der Öffentlichkeit kaum bekannt oder wird als „Blutvergiftung“ unzureichend verstanden. Anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am 13. September möchten deshalb die Mitarbeiter der Jenaer Forschungszentren des Universitätsklinikums Jena (UKJ) sowie der Deutsche Sepsis-Hilfe und des Gesundheitsamtes der Stadt Jena in einer gemeinsamen Veranstaltung mit einer Mischung aus Infotainment und kulinarischer Farbsetzung Laien und Interessierte über Sepsis informieren und aufklären.

 

Am Pulverturm bzw. am Johannistor sind am Samstag Nachmittag zwischen  15 und 19 Uhr etliche Aktionen geplant, die unter dem Motto „Sepsis ist ein Notfall“ stehen und durch ein Pink Picknick farblich begleitet werden. An einer lebensgroßen Puppe beispielsweise, einem Notfallsimulator, wird anschaulich vorgeführt, was bei einer Sepsis mit dem menschlichen Körper passiert. Darüber hinaus wird gezeigt, wie man die Hände richtig desinfiziert und gleichzeitig erklärt, warum dies zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten so wichtig ist. Welche Risikogruppen können sich durch eine Impfung vor einer Sepsis schützen? Bei welchen Krankheitsanzeichen muss man auch an eine Sepsis als Ursache denken? Und was hat der aktuelle Ebola-Ausbruch in Westafrika mit einer Sepsis zu tun? Dies sind einige der zahlreichen Fragen, zu denen sich alle Interessierten am Welt-Sepsis-Tag informieren können. Zum Rahmenprogramm gehören ein Pink Picknick und Kinderangebote mit Krankenwagen und Hüpfburg.

 

Terminhinweis: Welt-Sepsis-Tag in Jena

am Samstag, 13. September 2014, 15 – 19 Uhr,
Johannisstraße/Am Pulverturm (‚Faulloch‘)

 

Information & Unterhaltung

  • Infostände der Jenaer Forschungszentren Center for Sepsis Control and Care (CSCC), des Zentrums für Innovationskompetenz ZIK Septomics sowie des Deutschen Sepsis-Hilfe e. V.
  • Was passiert bei einer Sepsis? Vorführung mithilfe eines Notfallsimulators
  • Wie beugt man einer Sepsis vor?
  • Informationen zur Impfung von Risikogruppen und richtigen Händedesinfektion
  • Bei welchen Symptomen sollte man an eine Sepsis denken?
  • Ebola & Sepsis
  • Vorführung von Kurzfilmen zur Sepsis
  • Pink Picknick mit Grill, Kuchen und Getränken
  • Hüpfburg, Feuerwehr-Rettungswagen, Luftballons

 

Eine Veranstaltung von:

 

Hintergrund:

Sepsis ist eine Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion, bei der die körpereigene Abwehr das eigene Gewebe und die Organe schädigt. Wenn die Sepsis nicht früh erkannt und sofort behandelt wird, kann sie zu Schock, Multiorganversagen und schlussendlich zum Tode führen. Das größte Problem ist immer noch, dass diese gefährliche Krankheit oft zu spät erkannt wird. Mit jeder Stunde, die vergeht, bevor die Therapie eingeleitet wird, sinken die Überlebenschancen dramatisch.

Der World Sepsis Day findet am 13. September 2014 zum dritten Mal statt. Die Global Sepsis Alliance macht an ihm sowohl Öffentlichkeit als auch Fachwelt verstärkt auf das Thema Sepsis aufmerksam. Erklärtes Ziel: die Sepsishäufigkeit bis zum Jahr 2020 global um 20% zu reduzieren, Sterblichkeit und Folgeschäden deutlich zu vermindern. Zur Verbesserung der Situation in Deutschland wird mittels Memorandum der Aufbau eines Nationalen Aktionsplans gegen Sepsis gefordert. Zu den Erstunterzeichnern gehören 12 maßgebliche Fachgesellschaften, führende Kliniken und Gesundheitsinstitutionen,  sechs Landesminister, eine Reihe von Ärztekammern  und die Olympiasieger Uwe-Jens Mey, Hartwig Gauder, Christian Schenk und Klaus Wolfermann.

Die Zahl der Sepsisfälle in den Industrienationen steigt jährlich um 8 bis 13%. Durch konsequente Anwendung effektiver Maßnahmen könnten allein in Deutschland jährlich bis zu 20.000 Menschenleben gerettet und die Lebensqualität der Überlebenden deutlich gebessert werden.

Weitere Informationen:   www.world-sepsis-day.org

 



11.09.2014

Podiumsdiskussion in Berlin

Am 11. September findet in Berlin anlässlich des Welt-Sepsis-Tages eine Podiumsdiskussion zum Thema

„Sepsisfälle und Antibiotikaresistenzen steigen unaufhaltsam - Für einen Nationalen Aktionsplan gegen Sepsis“

statt.

Zeit: 11.09.2014, 11 – 14 Uhr
Ort: Berlin, Langenbeck‐Virchow‐Haus; Luisenstraße 58/59

Kontakt und Anmeldung:

E-Mail:  sepsis-summit@world-sepsis-day.org
Telefon: 03641.9323101 oder 03641.9323381

Weitere Details zu der Veranstaltung finden Sie unter:

http://www.world-sepsis-day.org/Podiumsdiskussion_BERLIN.pdf



19.05.2014

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen

Heme and Disease Tolerance Miguel Soares, PhD

Instituto Gulbenkian de Ciência, Oeiras, Portugal

Montag, 19. Mai 2014, 17.00 Uhr
Hörsaal Abbe Zentrum, Beutenberg Campus
Hans-Knöll-Straße 1, 07745 Jena



15.05.2014

MSA/Medusa-Treffen

Einladung zum gemeinsamen Treffen der Mitteldeutschen Sepsis Allianz und der MEDUSA-Studienzentren

 

Sehr geehrte Mitarbeiter des CSCC, liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchte ich Sie ganz herzlich zum gemeinsamen Treffen der Mitteldeutschen Sepsis Allianz und der MEDUSA-Studienzentren einladen. Wie Sie dem Programm entnehmen können, wird es in der Veranstaltung der Mitteldeutschen Sepsis-Allianz (MSA) interessante Übersichtsvorträge zur Effektivität von Qualitätsverbesserungsinitiativen im Bereich Sepsis, zur Akuttherapie sowie den Umgang mit Langzeitfolgen von Sepsis geben.  Auch werden die MSA-Arbeitsgruppen über ihre Arbeitsergebnisse und Pläne berichten.

Sehr interessant sind auch die Ergebnisse aus der MEDUSA-Studie, in der wir zusammen mit über 40 Kliniken, vorwiegend aus Mitteldeutschland, untersucht haben, wie sich die Etablierung von qualitätsverbessernden Maßnahmen auf die Sepsissterblichkeit und auf Qualitätsindikatoren auswirkt. In diese Studie wurden über 4.000 Patienten eingeschlossen. Die Ergebnisse aus dieser Studie der Studiengruppe werden erstmals im Anschluss an das Treffen der MSA vorgestellt und stehen zur Diskussion. Auch zu dieser Veranstaltung sind Sie ganz herzlich eingeladen.

Zur Erleichterung unserer Planung bitten wir Sie, uns bis zum 8. Mai 2014 mitzuteilen, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihr

Konrad Reinhart

Sprecher der MSA

 



12.05.2014

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen

Extracellular histones promote C5a-induced acute lung injury Dr. Markus Bosmann

Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH), III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz

Montag, 12. Mai 2014, 15.30 Uhr
Ort: Seminarraum 1, Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, Jena

Fortbildungspunkte LÄK Thüringen: 2 Punkte



20.02.2014

Veranstaltung - MRE-Netzwerk und MSA | 12.03.2014

12.03.2014, 14:00 - 17:30 Uhr ThULB Jena

Einladung zur ersten gemeinsamen Veranstaltung des MRE-Netzwerks Jena und der Mitteldeutschen Sepsis Allianz Multiresistente Erreger

Interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Fortbildungsveranstaltung des MRE-Netzwerks Jena und der Mitteldeutschen Sepsis Allianz des CSCC (inkl. MRSA-Fallkonferenz).

Download Einladung und Programm (pdf)

 

Programm

14:00

Begrüßung

14:10

MRE und MRSA - wachsendes Problem?
Epidemiologische Daten aus Jena, regional und national.
Dr. H. Rüddel, UKJ, Jena

14:20

MRE - Übersicht und Labordiagnostik
PD Dr. J. Rödel, Institut für Mikrobiologie, UKJ, Jena

14:40

Das MRE-Netzwerk Jena
Dr. S. Trommer, Gesundheitsamt Jena

15:00

MRSA - wer kann das abrechnen?
S. Turk, KV Thüringen

15:20

Die Mitteldeutsche Sepsis Allianz
Dr. H. Rüddel, UKJ, Jena

15:30

Sepsis im ambulanten Sektor - der unerkannte Notfall
Dr. H. Rüddel, UKJ, Jena

15:50

Fallvorstellung 1 - das Kind mit MRSA
Dr. F. Ringelmann, Jena

16:20

Fallvorstellung 2 - MRE im Pflegeheim/Sanierung
- aus Sicht des Hausarztes
N.N.

- aus Sicht der Altenpflege
C. Leidel, Ltg. PHÖNIX Sozialzentrum Im Lerchenfeld, Jena

16:50

Diskussion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fortbildungspunkte bei der Landesärztekammer Thüringen sind beantragt.



14.01.2014

Valide Daten für Diagnose, Therapie und Prognose

André Scherag ist neuer Professor für Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Jena

André Scherag ist neuer Professor für Klinische Epidemiologie am UKJJena (UKJ/vdG). Kein weißer Kittel, keine Pipetten und außer leistungsfähiger Rechentechnik kein Hightech – für große Teile seiner Arbeit braucht André Scherag nicht mehr als einen Schreibtisch, Zeit und Ruhe. Doch der Beitrag seines Faches zur Verbesserung der medizinischen Versorgung ist nicht zu unterschätzen: Als Professor für Klinische Epidemiologie plant, erhebt und analysiert der 39-Jährige krankheitsbezogene Studien zu patientenrelevanten Fragen. Die Daten solcher Studien ermöglichen wichtige Aussagen zur Notwendigkeit und Effektivität medizinischer Maßnahmen im Sinne einer evidenzbasierten Medizin. Seit dem Wintersemester arbeiten Professor Scherag und seine dreiköpfige Gruppe am Universitätsklinikum Jena im Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

„Wir wissen, dass viele Patienten nach dem Überstehen einer Sepsis beispielsweise häufig an neurologischen Spätfolgen leiden - über Faktoren, die solchen Langzeitfolgen vorbeugen oder aber sie begünstigen, wissen wir fast nichts“, so André Scherag. Deshalb wird eines seiner Forschungsvorhaben im CSCC die Auswertung bisheriger Registerdaten und die möglichst vollständige Erfassung klinischer Daten von ehemaligen Sepsispatienten mit dieser Fragestellung sein. André Scherag ist erfahren in der Konzipierung, Umsetzung und Auswertung multizentrischer Studien in verschiedensten medizinischen Fachgebieten und wird am Jenaer Uniklinikum eng mit dem Zentrum für Klinische Studien zusammenarbeiten.

