Die Liver-HERO-Studie ist eine randomisierte multizentrische Interventionsstudie. Die Studie untersucht zwei Behandlungsstrategien beim hepatorenalen Syndrom (HRS), einer besonderen Form des akuten Nierenversagens (acute kidney injury, AKI), das bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites (Bauchwassersucht) auftritt.
Bisher wird beim hepatorenalen Syndrom standardmäßig eine Medikamentenkombination aus Terlipressin und Albumin zur Verbesserung der Nierenfunktion verwendet. Trotzdem kann bei ungefähr der Hälfte der Patienten keine ausreichende Verbesserung der Nierenfunktion erreicht werden.
Im Rahmen dieser klinischen Studie wird die medikamentöse Standardtherapie mit einem Medizinprodukt verglichen. Die Patienten werden dabei per Zufallsprinzip der Standardtherapie oder der Behandlung mit dem Medizinprodukt zugelost (Randomisierung). Beim Medizinprodukt handelt es sich um einen sog. TIPS (TIPS=Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt), quasi ein „Röhrchen“, welches über die Halsvene bis zur Leber geschoben und dort implantiert wird. Dies führt zu einer Senkung des Pfortaderdrucks (der Blutdruck in der zuführenden Lebervene), der bei dieser Erkrankung erhöht ist und Ursache des hepatorenalen Syndroms ist. Für Patienten mit Leberzirrhose ist die Implantation eines TIPS bereits eine etablierte Prozedur. Für Patienten mit hepatorenalem Syndrom hingegen liegen bisher keine Daten vor, die die Effektivität und Sicherheit der Therapie zeigen. Mit dieser DFG-geförderten Studie soll diese Frage beantwortet werden.