Stellungnahme zur COVID-19-Impfung bei CML
13.01.2021: eine Aussage von CML-Experten zum Thema Impfung für CML-Patienten
„Zum jetzigen Zeitpunkt, basierend auf den besten verfügbaren Informationen, werden Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) als geeignet angesehen, um Impfstoffe gegen COVID-19 zu erhalten.
Obwohl es seltene Sonderfälle geben kann, sind die meisten Patienten, egal ob sie sich in einem frühen Stadium der Behandlung, in fortlaufendem Ansprechen, in tiefer Remission oder nach Beendigung der Therapie in "behandlungsfreier Remission" befinden, wahrscheinlich geeignet und sollten geimpft werden, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Im Allgemeinen sind bei CML-Patienten weder ein hohes Risiko an Nebenwirkungen noch Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit zu erwarten. Verschiedene Impfstofftypen, einschließlich der neuartigen mRNA-Impfstoffe von Pfizer-BioNTech und Moderna sowie des Impfstoffs von Oxford/AstraZeneca, scheinen sicher und wirksam zu sein, und es wird derzeit keine Präferenz verzeichnet.
Da andere Gesundheitszustände und die individuelle medizinische Vorgeschichte (einschließlich Reaktionen auf frühere Impfungen) die Beratung, Eignung und den Zeitpunkt beeinflussen können, wird eine Besprechung mit dem behandelnden Arzt vor der Impfung empfohlen.
Weitere Impfstoffe, einschließlich Sputnik V, befinden sich in der Entwicklung und sind in einigen Ländern verfügbar. Für diese Impfstoffe liegen weniger Informationen vor, so dass ihre Sicherheit und Wirksamkeit nicht als vollständig bewertbar angesehen werden kann.“
Autor: Professor Michael Mauro, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, USA in Absprache mit CML-Experten.
Diese Stellungnahme wurde für die American Society of Hematology erstellt und wird mit Genehmigung des Autors weitergegeben.
Originaltext in englischer Sprache:
'At this time, based on best available information, patients with chronic myeloid leukemia (CML) are considered appropriate to receive vaccines against COVID-19. While rare special circumstances may exist, most patients, whether early in treatment, in ongoing response, in deep remission, or off therapy having pursued ‘treatment free remission’ are likely appropriate and should pursue vaccination when available to them. In general, neither excess risk of adverse effects or concern over effectiveness are expected for CML patients. Different vaccine strategies, including the novel mRNA vaccines from Pfizer-BioNTech and Moderna, along with the Oxford/AstraZeneca vaccine, appear safe and effective and no preference is noted at this time. Since other health conditions and individual medical histories (including reactions to prior vaccinations) may affect advice, suitability, and timing, discussion with a patient's entire health care team is recommended prior to vaccination. Other vaccines, including the Sputnik V, are under development and available in some countries. There is less information available for these vaccines and thus their safety and efficacy cannot be considered fully evaluable.'
Author: Professor Michael Mauro, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, USA in consultation with CML experts.
This statement was first produced for the American Society of Hematology and is shared with permission from the author.