Nach seinem Psychologiediplom in Marburg wechselte André Scherag in die Epidemiologie/ Biometrie und absolvierte während seiner Promotion berufsbegleitend in Heidelberg ein Masterstudium in Medizinischer Biometrie/Biostatistik. Mit einer eigenen Arbeitsgruppe am Uniklinikum Essen leitete er die Biostatistik am dortigen Zentrum für Klinische Studien und forschte auf dem Gebiet der molekularen Epidemiologie – u.a. zu genomweiten Assoziationsstudien, wo er sich auch habilitierte. Solche Studien suchen nach auffälligen Gemeinsamkeiten im Genom von Patienten mit einem bestimmten Krankheitsbild, die bei Probanden ohne Krankheit so nicht zu beobachten sind. Wie der Zusammenhang zwischen der Genveränderung und der Erkrankung zu erklären ist, muss dann weiter aufgeklärt werden, was wiederum eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Grundlagenwissenschaftlern voraussetzt. „Unsere Erfahrungen in großen genomweiten Studien zu so vielschichtigen Merkmalen wie der Gewichtsregulation oder zu psychiatrischen Störungen bieten gute Ansatzpunkte zu ähnlich komplexen Erkrankungen wie der Sepsis“, ist sich Scherag sicher. Wichtige Partner dabei werden neben den Wissenschaftlern des CSCC die Medizinstatistiker des Uniklinikums, die Forscher des ZIK Septomics und die Spezialisten der Integrierten Biobank Jena sein.

Dass Studenten sein Fach meist als notwendiges Übel betrachten, versteht Professor Scherag als besondere Motivation für praxisorientierte Lehre: „Die Vorbehalte verschwinden, wenn die Studierenden verstehen, welche unmittelbaren Auswirkungen valide klinische Forschungsergebnisse auf die klinische Praxis haben können.“

 

Kontakt:

Prof. Dr. André Scherag
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/ 9396692
E-Mail: andre.scherag@med.uni-jena.de



11.12.2013

Erfindungen ausgezeichnet

Vom 31. Oktober bis 3. November fand in Nürnberg die internationale Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA 2013 statt. Drei Erfindungen des UKJ wurden dort mit zwei Silber-Medaillen und einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. An allen Erfinderteams sind CSCC-Mitglieder beteiligt.

Herzlichen Glückwunsch!


Zur Pressemitteilung des UKJ



20.11.2013

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen

Consequences of peripheral inflammation for aging and chronic neurodegeneration Prof. Dr. Michael T. Heneka

Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Klinische Neurowissenschaften

Mittwoch, 20. November 2013, 16.00 Uhr
Ort: Seminarraum 7, Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, Jena

Fortbildungspunkte LÄK Thüringen: 2 Punkte, Kategorie A, beantragt

 

Prof. Dr. Michael T. Heneka ist leitender Neurologe des interdisziplinären Klinischen Behandlungs- und Forschungszentrums (KBFZ) des Deutsches Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Universitätsklinikum Bonn.

Seine Arbeitsgruppe "Klinische Neurowissenschaften" erforscht neurodegenerative Erkrankungen vom Labor bis hin zum Krankenbett. Die Grundlagenforschung im Labor richtet sich auf ein besseres Verständnis molekularer Mechanismen bei der Regulation von Entzündungsprozessen in einer Vielzahl von neurodegenerativen Erkrankungen. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt sind die Mechanismen bei Sepsis-assoziierter Enzephalopathie.



15.11.2013

Den Infektionsverlauf berechnen

Jena (UKJ/vdG). Als Professor für Systembiologie der Sepsis am Universitätsklinikum Jena analysiert Rainer König auf der Suche nach Markern für die Diagnose und Prognose von Infektionen die Genexpressionsmuster in klinischen Proben.

Prof. Dr. Rainer König (Bildquelle: privat)Regenwahrscheinlichkeit 20 Prozent - wir haben uns an die Verlässlichkeit dieser Angabe in der Wettervorhersage gewöhnt. Rainer König forscht daran, in ähnlicher Weise einmal das Risiko für Leberversagen oder neurologische Folgeschäden bei Sepsispatienten einschätzen zu können und so den behandelnden Ärzten die Möglichkeit zur zielgerichteten Prävention zur eröffnen. Der Bioinformatiker hat seit diesem Jahr die Professur für Systembiologie der Sepsis am Universitätsklinikum Jena inne. Seine Arbeitsgruppe wird im Rahmen des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC und einigen Systembiologieprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

„Wir wollen die verschiedenen klinischen Verläufe einer Erkrankung wie Sepsis oder Krebs auf molekularer Ebene unter Zuhilfenahme von netzwerkbasierten Modellen verstehen“, beschreibt König seinen Forschungsansatz. Dahinter steht die Erfassung und statistische Analyse aller in den Zellen des betreffenden Gewebes produzierten Proteine und Stoffwechselprodukte, um die zugrunde liegenden Netzwerke der Genregulation und Signalübertragung zu identifizieren. Rainer König: „Unsere Modelle sollen zu diagnostischen Markern führen, die den Erreger und den klinischen Verlauf, speziell die Langzeitfolgen der Sepsis, vorhersagen.“ Seinen Arbeitsplatz haben König und seine Mitarbeiter auf dem Beutenberg-Campus im Hans-Knöll-Institut, einem Partner im CSCC. Das vereinfacht die Kooperation mit den dortigen Bioinformatikern und stärkt die Verbindung zwischen Klinik und medizinischer Grundlagenforschung.

Nach seinem Mathematik- und Physikstudium in Freiburg und Heidelberg, das er nicht nur mit einem Diplom in Physik sondern auch dem Lehramts-Staatsexamen abschloss, wurde Rainer König an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit zur Proteinstrukturanalyse promoviert. Er forschte in der Bioinformatik-Abteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums und beschäftigte sich in seiner Habilitationsschrift mit der Netzwerkanalyse als Methode zur Suche von Zielmolekülen für Wirkstoffe. Zuletzt leitete er eine eigene Arbeitsgruppe an der Universität Heidelberg. „Als Lehrer liegt mir die Studentenausbildung natürlich besonders am Herzen“, so Professor König und verweist auf das Bioinformatik-Modul, das er für den Masterstudiengang Molekulare Medizin entwickelt hat.

Kontakt:
Prof. Dr. Rainer König,
Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena
Leibniz Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. Hans-Knöll-Institut
Tel. 03641/5321189
E-Mail: Rainer.Koenig@med.uni-jena.de



14.11.2013

Vortragsreihe Sepsis und Sepsisfolgen

Regulation of Ras-Erk activation in T-cells PD Dr. biol. hum. habil. Luca Simeoni

Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Institut für Molekulare und Klinische Immunologie

Donnerstag, 14. November 2013, 16.00 Uhr
Ort: Seminarraum 7, Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, Jena

Fortbildungspunkte LÄK Thüringen: 2 Punkte, Kategorie A, beantragt

Dr. Luca Simeoni erforscht wie die über den T-Zell-Rezeptor vermittelten Signale zu einer spezifischen zellulären Antwort reguliert, integriert und verarbeitet werden. Diese Signale sind entscheidend für die Regulation, Entwicklung, Aktivierung und Homeostasis von Lymphozyten. Um das Feintuning der Signalkaskaden in T-Zellen zu entschlüsseln erforscht er intensiv die Rolle der Transmembranen Adapter Proteine (TRAPs) in gesunden und immundefizienten Mäusen.



14.10.2013

Sepsis runs public...

again!

"Sepsis runs public": Ulrich Schröder, Cora Assmann, Robby Markwart (v.l.n.r.) Vergangenes Wochenende fand der 260. Weimarer Zwiebelmarkt in Verbindung mit dem 23. Weimarer Stadtlauf statt.

Wie bereits vergangenes Jahr ging auch auch diesmal das "Sepsis runs public" Team des CSCC im 10km-Lauf an den Start.

Das Laufteam nahm 2012 bereits am SaaleHorizontale-Staffellauf, am Weimarer Stadtlauf und am Jenaer Kernberglauf teil und will dieser Initiative dazu beitragen, auf das Thema Sepsis aufmerksam zu machen.



11.09.2013

Welt-Sepsis-Tag am 13. September: UKJ-Experten klären auf

Infostände und Mitmach-Aktionen am Pulverturm in Jena

Jena (ukj/as). Wissen Sie, was Christopher Reeve mit etwa 1.600 Thüringern gemeinsam hat? Der Schauspieler, der den Supermann spielte, starb 2004 an einer Sepsis, ebenso wie jedes Jahr rund 1.600 Menschen in Thüringen. Von den 4.800 Patienten im Freistaat, die an einer Sepsis erkranken, überleben nur zwei Drittel. Da diese gefährliche Erkrankung noch immer oft zu spät erkannt wird, wollen Mitarbeiter des Universitätsklinikums Jena (UKJ) den Welt-Sepsis-Tag am 13. September nutzen, um zu informieren und aufzuklären. „Der erste World Sepsis Day im letzten Jahr war bereits ein großer Erfolg, den wir dieses Jahr noch übertreffen möchten“, so Prof. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ. „Wir freuen uns über alle Besucher und besonders diejenigen, die uns in unserem Kampf gegen die Sepsis unterstützen.“

Am Pulverturm werden die Experten der beiden Jenaer Forschungszentren Center for Sepsis Control and Care (CSCC) und Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics zusammen mit dem Verein Deutsche-Sepsis-Hilfe von 14 bis 19 Uhr Rede und Antwort stehen. Besucher erfahren, was eine Sepsis eigentlich ist und woran sie die im Volksmund genannte Blutvergiftung erkennen. An einer lebensgroßen Puppe, einem Notfallsimulator, zeigen die Experten, was bei einer Sepsis mit dem menschlichen Körper genau passiert. Außerdem erklären sie, wie die richtige Händedesinfektion funktioniert und warum diese so wichtig zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten ist. Einige der Erreger, die eine Sepsis verursachen, können sich Besucher unter einem Mikroskop genauer ansehen. Wer noch mehr erfahren will, ist um 16 und um 18 Uhr jeweils zu einem Vortrag im Haus Zur Rosen, Johannisstraße 13, eingeladen.

Sepsis ist häufig und wird dennoch oft unterschätzt - um das anschaulich zu machen, wird am Welt-Sepsis-Tag vor der Neuen Mitte in Jena eine Installation aus 240 schwarzen Stühlen gezeigt. Jeder von ihnen symbolisiert 20 Sepsisfälle - 160 Stühle stehen dabei für die jährlich 3.200 Sepsisüberlebenden in Thüringen, 80 liegende für die 1.600 Sepsisopfer.

Programm in Jena

14 - 19 Uhr, Am Pulverturm/Johannisstraße

  • Infostände der Jenaer Forschungszentren Center for Sepsis Control and Care (CSCC) und Zentrum für Innovationskompetenz ZIK Septomics sowie des Deutschen Sepsis-Hilfe e. V.
  • richtige Händedesinfektion
  • Erreger unter der Lupe
  • Was passiert bei einer Sepsis? Vorführung mithilfe eines Notfallsimulators
  • Mitmachen und gewinnen beim Sepsis-Quiz u. v. m.

