Jena (UKJ/me). Jährlich werden in der Jenaer Herzchirurgie um die 1.000 Operationen am Herzen durchgeführt. Und doch sorgt die Vorstellung am Motor des Menschen operiert zu werden, bei vielen für Respekt und weckt vielleicht auch Ängste. In der Jenaer Abendvorlesung am 27. November 2024, klärt Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ), deshalb über Nutzen und Risiken von Herzoperationen auf und geht auf die Frage ein, inwieweit sie gefährlich sind.
Den Brustkorb öffnen: das ist bei den meisten Herzklappenoperationen nicht mehr notwendig, sondern hier genügt ein kleiner Schnitt. Denn die Jenaer Herzchirurgie setzt hier auf minimalinvasive Eingriffe. Wichtig sei eine auf den Patienten zugeschnittene Herzmedizin. „Patientinnen und Patienten sollten bei einer invasiven Therapie nicht nur eine Meinung einholen, um Chancen und Risiken abzuwägen. Wir setzen auf individuelle Herzchirurgie und können Patienten bis ins hohe Alter operieren. Ein Großteil ist über 60 Jahre alt. Jüngere Patienten kommen häufig wegen spezieller Klappentechniken zu uns“, sagt der Herz-Experte.
In der Aortenklappenchirurgie setzt das Team um Prof. Doenst bespielweise größere Klappen ein, die mit besseren Langzeitergebnissen verbunden sind. „Wir sehen und operieren im Herzteam auch Patienten, die unsere Hilfe suchen und sagen, dass sie inoperabel seien.“ Torsten Doenst wird in seinem Vortrag auch auf die Entwicklung der Herzchirurgie in den vergangenen 25 Jahren eingehen. Denn im November 1999 fand die erste Herztransplantation am Thüringer Universitätsklinikum statt. „Die Operationszeiten haben sich deutlich verkürzt. Damit sich Patientinnen und Patienten zügig erholen, werden Verfahren stets weiterentwickelt. Wir profitieren von technischen Veränderungen und unserer modernen Kardiotechnik. So wird etwa Mitralklappenchirurgie am schlagenden Herzen durchgeführt, die technisch extrem anspruchsvoll ist.“
Die Experten am Jenaer Herzzentrum arbeiten hierfür interdisziplinär eng zusammen. „Man muss wissen, die Kompetenz des Chirurgen ist immer ganz entscheidend und genauso das Teamplay“, betont er.
Die kostenlose Hybrid-Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 1 im UKJ in Lobeda. Angehörige, Fachpublikum und Medizininteressierte sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer diese online verfolgen möchte, findet den Einwahllink samt Kenncode unter www.uniklinikum-jena.de/Abendvorlesung.
Termin auf einen Blick
Jenaer Abendvorlesung am Mittwoch, 27. November 2024
Thema: Herzoperationen - Wie gefährlich sind sie wirklich?
Referent: Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena
Ort: Hörsaal I, Universitätsklinikum Jena, Standort Lobeda, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Beginn: 19 Uhr