Hinweis (09.07.2020):
Wegen der COVId-19-Situation finden vorerst bis auf Weiteres keine Führungen in der Anatomischen Sammlung statt. Neue Termine werden derzeit nicht vergeben.
Sehr geehrte Besucherin, sehr geehrter Besucher!
Willkommen auf der Homepage des Museum anatomicum Jenense.
Die Geschichte der anatomischen Sektion
reicht bis in die Gründungszeit der Alma mater Jenensis. Im Jahre 1629 verrichtete der berühmte Mediziner Werner Rolfinck seine erste anatomische Sektion an 2 Bauern aus dem Dorfe Ammerbach. Noch während seiner Amtszeit wurde im Collegium Jenense nach italienischem Vorbild ein „Theatrum anatomicum“ eingerichtet. Im Jahre 1750 wurde das Anatomische Theater in den südwestlichen Stadtmauerturm verlegt, wo neben den Studenten auch gebildete Laien die Sektionen des berühmten Anatomen Justus Christian Loder besuchten. Eine Bildergalerie und ein Groß-Modell des Anatomischen Theaters erwarten die Besucher im sog. neuen Treppenhaus der Anatomie. Hier bieten Panoramafenster einen Blick auf die Reste des einstigen Anatomischen Theaters, den heutigen Anatomieturm.
Die Anatomische Sammlung
blickt auf eine mehr als 200-jährige Tradition zurück und ist heute im Institut für Anatomie -in den historisch ältesten Räumen der Universität, dem Refektorium eines ehemaligen Dominikanerklosters- untergebracht. Bestehend aus einer musealen und einer zeitgenössischen Sammlung stellt sie ein Sammelsurium medizinischer Präparierkunst dar.
Nähere Informationen zur Geschichte der Anatomischen Sammlung finden Sie
hier: Historischer Überblick
Die zeitgenössische Lehrsammlung wird im Rolfinck-Saal in modernen Vitrinen zur Ansicht gebracht. Sie beherbergt Objekte medizinischer Lehre und Forschung aus dem 20. und 21. Jahrhundert - Organe und Körperteile des Menschen sowie Präparate zur normalen und gestörten vorgeburtlichen Entwicklung. Sie wird von einer breiten medizinischen Fachöffentlichkeit für Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen genutzt und steht auch den Studierenden der Human- und Zahnmedizin für Ausbildungszwecke zur Verfügung.
Hier: Einblick in den Rolfinck-Saal
Im Goethe-Saal sind die musealen Objekte in historischen Sammlungsvitrinen zur Ansicht gebracht. Hier findet man Trockenpräparate, ausgewählte Stücke der Skelett- und Schädelsammlung, Wachsplatten-Rekonstruktionsmodelle und andere beeindruckende Zeitzeugen der Medizingeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die sog. Zwischenkiefer-Präparate. Sie erinnern an J.W. v. Goethe, der im Jahre 1784 den Zwischenkieferknochen des Menschen suchte und Spuren des bestrittenen Knochens fand. Die museale Sammlung kann von medizin-, kultur- und literaturgeschichtlich interessierten Angehörigen und Gästen der Universität nach Voranmeldung besichtigt werden.
Hier: Einblick in den Goethe-Saal
Eine in drei Auflagen erschienene Monographie erzählt die spannende Geschichte der Jenenser Anatomie und ihrer Sammlung:
Buch zur Sammlung ISBN 3-910141-59-5, Jena: Jenzig-Verlag
Besuchsmöglichkeiten
Das Museum anatomicum ist leider in der Regel nicht für die allgemeine Öffentlichkeit zugängig, da sich unsere Körperspender für die Forschung und Lehre zur Verfügung gestellt haben (nicht aber für eine öffentliche Ausstellung). Dieses Vermächtnis unserer Körperspender respektieren wir. Besuchsmöglichkeiten bestehen nur für die medizinische Fachöffentlichkeit (z.B. Auszubildende für medizinische Berufe oder Gymnasialschüler) und Gruppen mit berechtigtem fachlichen Interesse. Nähere Informationen zu Besuchsmöglichkeiten der Anatomischen Sammlung finden Sie hier:
Anmeldung und Führungsangebote
Ein bis zweimal im Jahr ist die Anatomische Sammlung auch für die allgemeine Öffentlichkeit im Rahmen der Langen Nacht der Museen oder der Langen Nacht der Wissenschaften zugängig.
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.
Prof. Dr. Dr. C. Redies
Kustos der Anatomischen Sammlung