Vorträge

16 Uhr
„Sepsis - wenn das Immunsystem außer Kontrolle gerät“
Vortrag von Prof. Hortense Slevogt, ZIK Septomics
Auditorium Zur Rosen, Johannisstraße 13

 

18 Uhr
„Sepsis - Amoklauf der Abwehrkräfte“
Vortrag von Prof. Michael Bauer, Center for Sepsis Control and Care
Auditorium Zur Rosen, Johannisstraße 13

 

Links:

 

Kontakt:

Prof. Dr. med. Konrad Reinhart
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Erlanger Allee 101
07747 Jena
Tel. 03641-  9 323100

 

Hintergrund:

Der World Sepsis Day findet am 13. September 2013 zum zweiten Mal statt. Die Global Sepsis Alliance will hiermit sowohl die Öffentlichkeit als auch das Fachpublikum verstärkt auf das Thema Sepsis aufmerksam machen. Erklärtes Ziel: die Sepsishäufigkeit bis zum Jahr 2020 global um 20% zu reduzieren, Sterblichkeit und Folgeschäden deutlich zu vermindern. Zur Verbesserung der Situation in Deutschland wird mittels Memorandum der Aufbau eines nationalen Aktionsplans gegen Sepsis gefordert. Zu den Erstunterzeichnern gehören mehr als 25 maßgebliche Fachgesellschaften, Kliniken und Gesundheitsinstitutionen, über 20 leitende Professoren und Ärzte, erste Bundestagsabgeordnete und prominente Unterstützer wie die ehemaligen Olympiasieger Uwe-Jens Mey, Hartwig Gauder, Christian Schenk und Klaus Wolfermann. Die World Sepsis Day Geschäftsstelle, die den Welt-Sepsis-Tag national und international koordiniert, hat ihren Sitz im CSCC, das eine Einrichtung des UKJ ist.

Sepsis ist eine Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion, bei der die körpereigene Abwehr das eigene Gewebe und die Organe schädigt. Wird die Sepsis nicht früh erkannt und sofort behandelt, kann sie zu Schock, Multiorganversagen und zum Tod führen. Die Zahl der Sepsisfälle in den Industrienationen steigt jährlich um 8 bis 13 Prozent. Konsequente Anwendung bestehender Maßnahmen könnte allein in Deutschland jährlich bis zu 20.000 Menschenleben retten und die Lebensqualität der Überlebenden deutlich erhöhen.

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care, kurz: CSCC) ist eine Einrichtung des Universitätsklinikums Jena und der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena. Es wird als eines von insgesamt acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFB) in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.



23.08.2013

Designer und Mediziner: Gemeinsame Kampagne gegen Keime

Kooperation mit Bauhaus-Universität Weimar / Ausstellung und Plakataktion am Uniklinikum Jena soll Öffentlichkeit für Bedeutung der Händedesinfektion sensibilisieren

Die Bedeutung von Hygiene sichtbar machen: Das Plakat von Sabrina Rossow ist eines der Exponate, die in der Ausstellung am Universitätsklinikum Jena gezeigt werden. Bildnachweis/Plakatentwurf: Sabrina Rossow.Jena (ukj/as). Jedes Jahr erkranken zwischen 400.000 und 600.000 Menschen an nosokomialen Infektionen in deutschen Krankenhäusern. Dabei handelt es sich um Infektionen, die sie im Zusammenhang mit einer Behandlung im Krankenhaus erwerben. „Die wichtigste Maßnahme zur Prävention ist die Desinfektion der Hände“, sagt Dr. Stefan Hagel vom Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC) am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Auf dieses Thema aufmerksam zu machen, ist das Ziel der Ausstellung „Niemals ohne - Händedesinfektion“ die seit dem 23. August in der Magistrale des Thüringer Universitätsklinikums am Campus Lobeda zu sehen ist.

Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar entstanden ist, ist Teil der ALERTS-Studie am Universitätsklinikum Jena. Die auf vier Jahre angelegte und in dieser Form in Deutschland erstmals durchgeführte Studie will dazu beitragen, die Rate der nosokomialen Infektionen und der damit verbundenen Komplikationen um 20 Prozent zu reduzieren. „Denn schlimmstenfalls entwickelt sich aus der Infektion eine lebensgefährliche Sepsis, Schätzungen zufolge versterben jedes Jahr in Deutschland 7.500 bis 15.000 Menschen daran“, so Studienleiter Dr. Hagel. Gerade daher sei es enorm wichtig, zusätzlich zur klinisch-wissenschaftlichen Arbeit auch neue kommunikative Ideen zu entwickeln, um die Infektionsprävention Im Klinikalltag weiter auszubauen, erklärt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinscher Vorstand des Thüringer Universitätsklinikums.

„Unsere Studenten haben die gesamtgesellschaftliche Relevanz dieses Themas sehr schnell erkannt“, sagt Wolfgang Sattler, Professor für Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar. Um neue Wege zu finden, den hohen Stellenwert von Hygiene sichtbar zu machen, ist im Sommersemester 2012 der Startschuss für die ungewöhnliche Kooperation zwischen Künstlern und Medizinern gefallen. „Hier sind extrem unterschiedliche Sichtweisen aufeinander getroffen“, so Dr. Hagel, der die 25 Studenten regelmäßig durchs Klinikum geführt hat, um Sie mit den medizinischen Abläufen vertraut zu machen. „Unser Ausgangspunkt war die Frage, was Gestaltung dazu beitragen kann, damit die Empfehlungen zur Händedesinfektion in der Praxis verstärkt umgesetzt werden“, so Prof. Sattler. Ansatz des interdisziplinären Projekts „Hygiene“ war, das routinierte Verhalten im Krankenhausalltag aufzubrechen.

Antworten haben die Künstler unter anderem im Produktdesign gefunden. So sind zahlreiche Entwürfe für innovative Produkte entstanden, unter anderem für ein Händedesinfektionsgerät, das sich den Bewegungen des Personals anpasst, oder eines, das direkt am Körper getragen werden kann. Auch ein intelligenter Blasenkatheter gehört dazu, der von selbst anzeigt, wann er ausgewechselt werden muss. Neben diesen kleinen Lösungen für den Alltag sehen die Designer ihre Aufgabe darin, durch Kampagnen eine erweiterte Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Entstanden sind Plakate, deren Bilder und Sprache zum Teil drastisch gewählt sind, so Prof. Sattler: „Die Plakate berühren bewusst die Grenzen der Akzeptanz und Sehgewohnheiten, um die Betrachter aufzurütteln.“ Man müsse Hygiene als eine Kulturtechnik begreifen, sagt Prof. Sattler. „Es geht um die Frage, wie wir kollektiv Dinge lernen - so wie wir zum Beispiel auch das Autofahren gelernt haben.“

Plakate aus Thüringen für bundesweite Aktion

Parallel zur Ausstellungen werden die verschiedenen Plakate gut sichtbar auf allen Stationen des Klinikums platziert. Außerdem stellen das UKJ und die Bauhaus-Universität Weimar die Plakate der „Aktion Saubere Hände“ zur Verfügung. Der 2008 gestarteten nationalen Kampagne zur Händedesinfektion haben sich bundesweit bereits rund 1.300 Kliniken, Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Einrichtungen angeschlossen, die in Zukunft die in Thüringen entstandenen Poster als Arbeitsmaterialien nutzen können.

Zum CSCC am Universitätsklinikum Jena:

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care, kurz: CSCC) ist eine Einrichtung des Universitätsklinikums Jena und der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena. Es wird als eines von insgesamt acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren (IFB) in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

 

Ausstellung:

Bis 04.09. 2013

Magistrale des Universitätsklinikums Jena, Standort Lobeda, Erlanger Allee 101, Jena
Einzelne Motive der Ausstellung werden im Anschluss auf den Stationen des UKJ gezeigt.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Frank Martin Brunkhorst, Dr. Stefan Hagel
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC)
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 9 - 324590
E-Mail: ALERTS@med.uni-jena.de

 


13.08.2013

Internationaler Sepsis-Kongress in Weimar mit UKJ- Experten

Weimar Sepsis Update vom 4. bis 6. September 2013 / Zusammentreffen nationaler und internationaler Sepsis-Experten

Jena (ukj / me). Die Deutsche Sepsis-Gesellschaft (DSG) und das Universitätsklinikum Jena (UKJ) laden vom 4. bis 6. September 2013 zum Weimar Sepsis Update nationale und internationale Experten ein: Sie werden diskutieren, wie Strukturen und Prozesse verbessert werden können, um der unverändert hohen Sepsis-Sterblichkeit entgegenzuwirken. Nach neuesten Studien, die auf dem Kongress vorgestellt werden, erkrankten im Jahr 2011 mehr als 175.000 Patienten an einer Sepsis, mehr als 30% verstarben noch im Krankenhaus. Der sechste internationale Kongress findet erneut im congress centrum neue weimarhalle statt.

„Der Anteil der Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko steigt, da immer mehr ältere und chronisch kranke Patienten in den Kliniken behandelt werden“, erklärt Prof. Dr. Frank Martin Brunkhorst, Leiter des Zentrums für Klinische Studien am UKJ und Mitorganisator der Veranstaltung. „Um die Überlebenschancen von Sepsis-Patienten zu erhöhen, müssen wir die klinische Sepsis-Forschung in Deutschland unbedingt weiter vorantreiben. Dazu gehören Studien zur Verbesserung der Frühdiagnose und der Einführung von Standardmaßnahmen zur Sepsis-Behandlung in den klinischen Alltag", erklärt der Leiter der ALERTS-Studie am UKJ, die erstmals in Deutschland die Zahl der auftretenden Krankenhausinfektionen in einem gesamten Klinikum über einen längeren Zeitraum erfasst.

Unter dem Motto „Konsens und Kontroversen“ werden Sepsis-Experten zahlreiche Pro-und-Contra-Debatten führen. Dabei setzen sich die Teilnehmer mit Defiziten in der Diagnostik und neuen therapeutischen Wegen auseinander, so der Sepsis-Experte. Zudem werden Symposien und Workshops geboten. Prof. Brunkhorst: „Auch heute noch wird eine Sepsis häufig zu spät diagnostiziert. Das liegt daran, dass Symptome und Laborwerte wie Fieber, beschleunigter Herzschlag oder die vermehrte Anzahl weißer Blutkörperchen unspezifisch sind. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren.“

Durch die ALERTS-Studie am UKJ, ein zentrales Projekt des vom BMBF geförderten Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums CSCC, sollen Maßnahmen zur gezielten Prävention der häufigsten Krankenhausinfektionen entwickelt werden, die auf die jeweilige Patientengruppe und die Abläufe in der Klinik zugeschnitten sind.

Das Programm bietet auch wieder speziell für Pflegefachkräfte eine Fortbildungsveranstaltung: Sie nehmen am achten Intensivpflegekongress der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege teil.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Frank Martin Brunkhorst

Universitätsklinikum Jena
Leiter des Zentrum für Klinische Studien (ZKS)
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Erlanger Allee 101
07747 Jena
Tel.: 03641 9-323384
Fax: 03641 9-34795

E-Mail: frank.brunkhorst@med.uni-jena.de



11.07.2013

Biochemie der Sepsis

Professor Markus Gräler erforscht Lipidsignalwege bei immunologischen Prozessen

(vdG/UKJ) Sphingolipide sind Allrounder: Galten die zur Gruppe der Fette gehörenden Naturstoffe lange Zeit als reine Strukturbestandteile der Zellmembran, so werden sie heute als zentrale Spieler bei der Regulation wichtiger Zellfunktionen erforscht. In Krankheitsprozessen ist ihr Mitwirken unter anderem bei neurodegenerativen Erkrankungen, Gewebeschäden nach Herzinfarkt oder Schlaganfall und bei Tumorerkrankungen nachgewiesen. Auch an immunologischen und Entzündungs- prozessen sind Sphingolipide beteiligt, was sie ins Visier der Sepsisforschung rückt.

