EncRescue
Pathomechanismen und neue Behandlungsstrategien Sepsis-induzierter kognitiver Fehlfunktion
EncRescue
Pathomechanismen und neue Behandlungsstrategien Sepsis-induzierter kognitiver Fehlfunktion
Kognitive Defizite nach einer Sepsis sind ein häufiges Problem. Die Symptome umfassen Gedächtnis- sowie Lernstörungen, aber auch alltägliche Verrichtungen fallen Patienten nach einer schweren Entzündung oftmals schwer. Die Defizite sind langdauernd, manchmal irreversibel und für die Betroffenen und die Angehörigen zumeist schwerwiegend. Aufgrund der stetig besseren akutmedizinischen Versorgung steigt die Anzahl der Sepsis-Überlebenden kontinuierlich an, sodass auch die Kosten für das Gesundheitssystem zur Versorgung dieser Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt weiter steigen. Große klinische Studien belegen, dass etwa 70 % der Patienten bei Entlassung aus dem Krankenhaus und etwa 45 % der Patienten noch nach einem Jahr beeinträchtigende kognitive Störungen haben. Eine aktuelle Studie zeigt, dass etwa ein Drittel der Patienten eine dementielle Symptomatik haben, die der einer milden Form der Alzheimer-Erkrankung entspricht.
Im Gegensatz zu der Häufigkeit und der hohen klinischen Relevanz sind die Ursachen für die Entstehung dieser kognitiven Fehlfunktion weitestgehend unbekannt. Therapeutische Optionen zur ursächlichen Behandlung dieser schwerwiegenden Symptome fehlen vollständig. Im Vorfeld zu dem Projekt EncRescue haben wir ein Mausmodell für eine schwere Sepsis zur Evaluation Sepsis-induzierter neurokognitiver Langzeitfolgen etabliert und charakteristische Verhaltensdefizite, elektrophysiologische Auffälligkeiten und neurochemische Veränderungen im Gehirn festgestellt. Im Projekt EncRescue werden wir in diesem Mausmodell neuartige therapeutische Ansätze untersuchen, die direkt mit pathophysiologischen Prozessen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung dieser Fehlfunktionen interferieren. Hierbei sind spezifische Maßnahmen zur Veränderung der Genregulation vorgesehen sowie pharmakologische Versuche, die einen direkt translationalen Ansatz für die spätere Anwendung bei betroffenen Patienten haben.