Jena/Leipzig (UKJ/vdG) Die enge Vernetzung der Tumorzentren an den Uniklinika in Leipzig und Jena ermöglichte den weltweit erstmaligen Einsatz des neuen Wirkstoffs in Kombination mit der Standardtherapie als erste Behandlungsoption bei der chronischen myeloischen Leukämie, kurz CML. Als erster Teilnehmer ist jetzt ein 26-jähriger Patient mit neudiagnostizierter CML am Universitätsklinikum Leipzig in eine neue Studie aufgenommen worden. Sie wird von der CML-Studiengruppe am Universitätsklinikum Jena koordiniert. „Unsere Studiengruppe initiiert klinische Studien zum Test neuer Wirkstoffe und neuer Therapiekonzepte, in denen spezialisierte hämatologische Zentren kooperieren“, so Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Leiter der Studiengruppe und des Jenaer Tumorzentrums.
Die jetzt gestartete Fascination-Studie untersucht den Einsatz des neuen Novartis-Wirkstoffs Asciminib in Kombination mit den Standardtherapien. Zuvor war der Wirkstoff nur nach dem Versagen bereits etablierter Therapien eingesetzt worden. "Durch die Kooperation im Rahmen innovativer klinischer Studien können wir unseren Patienten international führende Therapiekonzepte anbieten", sagt Prof. Dr. Uwe Platzbecker, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hämatologie und Zelltherapie, Internistische Onkologie, Hämostaseologie am UKL.
Die Therapie CML, der zweithäufigsten Form chronischer Leukämien, hat in den letzten zwanzig Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Bei dieser durch eine genetische Störung verursachten Erkrankung des blutbildenden Systems kommt es zu einer starken Vermehrung der weißen Blutkörperchen. Dank neuer Wirkstoffe, die die Aktivität des krebsauslösenden Gens hemmen, beträgt die Überlebensrate nach zehn Jahren heute 83%. Mitunter kann die Erkrankung bis an die Nachweisgrenze zurückgedrängt werden, Patienten in dieser sogenannten tiefen Remission können die Medikamente im Verlauf sogar absetzen.
"Wir erwarten unter der neuen Kombinationstherapie bisher nicht erreichte Raten tiefer molekularer Remissionen", so PD Dr. Thomas Ernst, der Studienleiter am Jenaer Uniklinikum, „wir wollen den Anteil der Patienten erhöhen, die die CML überwinden und dann ohne Dauertherapie leben können.“ Insgesamt sollen 125 Patienten an der Studie teilnehmen, die auf gut drei Jahre angelegt ist. Studienzentren an über zwanzig Standorten in Deutschland haben ihre Beteiligung signalisiert. "Die Zusammenarbeit zwischen Universitätsklinika, Krankenhäusern und Kollegen in niedergelassener Praxis ermöglicht den raschen Zugang zu neuen Therapien für alle Patienten, unabhängig vom Wohnort", schlussfolgert Prof. Hochhaus.
Informationen zur CML-Studiengruppe: cml-allianz.de
Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Hochhaus
UniversitätsTumorCentrum, Universitätsklinikum Jena
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