Mit massenspektrometrischen Messungen verfolgt Professor Markus Gräler die Sphingolipidsignalwege bei immunologischen Prozessen (Foto: vdG/UKJ)

Mit massenspektrometrischen Messungen verfolgt Professor Markus Gräler die Sphingolipidsignalwege bei immunologischen Prozessen (Foto: vdG/UKJ)
„Die Sphingolipide und ihre auf nahezu allen Zelloberflächen vor- kommenden Rezeptoren regeln zum Beispiel den Austritt von Lymphozyten und die Durchlässig- keit von Gefäßwänden, zwei Prozesse, die bei einer Sepsis wesentlich gestört sein können“, erklärt Professor Markus Gräler. Der 41-jährige Biochemiker hat seit diesem Jahr eine Professur für Sepsisforschung in der Klinik für Anästhesiologie und Intensiv- therapie des Uniklinikums inne. In seinen Laboren im Zentrum für Molekulare Biomedizin auf dem Beutenberg erforscht er mit derzeit sechs Mitarbeitern die Signal- transduktion von Lipiden und Lipidrezeptoren bei immunologischen Prozessen.

Dabei verfolgt er den Stoffwechsel und die Signalweiterleitung der Sphingolipidmoleküle nicht nur unter dem Floureszenzmikroskop, sondern auch mithilfe speziell angepasster massenspektrometrischer Messungen. „Aktuell wollen wir untersuchen, ob ein für die Multiple-Sklerose-Therapie zugelassener Wirkstoff, der in den Sphingolipidsignalweg eingreift, auch pathologische Mechanismen bei einer Sepsis beeinflusst“, so Markus Gräler zu einem Projekt im Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen. Für weitere Forschungsthemen sind schon vielfältige Kontakte zu den Lebenswissenschaftlern an Universität, Klinikum und Beutenberginstituten geknüpft. Mit Laborkursen und Spezialvorlesungen beteiligt sich Professor Gräler am Doktorandenprogramm und der Summer School Molecular Medicine der Medizinischen Fakultät. Für das derzeit entstehende neigungsorientierte Medizinstudium sieht er in der Ausgestaltung des forschungsorientierten Zweigs eine spannende Lehraufgabe.

Nach seinem Biochemiestudium in Berlin und der Promotion am Max-Delbrück-Zentrum arbeitete Markus Gräler als PostDoc in San Francisco und leitete anschließend eine Emmy-Noether-Forschungsgruppe zur Rolle der Sphingolipide bei Immunprozessen an der Medizinischen Hochschule Hannover. Zuletzt erforschte er mit einer eigenen Arbeitsgruppe am Molekularen Krebsforschungszentrum der Charité Berlin die Lipidsignalwege bei Lymphomen und ist in das  Sphingolipid-Schwerpunktprogramm der DFG eingebunden.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Markus Gräler
CMB, CSCC, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Uniklinikum Jena
Tel. 03641/9395715
Markus.Graeler@med.uni-jena.de



10.06.2013

UKJ-Studie: Große Zufriedenheit bei Angehörigen von Patienten der Intensivstation (ITS)

Neuer Wartebereich eingerichtet / Unterstützung durch Stationspsychologin

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31.05.2013

Beste Nachwuchswissenschaftler gekürt

Im Forschungszentrum Lobeda des Uniklinikums stellten Doktoranden ihre Forschungsarbeiten vor

Jena (UKJ/vdG) Stefan Englert, Michael Ekaney und Mareike Klinger sind die besten Nachwuchswissenschaftler im Forschungszentrum Lobeda des Jenaer Universitätsklinikum. Im traditionell unter den Studenten und Doktoranden der klinisch-experimentellen Arbeitsgruppen ausgetragenen Wettbewerb konnten sie mit ihren Vorträgen und Postern die Fachjury überzeugen. Insgesamt beteiligten sich 16 Nachwuchswissenschaftler an der 10. Auflage des Mini-Symposiums mit Beiträgen z.B. aus der Hämatologie,  zum medizinischen Einsatz von Nanopartikeln und der Sepsis- und Infektionsforschung. „Die Veranstaltung gibt die Möglichkeit, sowohl eigene Ergebnisse vorzutragen und zu verteidigen als auch über den Tellerrand zu blicken“, betont die Koordinatorin des Forschungszentrums, Dr. Katrin Hoffmann, zum Anliegen des Nachwuchswissenschaftlertages.

Stefan Englert, Mareike Klinger, Michael Ekaney, Dr. Katrin Hoffmann (v.r.n.l., Foto: S. Hornberger/UKJ) Den ersten Vortragspreis erhielt Stefan Englert aus der Arbeitsgruppe Experimentelle Anästhesie. Der Medizinstudent erforscht im Rahmen seiner Masterarbeit im Parallelstudien- gang ‚Molekulare Medizin’ die pathophysiologischen Veränderun- gen in der Skelettmuskulatur bei Sepsis. In seinem Vortrag stellte er Ergebnisse vor, die die Frage aufwerfen, ob die Muskulatur auch eine aktive Rolle als ‚ein großes Immunorgan’ wahrnehmen kann. So konnte Stefan Englert belegen, dass bereits in der Frühphase einer Sepsis immunologische Veränderungen an der Skelettmuskulatur auftreten und Sauerstoffradikale freigesetzt werden, die daraufhin morphologische Schädigungen insbesondere an der Atemmuskulatur verursachen können.

Der zweite Preisträger Michael Ekaney stammt ursprünglich aus Kamerun und ist nach erfolgreicher Teilnahme an der Jenaer Summer School Molecular Medicine nun seit zwei Jahren als Promotionsstipendiat im Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen mit seinem Projekt zu frei zirkulierenden Histonen bei schwerkranken septischen Patienten beschäftigt. In seinem Vortrag diskutierte er, ob diesen Proteinen im Verlauf der Erkrankung eine Rolle als Effektormolekül oder eher als Biomarker zukommt. 

Mareike Klinger stellte in ihrem ausgezeichneten Posterbeitrag Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit im Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene vor. Sie untersucht bioaktive Substanzen aus bodenlebenden Bakterien auf ihre Wirkung gegen humanpathogene Bakterien und deren Biofilme.

„Sowohl die Jury als auch die Gäste waren vom wissenschaftlichen Niveau der Arbeiten und der Präsentation beeindruckt“, so Katrin Hoffmann zur gelungenen Veranstaltung, die von der Gesellschaft zur Förderung Neuer Technologien Thüringen e.V., dem Förderverein des Uniklinikums und der Firma Bithahn Analytik Technology unterstützt wurde.

Ansprechpartner: Dr. Katrin Hoffmann
Forschungszentrum Lobeda, Universitätsklinikum
Tel. 03641/9325800
katrin.hoffmann@med.uni-jena.de



08.04.2013

Netzwerk gegen Sepsis erfolgreich etabliert

Mitteldeutsche Sepsis Allianz mit 39 Mitgliedern in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern

Nachdem die Mitteldeutsche Sepsis Allianz (MSA) seit gut einem Jahr erfolgreich in fünf Arbeitsgruppen agiert, findet am 10. April 2013 die formelle Gründungsveranstaltung statt. 39 Akut- und Rehakliniken aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und sich so vertraglich verpflichtet, die Vorbeugung, Früherkennung, Akut- und Nachbehandlung von Krankenhausinfektionen und Sepsis zu verbessern.

„Mit diesem Schritt nimmt Mitteldeutschland national und international eine Vorreiterrolle ein“, betont Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und Sprecher der MSA, der auch international als Vorsitzender der Global Sepsis Alliance mit der Initiative des World Sepsis Days die Bekämpfung der Sepsis vorantreibt. Er weist darauf hin, dass die MSA eine Eigeninitiative von Ärzten, verantwortungsbewussten Krankenhäusern und ihrer Verbände ist. „Die rasante Zunahme von multiresistenten Erregern verschärft das Problem. Dieser Herausforderung müssen wir uns gemeinsam stellen. Sepsis ist nicht nur ein intensivmedizinisches Problem, sondern betrifft auch alle medizinischen Bereiche einschließlich des ambulanten und prästationären Sektors.“

Genau an diesem Punkt setzt die Mitteldeutsche Sepsis Allianz an. Sie versteht sich als Versorgungsnetzwerk, das alle Beteiligten der Behandlungskette einbindet - vom Hausarzt über den Rettungsdienst, die Kliniken der Akutversorgung bis hin zur Nachsorge in Reha-Einrichtungen und schließlich wieder den Hausarzt.

Zu dem Verbund gehört auch das HELIOS Klinikum Erfurt. Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Chefarzt des Fachbereichs Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, sieht in Netzwerken wie der Mitteldeutschen Sepsis Allianz viel Potenzial: „Deren großer Vorteil  ist, dass sie Krankenhäuser verschiedener Versorgungsstufen und Forschergruppen näher zusammenbringt und ermöglicht, dass wir uns in der Sepsistherapie gegenseitig besser machen. Der Erfahrungsaustausch ist ein großer Gewinn für alle Beteiligten. Außerdem wirkt es sich positiv auf die Ausbildung der Mediziner und Pflegekräfte aus.“

Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages verpflichten sich die Häuser nicht nur Mitarbeiter in die Arbeitsgruppen zu entsenden, sondern auch selbst interne Weiterbildungen anzubieten. „Wir organisieren schon seit mehr als zwei Jahren zentrale Fortbildungen. Seitdem hat sich die Zahl der Sepsisdiagnosen verdoppelt“, berichtet Prof. Meier-Hellmann.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen gibt es noch viel zu tun, um die MSA als sektorenübergreifende Kommunikationsplattform weiter auszubauen. Auf der Versammlung am 10. April um 16 Uhr im Laborzentrum des UKJ in Lobeda soll ein umfassendes Weiterbildungscurriculum vorgestellt werden. Es gilt, sich auf Qualitätsindikatoren zu einigen und auf dieser Basis entsprechende Benchmark-Projekte zu erarbeiten.



07.02.2013

Wie gut ist Procalcitonin als Sepsismarker?

UKJ-Wissenschaftler zeigen in einer Metaanalyse Potenzial und Grenzen des Prohormons für die Sepsisdiagnostik

Jena (UKJ/vdG) In einer systematischen Auswertung von 30 klinischen Studien mit mehr als 3200 eingeschlossenen Patienten untersuchten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Jena die Aussagekraft von Procalcitonin als prognostischen Marker bei akuten systemischen Entzündungserkrankungen. Die jetzt in „Lancet Infectious Diseases“ veröffentlichte Meta-Analyse, an der zwei Jenaer Medizinstudentinnen maßgeblich beteiligt waren, zeigt, dass die Procalcitoninmessung zuverlässig zwischen einer Sepsis und einer nicht infektiös bedingten Erkrankung unterscheiden kann. Als definitiver Test reicht sie aber nicht aus, Vorgeschichte, klinisches Bild und mikrobiologische Untersuchungen müssen mitbetrachtet werden.

Procalcitonin ist ein Protein, das als Vorstufe des Hormons Calcitonin in der Schilddrüse gebildet wird. Bei bakteriellen und Pilz-Infektionen jedoch bilden auch Zellen in anderen Organen das Vorhormon, dessen Spiegel im Blut dann schnell um ein Vielfaches ansteigt. Deshalb ziehen Intensivmediziner den Procalcitoninwert heran, um bei Patienten mit akuten systemischen Entzündungserscheinungen zwischen schweren bakteriellen Infektionen und nicht infektiös bedingten schweren Erkrankungen zu unterscheiden und die entsprechende Therapie einleiten zu können.

