Jena (UKJ/tw). Terminator Arnold Schwarzenegger, Hollywood-Regisseur Steven Spielberg, Sänger Robbie Williams und Politiker Bodo Ramelow - sie sind nur einige prominente Beispiele für Menschen mit einer Lese-Rechtschreibstörung. Betroffene haben Schwierigkeiten, beim Lesen Informationen aus Texten zu entnehmen und Texte fehlerfrei zu schreiben. Diese Probleme erschweren den Schulalltag und setzen sich bis ins Erwachsenenalter fort.
In Deutschland sind drei bis acht Prozent der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen betroffen. „Eine Lese-Rechtschreibstörung zu haben bedeutet jedoch nicht, dass man ‚dumm‘ ist, sondern dass man eine spezifische Beeinträchtigung in einem ganz zentralen Kulturgut hat“, sagt Dr. Carolin Ligges. Die Diplom-Psychologin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) forscht seit mehr als 20 Jahren zur Lese-Rechtschreibstörung. „Von Anfang an habe ich mich bemüht, die Erkenntnisse aus dieser Forschung an Bildungseinrichtungen und an die betroffenen Familien weiterzuleiten, um zu untermauern, dass es sich bei der Lese-Rechtschreibstörung um eine Lernstörung mit einem klaren neurobiologischen Fundament handelt und dass es eine lebenslange Beeinträchtigung ist, so dass die Betroffenen eine lebenslange Unterstützung im Bereich Lesen/Schreiben von der Schullaufbahn über Ausbildung/Studium bis hin zum Beruf brauchen“, so die Expertin. In der Abendvorlesung zum Thema wird Carolin Ligges neben der Definition und der Tragweite einer Lese-Rechtschreibstörung unter anderem auch auf die Entstehung und Symptome eingehen sowie Forschungsergebnisse, Diagnostik und eine Auswahl an Therapieverfahren vorstellen.
Die kostenlose Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 1 im UKJ in Lobeda. Angehörige, Fachpublikum und Medizininteressierte sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Termin auf einen Blick
Jenaer Abendvorlesung am Mittwoch, 25. September
Thema: Lese-Rechtschreibestörung
Referentin: Dr. Carolin Ligges, Diplom-Psychologin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena
Ort: Hörsaal I, Universitätsklinikum Jena, Standort Lobeda, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Beginn: 19 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.