Jena (ukj/boe). Die gutartige Prostatavergrößerung ist eine der häufigsten Erkrankungen des Mannes: Jeder zweite Mann ab 50 Jahren leidet an damit verbundenem häufigen Harndrang und Problemen beim Wasserlassen. Die Experten des Universitätsklinikums Jena (UKJ) können Betroffene unter anderem mit der risikoarmen und minimalinvasiven Prostata-Arterien-Embolisation behandeln. Jürgen K. wurde nun als 200. Patienten mit einer gutartig vergrößerten Prostata erfolgreich am UKJ embolisiert. Seit 2013 bietet das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) am UKJ diese Behandlungsmethode gemeinsam mit der Klinik für Urologie als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland an.
Bei der Prostata-Embolisation wird ein Mikrokatheter unter örtlicher Betäubung über die Leiste in die Prostata-Schlagader geschoben. Ein hochmoderner Angiographieroboter unterstützt die Mediziner bei diesem präzisen Eingriff. „Über diesen Katheter werden staubkorn-große Kunststoffkügelchen, die sogenannten Mikropartikel, in die Schlagader eingeführt, um die Sauerstoff- und Blutzufuhr zur Prostata zu unterbrechen“, erklärt Prof. Dr. Ulf Teichgräber, Direktor des IDIR am UKJ, das Prinzip des Eingriffs. „Dadurch wird das Wachstum des Drüsengewebes gestoppt. Die Prostata schrumpft in den nächsten Wochen und Monaten in den meisten Fällen um mehr als ein Drittel und die Beschwerden lassen nach.“
Bei dem Eingriff sind die Patienten bei vollem Bewusstsein. „Deshalb besteht keinerlei Narkoserisiko. Schmerzen treten bei und nach der Embolisation im Allgemeinen nicht auf“ betont PD Dr. Tobias Franiel, Oberarzt am IDIR. Der klinische Therapieerfolg der Prostata-Embolisation ist vergleichbar mit dem Therapieerfolg herkömmlicher Behandlungsmethoden wie chirurgische Eingriffe und Laserbehandlung. „Dies zeigt nicht nur die Nachbeobachtungszeit der bisher am UKJ behandelten Patienten“, so PD Dr. Franiel. „Zudem bestätigen aktuelle Studien den Erfolg des Verfahrens.“
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