„Obwohl Procalcitonin in der klinischen Praxis ein sehr hilfreicher Sepsismarker ist, kamen ältere Untersuchungen zur Verlässlichkeit zu unterschiedlichen Ergebnissen“, so Frank M. Brunkhorst, Professor für klinische Sepsisforschung an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Die Medizinstudentinnen Christina Wacker und Anna Prkno werteten deshalb mit Prof. Brunkhorst und dem Medizinstatistiker Prof. Dr. Peter Schlattmann  vom UKJ-Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Dokumentation alle dazu verfügbaren Arbeiten der letzten 20 Jahre aus.

Zwei Medizinstudentinnen als Autorinnen

Dass Studenten an solch einem ambitionierten Forschungsprojekt beteiligt sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Mit einem Stipendium des Centers for Sepsis Control and Care, das als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, konnten Christina Wacker und Anna Prkno in zwei Forschungssemestern an ihren Promotionsprojekten arbeiten. „Wir ermittelten insgesamt fast 3500 Arbeiten zum Procalcitonin, aus denen wir anhand strenger methodischer und klinischer Qualitätskriterien schließlich 30 für die Meta-Analyse auswählten“, beschreiben die Studentinnen das Herangehen. So mussten die klinischen Sepsiskriterien genau belegt und mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt worden sein. Die ausgewählten Studien umfassten insgesamt über 3200 Patienten, Erwachsene und auch Kinder, auf chirurgischen und internistischen Intensiv- sowie Normalstationen.

Peter Schlattmann: „Die besondere Stärke unseres Ergebnisses liegt in den sorgfältig definierten Ein- und Ausschlusskriterien, sowie in der Qualität der Durchführung und Auswertung.“ Die komplexe statistische Auswertung ergab eine mittlere Sensitivität, also die Wahrscheinlichkeit einen Sepsiskranken als solchen zu erkennen, von 77%. Mit einer mittleren Spezifität von 79% schließt der Procalcitontest eine Infektion richtigerweise aus.

Bester Biomarker für Sepsis - aber nicht alleinige Entscheidungsgrundlage

„Procalcitonin ist der beste Biomarker für die frühe Diagnose einer bakteriellen Sepsis, über den wir derzeit verfügen“, so Frank Brunkhorst. „Als alleiniger Test reicht er aber für eine sichere Therapieentscheidung nicht aus, dazu müssen die Vorgeschichte des Patienten, das klinische Bild und immer auch mikrobiologische Untersuchungen mitbetrachtet werden.“   


Originalliteratur:

Christina Wacker, Anna Prkno, Frank M. Brunkhorst, Peter Schlattmann: Procalcitonin as a diagnostic marker for sepsis: a systematic review and meta-analysis. Lancet Infectious Diseases. Published Online February 1, 2013, http://dx.doi.org/10.1016/S1473-3099(12)70323-7

Kontakt:

Prof. Dr. Peter Schlattmann
Tel.:  03641/934130, E-Mail:  Peter.Schlattmann@mti.uni-jena.de
Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst
Tel.: 03641/9323383, E-Mail: Frank.Brunkhorst@med.uni-jena.de



30.11.2012

Krankenhausinfektionen: Erstmals klinikweite Langzeitzahlen

ALERTS-Studie am Uniklinikum Jena schließt Forschungslücke in Deutschland

Jena (UKJ). Erstmals in Deutschland erfasste die ALERTS-Studie am Universitätsklinikum Jena die Zahl der auftretenden Krankenhausinfektionen in einem gesamten Klinikum über einen längeren Zeitraum. Damit schafft sie wesentliche Vorraussetzungen für die Evaluierung von Präventionsstrategien.

Bisher schätzen Experten die Zahl der Fälle im Jahr, in denen sich Patienten in einem deutschen Krankenhaus eine Infektion zuziehen. Diese Schätzungen basieren allerdings auf Erhebungen, die weit über zehn Jahre alt sind, nur Stationen mit einem besonders hohen Risiko oder an einem einzelnen Stichtag berücksichtigten, und sind daher entsprechend unsicher. Zahlen von 600.000 und mehr werden genannt, weil aktuelle, fundierte Ausgangsdaten fehlen.

Neuartig in Umfang und Methodik - Engagement aller Berufsgruppen

Diese Forschungslücke schließt die ALERTS-Studie am Universitätsklinikum Jena. Als ein zentrales Projekt des vom BMBF geförderten Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums „Center for Sepsis Control and Care“ erfasste sie ein Jahr lang die Zahl der am Klinikum auftretenden Krankenhausinfektionen. „Die Studie stellt einen wichtigen Beitrag für die Patientensicherheit an unserem Klinikum dar, deshalb beteiligen sich alle Berufsgruppen mit großem Engagement“, betont Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Thüringer Universitätsklinikums. Hierfür wurden bei fast 40 000 Patienten in den vergangenen zwölf Monaten klinikumsweit Daten weit über das übliche Krankenhausinfektionsüberwachungssystem KISS hinaus erhoben, z.B. auch Daten zur Antibiotikatherapie oder die Schwere einer Krankenhausinfektion.

Das Ergebnis: Bei 4,3% der in den ersten sechs Monaten behandelten Fälle, genau 823-mal traten Krankenhausinfektionen auf. Die Auswertung weiterer sechs Monate läuft noch. „Damit können wir die bisherigen Expertenschätzungen für deutsche Kliniken bestätigen und erstmals wissenschaftlich untersetzen“, wertet der Studienleiter Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst das Ergebnis. „Und wir haben die Voraussetzungen für die nächste Studienphase geschaffen, denn ohne Ausgangswerte lässt sich der Effekt von Präventionsmaßnahmen nicht ermitteln“, so der Intensivmediziner und Sepsisexperte weiter.

Maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen im „real-life“-Test

Genau das ist das Ziel der zweiten Studienphase von ALERTS. In Ergänzung zu den bestehenden Hygieneregeln werden Maßnahmen zur gezielten Prävention der häufigsten Krankenhausinfektionen wie Wund- oder Atemwegsinfektionen entwickelt, die auf die jeweilige Patientengruppe und die Abläufe in der Klinik zugeschnitten sind. „Wir wollen Maßnahmenbündel schnüren, die im Alltag auch umsetzbar sind. Deshalb fassen wir jetzt die für die jeweilige Infektion vielversprechendsten Maßnahmen zusammen, zur Verringerung der katheterassoziierten Infektionen z.B. die kritische Prüfung der Notwendigkeit, die strikt aseptische Anbringung und die rechtzeitige Entfernung von Venenkathetern. Dann testen wir, ob sich durch diese Maßnahmenbündel auch unter "real life"-Bedingungen in einem großen Klinikum eine Reduzierung der Krankenhausinfektionen erreichen lässt“, so ALERTS-Koordinator Dr. Stefan Hagel.

Auch des hygienischen Dauerbrenners Händedesinfektion nimmt sich das Studienteam an: Eine mit der Bauhaus-Universität Weimar entwickelte Posterkampagne spricht alle Klinikumsmitarbeiter, aber auch Angehörige und Besucher an. Die ergonomische Anbringung von Desinfektionsmittelspendern in der Nähe der Patientenbetten soll Abläufe in der täglichen Routine vereinfachen.

Ziel: Reduzierung der Infektionen um 20%

Ob und wie wirksam die einzelnen Maßnahmen sind, wird sich ab März 2013 zeigen, denn dann beginnt eine erneute Erfassung der Infektionen. Parallel wird anhand der Daten ein exakteres Risikoprofil formuliert, um so spezielle Patientengruppen noch gezielter und wirksamer zu schützen zu können. Prof. Brunkhorst: „Es ist unser Ziel, die Krankenhausinfektionen an unserem Klinikum nachhaltig um 20% zu reduzieren.“

Mit der steigenden Anzahl älterer und chronisch kranker Patienten nimmt gerade in Kliniken der Maximalversorgung der Anteil der Patienten mit einem erhöhten Infektionsrisiko zu. „Schon das ALERTS-Zwischenergebnis bescheinigt unseren Mitarbeitern einen höchst sorgfältigen Infektionsschutz“, so Professor Höffken, „gerade als Universitätsklinikum sind wir in der Pflicht, bestehende Maßnahmen auszubauen und neue Ansätze zu entwickeln und umzusetzen.“

Mit ALERTS nimmt das UKJ hierbei eine Vorreiterrolle ein, die in den Fachgremien mit großem Interesse verfolgt wird. Prof. Dr. med. Petra Gastmeier, Leiterin des Nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen, bezeichnet die von ALERTS entwickelte Erfassungs- und Überwachungsmethode für Krankenhausinfektionen als „Modell für andere Krankenhäuser. Es ist geeignet, international etablierte Surveillance-Definitionen und -Methoden zu überprüfen und zu validieren.”

Weitere Informationen:

www.alerts.uniklinikum-jena.de
www.cscc.uniklinikum-jena.de

Kontakt:
Prof. Dr. med. Frank M. Brunkhorst
Dr. med. Stefan Hagel
Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9 32 45 90
E-Mail: ALERTS@med.uni-jena.de



14.11.2012

Leberversagen bei Sepsis: Signalwege und Frühanzeichen

Ergebnis der Jenaer Sepsisforscher eröffnet neue Möglichkeiten für Diagnose und Therapie

Jena (UKJ/vdG). Bei einer Sepsis, einer überbordenden, den ganzen Körper erfassenden Immunreaktion auf eine Infektion, wird häufig und früher als bisher bekannt die Leberfunktion gestört. Wissenschaftler aus Jena konnten jetzt gemeinsam mit Kollegen aus London und Wien zeigen, dass dabei das Signalprotein PI3Kgamma den gesamten Leberstoffwechsel beeinflusst. Die Veränderungen des Gallensäurespektrums im Plasma sind weit eher nachzuweisen als Änderungen des standardmäßig erfassten Bilirubinspiegels und lassen auf die Schwere der Erkrankung schließen. Diese Ergebnisse, die Ansatzpunkte sowohl für eine frühere Diagnose als auch für eine zielgerichtete Therapie bieten, wurden in PLOS Medicine veröffentlicht.

Die häufig vereinfachend als Blutvergiftung bezeichnete Sepsis verläuft in 30 bis 50% der Fälle tödlich, Überlebende leiden oft jahrelang an Spätfolgen. Auslöser ist eine Infektion, bei deren Bekämpfung das Immunsystem überreagiert und durch die Störung der Blutgerinnung und undichte Blutgefäße lebenswichtige Organe wie Nieren oder Leber in Mitleidenschaft zieht - bis hin zum Organversagen. „Das ist fatal, weil diese Organe durch den Abbau der Medikamente, die die Sepsispatienten erhalten, besonders gefordert sind“, betont Professor Michael Bauer. Der Intensivmediziner ist Sprecher des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena.

Gelbsucht ist ein spätes Symptom und steht für einen schweren Verlauf der Sepsis; die Gelbfärbung von Augen und Haut zeigt, dass die Leber schon stark geschädigt ist und das Stoffwechselprodukt Bilirubin nicht schnell genug abbauen kann. „Wir vermuteten, dass bei diesen schweren Sepsisfällen die Leberfunktion schon viel früher gestört ist und suchten nach Anzeichen dafür“, beschreibt Michael Bauer den Studienansatz. Ein Team von Intensivmedizinern aus London, Leberspezialisten aus Wien, Physikochemikern aus Jena und eine interdisziplinären Wissenschaftlergruppe des Universitätsklinikums Jena analysierte den Verlauf des septischen Leberversagens im Tiermodell und zog erste Vergleiche mit klinischen Daten.

