Überregionales Traumazentrum am Universitätsklinikum Jena
Die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie ist als überregionales Traumzentrum im Traumanetzwerk Thüringen zertifiziert
und erfüllt besondere Aufgaben als
"Traumazentrum mit Subspezialisierung Handtrauma- und Replantation sowie kindertraumatologisches Referenzzentrum"
(Regelung nach §2 Abs. 2 Nr. 4 KHEntgG sowie nach §136c Absatz 5 SGB V und dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 05.12.2019)
Chronik der ersten Stunden nach einem Unfall:
12:00 Am Hermsdorfer Kreuz durchbricht ein LWK die Mittelleitplanke, rast in den Gegenverkehr und kollidiert mit mehreren PKW.
12:03 Mehrere Notrufe gehen in der Rettungsleitstelle ein. Polizei, Feuerwehren, Rettungswagen und Notärzte werden alarmiert.
12:05 Christoph 70 startet in Jena-Schöngleina
12:10 erste Rettungsmittel treffen am Unfallort ein, unter ihnen auch Christoph 70. Die Verletzten werden gesichtet, erstversorgt und auf die Rettungswagen verteilt. Schnell wird klar, dass zumindest ein schwerstverletzer Patient ins Klinikum Jena geflogen werden soll.
12:20 Der Notarzt von Christoph 70 telefoniert direkt mit dem diensthabenden Kollegen der Notaufnahme in Jena, beschreibt das Verletzungsmuster und fragt ob das Universitätsklinikum den Patienten aufnehmen kann.
12:23 Nach kurzer Rücksprache mit den Oberärzten der Anästhesie und Unfallchirurgie erfolgt die Aufnahmezusage an den Notarzt am Unfallort, das Schockraumteam aus Notaufnahmearzt, Unfallchirurgen, Anästhesisten, Radiologen und Pflegekräften wird zusammen gerufen, Blutkonserven (Blutgruppe 0 neg "Universalblut) bereitgestellt und die erforderlichen Konsiliarärzte weiterer chirurgischer Fachdisziplinen herbeigerufen.
12:30 Christoph 70 landet direkt auf dem Dachlandeplatz des Klinikums, 5 Stockwerke über der Notaufnahme und der Patient wird hier vom Schockraumteam übernommen. Die Übergabe an die weiterbehandelnden Ärzte erfolgt noch während der Fahrt in den Schockraum.
12:32 Der Patient wird im Schockraum auf den Untersuchungstisch des CT´s umgelagert und die Mitglieder des eingespielten Schockraumteams beginnen gleichzeitig mit ihren Arbeiten. Während der Patient entkleidet wird, führt der Unfallchirurg eine erste Untersuchung durch, der Anästhesist kontrolliert und stabilisiert die Vitalparameter und der Radiologe bereitet die CT- Untersuchung vor.
12:35 Der Patient ist an die notwendigen Überwachungsgeräte angeschlossen und die erste Untersuchung hat gezeigt, dass er stabil genug ist, um die CT Untersuchung vom Kopf bis Fuß durchzuführen.
12:38 Das Ganzkörper- CT ist beendet und während Radiologen, der unfallchirurgische Oberarzt und die Konsiliarärzte gemeinsam die Untersuchung auswerten, wird der Patient weiter stabilisiert. Es werden Zugänge und Blasenkatheter gelegt, Brüche geschient, eine Thoraxdrainage platziert und der Patient für den Transport in den Operationssaal fertig gemacht.
12:55 25 Minuten nachdem Christoph 70 mit dem schwerverletzten Patienten auf dem Klinikum gelandet ist, wird der Patient an das Operationsteam zur ersten operativen Versorgung übergeben.