Signalprotein PI3Kgamma verantwortlich für komplett gestörte Leberfunktion

Die Ergebnisse bestätigten nicht nur die Vermutung, sie stellen die bisherige Sicht auf das Leberversagen bei Sepsis in Frage. Schon wenige Stunden, nachdem bei Ratten durch eine Infektion eine schwere Sepsis ausgelöst wurde, fanden die Wissenschaftler eine komplett gestörte Leberfunktion: Sowohl der Abbau körpereigener Stoffwechselprodukte als auch der körperfremder Stoffe wie Antibiotika funktionierte nicht mehr. Wichtige Proteine, die die Entgiftungs- und Transportfunktion steuern, wurden nicht mehr produziert. Gallensäuren, Giftstoffe und Abbauprodukte wie Bilirubin stauten sich in der Leber. Gleichzeitig war die Aktivität des Signalproteins Phosphatidylinositol-3-Kinase-gamma, kurz PI3Kgamma, das in viele Immunprozesse involviert ist, erhöht.

Professor Bauer: „Wir konnten nicht nur zeigen, dass diese frühe Leberfunktionsstörung für einen sehr schweren, oft tödlichen Verlauf der Sepsis steht, sondern damit auch einen zentralen Signalstoff des Geschehens identifizieren“. Denn bei Tieren, die die Sepsis nach einem leichteren Verlauf überlebten, zeigten sich diese Leberveränderungen nicht. Mehr noch: Mäuse, die durch eine Genveränderung das Signalprotein PI3Kgamma nicht produzieren können, entwickelten keine septische Gallenstauung.

Neuer Ansatz für Frühdiagnose und Therapie

Und die Sepsisforscher gingen noch weiter: Sie verglichen die tierexperimentellen Resultate mit Blutplasmaanalysen von Patienten, die an schwerer Sepsis erkrankt waren. Bei den Patienten, die später eine sepsisbedingte Gelbsucht entwickelten, waren prognostisch im Spektrum der Gallensäuren die gleichen Veränderungen nachzuweisen - lange bevor sich die Bilirubinwerte erhöhten. „Unsere Ergebnisse versprechen einen neuen Ansatz für die frühere Diagnose von Leberkomplikationen bei Sepsis und auch für ein entsprechendes therapeutisches Eingreifen in die Signalprozesse in der Leber“, fasst Michael Bauer zusammen und nennt damit ein Ziel weiterer klinischer Forschungsprojekte. „Außerdem sollte angesichts der großen Leberbelastung der vielfach unkritische Einsatz von Medikamenten bei Sepsis überdacht werden.“

Besonderes Potential sehen die Wissenschaftler in ihren Erkenntnissen auch mit Hinsicht auf den jüngst genehmigten Forschungscampus „InfectoGnostics“ in Jena, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Öffentlicher-Privater-Partnerschaft gefördertes Projekt zur Erforschung und Umsetzung neuer diagnostischer Identifizierungsverfahren und Technologien für Infektionserreger. „Der Forschungscampus bietet ein einzigartiges Umfeld, in dem Anwender, Technologieforscher und die Industrie unter einem Dach forschen und so klinische Ergebnisse in die Praxis bringen können“, so Michael Bauer, der neben Jürgen Popp (Universität Jena und Institut für Photonische Technologien IPHT e.V.), Eugen Ermantraut (Alere AG) und Klaus Berka (Analytik Jena AG) einer der Sprecher des Forschungscampus ist.

Originalliteratur:
Recknagel P, Gonnert FA, et.al. Liver Dysfunction and Phosphatidylinositol-3-kinase Signaling in Early Sepsis: Experimental Studies in Rodent Models of Peritonitis, PLOS Medicine, 13 Nov 2012, doi:10.1371/journal.pmed.1001338

Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Bauer
Center for Sepsis Control and Care CSCC, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9323110
Michael.Bauer@med.uni-jena.de



15.10.2012

Sepsis runs public!

- zum 22. Weimarer Stadtlauf

Das Sepsis runs public!-Team von Weimar: Jonas Jansen, Cora Assmann, Farina Borken, Ulrich Schröder und Robby Markwart (v.l.n.r.)Am vergangenen Wochenende fand in Weimar zum 359. Mal der Zwiebelmarkt statt und zum 22. Mal der Weimarer Stadtlauf. Unter den rund 2.000 Läufern war auch wieder ein Team des CSCC am Start, das die Gelegenheit nutze, um auf das Thema Sepsis aufmerksam zu machen. Punkt 13 Uhr gingen Cora Assmann, Farina Borken, Ulrich Schröder, Robby Markwart und Jonas Jansen auf die 10 km lange Strecke, die mitten durch die Weimarer Innenstadt führt und somit dirket durch das Marktgeschehen.

 

Bereits im Juli nahm ein "Sepsis runs pulic!"-Team des CSCC und des Universitätsklinkums Jena am SaaleHorizontale-Staffellauf teil und auch nächstes Wochenende wird das Team vom Weimarer Stadtlauf beim Jenaer Kernberglauf an den Start gehen. Wir wünschen viel Erfolg!

"Sepsis runs public!" ist eine Initiative des Deutschen Sepsis-Gesellschaft e. V. und Deutschen Sepsis-Hilfe e. V.



05.09.2012

Erster Welt-Sepsis-Tag in Jena

Flyer_Welt-Sepsis-TagAm 13. September 2012 wird weltweit zum ersten Mal ein Welt-Sepsis-Tag stattfinden. Nicht nur in Metropolen wie New York, London oder Berlin gibt es Aktionen, sondern auch in Jena gibt es eine Veranstaltung anlässlich des Welt-Sepsis-Tages.

In Kooperation mit dem Zentrum für Innovationskompetenz ZIK Septomics und der Deutschen Sepsis-Hilfe haben wir ein vielfältiges Programm mit Aktionen und Informationen rund um das Thema "Sepsis" zusammengestellt.

Um 18 Uhr werden wir gemeinsam mit Betroffenen 480 Sepsis-Überlebenslichter anzünden. Gleichzeitig wollen wir damit auch besonders an die Menschen erinnern, die an einer Sepsis verstorben sind.

Wir laden alle Interessierten ganz herzlich ein, uns auf dem Ernst-Abbe-Platz zu besuchen. Wir berichten Ihnen gern über unsere Arbeit, Sie können beim Sepsis-Quiz mitmachen und gewinnen oder einfach nur bei einem Getränk der Livemusik von "Ambrosia" lauschen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


zum Programm

zur Pressemitteilung des Universitätsklinikums Jena

zur Webseite des World Sepsis Day



30.08.2012

Wenn sich das Immunsystem gegen Nerven wendet

Der Neurologe Professor Christian Geis erforscht am UKJ neuroimmunologische Erkrankungen

Jena (UKJ/vdG) Gleich in der ersten Woche die Verantwortung für eine eigene Station, ein Laborumzug auf Hochtouren und der Kalender voller Termine für Kooperationsgespräche - mit großem Tempo startet Christian Geis seine Tätigkeit am Universitätsklinikum Jena. Der 35jährige habilitierte Mediziner hat hier seit August eine Professur für Neurologie inne.

Christian Geis stammt aus Würzburg, wo er Medizin studierte und anschließend am Universitätsklinikum seine Facharztausbildung zum Neurologen absolvierte. Parallel dazu baute er eine eigene Arbeitsgruppe auf, deren wissenschaftlichen Schwerpunkte in der Untersuchung von Autoimmunerkrankungen des Nervensystems liegen und die in Würzburg an einem Sonder- forschungsbereich beteiligt war. „Wir versuchen grundlegende zelluläre Prozesse dieser Krankheiten zu verstehen“, so der Neurologe, „zum Beispiel bei der Neuromyelitis optica, einer Unterform der multiplen Sklerose.“  Dabei setzt er modernste Mess- und Bildgebungsverfahren ein,  wie  Patch clamp-Analysen und  hochauflösende  Mikroskopie.

Nicht nur methodisch passt Professor Geis bestens ins Forschungsprofil des Jenaer Uniklinikums. Am Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC etabliert er eine neue Arbeitsgruppe, die die neurologischen Kompli- kationen bei Sepsis untersucht: „Über die Mechanismen dieser oft schweren Komplikationen, die zu neurologischen Spätschäden führen können, ist noch wenig bekannt.“

In der Klinik möchte Professor Geis das gesamte Spektrum der Neurologie abdecken, Schwerpunkt sind aber auch hier die neuroimmunologischen Erkrankungen und die neurologische Akutmedizin. „Das Nervensystem ist so komplex und unverstanden, bereits kleinste Veränderungen auf Zellebene können den gesamten Organismus beeinflussen“, begründet der Neurologie-Professor seine Faszination für das Fach, die er auch an die  Studierenden weitergeben will.

Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Christian Geis
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641 9 323413
Christian.Geis@med.uni-jena.de



25.07.2012

Cholesterin - Freispruch für ein angeklagtes Molekül?

Ist ein niedriger Cholesterinspiegel ein Garant für gute Gesundheit? Wissenschaftler aus Jena haben nun in einer großen Studie das Gegenteil herausgefunden. Bei an Lungenentzündung erkrankten Mäusen schützte Cholesterin die Nager vor lebensbedrohlichen Folgen.

Auszug aus dem Newsletter 58 des BMBF

 



23.07.2012

Sepsis runs public! – 80 km entlang des SaaleHorizontale Wanderweges

Robby Markwart und Bianca Josten beim Start.Am diesjährigen SaaleHorizontale-Staffellauf über 80 km rund um Jena verteilt auf 7 Etappen nahmen auch zwei Teams des IFB Sepsis und Sepsisfolgen (CSCC) des Jenaer Universitätsklinikums teil. Mediziner, Natur- und Sozialwissenschaftler, Professoren, Ärzte und Studenten wagten gleichermaßen die Herausforderung eines anspruchsvollen Berglaufes. Die Etappen waren zwischen 9 und 15 km lang mit durchschnittlich 340 Höhenmetern Aufstieg.

Aber auch das Wetter verlangte den Läufern alles ab, zwischenzeitlich gab es die für diesen Sommer typischen Starkregenfälle. Die Strapazen waren jedoch schnell vergessen, da an den Wechselpunkten des Staffellaufes gute Stimmung herrschte. Einige CSCC-Mitglieder hatten den Weg an die Strecke gefunden und unterstützten ihre Kollegen tatkräftig - zu erkennen an den weiß-blauen Sepsis runs public!-Shirts.

Beim Zieleinlauf auf dem Schottplatz trafen sich CSCC-Läufer, Unterstützer und Sympathisanten  und beantworteten am Informationsstand der Deutschen Sepsis-Hilfe gemeinsam mit Ariane Viller zahlreiche Fragen zum Thema Sepsis und Sepsisfolgen.

Abgekämpft, aber glücklich: Das Sepsis runs public!-TeamDoch im Mittelpunkt stand das Feiern des erreichten Ziels: gemeinsam als interdisziplinäres Team die Berge rund um Jena bezwungen zu haben! So gab es am Ende nur Sieger mit dem festen Vorsatz, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Zu guter Letzt verkaufte die Jenzig-Gesellschaft spontan die bei der Tombola gewonnene Sahnetorte und spendete das Geld der Deutschen Sepsis-Hilfe. Dafür herzlichen Dank!

Wenn auch Sie die Deutsche Sepsis-Hilfe mit einer Spende unterstützen möchten, finden Sie hier weitere Informationen.



25.06.2012

Sepsis runs public!

Wir laufen - Sie spenden...

Bei der mittlerweile dritten Auflage der SaaleHorizontale-Staffel über insgesamt 80 km rund um Jena werden am Samstag, dem 7. Juli 2012 auch zwei Teams des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care, kurz CSCC) antreten. Die Staffeln bestehen aus Mitarbeitern und Studenten des CSCC bzw. des Universitätsklinikums Jena und gehen an den Start, um auf das Krankheitsbild der Sepsis aufmerksam zu machen und gleichzeitig Spenden für die Deutsche Sepsis-Hilfe zu sammeln. Der gemeinnützige Verein möchte mit dem Erlös neue Informationshefte drucken lassen. Wie wichtig und vor allem notwendig eine umfassende Aufklärung über Sepsis ist, belegen die sehr hohen Zahlen der jährlichen Erkrankungen und Todesfälle.

Laufteam

Wer sich für umfassende Informationen zum Verein, zur Sepsis und zur Spendenaktion Sepsis runs public! interessiert, ist sehr herzlich an den Stand der Deutschen Sepsis-Hilfe e. V. eingeladen, die sich im Ziel und zur Abschlussveranstaltung am 7. Juli 2012 ab 16 Uhr auf dem Schottplatz präsentiert.

Wenn Sie die Aktion unterstützen und auch für neue Informationshefte spenden möchten, können Sie hier die Spendenkarte ausdrucken, ausfüllen und an die angegebene Adresse schicken oder den gewünschten Betrag auf das Konto 515 bei der Bank für Sozialwirtschaft Leipzig, BLZ 860 205 00, überweisen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!


Flyer zur Initiative Sepsis runs public!

Mehr Informationen zur Deutschen Sepsis-Hilfe e. V.

Mehr Informationen zur SaaleHorizontale-Staffel



08.05.2012

Sepsis - Die unbekannte Gefahr

Diesem Thema widmet sich die heutige Ausgabe der Sendung "FAKT" im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) um 21.45 Uhr.

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23.04.2012

Cholesterin schützt vor lebensbedrohlichen Folgen einer Lungenentzündung

Bei Pneumokokkeninfektionen wird die Cholesterinproduktion in der Leber angekurbelt und so ein wesentlicher Schutzmechanismus gegen die Ausbreitung der Infektion in Gang gesetzt

Bei einer von Pneumokokken verursachten Lungenentzündung wird als Fernwirkung in der Leber die Produktion von Cholesterin erhöht, das die infektionsbedingten Schädigungen des Lungengewebes mindert. Ausgelöst wird dieser Abwehrmechanismus durch das Bakteriengift Pneumolysin. Wie erfolgreich dieser Schutz ist und ob er eine Ausweitung der Infektion zur Sepsis verhindern kann, hängt vom Grad der Infektion und dem Pneumokokkenstamm ab. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Jena und der Medizinischen Hochschule Hannover, die sie jetzt gemeinsam mit Kollegen aus Jena, Innsbruck, Lyon, den USA und Australien im Faseb-Journal veröffentlichten.

Lungenentzündungen, an denen Patienten außerhalb von Krankenhäusern erkranken, sind die weltweit am häufigsten registrierten Infektionserkrankungen. Bei fast der Hälfte der in Deutschland auf jährlich eine halbe Million geschätzten Fälle wird die Infektion von Pneumokokken verursacht. Meist bleiben diese Lungenentzündungen auf einzelne Lungenlappen begrenzt und heilen nach Behandlung mit Antibiotika gut aus, doch kann sich die Infektion in schweren Fällen auch ausbreiten und zu Organversagen bis hin zum lebensbedrohlichen septischen Schock führen.

„Die Mechanismen und Bedingungen dieser Ausbreitung einer Pneumokokkeninfektion sind noch kaum verstanden“, so Prof. Dr. Michael Bauer. Der Intensivmediziner am Universitätsklinikum Jena leitete gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Maus von der Medizinischen Hochschule Hannover eine Studie mit Mäusen, die in unterschiedlichen Dosen mit zwei verschiedenen Pneumokokkenstämmen infiziert wurden. „In einem systembiologischen Ansatz haben wir jeweils die Auswirkungen der Infektion auf der Ebene der Signal- und Stoffwechselprozesse nicht nur in der Lunge, sondern auch im Blut und in der Leber untersucht.“

Zwei glorreiche Halunken: Pneumolysin vs. Cholesterin

Eine Schlüsselrolle dabei spielt das Pneumolysin. Dass sich dieses von den Pneumokokken gebildete Bakteriengift an die Cholesterinmoleküle in der Zellmembran der Lungenbläschen anlagert und so die Barrierefunktion der Membran zerstört, war bekannt. „Wir konnten zeigen, dass das Pneumolysin, das nun in den Körper gelangen kann, auch in der Leber den Startschuss für eine verstärkte Produktion von Cholesterin gibt“, nennt Michael Bauer ein zentrales Ergebnis der Studie, an der auch Wissenschaftler vom Jenaer Fritz-Lipmann-Institut, aus Innsbruck, Lyon, den USA und Australien beteiligt waren. „Dieses Cholesterin kann dann weiteres Pneumolysin neutralisieren und so vor größeren Gewebeschäden in der Lunge schützen.“ Eine große Aktivität der an der Biosynthese von Cholesterin beteiligten Gene und ein in der Folge erhöhter Cholesterinspiegel zeigte sich vor allem bei den Mäusen, die mit geringen Keimzahlen eines Bakterienstammes infiziert wurden, der Lungenentzündungen ohne Tendenz zur systemischen Ausbreitung verursacht. Weit weniger ausgeprägt war der Effekt bei der Infektion mit einem sepsisauslösenden Pneumokokkenstamm.

Cholesterin weiter rehabilitiert: Exzessive Senkung schwächt Infektionsabwehr

Weitere Versuchsreihen mit einem genveränderten Stamm, der kein Pneumolysin herstellt, und mit Pneumolysin, das durch cholesterinreiches Plasma neutralisiert wurde, bestätigten die Ergebnisse, die im Fachblatt FasebJournal veröffentlich wurden. „Wir konnten verschiedene Regulationsmechanismen bei Lungenentzündungen aufklären, die weit über das betroffene Organ hinausgehen und den Verlauf der Erkrankung wesentlich beeinflussen“, fasst Michael Bauer zusammen. „Als Gegenspieler des Pneumolysins kämpft das Cholesterin bei Pneumokokkeninfektionen auf der guten Seite. Unser Ergebnis ist ein weiteres Argument gegen die exzessive Cholesterinsenkung als Präventionsmaßnahme - sie mindert das Abwehrpotenzial des Körpers im Fall einer Infektion.“

Der Intensivmediziner leitet das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena und ist in das Progress-Netzwerk zur systembiologischen Erforschung von Pneumonien eingebunden. Beide infektionsmedizinischen Forschungsinitiativen werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Originalliteratur:
Weber, M. et al. Hepatic induction of cholesterol biosynthesis reflects a remote adaptive response to pneumococcal pneumonia. 2012, Faseb J, www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22415311

Kontakt:
Prof. Dr. Michael Bauer
Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC,
Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9-323110



16.04.2012

Sepsis als Topthema und Jena Nummer 1 im Städteranking

Ranking des Laborjournals: Fünf UKJ-Mediziner unter den Top 50

In seiner aktuellen Publikationsanalyse für die Bereiche Anästhesiologie und Schmerzforschung listet das Fachblatt Laborjournal gleich fünf Intensivmediziner des Universitätsklinikums Jena unter den besten 50 Wissenschaftlern dieser Themengebiete im deutschsprachigen Raum auf. Damit nimmt Jena die Spitzenposition der Forschungsstandorte in der Anästhesiologie ein.

Die Mediziner Konrad Reinhart, Yasser Sakr, Frank M. Brunkhorst, Christiane Hartog und Frank Bloos forschen an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Jenaer Universitätsklinikums an neuen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für die Sepsis. Die oft nicht ganz korrekt als „Blutvergiftung“ bezeichnete Sepsis ist mit ca. 60.000 Todesfällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Das Ranking nennt die Sepsis ein „intensivmedizinisches Topthema“.

Das gilt auch am Universitätsklinikum Jena, wo die Forschung zur Sepsis und ihren Folgen einen wissenschaftlichen Schwerpunkt darstellt. In Jena arbeiten große, öffentlich geförderte Forschungsinitiativen wie das integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC und das Zentrum für Innovationskompetenz Septomics.

„Wir freuen uns über diese Bestätigung unserer Arbeit, mit der wir erreichen konnten, dass die Ergebnisse unserer Studien in die Behandlungsleitlinien aufgenommen wurden und die Sepsis weiter ins Bewusstsein der Ärzte und der Öffentlichkeit gerückt ist“, so der an zweiter Stelle im Ranking gelistete Professor Konrad Reinhart. Der Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist Initiator der Deutschen Sepsis Gesellschaft und steht der Global Sepsis Alliance vor.

Für das Ranking wertete das Laborjournal die in internationalen Fachzeitschriften veröffentlichten Artikel der Jahre 2006 bis 2009 und deren Zitierungen aus.

Das Ranking in der Online-Ausgabe



26.03.2012

Graduiertenkolleg CSCC-RTG bei JenaTV



16.03.2012

Qualitätsoffensive gegen den Dr. med. "Dünnbrett"

CSCC startet Doktorandenprogramm für Mediziner und Naturwissenschaftler

Das IFB Sepsis- und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena wird seine Doktoranden künftig in einer eigenen Research Training Group betreuen. Das strukturierte Ausbildungsprogramm umfasst Vorträge, Seminare, methodische und praktisch-experimentelle Kurse und steht sowohl Promovenden in den Naturwissenschaften als auch in der Medizin offen. Diese Nachwuchsförderung soll die Perspektiven in der klinischen Forschung verbessern und die wissenschaftliche Qualität der medizinischen Doktorarbeiten erhöhen. Die Research Training Group ist Bestandteil der Jena School of Molecular Medicine unter dem Dach der Graduierten-Akademie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Als Nachwuchswissenschaftlerin sucht Isabell Lenhardt nach neuen Medikamenten, die einem Leberversagen bei einer Sepsis entgegenwirken können. Die 26-jährige Biologin ist Mitarbeiterin des Zentrums für Sepsis- und Sepsisfolgen CSCC und promoviert seit einem Jahr am Institut für Pharmakologie und Toxikologie des Universitätsklinikums Jena. Angeleitet und fachlich betreut wird die Mutter eines kleinen Sohnes dabei von der Pharmakologin PD Dr. Amelie Lupp und dem Direktor des Instituts, Professor Dr. Stefan Schulz. „Mit ihnen kann ich regelmäßig über den Fortgang meiner Arbeit sprechen, und ich bin in das wissenschaftliche Leben am Institut eingebunden. Darüber hinaus interessieren mich aber auch interdisziplinäre Veranstaltungen oder die Möglichkeit, Studierende fachlich zu betreuen“, so Isabell Lenhardt.

Mediziner lernen von Naturwissenschaftlern und Naturwissenschaftler von Medizinern

Auch Isabell Woest promoviert in der Sepsisforschung. Die Medizinstudentin untersucht an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Aspekte der Herzmuskelschädigung bei der Sepsis und hat dafür ein Urlaubsemester genommen. Beiden jungen Frauen stehen die Angebote der Research Training Group, des neuen Doktorandenprogramms des CSCC, offen. „Unser Ziel ist eine bessere Betreuung und wissenschaftliche Ausbildung der Doktoranden über die engen Grenzen des Dissertationsthemas hinaus, vor allem wollen wir junge Mediziner für die klinische Forschung interessieren und befähigen“, beschreibt Prof. Dr. Andreas Stallmach, Sprecher des Graduiertenkollegs und stellvertretender Sprecher des CSCC, das Anliegen. „Wir wissen, dass eine wissenschaftliche Ausbildung ein qualitätssicherndes und kostensparendes Herangehen in der medizinischen Versorgung ermöglicht. Sie fördert die Kritikfähigkeit der Ärzte und dient damit der Sicherheit der behandelten Patienten“. Dazu werden jedem Promovenden des CSCC mindestens zwei Betreuer zur Seite gestellt. In Seminaren, Vorlesungen und Vorträgen, sowie in methodischen Kursen können die Doktoranden ihre Kenntnisse zur Sepsis erweitern und vertiefen und ihr praktisch-experimentelles Können verbessern. Andere Angebote, z.B. zu wissenschaftlichen Vortragstechniken, gehen über die rein fachliche Qualifikation hinaus. Die Promovierenden sollen zu kritischem Denken, zu interdisziplinären Problemlösungen und zur Übernahme von Lehr- und Mentoring-Aufgaben befähigt werden. Dabei lernen Mediziner von Naturwissenschaftlern und Naturwissenschaftler von Medizinern.

Im Rahmen der Graduierten-Akademie

Das CSCC-Graduiertenkolleg ist an die akkreditierte Jena School for Molecular Medicine angebunden, die Mitglied der Jenaer Graduierten-Akademie ist. Wird das Programm erfolgreich absolviert, erhalten die jungen Wissenschaftler zum Abschluss ihrer Arbeit ein Zertifikat als Qualifikationsnachweis. Zur Zeit arbeiten in den 40 Projekten des CSCC mehr als 35 Doktoranden, denen nach Aufnahme in das Kolleg die Angebote offen stehen. Regelmäßig schreibt das Zentrum Doktorandenstellen und Promotionsstipendien auf dem Gebiet der Sepsisforschung aus. Auch das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung an der Medizinischen Fakultät startet im Sommersemester ein strukturiertes Ausbildungsprogramm für seine medizinischen und naturwissenschaftlichen Doktoranden. Daneben bietet die Medizinische Fakultät in Jena Medizinstudierenden und -absolventen die Möglichkeit, in einem Doppel- bzw. Aufbaustudium einen Master of Molecular Medicine zu erwerben. „Diese anspruchsvolle Ausbildung für forschungsinteressierte Mediziner bildet die Basis für eine naturwissenschaftliche Promotion und damit für die weltweit anerkannte Doppelqualifikation MD/PhD als Mediziner und Naturwissenschaftler“, betont Professor Stallmach. Gegenwärtig absolvieren in Jena sieben Mediziner ein Masterstudium.



14.03.2012

Gründung der Mitteldeutschen Sepsis Allianz

Mitteldeutsche Sepsis Allianz: Vereint im Kampf gegen Sepsis

Gesamte Versorgungskette der Sepsis beteiligt

Als deutschlandweit erstes regionales Netzwerk vereint die Mitteldeutsche Sepsis Allianz alle Beteiligten in der Prävention, der Früherkennung, der Therapie und der Nachsorge der Sepsis und der betroffenen Patienten. Initiator der Allianz ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am Universitätsklinikum Jena.

„Sepsis ist ein Notfall, jede Stunde Verzögerung in der Erkennung und Behandlung kostet Leben“, fasst Professor Konrad Reinhart die Triebkraft für sein wissenschaftliches Wirken zusammen. Als Präsident der „Global Sepsis Alliance“ hat der Intensivmediziner am Universitätsklinikum Jena jetzt eine Mitteldeutsche Sepsis Allianz ins Leben gerufen, um die gesamte Versorgungskette vom Hausarzt über den Rettungsdienst, den Kliniken der Akutversorgung bis hin zur Nachsorge in Reha-Einrichtungen und wieder beim Hausarzt zu integrieren und zu optimieren. Beteiligt sind über 50 Akut-Krankenhäuser und Reha-Kliniken mit Schwerpunkt in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, aber auch gesundheitspolitische Institutionen wie Ärztekammern, kassenärztliche Vereinigungen und Landesministerien.

Dr. Hartmut Schubert, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, betont: „Sepsis kann nur mit vielen Partnern wirksam bekämpft werden. Wir müssen gemeinsam alles daran setzen, die Hygiene in medizinischen Einrichtungen zu verbessern und multiresistente Keime zu bekämpfen. Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, die ein Recht auf hochwertige medizinische ambulante und stationäre Versorgung haben. Deshalb wirkt das Thüringer Gesundheitsministerium aus Überzeugung an der Mitteldeutschen Sepsis-Allianz mit.“

Im Rahmen des Versorgungsnetzwerkes Mitteldeutsche Sepsis Allianz soll eine tragfähige Kommunikationsplattform entstehen, die einen effektiven Behandlungsablauf ermöglicht und die Grundlage für einheitliche Versorgungs- und Verlegestandards bildet. Zur Verbesserung der Behandlungsqualität wird ein Konzept für die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller in die Behandlung einbezogenen Berufsgruppen erarbeitet. Das MEDUSA-Projekt des CSCC, an dem 43 Kliniken in Deutschland teilnehmen, und das auf die schnellere Primärversorgung septischer Patienten zielt, wird hier einen wichtigen Beitrag leisten.

„Ein besonderes Augenmerk soll auf der Prävention der Sepsis und der Vermeidung und Früherkennung von nosokomialen Infektionen liegen“, ergänzt Prof. Dr. Frank M. Brunkhorst.  Der Professor für klinische Sepsisforschung leitet im CSCC die ALERTS-Studie am Jenaer Universitätsklinikum, die deutschlandweit größte Präventionsstudie für Krankenhausinfektionen.  

Die Mitteldeutsche Sepsis Allianz wird im stationären und ambulanten Bereich Krankenhäuser und Ärzte aller Versorgungsstufen bei der Umsetzung anerkannter Behandlungsstandards und bei der Überführung neuester Erkenntnisse aus der Forschung in die tägliche Praxis unterstützen. „Wir haben die Initiative für diese Allianz gestartet, um die Kluft, die noch zu oft zwischen den Erkenntnissen aus der Sepsisforschung und der Patientenbehandlung klafft, nachhaltig zu überbrücken“, so Professor Reinhart.



09.02.2012

Todkrank durch Infekte

Diesem Thema widmet sich die heutige Ausgabe der Sendung "Hauptsache Gesund" im MDR Fernsehen um 21 Uhr. 

Weitere Informationen zur Sendung



26.01.2012

Wenn das Krankenhaus krank macht

Spätestens seit dem Tod von drei Babys auf der Frühgeborenen-Intensivstation in Bremen im November vergangenen Jahres ist die Diskussion um Krankenhausinfektionen und -hygiene erneut entfacht. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 400.000 bis 600.000 Patientinnen und Patienten an einer Infektion, die sie im Krankenhaus erworben haben. Bis zu 15.000 Menschen sterben daran. Experten schätzen, dass etwa ein Drittel dieser zum Teil tödlichen Infektionen verhindert werden könnte. Eine großangelegte Studie des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen am Universitätsklinikum Jena soll nun zeigen wie.

Auszug aus dem Newsletter 55 des BMBF



Presse

Medieninformationen


Demnächst finden Sie an dieser Stelle Informationen zum CSCC und zum Krankheitsbild Sepsis sowie den Pressespiegel.


Für Fragen steht Ihnen gern unsere Mitarbeiterin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung.


Ansprechpartner

Sabine Klemm

Tel. +49 (0)3641 - 9 32 33 48
Fax +49 (0)3641 - 9 32 33 92

E-Mail: sabine.klemm@med.uni-jena.de

 



CSCC-Mitgliederversammlung 2023 am 30.08.

CSCC-Mitgliederversammlung fand am 30. August statt. 

Am 30.08.2023 war es wieder soweit.

Die CSCC-Zentrumsleitung lud zur jährlichen Mitgliederversammlung ein und viele Zentrumsmitglieder folgten der Einladung nach Lobeda. Nach Jahren digitaler Treffen war es endlich wieder möglich, sich persönlich auszutauschen und beim Get-Togheter eine Leckerei vom Rost zu genießen. 

Die Geschäftsführung stellte zusammen mit Mitgliedern der Zentrumsleitung und der Geschäfststelle den Jahresbericht 2022/2023 vor und gab einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen und Netzwerkaktivitäten. 

Dabei wurde deutlich, was im Schwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin im vergangenen Jahr geleistet wurde und wie viele erfolgversprechende Inititativen geplant sind. 

Somit wurde es ein rundum gelungener Abend und wir freuen uns das kommende Jahr CSCC-Arbeit mit all unseren Mitgliedern. 

Das Team der Geschäftstelle und die CSCC-Zentrumsleitung 



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Ausschreibung zweite Förderperiode

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) für Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care, CSCC) am Jenaer Universitätsklinikum ist ein interdisziplinärer Verbund zur Erforschung der Sepsis und ihrer Folgen und wird als eines von deutschlandweit acht IFBs seit 2010 durch das BMBF gefördert.

Das CSCC erarbeitet nun ein Konzept für die zweite Förderperiode ab August 2015. In diesem Zusammenhang fordert das CSCC zur Einreichung von Projektskizzen im Modul Forschung auf. Die Ausschreibung richtet sich an alle Ärzte und Wissenschaftler mit Interesse an sepsisrelevanter Forschung.

Folgende Förderinstrumente können beantragt werden:

  • Forschungsgruppen für Professoren
  • Forschungsgruppen für klinisch tätige Fach- und Oberärzte
  • Forschungsgruppen für ausgewiesene Naturwissenschaftler
  • MD/PhD Promotionsstellen (für Ärzte mit Masterabschluss in Molekularer Medizin od. äquiv.)
  • Rotationsstellen (für Assistenzärzte)
  • Projekte für Wissenschaftler mit Promotion (Natur- und Sozialwissenschaftler, Ärzte)

Detaillierte Informationen zu den Forschungsschwerpunkten sowie zur Einreichung der Projektskizzen können der folgenden Ausschreibung (pdf) entnommen werden:

Ausschreibung - CSCC, zweite Förderphase (pdf)

Bitte reichen Sie Ihre elektronischen Bewerbungsunterlagen bestehend aus einer Projektskizze und Lebenslauf (beides in englischer Sprache und entsprechend der unten angegebenen Vorlagen bei der Geschäftsstelle (cscc@med.uni-jena.de) ein.

 



Einreichungsfrist: 24. November 2013

 

Die eingereichten Skizzen werden in einem festgelegten Reviewing-Prozess bewertet. Die Richtlinien für Gutachter und eine Zusammenfassung des Bewertungsablaufs für klinische Studien und Projekte der Grundlagenforschung sind in den folgenden Dokumenten hinterlegt: